BYD („Build Your Dreams“) will demnächst mehrere seiner Elektroautos auch in Europa ausliefern, unter anderem in Deutschland. Der Konzern gehört zu den größten Herstellern von Stromern, in Zukunft könnten die Chinesen auch in einem europäischen Land Autos für die Region produzieren.
Vorerst exportiert BYD seine Elektroautos – reine Verbrenner baut das Unternehmen seit März nicht mehr – aus China. Der Einstieg in Europa ist bereits im letzten Jahr in Norwegen eingeleitet worden. In diesem Jahr sollen Deutschland und Schweden folgen.
„Wir denken ernsthaft über einige Lokalisierungspläne nach“, sagte der stellvertretende Generaldirektor für die Region Brian Yang im Gespräch mit Autocar. Auf die Frage, wo BYD eine Produktionsstätte in Europa errichten könnte, antwortete er, dass es noch keinen festen Plan gebe. „Wir haben gerade erst angefangen zu lernen, die Vorstellungen unserer Kunden wirklich zu verstehen, und wenn alles gut läuft und wir hier alle Grundlagen und Strukturen aufbauen, könnte das zu einer gewissen Lokalisierung führen.“ Man gehe Schritt für Schritt vor, erklärte Yang.
Abzuwarten bleibt, ob eine mögliche europäische Produktion von Elektroautos auch die Fertigung der dazugehörigen Batterien umfassen würde. Mit seiner bisher auf den Heimatmarkt konzentrierten Akkufertigung gehört BYD zu den größten Produzenten von Energiespeichern für E-Autos.
In den norwegischen Markt ist BYD 2021 mit dem großen SUV Tang EV eingestiegen. Neben diesem Modell sollen laut Berichten auch die Luxuslimousine Han EV und das Familienauto Atto 3 in Deutschland verkauft werden. Ein weiteres Modell, das nach Europa kommen soll, ist Insidern zufolge der Mittelklassewagen Seal. Später soll auch der Kompaktwagen Dolphin europäischen Autofahrern angeboten werden.
In Europa will BYD laut der hiesigen Marketing-Chefin Penny Peng als Marke mit einem gewissen Premiumanspruch, aber auch als Hersteller für den Massenmarkt wahrgenommen werden. Damit es schnell vorangeht, geht das Unternehmen für den Vertrieb und die Wartung Kooperationen mit bestehenden Autohandelsgruppen ein.
Benedikt Stoll meint
@elbflorenz Hut ab. BYD im Saarland. Sie sagten er voraus!
Matt meint
Ich werde den Tang, sobald er in Deutschland im Leasing angeboten wird bestellen. Ist genau mein Ding. SUV, elektrisch und mit 7 Sitzen.
Cupra meint
Und ein extrem hoher Verbrauch den selbst ein Audi Etron nicht hinbekommt obwohl dieser schon 5 Jahre auf dem Markt
DerOssi meint
Ca. 32 KWh auf 100 Km Verbrauch bei konstant 120 Km/h…. darauf solltest du dich schon mal einstellen… bei 150 Km/h könnten dann vielleicht auch 40 KWh drin sein…
Und dann gerade mal mit max. 110 KW nachladen… muss man mögen :)
Werner Mauss meint
Ist (wäre) doch toll, es entstehen doch neue Arbeitsplätze, die bei den hiesigen Herstellern die nicht umstellen wollen wegfallen. Alles was Arbeitsplätze schafft ist doch zu begrüßen in unserem Multikultiland. Die Autos wären dann doch Deutsch, schon alleine wegen der Spaltmaße, und vielleicht sogar auch preiswert, was die einheimischen Hersteller ja partout nicht schaffen wollen können…..
DerOssi meint
Welche „hiesigen Hersteller“ wollen denn nicht „umstellen“?
Also mir fällt da keiner ein… bis auf den Preis, der jetzt aber auch keine Galaxien auseinander liegt, haben alle „hiesigen“ Hersteller sicherlich bessere und verbrauchsärmere BEVs am Start als die Chinesen….
Egon Meier meint
Die denken nach .. das ist noch weiter unter „planen“ einzusortieren – also quasi gar nichts.
Die sollen erst mal ihrem Tang das Strom-Vernichten abgewöhnen.
Peter meint
Der Tang ist doch sowieso schon tot, weil (ur)alte Plattform. Die eigentlich relevante BYD-Plattform kommt doch erst in den nächsten Monaten langsam an. Was sie dort liefern (oder auch nicht) ist das, was zählt. Der Tang ist … maximal ein uninspirierter Testballon.
Swissli meint
Ein EU Werk wäre hauptsächlich aus politischen Gründen motiviert, um potentiell hohe Importzölle und/oder Importverbote gegen China zu verhindern. Grundsätzlich kann man durchaus ohne EU Werk erfolgreich Autos verkaufen, haben die Japaner und Koreaner viele Jahrzehnte so gemacht (die Hersteller verschifften einfach weniger Modellvarianten bzw. wenige aber gut ausgestattete Modellvarianten). Langfristig macht eine regionale Produktion aber schon auch Sinn.
Daniel S meint
Sogar deutsche Pemiumautos werden in China hergestellt: BMW, Smart, Mini etc. Und nach Europa verschifft.
David meint
Wie hoch sind denn die „politisch motivierten…hohen Importzölle“ auf elektrische Autos? Das solltest du erst einmal nachschlagen, dann weißt du auch gleich, dass das der Grund nicht sein kann.
FahrradSchieber meint
„Wie hoch sind denn die „politisch motivierten…hohen Importzölle“ auf elektrische Autos?“
Swissli schrieb von „potentiell hohen Importzölle und/oder Importverboten“, also eher auf die Zukunft gerichtet.
Und diese Diskussion gab es in Hinblick auf CO2 ja auch schon.
Und bei einem Krieg Chinas gegen Taiwan würden solche Maßnahmen (s. Russland) wohl unumgäglich werden.
Auch solche Gedanken werden bei unternehmensstrategischen Entscheidungen eine Rolle spielen.
David meint
Das ist nicht zu sehen. Weil bisher Deutschland viel mehr Autos nach China liefert als umgekehrt. Und Deutschland ist die EU. Die hat jetzt sogar unseren Datenschutz. Und: Für eine potenzielle Gefahr eine konkrete Fabrik zu bauen, ist nicht rational.
Marc meint
Wenn es in Europa ausreichen Produktionskapazität gibt, wird sicherlich auch diese Hürde erhöht werden.
Das ist momentan nur so niedrig, weil eh zu wenig E-Autos vorhanden sind und man deren Verbreitung fördern will
Kasch meint
Glaube nicht, dass BYD noch Produktionsanlagen in Europa errichten wird. Die wirtschaftlichen Verhältnissse haben sich schon zu weit verschoben. China fährt mehr und mehr Auto, durchaus auch vereinzelt Premiumfahrzeuge aus Deutschland, und wir fahren zwangsläufig mehr und mehr Fahrrad.
elbflorenz meint
Soll ja sehr gesund sein … im November im Erzgebirge oder im Siegerland 20 km auf Arbeit zu pendeln … mit dem Rad :-)))
Kasch meint
Welche Arbeit ? :-):-)
BEV meint
es hätte auch Symbolwirkung, den europäischen Markt will man unbedingt für sich gewinnen
Peter meint
Der europäische Markt hat nicht nur Symbolkraft, sondern ist auch wirtschaftlich attraktiv. Es ist bei den Stückzahlen immerhin der drittgrößte Markt weltweit und bei den Margen vielleicht noch mehr.
EVrules meint
Wenn ein chinesisches Unternehmen in der EU fußfassen möchte, sollte sich China auch gefallen lassen, dass Europa bei wirtschafts- wie auch gesellschaftspolitischen Fragen selbstbewusst Forderungen stellen kann.
Im aktuell angespannten Verhältnis zu Taiwan oder auch die Situation in Hongkong sollte uns in der EU zu denken geben.
Die Technologien die BYD bislang vorstellte, sind keine nennenswerten Verbesserungen, LFP-Zellen (ob Blade-Format oder nicht) wird mittelfristig (nach 2030) zunehmend unattraktiver.
Tesla weißt im Konfigurator bereits offiziell für deren LFP-Varianten aus, dass es unter kalten Witterungen zu Einschränkungen kommen kann.
Justin Case meint
Im Kontext des russischen Angriffskrieges in der Ukraine werden verschiedene Dinge in Russland, die mit „westlicher“ Software laufen problematisch.
Deshalb:
Wer sagt mir denn, dass mein BYD-Auto noch läuft, wenn das Europäisch-Chinesische-Verhältnis wegen einer Annexion Taiwans kaputt ist?
Welche Daten über mich habe ich vorher schon mit staatlichen chinesischen geteilt, weil ich einen BYD fahre?
Fragen über Fragen…
M. meint
Das sind auch meine Gründe, warum mir kein chinesisches Auto ins Haus kommen wird, ganz gleich, was das technologisch leisten wird.
Aber wir wissen (z.B.) durch „WhatsApp“, dass eine beachtliche Anzahl unserer Mitbürger an der Stelle keine Bedenken haben, die man nicht durch ein Schulterzucken beseitigen könnte.
Auch wenn ein Auto nochmal etwas anderes ist als ein Smartphone: die „Geiz-ist-Geil- Mentalität wird diesen Autos den Weg bahnen.
Justin Case meint
Da muss man auch bei „Europäern“ ganau hinschauen, bei dem Smart #1 kommt nicht nur die Hardware von Geely, sondern auch die Software!
#facepalm
Peter meint
Damit Europa irgendwas selbstbewusst formulieren kann, müssen sich intern erstmal alle Querköppe auf irgendwas sinnvolles einigen. Und daran hapert es halt (auch D fährt in manchen Fragen seinen Ego-Film).
alupo meint
BYD wird seltsamerweise bei uns immer so gehyped. Ich verstehe nicht warum.
Zum einen ist es ein chinesisches Unternehmen mit allen systembedingten Problemen (politischen), zum anderen hat BYD es auch in 2021 nicht geschafft, schwarze Zahlen zu schreiben (wenn man die staatlichen Zuschüsse herausrechnet).
BYD ist m.M.n. ein (indirektes) Vorzeigeunternehmen der chinesischen Regierung und möchte die europäische Automobilindustrie zerstören. Ich befürchte, sie werden weltweit erfolgreicher sein als es sich viele heute vorstellen können und eine ähnliche Entwicklung vorzeigen wie schon bei den Monitorpanelherstellern, der Smartphonefertigung, den PV-Herstellern etc.. Wenn man dieses Unternrhmen unterstützen will, dann los. Ich aber sehe China und somit auch BYD etc. als eine echte Gefahr für unsere Industrie an. Und langfristig somit für die Stabilität unserer Demokratie und freien Lebensweise.
elbflorenz meint
Glücklicherweise denkt der Chinese nicht so wie Sie. Und kauft weiter Mercedes, BMW und VW/Audi.
Aber gut – wir können uns ja auch ganz vom BRICS Wirtschaftsraum abkoppeln.
Wird unsere Wirtschaft – und nachfolgend natürlich unsere „freien Lebensweise“ richtig gut tun.
BRICS wird übrigens noch viele Länder aufnehmen. Wahrscheinlich auch Saudi Arabien, Indonesien, Malaysia und viele Länder aus Lateinamerika.
Aber wir können halt auch einfach die Weltrealität leugnen – wie Sie es machen.
Da werden wir dann Ruck-zuck in einem neuen 1933 landen …
P. S. Jeder sollte sich Mal über die aktuellen Militärmanöver in Ostrussland informieren. Da passiert nämlich gerade eine wirkliche Zeitenwende. Ich sage nur „Erzfeindschaft“ zwischen Indien und China …
Jakob Sperling meint
Die aktuelle chinesische Regierung hat inzwischen offiziell erklärt, dass sie die freiheitlichen Demokratien für eine Fehlentwicklung hält.
Nur das dümmste Kalb kauft sich das Futter bei seinem Metzger.
elbflorenz meint
Naja – seit Trump und Boris Johnson denke ich das auch …
Heinz Staller meint
In den 70ern gab es ja schon den Spruch “ lieber rot als tot“
Falls die chinesischen Invasoren irgendwann unser Land überrollen, „darf“ ich mir dann als Rentner in den Uran-Bergwerken etwas dazuverdienen?
Andi EE meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Werner Mauss meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
150kW meint
„Glücklicherweise denkt der Chinese nicht so wie Sie. Und kauft weiter Mercedes, BMW und VW/Audi.“
DER Chinese vielleicht nicht. Aber die chinesische Regierung hatte wohl nicht ohne Grund die Förderbedingungen für E-Autos so ausgelegt das nur inländische Firmen/Hersteller davon profitierten. Die achten peinlich darauf das bloß nichts außer China selbst gefördert wird.
elbflorenz meint
Dann schauen Sie sich einmal die Förderrichtlinien vom „lieben“ Herrn Biden an.
Die sind noch protektionistischer als die von China.
Südkorea will übrigens dagegen klagen … die Deutschen überlegen auch … dürfen aber noch nicht … wegen NATO und so …
Jaja … der freiheitliche Westen …
Werner Mauss meint
@150kw, da sehen sie halt wer gezielte Industrieförderung kann. Da verars….. keine Firma den Staat so wie in Deutschland.
Jürgen V meint
Das sehe ich in der Tat genauso. Man muss sich nur die politische Vorgehensweise von China genauer ansehen. Die investieren in Europa fast nur in wichtige Infrastruktur und Handelswege. Warum wohl? Auch deren Ziel ist es eine neue Weltordnung aufzubauen, genau wie die Russen. Alle Macht dem Staat und 200%ige Kontrolle über jedes einzelne Individium. Wenn man sich das mal ganz nüchtern überlegt, kann es einen nur gruseln.
Kasch meint
Fremde, unterlege Kulturen unterwerfen, kennt man seit den Kreuzzügen eigentlich nur vom Westen. Ist halt irgrndwann vorbei, die gute alte Zeit. Russland, Asien und Afrika werden wir nie mehr nachhaltig versklaven können
elbflorenz meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Werner Mauss meint
Die Versklavung neigt sich auch demnächst im, achso demokratischen freiheitlichen System im Westen dem Ende zu.
Jakob Sperling meint
Da bin ich mal ganz bei Ihnen.
Wem die Freiheit nichts wert ist, der wird sie irgendwann verlieren.
David meint
Bis jetzt ist der Zerstörungsgrad von BYD an der deutschen Automobilindustrie extrem überschaubar. Und wenn ich mir ihre erste Speerspitze in Europa, den Tang, so anschaue, bekommt man nicht unbedingt Zähneklappern für die heimische Industrie. Dieses Auto ist technisch eher eine Generation zurück.
Werner Mauss meint
Lustig, noch vor ein paar Tagen und Artikel früher wurde geschrieben, daß wir keine Autos aus China bekommen werden, weil zu schlecht usw. Heute nun wird von Überrollen, Zerstören und Vernichten gesprochen. Woher die plötzliche Angst, China ist doch weit weg und unterentwickelt wie hier einige schreiben.
elbflorenz meint
Vielleicht übernehmen die ja das Ford-Werk im Saarland.
Aber ich fürchte, das wird Frau A.B. schon zu verhindern wissen.
Deshalb tippe ich auf Ungarn.
wiesmaim meint
In Bulgarien hat es zumindest für Great Wall nicht funktioniert
elbflorenz meint
Ja. Bei der alten Regierung. Die war auch Anti-Chinesisch und pro-USA.
Allerdings ist die jetzt weg … die neue Regierung wird sicherlich anders sein.
Wollen ja schon in Russland wieder Gas kaufen …
Und wie Orban tickt wissen wir ja.
Andi EE meint
Ah ja, und wieso hat man sich mit der alten Regierung in diese bescheuerte Energieabhängigkeit von Russland begeben. Das Umgekehrte ist doch drr Fall, eine komplett verblödete Russland-Nähe der alten Regierung hat dieses gewaltige Problem verursacht.
Dass Habeck und Co. bei der Reperatur dieses Problems nicht gut aussehen können, dürfte jedem Deppen einleuchten, aber offensichtlich gibt es sehr viele Deutsche die mit der Logik auf Kriegsfuss stehen und das nicht so sehen. Das ist wirklich verrückt wie diese Fakten in einer beispiellosen Polemik von Massenmedien verdreht werden.
elbflorenz meint
Es geht um die alte Regierung in Bulgarien.
Und die war alles andere als russlandfreundlich …