Nissan war mit dem Kompaktwagen LEAF einst der weltweit erfolgreichste Elektroauto-Hersteller. Diesen Titel hat mittlerweile Tesla inne – auch, weil Nissan in den letzten Jahren nicht an den Erfolg des LEAF anknüpfen wollte oder konnte. Künftig möchten die Japaner bei E-Mobilität wieder eine führende Rolle einnehmen und bauen ihr Angebot entsprechend um.
Ab Sommer biete man sechs elektrifizierte Modellen in Deutschland und Europa an, teilte Nissan mit. Auf Investitionen in Euro-7-konforme reine Verbrenner verzichte das Unternehmen. Dadurch würden ab 2023 neue Pkw nur noch mit teil- oder vollelektrischen Antrieben in Europa eingeführt. Nissan erwartet, dass bis zum Geschäftsjahr 2026 75 Prozent seiner Neuwagen in der Region elektrifiziert unterwegs sein werden. Ende des Jahrzehnts sollen es 100 Prozent sein.
„Nissan ist auf dem Weg in eine elektrifizierte Zukunft – und Europa nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein. Nissan Ambition 2030 gibt eine klare Richtung vor, während unsere neue elektrifizierte Modellpalette den Weg in eine nachhaltige Zukunft weist“, erklärt Guillaume Cartier, Vorsitzender der Nissan AMIEO-Region (Afrika, Naher Osten, Indien, Europa und Ozeanien).
Den Coupé-Crossover Juke bringt Nissan künftig erstmals als Vollhybrid auf die Straße, während die Crossover Qashqai und X-Trail auf Wunsch mit „e-Power“-Antriebssystem vorfahren. Mit dem Ariya ergänzt ab diesem Sommer neben dem LEAF und dem kompakten Transporter Townstar EV ein weiterer reiner Stromer das Portfolio. Der Ariya fährt dabei als erstes Modell der Marke auf der von Nissan für die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz entwickelten Elektroauto-Plattform CMF-EV. Ab dem 1. April können Kunden die ersten Exemplare der neuen Baureihe vorbestellen.
Darüber hinaus hat Nissan ein neues Elektroauto für das europäische Kompaktsegment angekündigt. Das Modell wird den Kleinwagen Micra als Einstiegsmodell in die Produktpalette ablösen. Der als Teil einer Elektro-Offensive von Renault-Nissan-Mitsubishi angekündigte Wagen wird von Nissan designt und von Renault auf der Allianz-Plattform CMF-BEV entwickelt und gefertigt.
Nissan betont, sich nicht auf Fahrzeuge und Technologien zu beschränken: Im britischen Sunderland entstehe das Elektroauto-Kompetenzzentrum „EV36Zero“. Als ganzheitliches Ökosystem vereine es die Automobil- und die Batterieproduktion. Erneuerbare Energien lieferten die für die Fertigung notwendige Energie. In dem Zentrum würden darüber hinaus Initiativen zur Optimierung und Erweiterung des Batterie-Energiemanagements vorangetrieben. „In Verbindung mit der elektrifizierten Modellpalette schlägt Nissan so ein neues Kapitel in Europa auf“, so das Unternehmen.
C. Brinker meint
Wollte sich Nissan nicht komplett vom europäischen Markt zurückziehen? Ich begrüße das natürlich, wenn ein derart tradierter Hersteller bleibt. Mich wundert dass nur etwas mit dem Produktankündigungen.
elbflorenz meint
Alle – oder zumindest die allermeisten – neuen Nissan-Modelle für Europa sind technisch gesehen Renault’s. Renault’s mit alternativen Karosserien.
Alle anderen Modelle werden verschwinden. Wir jetzt der Nissan GTR …
Thomas meint
„Darüber hinaus hat Nissan ein neues Elektroauto für das europäische Kompaktsegment angekündigt. Das Modell wird den Kleinwagen Micra als Einstiegsmodell in die Produktpalette ablösen.“
Ein Kompaktwagen – Daumen hoch!!
Anti-Brumm meint
Also was jetzt: Kompaktklasse oder Kleinwagen? Oder wird es keine Kleinwagen mehr geben, und die Kompaktklasse ist die Einstiegsklasse?
Radfahrer meint
Leider Letzteres.
Karsten meint
😅 Primär wird es wohl erstmal wieder ein SUV oder Crossovergeschwür werden, egal ob klein oder kompakt.