VW hat vor einem Dreivierteljahr den Entwurf eines Cabrios der Elektroauto-Submarke ID. auf dem E-Antriebs-Baukasten MEB präsentiert. Damals fragten die Wolfsburger nach Meinungen zu einem solchen Modell, äußerten sich dann aber nicht mehr konkret dazu. Laut Berichten sind die Planungen für einen ersten Stromer ohne festes Dach beim Volkswagen-Konzern fortgeschritten – bei welcher Marke, bleibt abzuwarten.
Der Standort Osnabrück könnte laut Volkswagen-Chef Herbert Diess gute Aussichten auf ein E-Cabrio haben. Das Werk, in dem zurzeit vor allem die offene Version des Kompakt-SUV T-Roc gefertigt wird, sei als „Nischen-Cabrio-Standort sehr kompetent“, sagte der Vorstandschef in einem internen Gespräch, zu dem die Belegschaft Fragen einreichen konnte. „Die nächste Möglichkeit muss natürlich ein elektrisches Cabrio sein. Es gibt Überlegungen bei Volkswagen, es gibt Überlegungen bei Audi.“
Mehr sagte Diess in diesem Punkt nicht. Zum 9. Dezember wird der Abschluss der Investitionsplanung bei Europas größtem Autokonzern für die kommenden fünf Jahre erwartet. Dann könnte es auch eine konkrete Entscheidung zu einem batteriebetriebenen Cabrio geben. Nach den Worten von Diess stehen die Chancen auf eine Serienfertigung gut, er sagte an die Beschäftigten gerichtet: Er sei „sicher, dass sich Osnabrück um eine Fertigung bei unserem elektrischen Cabrio bewerben wird. Da bin ich sehr zuversichtlich.“
Zunächst fährt Volkswagen die Produktion von elektrischen Autos andernorts hoch. Nach dem zum Elektroauto-Werk umgebauten Standort Zwickau werden nun schrittweise beispielsweise auch die Werke Emden und Hannover umgerüstet. Im März hatte Volkswagen zu Osnabrück mitgeteilt, ab dem Sommer einen Teil der Montage der Steilheck-Variante der Verbrenner-Reihe Arteon von Emden dorthin zu verlagern. Damit werde Emden für Umbauten zur künftigen Herstellung von E-Modellen entlastet.
Der im März veröffentlichte Entwurf zeigt, wie ein elektrisches Cabrio von VW aussehen könnte. Das Modell orientiert sich am Kompaktwagen ID.3, ist aber etwas kürzer und hat nur zwei Türen. Sollte es eine Serienversion geben, dürfte diese sich auch bei der Technik am ID.3 orientieren. VW bietet ihn derzeit ab 35.460 Euro mit Motoren von 110 kW (150 PS) bis 150 kW (204 PS) Leistung und knapp 350 bis rund 550 Kilometer Reichweite an. Das Cabrio dürfte teurer als die Modelle des geschlossenen ID.3 werden.
Auch Audi hat bereits eine Vorschau auf ein offenes Elektroauto gegeben. Beim im August enthüllten skysphere handelt es sich allerdings um einen Luxus-Roadster, der einen Ausblick auf die langfristige Premium-Zukunft der Marke geben soll. Sollte ein solches Fahrzeug tatsächlich in Serie gehen, wäre das laut Audi erst ab Mitte der 2020er-Jahre der Fall. Das für den Standort Osnabrück im Gespräch befindliche E-Cabrio dürfte deutlich früher kommen.
Günter meint
nice, her mit dem Wagen!
Quallest meint
Wäre ein ID 3 Kombi oder ein ID 3 Abkömmling bei dem Dachlast zugelassen ist nicht sinnvoller? Aber man möchte ja SUVs verkaufen……
ID.alist meint
Wenn man die Verkaufszahlen vom T-Roc Cabrio sich anschaut, fragt man sich, wieso man diesen nicht längst durch einen ID.3 Cabrio ersetzt hat.
Kasch meint
Weil der bezüglich Festigkeit teilnahmslos zwischen den Rädern rumhängende 500+kg-Akkupack in einem klassischen Rohbau, Verzicht auf versteifende Säulen und Stahldach nicht zulässt. Lösungen gibts da schon, aber nicht bei VW die nächsten Jahre.
Allstar meint
Ein typischer Kasch, leere Worthülsen in den immer gleichen Textbausteinen.
Kasch meint
Ein typischer Allstar – keinen Dunst von Physik.
UliK meint
Die Antwort hat Tesla – wer sonst:
Zitat aus der AMS: „Tesla-Modelle sollen daher offenbar künftig aus einem einzigen Vorder- und einem Hinterteil bestehen. Die Batterie verschmilzt quasi mit dem Fahrgestell und braucht deshalb wohl keine stabilisierenden Strukturen mehr. Dazu werden die Batterien zwischen die Karosserieteile geklebt, wodurch angeblich zudem mehr Zellen untergebracht werden können. Als Haupteffekt soll es aber die Bodengruppe besonders stabil machen, steifer als bei konventionellen Autos. Das mache die Fahrzeuge leichter und die Konstruktionen flexibler. Musk erwähnte sogar Cabrios ohne die sonst zwingend notwendigen zusätzlichen Versteifungsmaßnahmen.“