Der Hersteller der schwarzen Londoner Taxis will von der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen profitieren und seine Produktpalette ausbauen. Bisher bietet die London Electric Vehicle Company (LEVC) mit dem Taxi TX und dem neuen Kleintransporter VN5 zwei Modelle mit Elektro-Verbrenner-Antrieb an. „Es wird mindestens einen größeren Van geben, um das Thema ‚grüne Logistik‘ aufzugreifen“, kündigte Firmenchef Jörg Hofmann der Deutschen Presse-Agentur an.
Im nächsten Jahr will LEVC zunächst einen E-Camper auf den Markt bringen, auf den es im Sommer einen Ausblick gab. „Wir könnten uns durchaus vorstellen, nächstes Jahr in das Segment der E-Busse einzusteigen“, erklärte Hofmann. „Auch öffentlicher Transport sollte Vorreiter sein bei der Entwicklung.“
Der britische Premierminister Boris Johnson will, dass ab dem nächsten Jahrzehnt keine neuen Benziner und Diesel mehr hergestellt werden. Hofmann sieht sein Unternehmen, das als London Taxi Company bekannt wurde, dafür gut aufgestellt. „Wir sind mit dem Taxi führend und bauen jetzt auf dieser Plattform auf und schauen, was wir noch mehr tun können“, sagte der ehemalige Brasilien-Chef von Audi. Das Unternehmen müsse sich nicht komplett neu erfinden, denn das habe man eigentlich schon vor Jahren getan.
Die Tochter des chinesischen Herstellers Geely hatte die „Black Cabs“ genannten ikonischen Londoner Taxis 2017 auf E-Antrieb umgestellt. In Deutschland kann das Modell TX ebenfalls gekauft werden, auch in einer später eingeführten Version für Shuttle-Betriebe. Die Taxis von LEVC können mit ihrem Benzin-Elektro-System über 100 Kilometer nur mit Strom und damit lokal emissionsfrei zurücklegen.
Nach Hofmanns Ansicht hat die TX-Baureihe weiterhin Potenzial, auch dank neuer Mobilitätskonzepte. In Deutschland seien öffentliche Verkehrsbetriebe, die das Taxi für ihre Ridesharing-Angebote nutzen, der wichtigste Kunde. „Das ist ein interessantes Segment, das uns wirklich große Wachstumschancen bietet.“ Dazu trage bei, dass es in Deutschland viel öffentliches Geld für Nachhaltigkeit gebe. „Auch deshalb denken wir jetzt in Richtung E-Bus nach, weil auch da die Flotte ausgetauscht werden muss“, sagte Hofmann. Er könne sich nicht vorstellen, „dass in zehn Jahren noch stinkende Stadtdieselbusse durch die Gegend fahren. Wir sind da erst am Anfang“.
Dirk meint
Feine Sache. Bin absolut kein Hybrid-Fan, aber bei Campern könnte das Sinn machen, weil man damit auch ins Ausland und an entlegenere Spots fahren kann.
Nur die geringe E-Reichweite ist hybridtypisch ein Witz, sowas darf man nicht E-Fahrzeug nennen.
Soweit ich weiss ist aber die fossile Reichweite auch nicht so der Brüller um damit jetzt weitere Strecken fahren zu können als mit einem modernen BEV…da müssen also ein paar Parameter noch mal kräftig aktualisiert werden.
Nur um damit vom Campingplatz zu rollen oder in die Innenstadt zu dürfen ist DIESER E-Antrieb nicht mehr als ein Alibi.