Der Stellantis-Konzern wird in seinem Werk in Kragujevac, Serbien, ein neues Elektroauto bauen. Die Produktion des Stromers wird die des Fiat 500 L ersetzen. Das neue Elektroauto, dessen Name noch nicht feststeht, solle Anfang 2024 in Produktion gehen, teilte Stellantis mit. Ein weiterer E-Pkw könnte zu einem späteren Zeitpunkt hinzukommen.
Stellantis machte keine näheren Angaben dazu, welches Fahrzeug in dem Werk gebaut werden soll. Konzernchef Carlos Tavares sagte aber, dass die genutzte Plattform sich sehr gut für Fahrzeuge in den Segmenten Kleinstwagen, Kleinwagen und Kompaktwagen eigne. „Diese neue Plattform für Elektrofahrzeuge passt perfekt zu den Produkten der Kategorien A, B und C und wird effiziente und saubere Lösungen für die urbane Mobilität unserer Marken verbessern“, so der Manager.
Presseberichten zufolge könnte das zweite Fahrzeug, das in der Fabrik gebaut werden könnte, eine elektrische Version des Kleinwagens Fiat Panda sein.
Stellantis ist 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler und PSA (Citroën, DS, Opel, Peugeot) entstanden. Der Konzern plant für seine 14 Marken vier neue Plattformen, die als Grundlage für Batterie- und Verbrenner-Fahrzeuge dienen. Die Architekturen STLA Small und Medium für Elektrofahrzeuge sollen hauptsächlich von Citroën, DS, Fiat, Lancia, Opel und Peugeot genutzt werden. STLA Large ist für leistungsstarke Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse für die Marken Alfa Romeo, Chrysler, Dodge und Jeep vorgesehen. STLA Frame soll für Fahrzeuge mit Karosserie in Rahmenbauweise der Marken Ram und Jeep verwendet werden.
Fiat hat vor, ab 2027 in Europa nur noch Elektroautos zu verkaufen. Das gilt auch für die Submarke für besonders leistungsstarke Modelle Abarth. Bisher hat Fiat drei Elektroautos im Angebot: den Kleinwagen 500 sowie die Nutzfahrzeuge e-Ducato und e-Scudo. Von letzterem gibt es mit dem e-Ulysse auch eine verglaste Version.
Auf das Comeback des Panda als Elektroauto soll das 2019 gezeigte Konzeptauto Centoventi (Artikelbild) einen Ausblick geben. Fiat plant Berichten zufolge zudem, insbesondere den 500 und eine Reihe praktischer Fahrzeuge in den Fokus für sein weiteres Wachstum mit E-Fahrzeugen zu rücken.
David meint
Das wird interessant, weil man in Europa in der Tat eine sehr gute Marktposition bei Kleinwagen hat. Mit überzeugenden Angeboten wie dem Uno konnte Fiat schon in der Vergangenheit anderen Herstellern überproportional Marktanteile abringen. Neben dem 20k-VW wird es also ähnliche und möglicherweise günstigere Konkurrenz von Stellantis geben. Damit sehe ich die chinesischen Chancen gering. Denn die Grundkosten mit Zöllen verhindern beliebig niedrige Einstiegspreise.
Daniel S meint
Ein Panda / Centoventi als BEV würde mich segr interessieren. Müsste preislich unter dem 500e liegen.
Stefan meint
Seit Ende der 1950er Jahre wurden in Kragujevac unter der Marke Zastava Fiat-Lizenz-Nachbauten für Jugoslawien hergestellt. Später auch eigene Modelle.
Allstar meint
Anfang der 90er hatte mein Nachbar das neue Zastava Yugo Cabrio. Der Preis war ne Sensation, aber die Verarbeitung absolut unterirdisch!