Audi-Chef Markus Duesmann ist kein Befürworter eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen. Nach aktuellem Stand wird eine solche Regelung auch nicht kommen, da sie im Koalitionsvertrag der künftigen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP nicht vereinbart wurde. Duesmann geht davon aus, dass es in Zukunft auf deutschen Schnellstraßen auch ohne flächendeckende Geschwindigkeitsvorgaben langsamer zugehen wird.
Der Audi-Boss und Vorstand für Konzernforschung bei Volkswagen erwartet durch Elektroautos und autonomes Fahren niedrigere Geschwindigkeiten im Straßenverkehr. Die zunehmende Verbreitung von E-Antrieben wirke „wie ein natürliches Tempolimit – weil die Reichweite vom Tempo abhängt“, sagte er dem vbw-Unternehmermagazin. Auch beim autonomen Fahren gebe es automatisch Tempobegrenzungen. „Je langsamer das Auto fährt, desto einfacher ist es für die Sensorik“, sagte Duesmann. Deshalb werde autonomes Fahren „mit ziemlicher Sicherheit nicht in Geschwindigkeitsbereichen jenseits der 200 km/h stattfinden“.
Ein offizielles Tempolimit beurteilt der Audi-Vorstandschef skeptisch – zumindest emotional. „Ich betrachte das nicht vorhandene Tempolimit als großes Zeichen der Freiheit“, so Duesmann. „Insofern wäre es schade, wenn es irgendwann einmal formal zu einem Tempolimit käme, weil diese Freiheit etwas Ikonisches für Deutschland ist. Deshalb hänge ich ein bisschen daran.“
Duesmann hängt eigener Aussage nach auch weiter an Verbrenner-Fahrzeugen, bei Audi schwenkt er dennoch auf Elektroautos um. Ab 2026 sollen neue Modelle der Premiummarke nur noch mit Elektrotechnik auf den Weltmarkt kommen. Bis 2033 lässt Audi die Produktion seiner Verbrenner auslaufen. Lediglich in China sollen gegebenenfalls auch nach 2033 noch Verbrenner im Angebot sein.
Dass Elektroautos mit ihrer begrenzten Reichweite laut Duesmann wie ein „natürliches Tempolimit“ wirken, hält Audi nicht davon ab, neben besonders komfortablen und hochwertigen auch weiter sehr fahrdynamische Autos zu bauen. Aktuell haben die Bayern drei batteriebetriebene Baureihen im Angebot, darunter neben zwei SUV die Sportlimousine e-tron GT. Auch das ab nächstem Jahr erwartete Elektro-Pendant zum A6, der A6 e-tron, wird Entwürfen nach ein auf Dynamik ausgerichtetes Modell. Ob es einen reinen Batterie-Sportwagen wie die Studie PB18 e-tron geben wird, ist noch offen.
Sepp meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Fanni meint
Ich kenne nun wirklich niemanden der sich ein Auto mit einem Antrieb zulegen würde der Menschen und gerade auch Kinder Weltweit versklavt und gar umbringt. Emobilität ist nur was für linke Faschisten.
NiLa meint
Autonomes Fahren ist toll, solange ich es nicht nutzen muss. Mich nerven schon sämtliche Assistenzsysteme, wenn ich vom aus meinen Youngtimern in den Dienstwagen umsteigen muss. Es gibt nichts lästigeres als Brems- und Spurhalteassistenten.
Hans-Georg Michna meint
Noch nie Tesla gefahren
NiLa meint
Doch, und ich vermeide es, das zu wiederholen.
Michael meint
Wenn man im Verkehrs-Strom nicht selber seine Geschwindigkeit wählen kann, weil es einfach wegen zuviele Mit-Verkehrsteilnehmer gibt, würde ich nur zu gern den Autopilot einschalten und statt der ermüdenden Schleicherei in Kolonne ein Nickerchen halten.
Insofern- Ja zum autonomen Fahren, solange man selbst entscheiden kann, wann man es nutzt !
Skodafahrer meint
Wenn man wie bei Audi noch Verbrenner verkaufen will, macht eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit beim Elektroauto Sinn.
Heute erreicht der ab diese Wochen in den USA ausgelieferte Lucid Air schon bis zu 837km EPA Reichweite und über 300kW Ladeleistung.Bis 2030 wird es sicher einige Elektroautos mit über 1000km WLTP Reichweite geben.
Mit wesentlich mehr Reichweite und Ladeleistung können auch höhere Autobahndurchschnittsgeschwindigkeiten als heute gefahren werden.
Martin meint
Es ist nichts besonderes an Elektroautos, das den Energieverbrauch bei hohen Geschwindigkeiten so steigert. Auch Verbrenner haben das selbe Problem, man ist sich lediglich dessen nicht so bewusst, weil das Feedback nicht direkt sondern erst paar Tage später an der Tankstelle kommt. Der Luftwiderstand steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit – unabhängig von der Antriebsform!
Der Verbrenner verleitet jedoch zum ineffizieten Schnellfahren und hat zudem den Nachteil, dass die kinetische Energie nicht wie beim Elektroauto rekuperiert werden kann. Der Zeitgewinn durch Schnellfahren ist meistens sehr klein, Sekunden bis wenige Minuten, selbst bei längeren Fahrten. Viele fahren einfach schnell, weil Langsamfahren so langweilig ist.
Ja, sprechen wir es aus: 130km/h über mehrere 100km ist einfach stinkelangweilig.
Andererseits können wir aber praktisch sofort und ohne Geld in die Hand zu nehmen durch ein Tempolimit Unfallgefahren reduzieren UND Schadstoffausstoss reduzieren. Und billiger wird es für die Fahrer auch, weil man natürlich weniger pro Strecke verbraucht.
Ich denke, wir sollten ein Tempolimit einführen. Wer Spass im Auto haben will, kann ja gerne auf eine Rennstrecke gehen oder am Computer spielen.
Mäx meint
Also wie viel es bringt kommt extrem auf den Verkehr an.
Fahre ich über hauptsächliche über recht leere Autobahnen und ohne Baustellen mit nur kurzen Tempobegrenzung mit 200km/h statt 130km/h, habe ich vermutlich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 160km/h+ gegenüber 110-120km/h.
Bei 500km Strecke mit besagten Tempi, spare ich 1 ganze Stunde ein.
Das kann man nicht wegdiskutieren.
Ich fahre häufig 150-160km/h und wenn es pressiert so 180-200km/h.
Darüber macht es auch nur Spaß wenn wirklich sehr wenig los ist, weil man eigentlich immer irgendwann mal richtig ankern muss dann. Bei 200km/h kann man häufiger noch mit vorausschauender Fahrweise starke Bremsungen verhindern.
Darunter (also z.B. <=130km/h) nur wenn die Tankstelle aus Versehen zu weit weg ist, ich unbedingt noch mit dem Tank irgendwohin kommen will oder ich mich auf andere Dinge konzentrieren muss wie telefonieren (+ dass es dann leiser ist).
Auf Dauer ginge mir da zu viel Zeit drauf.
jogi54 meint
Hi Mäx,
„Fahre ich über hauptsächliche über recht leere Autobahnen und ohne Baustellen mit nur kurzen Tempobegrenzung mit 200km/h statt 130km/h, habe ich vermutlich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 160km/h+ gegenüber 110-120km/h.“
zeigt schon, dass du das nie gefahren bist.
Im realen Betrieb bekommst du mit max. 200km/h im besten Fall 145km/h Schnitt hin. Wobei ich heute keine Strecke mehr kenne, wo das bei einer einfachen Strecke von 500km noch möglich wäre – in den letzten 20 Jahren sind so viele Geschwindigkeitsbeschränkungen dazugekommen, dass du das vergessen kannst.
Mäx meint
Das hängt einfach davon ab, wann und wo du herfährst.
Fahr mal die A38 Richtung Leipzig spät abends oder sogar nachts.
Da gibts wenige Baustellen, paar Tunnel mit Beschränkung und ansonsten viel freie Fahrt.
Mach das gleiche auf der A7 und du kommst nicht annähernd so schnell voran, weil auf 20km ca. 10km Baustelle sind plus LKW Überholverkehr inkl. 120km/h Tempomatfahrer die unvermittelt mal rausziehen.
Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht, dass es immer langsamer wird.
Das zählt ja aber für die 130km/h Fahrer genau so.
Hast du viel freie Fahrt kannst du mit max. 130km/h auch mal über 110km/h im Durchschnitt haben…sind viele Baustellen und Verkehr dabei kommst du nicht mal auf 110km/h Durchschnitt selbst wenn du die freien Abschnitte 180km/h fährst.
Michael meint
Geschwindigkeitslimit- OK, aber dann bitte bei 160/170!
130 ist kompletter Unsinn, weil ja jetzt auf den Autobahnen zu 90% nicht schneller gefahren wird man will ja die „Raser“ einbremsen- also die eine Handvoll Leute, die so 180-240 fahren… kurz, ein Tempolimit bringt de Facto so gut wir nix in Punkto Gefahrenvermeidung oder Umwelt.
Da sollte mal lieber deutlich mehr Augenmerk auf andere Verstösse wie Spurwechsel ohne Blinken oder ohne Rücksicht (im Wortsinne) auf Nachfolgende gelegt werden- denn das ist DIE Hauptursache für Unfälle auf Autobahnen.
Günter meint
bei den jährlich steigenden Spritpreisen wird es so sein, das die Straßen immer freier werden. Dann kann die „Eure-Armut-kotzt-mich-an“ Fraktion schön mit +200 die Bahn runter bügeln… ;-)
aber so richtig kapiert hat der Audi Mensch das Thema nicht wirklich. Vernetzte Fahrzeuge haben den Vorteil das man als Kette fahren kann, im Grunde absolut belanglos welche Geschwindigkeit. Ein Auto weiß was das andere macht. Staus entsteht ja zu 99% aus dem Grund, weil jeder was anderes macht, als der andere. Vielen fällt 300 Meter vor der Ausfahrt ein, das man ja raus muss und bügelt dann von der linken über 3 Spuren noch raus. Oder die anderen, die nicht verstanden haben, das seit 28 KM das Tempo von 100 auf 120 erhöht wurde, was einen aber nicht hindert nach wie vor links oder mittig zu fahren – obwohl auf der rechten Spur das volle Panorama der schönen Umgebung zu betrachten wäre.
Autonomes fahren wird schön, aber noch ein paar Jährchen auf sich warten lassen.
Christian meint
Im Moment kommt es mir eher so vor, als ob auch der hohe Spritpreis eher dämpfend auf die Geschwindigkeit der Stinkerfahrern wirkt, auch wenn die Straße trocken und eisfrei ist.
Kasch meint
Stimmt, ist zum Glück schon länger zu beobachten. Trotzdem sind selbst wenige, vermeidbare tödliche Unfälle für mich kein Kavaliersdelikt, nur weil keine Tötungsabsicht nachweisbar ist.
Christian meint
Ich denke, daß es unbestritten weniger Strom oder Benzin oder Diesel braucht wenn man langsamer fährt, egal auf welcher Straße. Die anderen Argumente sind dann nur positive Begleiterscheinungen wenn es um den Klimaschutz oder CO2 Reduzierung geht. Es gibt immer Automobilbereich viele Systeme, die konsequent angewendet schon viel bewirken hätten können. Aber die letzte Bundesregierung hat da zuviel Skrupel gehabt Abstandssysteme für LkW unabschaltbar zu machen (Auffahrunfälle auf Autobahn unmöglich, aber auch Windschattenfahren mit 10 Meter Abstand) oder Abbiegeassistent erst am Ende der Legislaturperiode verpflichtend zu machen (weniger Unfälle mit Radfahrern).
Martin meint
Wer andere undifferenziert als „Stinkerfahrer“ bezeichnet, entlarvt sich selbst.
Kasch meint
Erweiterung elektonisch variabel geschalteter Schilder, Verkehrsleitsysteme, alle paar km eine andere Geschwindigkeitsbegrenzung. Ein großer, teurer Markt, der durch eine Höchstgeschwindigkeit großteils unnütz werden würde – geht gar nicht und wenns zeitweise zu teuer wird, lieber mal auf ordentlichen Straßenbelag verzichten. Alle kommen ohne pauschale Begrenzung auf der AB langsamer voran, dafür kann man kurzfristig mal Gas geben – so will man das bei uns. Vor und nach Deutschland fließt der Verkehr dann wieder und das Fahren wird wesentlich entspannter, obwohl sich das Verkehrsaufkommen nicht verändert hat.
Yogi meint
Kann nur zustimmen, gerade elektrisch vom 130km/h Frankreich kommend, völlig entspannt…nun im 70 bis 90km/h Ruckel-Deutschland mit seinem unbegrenzten Autobahnen.
Mäx meint
Das Argument zieht bei mir nicht.
Man muss sich ja nur mal die LKW Staus angucken.
Die dürfen alle nur 80km/h fahren…aber stehen die in unseren Nachbarländern auch regelmäßig mehrere km im Stau?
Genau hab ich es noch nicht untersucht aber ich würde schätzen nein.
Bei gleichem Tempo hier oder im Ausland also unterschiedliche Verkehrssituationen (Stau und kein Stau)…
Somit zieht für mich die Erklärung nicht, dass wir mit einem Tempolimit von 130km/h auf magische Weise auf einmal 130km/h statt 90km/h fahren könnten.
Günter meint
german Autobahnen sind mit den dümmsten was Streckenführung angeht. So ein übliches Autobahnkreuz mit seinen 270 Grad Kurven, kann sich nur jemand in völliger Demenz einfallen lassen. Wo man anderswo mit 90 durch ein Autobahnkreuz kommt, kannst bei uns in den zweiten Gang schalten. Das selbe mit dem rechts vor links Käse und Dauerrotschaltungen in den Innenstädten, die Krönung ist das versetze parken auf Ortsdurchgangsstraßen. In keinem Land Europas komme ich langsam vorwärts, wie in dem ollen germanien mit seinen achsooo schnellen Autobahnen.
Mäx meint
@Günter
Ich bestreite ja nicht, dass es in D langsamer vorangeht, aber ich bezweifle, dass es daran liegt, dass wir kein Tempolimit haben.
Wenn ein Tempolimit käme, würde sich das vielleicht etwas bessern, aber nicht auf magische Weise lösen.
Gunarr meint
Mit autonomem Fahren ließe sich ein verkersabhängiges Tempolimit umsetzen. Am gefährlichsten wird es schließlich, wenn man viel schneller fährt, als die anderen. Man könnte ein Auto so einstellen, dass die Relativgeschwindigkeit maximal 100 km/h beträgt, evtl. auch weniger. Wenn die Straße frei ist, kann von mir aus jeder so viel rasen, wie er will.
130JETZT meint
Ein generelles Tempolimit wäre schon ein guter Anfang gewesen, aber NEIN
andi_nün meint
Autonomes Fahren und „kein Tempolimit“, also ich kann mir kaum vorstellen, dass das funktioniert.
Schon jetzt gibt es jährlich einige Unfälle, bei denen jemand mit 250km/h in einen Spontan-Überholer-mit100km/h fährt. Klar ist die Sensorik besser, als der Mensch, aber geht sich das wirklich aus?
BEV meint
nein, genau das ist ja das Problem, wenn ein Auto von hinten mit deutlich höherer Geschwindigkeit kommt, dann muss die Sensorik nach hinten auch die nötige Reichweite haben um das Auto rechtzeitig zu erkennen
ein Tempolimit ist längst überfällig, es bringt absolut nichts wenn man 250 fährt und kurz drauf wieder auf 80 runter bremsen muss, denn so ist es in der Realität. Der Stresslevel ist auf 250, das Durchschnittstempo nicht.
Zitat: In Deutschland ist nichts schnell, nur die Autobahn.
Was bringt es, wenn ich mir 10 min auf der Autobahn spare, die ich dann aber z.B. zum schreiben von unnötigen Kommentaren auf dieser Seite wieder vertrödle? Dann kann ich doch gleich langsam mit Abstandstempomat fahren und dafür danach entspannt sein.
Christian meint
Stimmt alles. Aber diesen Ansatz kann auf alle Aspekte eines „modernen“ Lebens anwenden. Warum pfeife ich mir mittags einen ungesunden Döner rein, wenn ich auch kochen könnt, und ich in danach nur so sinnvolle Dinge einfallen wie youtube videos anzuschauen. Vielleicht weil es möglich ist. Und das wird dann als Freiheitsverlust interpretiert sobald es evtl. nicht mehr möglich sein könnte. Völlig blöd. Lieber max. 130 und einen Schnitt von 110 als freie Raserei und einen Schnitt von 115.
BEV meint
Es hilft übrigens auch etwas früher zum Dönerladen zu fahren, bevor sich die Mittagsschlange bildet. Wieder 10 Minuten gespart. Aber bitte nicht jeden Tag.
Ich fahr auch gern mal schneller, aber mal ehrlich auf der Autobahn 250 zu fahren, das ist doch langweilig und das ist einfach nicht zielführen, wichtig ist hier ein gleichmäßiger Verkehrsfluss.
Schnell fahren macht mehr Spaß auf kurvigen Straßen.