VW will künftig auch im Digitalen vorne mit dabei sein. Im Fokus der Bemühungen steht die Elektroauto-Familie ID., deren erstes Mitglied ID.3 beim Start vor etwa anderthalb Jahren mit größeren Softwareproblemen zu kämpfen hatte. Nach mehreren Verbesserungen kommt die Software-Generation 3.0 zu den mittlerweile weltweit vier ID.-Baureihen. VW hat dazu nun Details veröffentlicht.
Käufer von Neufahrzeugen profitieren ab sofort von der neuen Software. Für Besitzer von bereits ausgelieferten Fahrzeugen plant VW ab dem zweiten Quartal die Optimierungen der neuesten Software kostenlos per „Over-the-Air“-Update über das Netz bereitzustellen. „Die neue ID. Software 3.0 ist ein Upgrade für unsere gesamte ID. Familie: Wir heben unsere Produkte auf ein neues Funktionslevel, denn wir arbeiten schneller, vernetzter und kundenorientierter“, erklärt Thomas Ulbrich, Markenvorstand für Technische Entwicklung. „Wir werden auch hier wieder unserem Anspruch gerecht, hochwertige Technologien und Innovationen in allen Klassen anzubieten.“
Intelligentere Fahrerassistenzsysteme
Die neue Software bringt intelligentere Fahrerassistenzsysteme: Der optionale „Travel Assist mit Schwarmdaten“ hält das Fahrzeug aktiv in der Mitte der Fahrspur. Dabei passt er sich der Fahrweise an und kann anstatt genau mittig auch weiter links oder weiter rechts in der eigenen Fahrspur fahren. Zudem kann er den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und die eingestellte Höchstgeschwindigkeit halten. Das System verfügt über eine vorausschauende Geschwindigkeitsregelung und Kurvenassistenz. Die Fahrzeuggeschwindigkeit kann dabei an geltende Geschwindigkeitsbeschränkungen sowie Straßenverläufe angepasst werden.
Mit zwei Radaren im Heck und per Ultraschall kann der „Travel Assist mit Schwarmdaten“ den umliegenden Verkehr im Blick behalten und auf der Autobahn ab 90 km/h auf Wunsch auch aktiv beim Spurwechsel unterstützen. Sofern aktiviert, kann der Spurwechsel durch Tippblinken begonnen und ausgeführt werden. Voraussetzung ist, dass die Sensoren im Umfeld keine Objekte erkannt haben und das kapazitive Lenkrad die Hände des Fahrers wahrnimmt. Das Fahrzeug lenkt dann selbstständig in die gewünschte Spur.
Stehen anonymisierte Schwarmdaten von anderen VW zur Verfügung, kann der neue „Travel Assist“ auch auf Straßen mit nur einer Spurmarkierung unterstützen. So orientiert sich das Fahrzeug lediglich an einer erkannten Fahrbahnbegrenzung, um die Spur zu halten, zum Beispiel auf Landstraßen ohne mittlere Fahrbahnmarkierung.

Der intelligente Assistent „Park Assist Plus“ kann einen Parkplatz suchen (bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h nach geeigneten Längsparklücken und bis 20 km/h nach Querparklücken) und das jeweilige Parkmanöver ausführen. Auf Wunsch parkt er selbstständig mithilfe der Umfeldsensoren ein und übernimmt dabei die Führung des Autos inklusive Lenken, Beschleunigen, Bremsen und Schalten. Der „Park Assist Plus“ kann darüber hinaus bei bereits begonnenen Parkmanövern unterstützen, indem er den Vorgang zu Ende bringt. Aus Längsparklücken kann er auch wieder ausparken.
Eine weitere Neuerung für die ID.-Modelle ist der optionale „Park Assist Plus mit Memory Funktion“. Mit diesem Fahrerassistenzsystem können dem Fahrzeug bis zu fünf individuelle Parkmanöver beigebracht werden. Die Memory-Funktion merkt sich dabei Parkvorgänge unterhalb von 40 km/h mit einem Fahrtweg von bis zu 50 Metern. Beispielsweise, um in einem Carport oder einer Garage einzuparken. Dabei muss der Fahrer einmal selbst einparken und den Parkvorgang speichern. Anschließend kann das Fahrzeug das gelernte Parkmanöver selbstständig wiederholen.
Bei Anzeigen und Infotainment bringt die ID. Software 3.0 ebenfalls Neuerungen. Das optionale „Augmented-Reality-Head-up-Display“, das Informationen direkt ins Blickfeld der Windschutzscheibe projiziert, wird um zusätzliche Anzeigen im Fernbereich erweitert: Neben der Anzeige des optionalen assistierten Spurwechsels des „Travel Assists“ zeigt es neue Symbole wie Kreisverkehre und Distanzangaben zum Fahrtziel an. Neben der verbleibenden Distanz bis zum Ziel wird auch der Ladezustand neben einem entsprechend gefüllten Batteriesymbol in Prozentangabe angezeigt.
Auch bei der optionalen Navigation führt die überarbeitete Software zu Verbesserungen: Sie verortet das Fahrzeug jetzt im Rahmen der Systemgrenzen fahrstreifengenau, dadurch kann sie auf Autobahnkreuzen und -abfahrten den rechtzeitigen Wechsel des Fahrstreifens empfehlen. Der entsprechende Hinweis zur Fahrstreifenwechselempfehlung erscheint auch im „ID. Light“ – einem Lichtband unter der Windschutzscheibe. Es wurde um neue Funktionen ergänzt und zeigt jetzt lokale Gefahrenwarnungen an. Dieser Dienst basiert auf der „Car2X“-Technologie von VW: Autos vernetzen sich über Funk direkt und lokal miteinander. Dadurch können sie sich in Echtzeit über kritische Verkehrssituationen informieren, etwa Liegenbleiber oder Rettungswagen.
Die optimierte Sprachbedienung erkennt laut VW nun deutlich schneller und präziser Sprachbefehle. Die verbesserte Erkennungsqualität der Sprachbedienung liege jetzt bei etwa 95 Prozent. Darüber hinaus erkennt das System mit seinen digitalen Mikrofonen, ob der Fahrer oder der Beifahrer spricht, und setzt die Anweisungen – etwa bei der Zwei-Zonen-Klimatisierung – um. Die Sprachbedienung versteht freie Formulierungen und umgangssprachliche Fragen und Äußerungen, stellt bei Bedarf Rückfragen und lässt sich ins Wort fallen. Die Antworten treffen auf zwei Wegen ein – online aus der Cloud und offline aus den Informationen, die im Auto gespeichert sind.
Schneller & komfortabler Laden
ID.-Elektroautos mit der großen 77-kWh-Batterie können mit der ID. Software 3.0 an einer entsprechend starken Gleichstrom-Säule jetzt mit bis 135 statt nur 125 kW Leistung laden. Verbesserungen im Thermomanagement der Batterie machen das Fahren laut VW effizienter und können vor allem bei kaltem Wetter die Reichweite steigern. Kunden, die ihre Batterie schonen wollen, können den neuen „Battery Care Mode“ aktivieren: Er limitiert den Ladestand nach oben auf 80 Prozent.
Das Lademenü, das nun auf der ersten Ebene des großen Touch-Displays der ID.-Modelle erscheint, ist laut VW informativer und aufgeräumter strukturiert. Die Online-Routenberechnung im Navigationssystem erstellt für lange Strecken eine Multistopp-Routenplanung, mit der das Auto möglichst schnell ans Ziel kommt. Dabei bezieht sie Verkehrs- und Streckendaten ebenso wie den gewünschten Ladestand am Ziel und Zwischenziel ein. Die Bewertung der Ladestopps erfolgt dynamisch und richtet sich nach der Leistung der Säulen.
Werner Mauss meint
Carmaniac zeigt in einem separaten Video zum Enyak Coupe die neue Software. Immer noch genauso miserabel wie vorher. Sprachsteuerung, Routenführung usw. immer noch ein Fail. Schildererkennung Glückssache. Und das Ganze immer noch nicht über OTA. Außer der Versionsnummer nichts gewesen außer Spesen.
hu.ms meint
Um ein negativ-video zu finden hat unser werner offensichtlich zu skoda wechseln müssen. Enyaq sind zwar auch MEB, bekommen aber abweichende bzw. später software-updates.
Wo es doch zur VW ID 3.0-software einige videos gibt z.b. von robin TV.
Aber die waren ihm vermutlich nicht negativ genug.
Werner Mauss meint
Hat doch nichts mit negativ zu tun. Riesen Bohay um nichts. Warum muss denn VW immer so übertreiben, wenn sie es nicht einhalten können? Die Kunden sind doch die Leidtragenden dabei und ärgern sich später über die leeren Versprechungen. Wenn Verbesserungen, dann keine heiße Luft. Und die Software gilt Markenübergreifend.
Wie würden Sie denn das Ganze bewerten, wenn sie jetzt ein neues Auto kaufen. Ich bin sicher kein Fanboy einer Marke und habe Hyundai auch schon Feuer unter dem Hintern gemacht wegen der Software und auch bei der Hardware gibt’s noch Verbesserung beim Kona, aber er ist ausgereifter als die VWs. Tesla wiederum find ich da einfach am besten mit der Spracherkennung, auch besser als das Mbux. VW ist im Vergleich nix, wenn man ehrlich ist.
Duesendaniel meint
Das neue Video von nextmove zeigt das Gegenteil.
Vielleicht mal eine Rückmeldung aus der täglichen Praxis: Schon mit 2.3 sind Sprachsteuerung, Routenführung und Schildererkennung sehr gut und kein ‚Fail‘, auch wenn es nicht in Ihre ideologisch verzerrtes Bild passt. OTA Update auf 2.3 inkl. vieler spürbarer Verbesserungen ist auch schon fehlerfrei gelaufen. Was ist eigentlich Ihr Problem?
Freddy K meint
Bin gespannt auf die neuen Features.
Wird mit Sicherheit gut. Besonders die Schwarmdaten die ja alle neuen VW beisteuern ist einmalig. Für die Fahrassistenten ein Vorsprung gegenüber anderen.
alupo meint
Mit Sicherheit, na klar, was denn auch sonst… ;-).
Aber mit der verbauten Leistungselektronik von Infineon? Infineons Ingenieure wollten die mit besserer Qualität, aber VW wollte billigst.
Gerade von einem eSmart- und eUP Fahrer gehört, dass eine Bekannte von ihm nach dem AC Laden ihres ID3s nur noch abgeschleppt werden konnte. Diagnose war noch nicht bekannt…
Egon Meier meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
hu.ms meint
Und was habe ich schon alles über teslas gehört…
Solche einzelfälle sagen doch bei beiden marken kaum etwas aus.
Freddy K meint
Weißt ja, die Bekannte der Bekannten eines Bekannten. Denen passiert immer alles….Die armen Bekantentantenannten…
WELT meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Allstar meint
Schon den aktuellen Test des MY der Autozeitung gelesen? Asistenzsysteme grottenschlecht bis lebensgefährlich! Ein Tesla Mitarbeiter wurde jüngst entlassen weil er den Crash seines M3 mit FSD beta ins Netz gestellt hat. So geht Kompetenz und Transparenz bei Tesla.
Duesendaniel meint
Und ich hab gerade gehört, dass der eSmart jetzt mit 22 KW und der eUp sogar mit 40 KW laden kann! Wow, da konnte meine Zoe vor 8 Jahren ja mehr. Wenn ich so viel Zeit an der Ladesäule verbringen müsste, würde ich mich natürlich auch ärgern über diese blöden IDs mit ihren 100 oder sogar 125 KW Ladeleistung.
DerÄlbler meint
Car2x ist ein echtes Highlight, hat mich schon mehrmals vor Gefahrensituationen gewarnt, zuletzt vor einem auf der linken Spur liegengebliebenen Fahrzeug.
hu.ms meint
Nach meinem info-stand ist das ota-updaten von bestands-IDs auf 3.0 erst nach einspielen des 2.4 in der werkstatt möglich. Und das wird einige monate in anspruch nehmen. Da gibts auch eine neue 12V-batterie kostenlos.
Lorenz Müller meint
Einige Monate? Von den ID’s sind ja noch vergleichsweise wenig auf der Straße unterwegs. 2020 und 2021 wurden in ganz Europa 135.000 ID3 und ID4 zugelassen, in Europa gibt es 3500 Servicepartner, davon fast 1000 in Deutschland. Im Schnitt fallen also nur 38 Fahrzeuge für jedes Autohaus an, in Deutschland aufgrund der hohen Dichte an Autohäusern vermutlich sogar weniger. Beim letzten großen Update konnte ein größeres Autohaus ca. 10 Fahrzeuge am Tag updaten, pessimistisch kann man aber mal mit 5 Fahrzeugen am Tag rechnen, dann wären alle updates auf eine Woche durch. Man hat ja auch aus den Problemen beim letzten mal gelernt.
Ich schätze mal dass die Service Anweisungen Anfang April rausgehen und bis Ende April alle die wollten ein Update-Angebot erhalten haben. Das OTA Update auf 3.0 sollte dann im Anschluss recht fix gehen.
BEV meint
eine größere Batterie oder warum genau?
hat man etwa die Probleme nicht anders in den Griff bekommen?
Egon Meier meint
keine größere sondern eine andere – ist sogar kleiner.
Bessere Zyklenfähigkeit.
Werner Mauss meint
Quasi haben die jetzt die zweitbilligste genommen. Ein Hoch auf die Qualität bei VW. Herstellungsort ist hoffentlich nicht die Grenze zwischen China und Pakistan.
Duesendaniel meint
Was würden Sie denn vorschlagen, Hand auflegen?
BB meint
Es war doch mal versprochen worden den hohen Winterverbrauch zu optimieren, durch z.B. anheben der Temperaturschwellen für die Batterieheizung….
Davon finde ich nichts in der Erklärung obwohl es mir sehr wichtig gewesen wäre.
croniac meint
weil das schon mit 2.4 kommt (kommendes Update in der Werkstatt, bei der u.a. die restlichen Steuergeräte OTA-fähig gemacht werden) bzw. bei Neufahrzeugen mit 2.3 ab Werk bereits gefixt wurde
ID.alist meint
Geh mal auf YT und such nach „Batterie LIfe“. Er hat zumindest das Thema angesprochen.
Die haben nicht die Temperaturschwellen geändert, aber irgendwie wird die Batterie nicht von vorne ganz aufgewärmt, sondern schrittweise, abhängig von der Fahrtlänge.
hu.ms meint
Zität oben:
„Verbesserungen im Thermomanagement der Batterie machen das Fahren laut VW effizienter und können vor allem bei kaltem Wetter die Reichweite steigern.“
Werner Mauss meint
Kann steigern, heißt nicht steigert. Also bis zu wischiwaschi, wahrscheinlich wurde gar nix gemacht. Aber der VW Fanboy redet sich seine Fehlkonstruktion schön wo immer es geht.
Duesendaniel meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Duesendaniel meint
Und wenn die Reichweite gesteigert wird, wird der Hyundai Fanboy das trotzdem nicht wahr haben, weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf.
Duesendaniel meint
Wie nennt man das doch gleich, wenn man etwas schlecht reden muss, weil man es sich nicht leisten kann?
ID meint
kann jemand sagen wieviel davon bei CARIAD läuft oder ist das meiste noch beim Zulieferer ?
dpbenne meint
Das ist eine Kooperation aus CARIAD, VW und Lieferanten. Die komplette SW-Verantwortung trägt die CARIAD erst ab den Folgeprojekten nach ICAS.
ID meint
ok danke. nur SW oder auch HW ?
hu.ms meint
ID.3 erstauslierferungen an käufer waren ab 17.09.20. Das sind keine 2.5 jahre.
andi_nün meint
Da ist ein Jährchen zu viel dazu gekommen, ist dem Hardcore VW Fanboy natürlich sofort aufgefallen.
Fahren die alten Herren jetzt eigentlich alle H2 Autos oder haben die sich doch für einen EQS entschieden?
Herbs meint
Schlecht geschlafen?
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – aktualisiert!
VG | ecomento.de