BMW erhöht beim Hochlauf der E-Mobilität seine Ziele: In diesem Jahr will das Unternehmen – inklusive Vorserienfahrzeuge – 15 vollelektrische Modelle in der Produktion haben, die rund 90 Prozent seiner heutigen Segmente abdecken. Sie schließen neben bestehenden Modellen wie dem BMW i4, dem BMW iX und dem MINI Cooper SE die vier volumenstärksten BMW-Baureihen ein: die 3er- und 5er-Reihe, den X1 und den X3. 2022 startet zudem eine Batterie-Version des neuen 7er.
„Mit dem BMW iX und BMW i4 haben wir die wahrscheinlich besten E-Autos der Gegenwart auf den Markt gebracht – zumindest sprechen die Testergebnisse und die hohe Nachfrage unserer Kunden eine deutliche Sprache. Und mit dem BMW i7 legen wir dieses Jahr nochmal nach“, so Konzernchef Oliver Zipse. Mit dem schnell wachsenden Angebot und der hohen Nachfrage nach den bereits verfügbaren neuen E-Modellen gehe man davon aus, den Absatz vollelektrischer Fahrzeuge „rasant zu steigern“. Ende 2025 will BMW mehr als zwei Millionen reine Stromer auf die Straße gebracht haben.
Mit der „Neuen Klasse“ richtet BMW ab Mitte des Jahrzehnts sein Produktangebot neu aus. „Auf Basis einer kompromisslos auf elektrische Antriebe ausgerichteten Fahrzeugarchitektur“ zeichne sich die Neue Klasse durch drei zentrale Aspekte aus: „eine vollständig neu definierte IT- und Software-Architektur, eine neu entwickelte und hoch performante elektrische Antriebs- und Batteriegeneration und ein neues Niveau von Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus“.
„Diese neue Dimension der Produktsubstanz soll Maßstäbe bezüglich Digitalisierung und Elektrifizierung setzen, dabei die Charakteristik eines typischen BMW in die Zukunft übertragen – und somit die schnell wachsende Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen der BMW Group zusätzlich beschleunigen“, heißt es. Unter anderem soll in der Neuen Klasse erstmals ein neuer elektrischer Antrieb mit geringerem Verbrauch und höherer Reichweite zum Einsatz kommen. Dazu entwickelt BMW eine neue Generation von Batteriezellen, die mit einer optimierten Zellchemie zu „deutlich sinkenden“ Kosten des E-Antriebs führen soll.
Die Neue Klasse besitzt aus Sicht von BMW das Potenzial, die Marktdurchdringung der E-Mobilität zusätzlich zu beschleunigen. So könnte der Anteil von 50 Prozent vollelektrisch angetriebenen Fahrzeugen am weltweiten Absatz des Unternehmens bereits früher als 2030 erreicht werden. Dann könnte der jährliche Absatz reiner Stromer der BMW Group oberhalb von 1,5 Millionen Einheiten liegen. Bedingung dafür sei, so das Unternehmen, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur weltweit mit dem Zuwachs des Modellangebots und der steigenden Kundennachfrage nach elektrischen Fahrzeugen mithalten kann.
10 Millionen Elektroautos bis 2030
Unter diesen Voraussetzungen will BMW im Jahr 2030 die Marke von zehn Millionen vollelektrischen Fahrzeugen überschreiten, die in Summe an Kunden ausgeliefert wurden. Die Marke Rolls-Royce soll dann über ein ausschließlich vollelektrisches Angebot verfügen. Auch MINI ist auf dem Weg in eine Elektroauto-Zukunft Anfang der 2030er-Jahre.
Unverändert geht man bei BMW davon aus, dass Anfang der 2030er-Jahre nicht in allen Märkten die Rahmenbedingungen für einen Umstieg aller Kunden auf reine E-Mobilität gegeben sein werden. Entsprechend werde auch ein Angebot „hocheffizienter konventioneller Antriebstechnologie erforderlich sein, um die Bedürfnisse der Menschen nach individueller Mobilität zu erfüllen und gleichzeitig einen Beitrag zur CO2-Reduzierung im Transportsektor zu leisten“.
Ein zunehmender Anteil im Antriebsmix soll ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts zudem durch Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrosysteme abgedeckt werden. BMW treibt die Entwicklung dieser Technologie „als zusätzliche Option für nachhaltige individuelle Mobilität“ voran. In der Neuen Klasse sei ein elektrischer Antrieb auf Basis der Wasserstoff-Brennstoffzelle „denkbar“, erklären die Bayern. In diesem Jahr werde der wasserstoffbetriebene BMW iX5 Hydrogen in einer Kleinserie für Demonstrations- und Erprobungszwecke eingesetzt.
Maßstäbe solle die Neue Klasse auch in der Produktion setzen, so BMW. Der Anspruch sei die modernste und effizienteste Produktion mit hoher Flexibilität und Nachhaltigkeit unter dem Leitbild einer Kreislaufwirtschaft. Damit will die BMW Group ihre CO2-Emissionen in der Produktion pro Fahrzeug bis 2030 um 80 Prozent gegenüber 2019 reduzieren.
alupo meint
Wie bitte, über die gsnzen Jahre hinweg kumulierte Zahlen?
Wer fällt denn auf so einen Taschenspielertrick herein? Das ist aber echt billig wenn man so die Menschen täuschen will.
Ok, die Mehrheit wird darauf hereinfallen. Man sieht es an der mittels der PISA Studie festgestellten Textverständnisschwäche deutscher Schüler. Das nutzt BMW nun eben um sich aufzuhübschen aus, peinlich.
Einige glauben wohl, dass die Modellzahl für das CO2 Problem zählt. Sehr naiv gedacht, denn es kommt bis jetzt nur auf die BEV-Menge an. Selbst 100 Modelle bringen nichts wenn die Stückzahl in Summe kleiner als mit nur einem Modell ist. Und was die Kosten betrifft ist das dann eher ein Problem für den Hersteller bzw. ein Problem des Preises für den Kunden.
Naja, jedes BEV ist besser als jedes Auspuffauto….
TM3 meint
Hahahaha und ich dachte wie wollen sie 2Mio pro Jahr bauen, die meine ernsthaft es sei was besonderes wenn sie 2Mio insgesamt in über 100 Jahren Unternehmensgeschichte gebaut haben?
Bis dahin setzen gewisse andere pro Jahr mehr ab.
Freddy K meint
Die folgenden Modelle werden mit Sicherheit genauso gut nachgefragt wie i4 und iX. Dann noch Verdreifachung des Gewinns und gute Marge. Da werden die BEV ihren Anteil dran haben. Da scheint BMW alles richtig zu machen. Sukzessive umstellen und die Kunden nicht aus dem Auge verlieren.
BEV meint
Nachfrage allein nützt halt nichts, wenn man nicht liefern kann (oder will)
elbflorenz meint
Habe gerade erste Bilder vom elektrischen 7er gesehen … omg … die größte Niere des Universums … top den iX um gefühlte 50cm in allen Richtungen …
Flo meint
ja, beleuchtete Niere, Peinlichkeit lässt sich unendlich steigern
one.second meint
Verkauft Tesla nicht schon eine Million vollelektrische Autos pro Jahr? Und soll sich das nicht dieses Jahr mit der Produktionsaufnahme in zwei zusätzlichen Fabriken (Berlin, Texas) drastisch steigern?
Wahrscheinlich verkauft Tesla im Jahre 2023 mehr E-Autos in diesem einen Jahr als BMW dann in seiner ganzen Geschichte einschließlich 2023.
Wird auch erhellend, wann Tesla dann BMW beim Gesamtabsatz überholen wird. Auch schon 2023 oder erst 2024?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Da Tesla die „Weltherrschaft“ will und als womöglich irgendwann größter Hersteller den Olymp erklimmen soll, wäre es armselig, wenn sie nicht schon bald mehr Autos als BWM verkaufen.
Dieser Kernanspruch liegt bei BMW aber nicht vor. Irgendwann wird Tesla mehr Autos als BMW und Mercedes in Summe verkaufen und dann?
Werner Mauss meint
Weltherrschaft. Der BMW wird dann ein Tesla sein, halt mit Niere vorne drauf.
Flo meint
BMW wird zum Boutique-Nischenanbieter, wie es mit dem Gewinn weitergeht wird man sehen.
Freddy K meint
Wunderbar. Weiter so. Viel Auswahl, viel Konkurrenz. Je mehr umso besser.
Vic meint
Konkurrenz zu was? Bei den Preisen einer 3 Zimmer Wohnung wage ich zu behaupten ist BWM keine Konkurrenz für min. 80% der Bevölkerung
Ernesto 2 meint
Hatten wir das nicht schon 4 oder 5 Jahre von VW gehört? Und was ist da dann realisiert worden? BMW ist der Erste Marktteilnehmer der die Segel streichen und in Insolvenz gehen wird. Nur Ankündigungen, Ankündigungen, Ankündigungen. Und diese „überraschende hohe Nachfrage“ ist ja das Standard-Argument geworden um zu verschleiern: „Wir sind einfach unfähig!“ Wer dann noch Millionen in Wasserstoff-Entwicklung entweder verschwendet oder aus Steuergeldern abgreift hat bei seinem Untergang kein Mitleid verdient. Nur die Mitarbeiter werden die gekniffenen sein, wenn der Traum-Luftballon BMW schlie0lich platzt.
Tim meint
Insolvenz?
Mal die Zahlen von 202 gesehen? Erfolgreichstes Jahr ever!
Nettogewinn über 12 Milliarden.. 111 Millarden Umsatz…und vorallem hat man den Gewinn pro Auto massiv gesteigert… https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/autoindustrie-bmw-verkuendet-rekordgewinn-dividende-wird-mehr-als-verdreifacht/28147298.html leider mittlerweile hinter der Bezahlschranke.
Ich halte dieses Märchen vom ach so toten Deutschen Hersteller genau so dämlich wie der Abgesang der E-Autos.. und wenn einer überlebt dann isses BMW.
Tim meint
2021 natürlich…
Jey Snipe meint
Ich tippe eher auf Tesla. Tesla ist an der Börse ein Scheinriese, liefert aber nicht. Ein riesiges Ankündigungssouffle ohne Substanz mit einem CEO, dem die Lust am Autobau sichtbar abhanden gekommen ist. Unterstützt von einer Fanblase, die dem Technoking als Spieglein dient. Tesla ist für EM nur noch eine Gelddruckmaschine. Größtes Pfund ist die Alpha-Fan-Base. Wie züchtet man sich solche devoten Kunden heran? Man schickt sie auf eine Mission… Das hätten andere auch gerne. Egal was ich als Hersteller mache: meine Edelfan-Basis walzt jede Kritik für mich platt. Mit dem Ergebnis natürlich, dass Tesla mit Kunden verfährt wie Arsch und Friedrich und nicht mal den Versuch unternimmt, besser zu werden. Ist ja klar. Wenn sich keiner beschwert, kann ich ja noch mehr weglassen. Und einsparen. Und die Qualität reduzieren. Und gleichzeitig die Preise erhöhen. Wer das alles mitträgt, dem ist nicht zu helfen.
Osterhase meint
Jahaaaaa. Elon ist böse und Tesla-Kunden sind doof.
Aber die, die keinen Tesla kaufen sind doch schlau? Die haben Dich doch deshalb schon längst verstanden. Also für wen die täglichen Psalme?
Jakob Sperling meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
alupi meint
Echt lustig.
Es weiß immer noch niemand, warum Du Dich so verändert hast und vom Befürworter Teslas zu einem Gegner Teslas wurdest.
Was hat Dir Tesla getan?
Ich bekam mit meinem Model S jedenfalls Top Qualität. Das ist spätestens klar, seit ich die 100.000 km Schwelle überschritten habe und mit der TÜV die einwandfreie Qualität nach 5 Jahren ohne Reparaturen bestätigt hat. Die Degradation des Akkus ist sehr gering, obwohl ich zum allergrößten Teil kostenlos am Supercharger lade, mit inzwischen sogar bis zu 138 kW Ladeleistung (mal sehen, im Sommer sollte ich die 140 kW für mein dann fast 6 Jahre altes BEV knacken).und dort fast immer auf 90 % lade und das Auto auch dann bei über 85 % abstelle, für mehrere Tage.
Wenn ich in der ID3 Betriebsanleitung von VW lese, dass VW empfiehlt, dass man im Winter (!!!) nur ein Ladefenster von 40 % nutzen soll, dann weiß der besser informierte Leser welche Akkuqualität dort verbaut ist und wie das in wenigen Jahren mit der Gewährleistung bzw der Kulanz laufen wird (wie mit meinen zwei früheren VW Verbrennern, also gar nicht).
Peter meint
Wird auch Zeit, dass auch BMW beginnt, Tacheles zu kommunizieren.
Shullbit meint
Wieso Tacheles? Es zählen beim 2 Mio-Ziel auch alle in den letzten Jahren von BMW gebauten BEV mit, bis Ende 2025 sind es noch knapp 4 Jahre und BMW baut 2,5 Mio. Autos im Jahr. Alles in allem bedeutet das dann, dass BMW Ende 2025 bei einem Stand sein will, wo bestenfalls 25-30% seiner Autos als BEV verkauft werden. Rest sollen Verbrenner sein.
Peter meint
Gemessen an der alleinigen Predigt von „Technologieoffenheit“ ist es ein deutlicher Fortschritt. BMW war 100Jahre lang kein Volumen-Weltmarktführer, warum sollten sie es in Zukunft sein müssen?
Matthes75 meint
Dann muss die Kurve aber arg zulegen, von Nachfrage überrascht, dann die berüchtigten Halbleitermangel, jetzt Produktionsstop wegen Kabelbäume aus Ukraine und die Schlange wird immer länger.
i4 edrive40 10/2021 bestellt, wird nun vermutlich Mitte 23 laut Händler – wenn nix mehr dazwischen kommt :-( werde aber wohl warten müssen, Rabatt war damals ja noch recht hoch.
der Wartende meint
MITTE 23?? Oh nein… Ich hatte auch an den i4 gedacht aber da verliert man ja die Lust.
Peter meint
Woanders wird es nicht besser sein.
Matthes75 meint
Hängt sicher auch von jeweiliger Händlerquote ab, meiner hat halt sehr viele mit gutem Nachlass über Internet verkauft.
Wer jetzt kommt, kann ihn mit etwas Glück vermutlich ähnlich schnell Anfang/Mitte 2023 bekommen, aber die Händler langen nun gut zu – heißt wie bei VW meist Listenpreis plus Umweltprämie als Rabatt, angeblich gerne auch mit „Aufgeld“ etwas schneller als vorbestellte Händlerzulassung.
elbflorenz meint
Also schon im Februar konnte ein großer BMW-Händler einem Arbeitskollegen von mir keine Garantie geben, dass er bis Pfingsten 2023 ausliefern kann.
Jetzt wird’s wohl bei ihm ein Polestar 2. Obwohl er nie ein Chinaauto haben wollte, war er von dem Wagen positiv überrascht … als er sich den in Leipzig Mal angeschaut hat.