Synthetische Kraftstoffe sind eine weit weniger umweltfreundliche Lösung für Autos als rein batteriebetriebene Fahrzeuge. Das bestätigt laut Transport & Environment (T&E) eine neue Lebenszyklusanalyse. Die Umweltorganisation hat dafür die Lebenszyklusemissionen von Autos, die im Jahr 2030 gekauft werden, analysiert.
Ein Auto, das mit einer Mischung aus E-Fuels und Benzin betrieben wird, würde seine Lebenszyklusemissionen im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen nur um 5 Prozent reduzieren, so T&E. Ein batteriebetriebenes Elektrofahrzeug, das mit dem für 2030 erwarteten durchschnittlichen EU-Strommix hergestellt und aufgeladen wird, würde über seinen Lebenszyklus 78 Prozent weniger Emissionen verursachen als ein Verbrenner.
„Synthetische Kraftstoffe sind keine Lösung für die Dekarbonisierung von Autos. Batterieelektrische Fahrzeuge sind schon jetzt bereit, weniger teuer, effizienter und bieten deutlich größere CO2-Einsparungen, selbst wenn man den gesamten Lebenszyklus der Produktion betrachtet“, so Stef Cornelis, Direktor von T&E Deutschland.

Selbst ein Auto, das rein mit E-Fuel betrieben wird, der mit erneuerbarem Strom hergestellt wird, würde über seinen Lebenszyklus mehr emittieren als das Elektroauto, so die Analyse. Ein Elektrofahrzeug wäre demnach 53 Prozent sauberer als ein Verbrenner mit synthetischen Kraftstoffen, was vor allem auf Verluste in der E-Fuel-Herstellung und den ineffizienten Verbrennungsmotor zurückzuführen sei. Eigenen Untersuchungen der Kraftstoffindustrie zufolge würde die Menge an E-Kraftstoff ausreichen, um im Jahr 2035 nur 3 Prozent des Kraftstoffbedarfs in Europa zu decken.
Die Lebenszyklusanalyse berücksichtigt die Emissionen aus der Materialgewinnung, der Herstellung von Komponenten (einschließlich Batterien), der Fahrzeugmontage und der Entsorgung. In der Nutzungsphase werden bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor die direkten Emissionen am Auspuff und die „vorgelagerten“ Emissionen des Kraftstoffs berücksichtigt. Bei Elektroautos werden die direkten Emissionen aus der Stromerzeugung und der Herstellung der Strominfrastruktur (z. B. aus der Herstellung von Solarzellen und Windturbinen) berücksichtigt.
E-Kraftstoffe sind chemisch ähnlich wie Benzin und Diesel, aber ihre Herstellung und Nutzung ist weitaus energieintensiver als der Antrieb von Elektrofahrzeugen. Ein batterieelektrischer VW ID.3 kommt der T&E-Analyse nach mit derselben Menge erneuerbarer Energie fünfmal weiter als ein VW Golf, der mit E-Fuel betrieben wird. Ein vollelektrischer BMW i4 könnte sechsmal weiter fahren als ein BMW 4er mit Verbrennungsmotor.

„In einer Zeit, in der Europa seine erneuerbaren Kapazitäten schnell erhöhen muss, um die Gas- und Ölimporte zu verringern und sich in Richtung Energieunabhängigkeit zu bewegen, können wir es uns nicht leisten, große Mengen zusätzlicher erneuerbarer Energie für diese ineffiziente und teure Lösung zu verschwenden“, sagt Cornelis. „Synthetische Kraftstoffe müssen zur Dekarbonisierung derjenigen Sektoren eingesetzt werden, in denen eine direkte Elektrifizierung nicht rentabel ist, wie z. B. im Luftverkehr oder der Schifffahrt.“
Die EU-Umweltminister entscheiden Ende Juni über einen Vorschlag, der faktisch den Verkauf von Verbrennungsmotoren in Europa ab 2035 verbieten wird. Manche Autohersteller fordern eine Ausnahme für Autos, die mit E-Kraftstoffen betrieben werden. Das Europäische Parlament hat sich Anfang des Monats jedoch für einen Verbrenner-Ausstieg ohne Ausnahmen ausgesprochen.
Cornelis: „Die Tatsache, dass der Volkswagen-Konzern und Mercedes-Benz einen Ausstieg aus allen Diesel- und Benzinfahrzeugen in Europa begrüßt haben, zeigt, dass die Automobilindustrie bereit ist, auf vollelektrische Fahrzeuge umzusteigen. Sie erwarten von der Politik, dass sie endlich Klarheit und Investitionssicherheit schafft. Deutschland sollte sich daher mit den anderen EU-Mitgliedstaaten auf einen Verbrennerausstieg bis 2035 verständigen.“
Anfang des Jahres hätten Labortests gezeigt, dass ein Auto, das synthetische Kraftstoffe verbrennt, genauso viele giftige NOx-Emissionen in die Luft abgibt wie fossiles Benzin, so T&E abschließend. Außerdem sei der Betrieb eines Autos mit E-Kraftstoff für die Fahrer viel teurer als der eines Elektrofahrzeugs.
Alex S. meint
Jeder noch so ungebildete Mensch weiß dass Nahrung wichtiger ist als die Fortbewegung mit dreckigen Verbrennern.
Warum überhaupt noch solche Diskussionen?
Weil die Gierigsten der Welt immer noch am meisten dreckiges Geld damit und mit der Ölindustrie verdienen.
Mit dem Neandertal-Verbrenner können sie auf die Neuentwicklung von Fahrzeugkonzepten verzichten um so noch mehr Geld in die gierigen Taschen zu stopfen.
Das alles tun sie auf Kosten des Planeten, der Flora und Fauna und den Menschen, unseren Kindern und Enkeln, die gesund auf einem sauberen Planeten leben wollen.
Danke ihr Gierigen Vorstände und Aktionäre !!! DANKE !!!
alupo meint
Naja, wer hätte denn das gedacht dass sich Kohlenwasserstoffe, über Rohöl gewonnen aus jahrmillionen alter Pflanzen und Tiere bei einer Verbrennung gleich verhalten wie gleichartige Kohlenwasserstoffe, die aus Pflanzen durch Menschen hergestellt wurden?
Das konnte man ja nun wirklich nicht vorhersehen bei der (unter)durchschnittlichen naturwissenschaftlichen Bildung hier bei uns. Einige haben sicher bisher geglaubt, dass man bei eFuels auch auf den Auspuff verzichten könnte.
Ironie Ende
Illo meint
Ich kann einfach nicht nachvollziehen warum nicht erkannt wird das e Autos der größte Fehler der Automobilindustrie sind. Wir haben nirgends ein Stromnetz was den Energiebedarf nur annähernd bewältigen kann, Menschen arbeiten zu unmenschlichen Bedingungen um die Stoffe für die Batterien abzubauen und wir haben bei weitem nicht genug Strom um den Verbrenner zu ersetzen. Also wenn überhaupt zweigleisig fahren e Autos und alternative Kraftstoffe. Was keiner erwähnt wenn man sein e Auto verkaufen will ist es kaum möglich oder zu lächerlichen Preisen weil ein gebrauchtes e Auto bald eine neue Batterie braucht was mit enormen Kosten verbunden. Ich fahre Diesel und werde es auch weiterhin tun solange es keine sinnvolle alternative gibt!!!
JoGo meint
mit der Energie, die für die Herstellung des Diesels (23 %) verwendet wird, fahre ich mein Auto. So effizient ist ein Elekto-Auto.
Strom für E-Auto ist kein Probem, rechnen Sie es einfach aus. In 5 Minuten haben Sie das Ergebnis.
Kona64 meint
Das sind alles Allgemeinplätze die schon lange überholt sind. In vielen Vergleichen kann man sehen, das E-Autos wertstabiler sind als Verbrenner. Durch die schnelle Entwicklung der Technik, neue Modelle gibt es natürlich einen Verfall. Auch hat die Förderung einen Einfluss.
Es ist absurd zu behaupten für E-Autos fehle der Strom oder die Netze wären nicht da. Richtig ist, das die Netze in den nächsten Jahren sowieso ausgebaut werden müssen, allein um die Wärmepumpen zu versorgen. Mit EFuels wäre der Strombedarf jedenfalls 5 – 10x so groß. Aber Strom für EFuels braucht ja kein Netz…
Vanellus meint
Vielleicht solltest du dich mal informieren? Google mal Klimabilanz von Elektroautos. Da findest du was von Fraunhofer und von Agora Verkehrswende.
Zur benötigten Strommenge: ein BEV braucht im Durchschnitt 18 kWh/100 km. Bei 15.000 km im Jahr also 2.700 kWh oder 2,7 MWh. Mal eine Million (soviele BEV haben wir jetzt knapp) sind es 2,7 TWh. In Deutschland wurden netto ca. 530 TWh Strom erzeugt und 11 TWh wurden exportiert (alles 2020, Monitoringbericht 2021 der Bundesnetzagentur).
Das heißt für eine Million BV würden wir 0,4 % der deutschen Nettostromproduktion brauchen. Wo ist das Problem?
Ja, der Bau eines E-Autos geht mit Beeinträchtigungen der Umwelt einher, wie auch die Herstellung des Verbrenners. Bei dem steigt die Umweltbelastung noch, wenn er in Betrieb geht, mit jedem Liter Diesel oder Benzin, der verbrannt wird.
E-Autos kann man gut verkaufen. Ich habe meine Renault Zoe mit Leasingakku von 2013 mit 108.000 km 2019 für 8.000 € verkauft.
Daffyd meint
Nein, wer hätte das gedacht!?
Tommi meint
So eine Analyse mache ich doch in einer Stunde zu Hause. Das ist doch keine großartige Erkenntnis. Das E-Fuels ineffizient sind, sollte jedem bekannt sein, der sich ein kleines wenig damit beschäftigt.
Gerry meint
Herr Lindner von der FDP weiß es noch nicht 😂.
Aber der weiß ja auch nicht, dass ein Tempolimit mehrere Milliarden Liter Benzin/Diesel einsparen könnte.
Was weiß der Lindner eigentlich überhaupt ? Und wer hat diesen Ahnungslosen gewählt?
Fragen über Fragen….😆
Werner Mauss meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Gerry meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
Kona64 meint
Das weiß er natürlich. Bei seiner politischen Argumentation blendet er das aber gekonnt aus und fängt mit vermeintlich einfachen Lösungen die Leute.
alupo meint
Nicht nur eFuels sind ineffizient und somit teuer. Auch Wasserstoff ist ineffizient und daher ebenfalls teuer.
Kona64 meint
Nur um eine Zahl zu nennen. Bei Bussen hat die Metropolregion Montpellier das untersucht und ihr H2 Projekt gestoppt. Im Betrieb wäre H2 Busse 6x teurer gewesen als Elektrobusse, abgesehen von den ohnehin höheren Investitionen.
Redlin, Stefan meint
E-Fuels sollen das Aussterben des Verbrennungsmotors verzögern oder sogar verhindern. So begehren es zumindest alle die am Althergebrachten festhalten wollen. Unabhängig von diesem reinen Brennstoffthema frage ich mich aber immer, warum die sich so sehr dran klammern. Der Verbrennungsmotor an sich ist doch schon ein Anachronismus. Der hat einen so schlechten Wirkungsgrad, ist laut und hat so wenig Drehzahlspektrum, dass man den ständig durch Schalten immer wieder anders untersetzen muss, damit man überhaupt Geschwindigkeit gewinnt. Und dann ist der auch noch so unintelligent, dass der nur Dauerlauf kennt (selbst im Stillstand), was wiederum dazu führt das beim Schalten getrennt werden muss und für Vortrieb mit der Reibscheibe (Kupplung) wieder der Kraftschluss hergestellt werden muss um in Bewegung zu gelangen. Kurzum vorsintflutliche Technik. Warum nur daran festhalten, das will nicht in meinen Kopf. E-Antrieb = starre Verbindung, hochdrehen beim Beschleunigen und fertig. Zudem leise und ohne die vielen alten Verschleißteile. Schöner Nebeneffekt = sauber und sehr effizient was den Verbrauch an Energie angeht.
FahrradSchieber meint
„E-Fuels sollen das Aussterben des Verbrennungsmotors verzögern oder sogar verhindern“
Das ist nicht so.
E-Fuels bieten die Möglichkeit, bei Millionen von Verbrenner im Bestand (die es noch Jahrzehnte geben wird), CO2 einzusparen.
Viel besser wären BEVs, aber das wird (insbes. weltweit) noch sehr lange dauern.
Redlin, Stefan meint
Ihre erwähnte CO2-Einsparungung (sofern es sie gibt) würde genau bewirken was ich schrieb: Das Aussterben des Verbrennungsmotors verzögern. Somit auch den Umstieg auf E-Mobilität ggf. verlangsamen. Wie sie meinem Kommentar aber sicherlich entnommen haben ging es mir gar nicht darum, sondern um den vorsintflutlichen technischen Aufbau von Verbrennungsantrieben.
Thrawn meint
E Fuels für den Individualverkehr machen einfach keinen Sinn. Es mag Bereiche geben, wie im Luftverkehr, jedoch wird sich dort wohl eher Wasserstoff durchsetzen.
Als die Eisenbahn elektrifiziert wurde, ist auch keiner auf die Idee gekommen, die Dampfkessel der Dampfloks elektrisch mit Strom aus der Oberleitung zu beheizen. „Wir machen weiter wie bisher, nur mit einer anderen Energiequelle“. So etwas Ähnliches stellen die E Fuels mMn für die Verbrennungsmotoren dar. Vielleicht waren die Leute früher doch klüger.
Dieses Festklammern an den Verbrennungsmotoren, sich allem anderen zu verwehren und das dann auch noch Technologieoffenheit zu nennen, ist einfach nur peinlich und einer Erfinder-Nation wie Deutschland unwürdig.
DerÄlbler meint
Es gab tatsächlich eine Elektrische Dampflok bei der Schweizerischen Bundesbahn. Die Kohleersparnis betrug 300t im Jahr. 1951 wurde zurückgebaut auf Kohle
Thomas meint
@NiLa:
Ich weiß, du liebst Systeme mit extremen Ressourcenverbauch (H2, eFuels) – warum auch immer. Ressourcenverbrauch hat aber immer negative Umweltfolgen, auch Systeme die auf 100% EE-Erzeugung basieren. Es ist nur eine Frage der relativen Höhe. Deswegen sind extrem ineffiziente Systeme immer nachteilig, weil sie in der Vorkette immer irgendwo zu Buche schlagen.
Das geht bis hin zu den 5x so hohen Geräuschemissionen der Windkraft, weil 5x so viele Windkraftanlagen gebaut werden müssen.
Philipp meint
Immer wenn ein rechts-konservativer Politiker von „Technologieoffenheit“ (heißt übersetzt glaube ich F… Den Planeten) schwadroniert möchte ich ihm die Gegenfrage stellen warum noch kein Hersteller sein eigenes Netz an E-Fuel-Tankstellen + Produktion aufgebaut hat. So ähnlich wie Tesla sein Supercharger-Netzwerk aufgebaut hat. Dann würde man immerhin wirklich von technologischen Alternativen sprechen. Macht nur keiner – und Hr. Lindner vertraut doch den Märkten ;-)
NiLa meint
@ ökoman: Aber eben nur so viel CO2, wie für die Herstellung aufgewendet wurde. In der Summe pusten sie also 0 zusätzliches CO2 in die Luft. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen.
@ cupra: es handelt sich um zusätzliche Solar- und Windanlagen, die ohne diese e-fuel-Projekte gar nicht erst gebaut worden wären. Selbst wenn die Effizienz nur bei 1% läge, würden damit Treibhausgase gespart.
Ge meint
Es wäre immernoch effizienter das ganze in Methan umszuwandel und dann im Gaskraftwerk mit Kraftwärmekopplung zu verstromen und den Strom im PKW einzusetzten. H2 wäre auch noch effizienter ganz zu schweigen von einer ganzen Reihe anderer Speicherprozesse.
Zudem wir sich eine Produktion von E-Fuels die nur bei Überschuss Strom stattfindet kaum Planen. Das wäre hochgradig saisonal. Das kann vielleicht in Arabien funktionieren aber auch dann wäre H2 besser.
In Deutschland und Europa sollten wir die Flächen effizienter Nutzen. Wenn E-Fuel nicht subventioniert werden (z.B. beim Strompreis) haben sie keine Chance, weil ein Kilometer den 3-4 Fachen Stromanteil benötigt. Das wir keiner Zahlen.
Ökoman meint
Grünes H2 kann ich mir nur für Schiffe, Flugzeuge, Langstrecken-LKW vorstellen, aber nicht auch für PKW. Viel zu ineffizient im Vergleich zu direkt verbrauchtem Grünstrom. Der Markt wird zeigen, ob uns die Araber mindestens dafür genügend und bezahlbares grünes H2 überhaupt liefern können.
Wie der WHO-Direktor vor noch nicht langer Zeit sagte: Jedes Partikel CO2 in der Atmosphäre ist bereits zu viel. Die Kipppunkte sind bereits seit mehreren Jahren überschritten. Die CO2-Speicherfähigkeit des Planeten ist an ihren Grenzen. Und „klimaneutral“ bedeutet nichts weiter, als den CO2-Gehalt konstant zu halten = die Erderwärmung geht so weiter wie bisher, beschleunigt sich nur nicht noch. Die Kurve wird linear. Die Steinzeitmenschen entdeckten das Feuer und interessierten sich nicht dafür, was hinten raus kommt. Seitdem kein Fortschritt.
Mathias meint
Sind Sie denn der Meinung, dass eine energetisch aufwendige Produktion von E-Fuels, in einem industriellen Maßstab, in Deutschland, aus ökologischen Gesichtspunkten tatsächlich Sinn macht?
Was genau bringt es der Umwelt diese viel zu knappe Ressource in Sektoren zu verwenden in denen es wesentlich effizientere Alternativen gibt?
Warum sollte man diese viel zu knappe Ressource nicht für Sektoren priorisieren in denen es, selbst mittelfristig/langfristig keine Alternative gibt?
Wenn Sie E-Fuels nicht in Deutschland produzieren wollen, stellen sich mir folgende Fragen:
Was genau bringt es der Umwelt wenn man Energie, im industriellen Maßstab, aus Ländern nach Europa holt, welche selbst Meilen weit von einer regenerativen Energieversorgung entfernt sind?
Entstehen dabei nicht auch noch zusätzliche Kosten und Umweltprobleme durch die Schifffahrt?
Wäre es für eine (notwendige) globale, möglichst schnell gelingende, Energiewende nicht sinnvoll, auch anderorts Energie effizient zu nutzen?
C. Brinker meint
@Matthias DANKE 🙏🏼 für die richtigen Fragen, die die grundsätzlichen Problemfelder (Sektorenpriorisierung, Gesamtenergieverbrauch Welt) in den Fokus rücken. Wir müssen weg von dieser ganzen Kleinklein Diskussion über Varianten des Individualverkehrs. Das gibt es doch rein aus Effizienzsicht keine Alternative zum BEV ( mein Auto kann ich mit EFuel oder Wasserstoff nicht unabhängig mit PV Strom laden)
Ökoman meint
@NiLa: Wenn ein Brennstoff verbrannt wird, kommt CO2 aus dem Auspuff, egal wie aufwändig/emissionsarm der Herstellungsprozess ist. Das gilt für e-fuels ebenso wie für grauen Wasserstoff. Damit ist es in der Luft. Meines Wissens werden derzeit keine Miliarden Tonnen CO2 jährlich wieder „abgesaugt“. Was ist daran schwer zu verstehen?
Draggy meint
Bei Wasserstoff kommt bei der Verbrennung Wasser raus nichts mit CO² Der wird bei grauem Wasserstoff bei der Herstellung verursacht.
edwhar meint
@NiLa
Was bei allen Überlegungen bzgl. alternativer „Kraftstoffe“ bleibt, ist der miserable Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors. Er verbrennt einfach zuviel Efuel, Diesel und Benzin. Es kommen nur 30% der verbrannten Treibstoffenergie an der Antriebsachse in Form von Bewegungsenergie an. 70% der Energie werden in Form von Wärme freigesetzt und muss aufwändig vom Motor ferngehalten werden, damit der keinen Hitzetod stirbt.
Beim Emotor stehen ca. 90% – 95% der eingesetzten elektrischen Energie für den Vortrieb zur Verfügung.
Andi meint
@edwhar
„Es kommen nur 30% der verbrannten Treibstoffenergie an der Antriebsachse in Form von Bewegungsenergie an“
Es sind tatsächlich nur 15-20%.
edwhar meint
@Andi
Stimmt, je nachdem wo man die Leistung misst, Kurbelwelle, Antriebswelle …
Ich wollte nur nicht ganz so böse sein und den Verbrenner- Fahrern nicht jede Illusion nehmen.
Draggy meint
Auch das ist zu viel weil noch Stop and Go Verkehr, inoptimale Bedienung und viel Bewegen in schlechten Leistungs und Drehzahlbereichen und immer wieder stehen im Leerlauf.
Vanellus meint
Tatsächlich bewegt sich der Wirkungsgrad bei Verbrennern zwischen 0 und 40 %. 40 % bei optimaler Drehzahl und Last und 0 % im Leerlauf, z.B. an der roten Ampel.
Andreas V. meint
Ja, ja, … die Effizienzignoranten …
(wir ham’s doch … immer feste druff … mir doch egal …) !!
NiLa meint
Studien von T&E sind wertlos. Schon bei der letzten sog. „Studie“ hat T&E statt e-fuels einen experimentellen biogenen Kraftstoff fernab der DIN-Normen verwendet und damit angeblich höhere Schadstoff-Emissionen nachweisen wollen. Das hat mit seriöser Wissenschaft nichts zu tun.
Klar ist, größere Anlagen zur e-fuelproduktion werden stets mit – eigenen – Wind- und Solarparks realisiert. Damit sind ihre Produkte nahezu klimaneutral und nehmen keinem anderen Verbraucher Grünstrom weg.
T&E geht es nicht um Klimaschutz, sondern allein um Lobbyinteressen. Das sollte langsam mal jedem auffallen.
cupra meint
So so, sie werden immer mit eigenen wind und Solarparks mit Strom versorgt. Na das will ich mal sehen. Da werden noch und nöcher dauernd probagiert, wo denn der Strom für die e-Autos herkommen soll, aber die 10-fache Menge Strom für e-fuels sollen dann kein Problem darstellen? Und die kosten haben wir hier dann auch noch nicht betrachtet…der Liter Sprit liegt dann mit Steuern bei 4,50 € aufwärts. Sag mal, hört ihr euch eigentlich mal selber zu, was ihr da für einen Schwachsinn von euch gebt? Ich will mich ja eigentlich nimmer über so eine Borniertheit aufregen, aber bei so einen Blödsinn geht mir echt die Hutschnur hoch!!!
Ökoman meint
„Klimaneutral“ ist wertlos. Selbst wenn e-fuels komplett CO2-frei hergestellt würden, pusten sie über den Auspuff immer noch genauso viel CO2 in die Luft wie heutige Verbrenner! Für die Klimaziele kann ich damit keinen Fortschritt erkennen.
Shullbit meint
In bezug auf CO2 ist das ein Fortschritt. Das CO2, dass die Verbrenner aus eFuels in die Luft blasen, wurde zuvor der Umwelt entnommen. Unter enormen Energieaufwand wird das aufgespalten und die Atome werden zu neuen Kohlenstoffverkettungen zusammengesetzt, die dann eben Benzin, Diesel, etc. entsprechen. In Bezug auf CO2 ist das dann bilanzneutral, auch wenn weiter CO2 aus dem Auspuff kommt.
Was gegen eFuels spricht: Verbrenner stoßen nicht nur CO2 sondern auch weitere Schadstoffe aus. Diese fallen auch mit eFuels an – wenn auch in teils geringerem Umfang.
Und so lange wir keinen Überschuss an regenerativen Strom haben, so lange wir große Probleme haben, überhaupt mal alle Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke zu substituieren, können wir nicht auf etwas dermaßen ineffizientes wie eFuels setzen, wenn wir mit batterielektrischen Fahrzegen eine Alternative haben, die regenerativen Strom vielfach effizienter verwertet. eFuels sind nur da eine Option, wo uns die besseren Alternativen fehlen, z.B. in der Luftfahrt. Batterieelektrisches Fliegen ist außer in Marktnischen in den nächsten 3 Jahrzehnten keine Option.
Franz Bauer meint
Es spielt keine Rolle wo der Strom herkommt, ich brauche immer 5-6mal mehr Energie bei den Efuels verglichen mit Batterieelektrischen Systemen.
Sinnvoller sie Packen den Wind- und Solarpark an einen schnelladepark anstatt damit Efuels herzustellen.
Ich frage mich wie die Produktion dann in der Praxis aussieht. Wird die Produktion dann immer nach Erzeugung des Parks gedrosselt oder sogar gestoppt bei Flaute Nachts? Eine Produktion die nicht ausgelastet ist bedeutet noch höhere Kosten, für die EFuels. Dann reden wir schnell von 8€ aufwärts pro Liter noch vor Steuern.
Andreas V. meint
Der in der Herstellungskette benötigte Wasserstoff liegt doch aktuell schon bei 12,75 €. Das Thema ist allein wirtschaftlich längst durch …
Flo meint
Ersetze „werden stets“ mit „sollen stets“, bislang gibt es keine Produktion im messbaren Bereich. Chile soll ja der Schlüssel sein. Von einer Abhängigkeit also in die nächste?
Der Verbrenner ist austherapiert, die Frage ist nur noch wie lange es dauert bis die Patientenverfügung greift.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Sehr gut formuliert ;-).
Shullbit meint
Eine Abhängigkeit von Energieimporten werden wir weiter haben. Heute importiert Deutschland ungefähr 75% seines Primärenergiebedarfes in Form von Öl, Gas, Kohle und Uran. Durch die Umstellung auf eneuerbare Energien werden wir den Wert beträchtlich senken können. Aber wir werden nicht auf Null kommen. Das wäre zu teuer. Anderswo lässt sich regenerativer Strom deutlich billiger produzieren als hier.
Beispiel Photovoltaik: Wenn zukünftig alle batterielektrisch Fahren und (fast) alle Heizungen auf Wärmepumpen umgestellt sind, dann haben wir zukünftig im Winter einen deutlich höheren Stromverbrauch als heute. Photovoltaik liefert jede Nacht Null – das kann man noch puffern, aber PV liefert in unseren Breitengraden im Winter nur 15% des sommerlichen Ertrages. Das ist kurz vor Totalausfall. In Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel ist der PV-Eintrag das ganze Jahr konstant (Die Einstrahlung ist im Sommer auch da etwas höher, die extremen Temperaturen mindern dann aber den Ertrag) und die haben im Winter deutlich weniger Bedarf, weil die Klimaanlagen dann nicht den ganzen Tag auf Hochtouren laufen. Es wird sinnvoll sein, einen Teil der Energie von da zu beziehen. Ob nun als Strom, grünen Wasserstoff, …
stromschüssel meint
Nein, die eFuels werden selbstverständlich zu 100% mit ganz besonders schädlichem Braunkohlestrom produziert.
Sorry, ich übernehme da gerne die Argumentation der Verbrennerlobby, die jedem neuen E-Auto unterstellen, mit Kohlestrom betrieben zu werden.
Warum? Ganz einfach: So lange Deutschland nicht jeden Tag des Jahre zu 100% mit „Grünstrom“ versorgt wird, nimmt die eFuel-Produktion den anderen, älteren Verbrauchern den Grünstrom weg. Unabhängig davon, ob die Windräder oder die Solarpanels ans Stromnetz angeschlossen werden oder nicht. Denn sie müssten angeschlossen werden, um die CO2-Neutralität der Stromerzeugung zu erreichen.
Und jetzt treibe ich es auf die Spitze: Im Grunde genommen müsste der Strom in der ganzen EU zu 100% CO2-neutral hergestellt werden – wir haben ja schließlich die Verbundnetze.
Ihre sauberen eFuels werden also auf Jahrzehnte hinaus mit schmutzigstem Braunkohlestrom aus Deutschland oder Polen hergestellt. Pfui!
Und davon ab: Mit den rund 25 Kilowattstunden Strom, die ich brauche, um einen Liter eFuel herzustellen, fährt mein E-Auto gut 150 km weit. Ineffizienter als eFuels ist kaum etwas – selbst die Brennstoffzelle ist dagegen ein Effizienzmonster.
Gunnar meint
Sehr gute Betrachtung und Argumentation. Da muss der Spieß einfach umgedreht werden. Das muss ich mir merken, wenn es am Wochenende im Freundeskreis mal wieder eskaliert :-)
GrußausSachsen meint
„T&E geht es nicht um Klimaschutz, sondern allein um Lobbyinteressen. Das sollte langsam mal jedem auffallen.“
Als ganz anders als bei der FDP und den Vorgängern im Verkehrsministerium.
Interessant.
Und Sie haben Expertise(n) dies alles beurteilen zu können,
und dass es ja jedem auffallen sollte?
Hintergründe – auch fachlich – zur Wertlosigkeit der Studien von T&E?
gibt es schon größere Anlagen zur e-fuelproduktion? wiel sie ja stets! mit eigenen EE-Anlagen betrieben werden? Wo sind denn die Unmengen e-fuels? Oder alles nur geplant? In Quellen dazu sind hilfreich. Sie sind der Experte, oder?
Lt. Autozeitung (und anderen Quellen) sieht es da in der Realität noch sehr mau (mit viel Wohlwollen „übersichtlich“ aus:
„WELCHE HERSTELLER VON E-FUELS GIBT ES?
Technisch ist die Herstellung von E-Fuels nicht nur im Labor, sondern auch schon in Fertigungsanlagen möglich. So hat Bosch mit Shell und VW einen Ottokraftstoff entwickelt, der bis zu 33 Prozent aus erneuerbaren Anteilen besteht. Audi betreibt gemeinsam mit den Partnern Ineratec GmbH und Energiedienst Holding AG in Laufenburg im Schweizer Kanton Aargau eine Pilotanlage zur Produktion von e-Diesel. Das Unternehmen sammelte schon Erfahrungen mit Partnern in Norwegen und Dresden. In einer weiteren Fertigungsstätte in den chemischen Werken Leuna bei Halle/Bitterfeld wird seit längerem experimentiert. Auch Porsche steckt tief in der Thematik drin und baut in Chile eine Pilotanlage zur Produktion von E-Fuels an deren Aufbau auch die deutschen Unternehmen Siemens und MAN sowie der Mineralölkonzern ExxonMobil beteiligt sind. Im Herbst 2022 soll die Anlage in Betrieb gehen.
Danke für einen Einblick in Ihre Welt mit sicher guten Freunden und Experten auf dem gleichen NiWo.
C upra beschreibt die Preisfolgen für die ach so preisbewussten Deutschen
sehr realistisch, weil er sich im Thema gut informiert hat und nicht auf des Geschwurbel der fossil-Industrie reinfällt.
Andreas V. meint
Ja, ja, … die Effizienzignoranten …
(wir ham’s doch … immer feste druff … mir doch egal …) !!
stromschüssel meint
Schickt dem Christian diesen Link und die ganze Studie tausendfach ins Büro. Vielleicht findet sich ja ein Mittelbegabter in seinem Umfeld, der ihm noch einmal erklärt, wie hirnverbrannt der Gedanke ist, 25-30 Millionen Pkw allein in Deutschland (angenommener Bestand in 2035) mit eFuels betreiben zu wollen.
GrußausSachsen meint
Vermutlich wird diese Studie sofort von den üblichen Verdächtigen aus der Autoindustrie sowie den mehr als überflüssigen FDP-lern Lindner und Wissmann (u.w.m.) angezweifelt werden und nichts an ihrer unsäglichen Haltung ändern.
Lindner wird sie nicht mal lesen (können) oder wenn, dann nicht verstehen zu technisch für einen M.A. der Politikwissenschaft, Staatsrecht und Philosophie und Inhaber von Rennlizenz und Sportbootführerschein.
Nichts Neues im Wes(t) en also
prief meint
Ich halte e-Fuels aus den bekannten Gründen für einen Unsinn in KFZ, aber …
Jede Rechnung, die CO2 Ausstoß für Irgendwas angibt (wie hier) ist einen Rechnung, die nur in der Übergangszeit bis zur Umstellung auf weltweit 100% erneuerbare Energie gilt. Ist es nämlich so weit, erzeugen e-Autos ebenso wie Verbrenner im Lebenszyklus genau 0 CO2 und solche Vergleiche sind sinnlos. Was dann bleibt: Die Ineffizienz des Verbrennungsmotors, d.h. man muss viel mehr erneuerbare Energie erzeugen um ihn zu betreiben, was dann wohl an Knappheit und Kosten scheitert.
derJim meint
Vergiss nicht die Verbrennungsnebenprodukte wie NoX, Feinstaub und Ruß, die leider auch heute noch in kleinen Mengen emittiert werden. Dazu kommt noch der Gestank und der Lärm, aber sonst sind efuels total toll……..klar.
prief meint
Da haben Sie sowieso recht und wie gesagt halte ich Verbrennerautos mit e-Fuels für Unsinn. Aber die CO2 Argumentation ist nicht sinnvoll.