Daimlers Kleinstwagen-Marke Smart baut exklusiv Elektroautos, die Verbrenner-Versionen der Modelle ForTwo und ForFour sind 2020 ausgelaufen. Das Angebot ist nun weiter geschrumpft: Auch der elektrische ForFour ist nicht mehr bestellbar. Smart bietet damit nur noch den Zweisitzer ForTwo geschlossen und als Cabrio an. Ein direkter Nachfolger für den größeren Viersitzer ist nicht geplant.
Auf der Website von Smart lässt sich der ForFour nicht mehr konfigurieren. Das ursprünglich als Verbrenner konzipierte Modell entstand bei Renault in Slowenien mit Antriebstechnik der Franzosen. Die Produktion wurde laut Berichten nun eingestellt. Ein großer Erfolg war der E-Kleinstwagen nicht, was insbesondere an seinem hohen Preis von 22.600 Euro und der geringen Reichweite von 153 Kilometern nach dem ausgelaufenen NEFZ-Fahrzyklus lag.
Daimler stellt Smart künftig in einem Joint Venture mit dem chinesischen Geely-Konzern neu auf. Die Entwicklung und Produktion ziehen nach China um, lediglich das Design bleibt in Deutschland angesiedelt. In diesem Jahr gab es mit dem kompakten SUV Concept #1 einen Ausblick auf das erste Modell aus der neuen Kooperation. Daimler und Geely positionieren Smart weiter als reine Elektroauto-Marke, jedoch mit hochwertigen Fahrzeugen und „Hightech“-Anspruch. Die technische Basis für die Serienversion des Concept #1 und weitere neue Smart-Stromer stellt die moderne Elektroauto-Plattform SEA von Geely.
In Deutschland soll die nächste Smart-Baureihe zusammen mit einem neuen Vertriebskonzept im kommenden Jahr starten. Wie lange das ForTwo Coupé und die Cabrio-Version noch angeboten werden, ist offen. Das Werk für das Mini-Auto in Frankreich wurde schon 2020 an den Geländewagenhersteller Ineos Automotive verkauft. Der ForTwo rollt vorerst noch in Auftragsfertigung weiter vom Band, über den Zeitpunkt des Auslaufs wurde laut Daimler noch nicht entschieden.
Der ForTwo ist als Elektroauto deutlich beliebter als der eingestellte ForFour, bietet aber ebenfalls nur unter 160 Kilometer Reichweite. Trotz des dafür vergleichsweise hohen Preises von 21.940 Euro sorgt der Stadtflitzer wie die Marke Smart insgesamt laut Daimler nicht für ein zufriedenstellendes Geschäftsergebnis. Daher wird das Konzept angepasst und künftig zusammen mit Geely vorangetrieben.
jennss meint
Geely wird das Konzept wohl komplett ändern, d.h. es bleibt vermutlich nur der Name, der auf einem Mainstream-Auto steht. Ich finde Mainstream grundsätzlich nicht schlecht, aber hier wird eine geniale Konstruktion für Großstädte (vor allem der ForTwo) beerdigt und das finde ich schade. Den ForFour könnte man als Zweisitzer mit großem Akku rausbringen, wobei die Zuladung der 3. und 4. Person ins Akkugewicht fließt. Man könnte ihn als gestrecktes Coupe verkaufen, bei etwa 40 bis 45 kWh netto und langem Laderaum und >300 km nach WLTP. Der Wendekreis ist ja auch beim ForFour noch sehr gut.
Nostradamus meint
Die Idee ein Kleinstwagen wie Smart Fortwo zu bauen war seinerzeit großartig! Leider, hat sich schnell gezeigt, dass man mit dem S-Klasse Mentalität keinesfalls ein so kleines Wagen effizient bauen kann. Die Kunden sind mit dem Preis-Leistung dieses Autos nie zufrieden gewesen und anderseits Daimler nicht mit dem Profit. Die Marketingexpertin, Frau Dr. Anette Winkler, hat Smart endgültig begraben. Der Grund: zu viel mit eigener Macht besessen und zu wenig Gefühl für Markt und Kundenbedürfnisse. Jetzt ist Smart in Händen von Chinesen, die bekanntlich viel mehr geschäftlichen Flexibilität und Gefühl für Markt haben. Wir hoffen auf eine Erholung diese Marke.
smarty2020 meint
Schade, dass es dieses „extrem kluge“ Auto nicht mehr gibt (forfour). Der Renault Twingo ZE kam leider extrem spät, ist aber weiter entwicklet worden. Neben höherer Reichweite gibt es dort eine (rudimentäre) AHK für den Transport von 2 E-Bikes bis 75 Kg Stützlast. Dazu ließ sich der hochnäsige Smart-KUNDEN(?)-Dienst(?) bei meiner Anfrage von 2,5 Jahren leider für Geld und gute Wort nicht bewegen. Schämt Euch bei so viel Arroganz!
Tip an die Vorstände/Entscheider bei den STERNEN: Hört mehr auf den Kunden als auf eure Marekting- und Kostenrechner-Fuzzis, dann könnt ihr auch Autos in höchster Stückzahl verkaufen und ihr braucht nicht so hohe Mondpreise nehmen und so viel Geld im Marketing „vernichten“.
Meine Prognose für den China-Smart-Panzer mit 4,25 M länge: Rohrkrepierer!!
Günter meint
Daimler orientiert sich mehr an Großkunden im XXL Format, als an kleinen Leuten die wegen einer 13T Euro Gurke ein Faß aufmachen. Ich kenne das selber bei uns in der Firma, da machen Kunden die nicht mal 0,1 Prozent bringen, fast 90% aller Reklamationen aus. Da antworten wir auch nicht mehr, sondern man trennt sich einvernehmlich.
Wasco meint
Der forfour EV hat sich mit insgesamt ca. 30.000 Einheiten nicht so oft verkauft.
OpaTesla meint
Hätte man in den letzten 10 Jahren seit es den elektrischen ForTwo gibt auch nur einmal die Batteriegröße oder Zelldichte angepasst, dann wäre er wesentlich attraktiver gewesen.
Beim BMW i3 hat sich das auch bewährt.
Aber mit 100km Realreichweite und keinerlei Änderungen diesbezüglich vom 451er zum 453er zu dem Wucherpreis wundern sich die Verantwortlichen wirklich? Hat doch System.
Der baugleiche Twingo hat auch ne größere Batterie bekommen und läuft erfolgreich.