VW bringt in diesem Jahr die neue Elektroauto-Baureihe ID. Buzz als Kleinbus sowie als Kastenwagen für den gewerblichen Einsatz auf den Markt. Bis Mitte des Jahrzehnts soll eine Camping-Variante der California-Modellfamilie folgen. Flankierend dient der ID. Buzz als Basis für einen Selbstfahr-Prototyp. Später soll eine speziell für autonomes Fahren konzipierte Ausführung eingeführt werden.
Das geplante hochautomatisierte Fahrzeug werde sich deutlich vom ID. Buzz unterscheiden, sagte der Leiter von VW Nutzfahrzeuge Carsten Intra laut Automotive News. „Es handelt sich nicht um eine Weiterentwicklung vom ID. Buzz, sondern um ein Spezialfahrzeug.“ Die Zielgruppe seien Unternehmen, die auf fahrerlose Mobile setzen, etwa für Robotaxi-, Liefer- oder Shuttle-Dienste.
Die Ausrichtung auf den autonomen Transport lasse es zu, so Intra, dass die Sitze anders konfiguriert werden und mehr Platz im Innenraum für mindestens vier Passagiere einschließlich Gepäck entsteht. Ob das Fahrzeug am Ende des Designprozesses noch ein Lenkrad haben wird, sei „eine spannende Frage“, die noch geklärt werden müsse. Dazu, wie das Selbstfahr-Modell konkret aussehen wird, machte der VWN-Chef keine Angaben. „Wir befinden uns noch in der Konzeptphase, es ist noch nicht fertig“, erklärte Intra. Es gehe um einen „großen Sprung, nicht nur um eine Weiterentwicklung des ID. Buzz.
Das Projekt ist Teil des Plans von VWs Nutzfahrzeugsparte, die Technologie für autonomen Fahrens voranzutreiben und auf neue Geschäftsfelder auszuweiten. Dazu arbeitet das Unternehmen eng mit dem Spezialisten Argo AI zusammen. Mithilfe der US-amerikanischen Konzernbeteiligung will VW weltweit Shuttle-Dienste und selbstfahrende Lieferdienste etablieren.
Mit dem Technologieträger ID. Buzz AD testen VW und Argo AI die gemeinsame Selbstfahr-Technologie bereits. 2025 soll der Kleinbus als Robotaxi von der VW-Mobilitätsmarke MOIA in Hamburg den Serienbetrieb aufnehmen. Bis 2030 sollen ähnliche Services in 50 Städten in Europa und Nordamerika realisiert werden, kündigte Intra an.
In den USA seien Kooperationen mit Anbietern wie Uber und Lyft denkbar, in Europa wolle VW die Dienste selbst anbieten, sagte VWN-Finanzchef Michael Obrowski. Bis 2030 soll das neue Geschäftsfeld rentabel sein. „Wir planen, den Break-even vor 2030 zu erreichen“, so Obrowski.
David meint
Das ist bemerkenswert, dass VW bereits die zweite Generation der Roboterfahrzeuge plant. Wie der Artikel erwähnt, geht die erste Generation bereits 2025 in den Serienbetrieb. Das ist in drei Jahren.
Tesla hatte erstmals für 2016 großmäulig eine autonome Fahrt durch die USA von Küste zu Küste angekündigt. Die gab es bekanntlich bis heute nicht, dafür laufen aktuell zwei Untersuchungen der NHTSA gegen Tesla wegen des sogenannten Autopiloten.
Da ist man also mal richtig in Trouble und von der Entwicklung her völlig hinten.
MichaelEV meint
Was war die erste Generation? Das paar VWs durch die Hamburger Speicherstadt gefahren sind?
2025 Testbetrieb in einer Stadt, 2030 Break even! Sehe nicht, was es da so großartig zu feiern gibt. Eine nächste grobe Fehleinschätzung von ihnen.
Ich bin aber Fan von dem, was VW mit MOIA in Hamburg betreibt. Macht es VW und macht es gut. Konkurrenz belebt das Geschäft.
Michael S. meint
Keine Sorge David, die Ernüchterung über das, was VW als autonomes Fahren in Serie bezeichnet, werden sie sicher auch noch erleben.