Das chinesische Elektroauto-Start-up Nio hält sein Angebot den in Europa bereits erhältlichen Fahrzeugen für überlegen. Ab diesem Jahr ist das Unternehmen auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern aktiv. Die Energiekrise verlangsamt die Expansionspläne der Marke aber, und steigende Rohstoffkosten verschlechtern die Wirtschaftlichkeit.
„Im Moment liegen wir mit der Installation der Swap-Station hinter dem Zeitplan zurück, aber das hat mehrere Gründe, und die Stromkosten sind ein Teil davon“, wurde William Li, Gründer, Vorsitzender und CEO von Nio, in einem Bericht der Financial Times vom Dienstag zitiert. Auch die langsamer als erwartet erteilten Baugenehmigungen und die notwendige Schulung der Mitarbeiter hätten die Einführung behindert, so Li.
Auf dem Heimatmarkt hat Nio bereits über 1000 seiner Batteriewechselstation installiert. Die Stationen erlauben es den Kunden, leere Batterien ihrer Elektroautos in wenigen Minuten automatisiert gegen volle Energiespeicher auszutauschen. Da das Angebot gut ankommt, wird es auch nach Europa exportiert. Kürzlich wurde in Zusmarshausen die erste Batteriewechselstation in Deutschland installiert. Aus einem neuen Werk in Ungarn sollen weitere Stationen für den Aufbau in europäischen Ländern produziert werden.
Eine weitere Hürde für das Europageschäft ist laut Li die Installation von Transformatoren für den Betrieb der Batteriewechselstationen, deren Bau bis zu zwei Jahre dauern könne. Er wies auch auf die Schwierigkeit hin, eine Baugenehmigung für die Stationen zu erhalten. „Es wird uns mehr Mühe als Zeit kosten, mit all diesen Behörden und Ämtern zu kommunizieren, um von ihnen die Genehmigung zu erhalten.“
Neben dem Batterietausch installiert Nio auch eigene Schnellladesäulen, hat mobile Ladefahrzeuge, die zu den Kunden kommen, und bietet Ladelösungen für zu Hause an. Mindestens öffentliche Schnelllader sollen früheren Aussagen nach auch hierzulande errichtet werden. Das planen andere ebenfalls, darunter etablierte Marken, der automatisierte Batteriewechsel dürfte in Europa vorerst aber ein Alleinstellungsmerkmal der Chinesen bleiben.
Rentabilität muss warten, Europa-Produktion möglich
Li sagte auch, dass die durch steigende Rohstoffpreise zunehmenden Batteriekosten das Ziel des Unternehmens, kurzfristig profitabel zu werden, verzögern. „Rentabilität ist nach wie vor unser Ziel, aber das Wichtigste ist, den richtigen Rhythmus zu finden, damit wir rentabel werden.“ Der Nio-Chef verwies auf die Kosten für das Wachstum des chinesischen Geschäfts bei gleichzeitiger Finanzierung einer ehrgeizigen internationalen Expansion.
In Deutschland wird Nio zunächst die große Limousine ET7 ab 69.900 Euro anbieten. Welche Modelle folgen, bleibt abzuwarten. Nio hat aktuell auch eine Limousine und ein SUV im Mittelklassesegment sowie einen mittelgroßen SUV-Crossover und ein großes SUV im Portfolio.
Nio kann sich vorstellen, in Zukunft in Europa auch Elektroautos zu produzieren. Das werde man in Betracht ziehen, wenn die Verkäufe in der Region 200.000 Fahrzeuge erreichen sollten, so Li. Das Start-up hat bisher weltweit 240.000 Elektroautos gebaut, nur wenige davon fahren außerhalb Chinas.
David meint
Gut, wenn man Schuldige hat. Das darf natürlich keinesfalls die eigene Firma und ihre völlig bescheuerte Strategie sein. Als Newcomer ohne Reputation und ohne Servicenetz eine nicht zu schöne Limousine ab 70.000€ anzubieten, für die man dann noch ein Akku-Abo abschließen muss, das ist natürlich nicht schuld.
Kanodu meint
Tauschstationen, Ladestationen, Lademobile. Das wird bestimmt ein Megahit. Eigentlich schade, ich fand das Auto interessant weil es angeblich einen 150 kWh Akku bekommen sollte. Aber die sind vermutlich genauso unwahrscheinlich wie die flächendeckenden Wechselstationen.
HungrigerSepp meint
Meinung schön und gut, aber das is so viel Falsches in dem Absatz :-D
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Eine weitere Hürde für das Europageschäft ist laut Li die Installation von Transformatoren für den Betrieb der Batteriewechselstationen, deren Bau bis zu zwei Jahre dauern könne.“
Ich würde es nicht als Hürde bezeichnen, sondern vielleicht als technische Notwendigkeit. Wenn man die Bestellung des Trafo rechtzeitig mit der geplanten Fertigstellung terminiert hat, sollte das ja kein Problem sein. Oder man war dann doch etwas von der Lieferzeiten überrascht und der Trafo sticht da halt extrem negativ hervor.
Das man dann bei bestimmten Trafo-Baugrößen > 12 Monate Lieferzeit hat würde mich jetzt nicht wundern.
stromr.garage meint
Also diese Swap-Stationen klingen so nach einer Diesel-Dieter Idee. Wer einmal mit einem Hyundai Ioniq 5 o.ä. unterwegs war und sieht, wie schnell der Akku voll ist, der braucht für die paar Male im Jahr keine Swap-Station. Der zeitliche „Gewinn“ wird nur marginal sein und auch werden hier nur noch mehr Ressourcen verbraucht. Unter’m Strich gibt’s dann ja mehr Akkus als Autos.
Und spätestens wenn Diesel-Dieter „seinen“ Akku gegen einen fremden tauschen soll, kollidiert die Idee mit dem deutschen Eigentumsgedanken.
Letztlich nur gutes Marketing. Aber gut genug um zu überzeugen? I doubt it.
elbflorenz meint
Ob die Sache mit dem tauschen was wird – ich glaube es auch nicht wirklich.
Allerdings am Eigentumsdenken von Diesel-Dieter wird es nicht scheitern. :-)
Zumindest nicht in der Garantiezeit. Denn man kann ja jederzeit tauschen. Wenn es sein muss, 5x am Tag. Geht halt mächtig ins Geld. Denn jeder Tauschvorgang kostet extra. Dazu kommen dann die Netto-kWh’s, die im abgegebenen Akku auf 100% SoC fehlen.
Denn das ist der einzigste Vorteil – man bekommt einen Akku mit 100% – und nicht wie gewöhnlich am HPC mit rund 80 %.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Unter’m Strich gibt’s dann ja mehr Akkus als Autos.“
Wenn man irgendwie Solar und Windkraft speichern will, brauch man über kurz oder lang sowieso mehr Akkus als Autos, „Windgas“, E-Fuels & Co. will ja „keiner“, alles zu ineffektiv. Also warum die Energie dann erst wieder von einem Akku in den nächsten Akku „schieben“ und dann auch noch Zeit zum Warten verbringen.
Herbs meint
In China scheint das Konzept ja recht populär zu sein.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@stromr.garage:
Wieso „Diesel-Dieter“? Der heißt doch MAik Müllär.
MAik Müller meint
Hat der etwa auch so einen „Hobbit“ Kofferrumzugang wie das Modell 3???
LOL meint
Haha.. noch was sinnloOseres fällt dir nicht mehr ein?
Hauptsache das Auto hat keinen Stinkerauspuff.
MAik Müller meint
@LOL ??? Du findest den Kofferraumzugang über die kleine Klappe mit Anlenkung an der Unterkante der Heckscheibe sinnvoll und gut?
Ich finde das SINNFREI.
Eine Knatterbüchse hat Nio nicht im Programm :)
Falls es bei dir noch nicht angekommen ist in ZUKUNFT fahren wir ALLE Eautos und keine Verbrenner.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Falls es bei dir noch nicht angekommen ist in ZUKUNFT fahren wir ALLE Eautos und keine Verbrenner.“
Wurden schon Verbotsanträge für ÖPNV, Fahrrad und sonstige Alternativen von der Fahrschullehrerlobby erarbeitet, von denen wir noch nichts wissen? Ach so wir fahren ja bald alle autonom, dann gehören Führerschein und ÖPNV der Vergangenheit an.
MAik Müller meint
@OnlyAFoolUsesGoogleAndroid ??
Ich spreche eindeutig vom Verbrenner PKW —> Eauto.
ÖPV und Eselkarren usw. gibt es parallel.
LOL meint
Das MY hat eine große Klappe, das Model S hat eine und das Model X auch ..
Mich stört das nicht, wenn ich was größeres transportiere gibts einen Anhänger oder carsharing in der Stadt, nicht jeder braucht eine große Klappe, hat bei 3er, C-Klasse und co. auch die letzten 30 Jahre keinen interessiert
MAik Müller meint
@LOL ich sprechen auch vom MOdell 3 mit „Hobbit“ Zugang. Völlig unnötig.
Wenn Die Klappe am Dach an gelenkt wird passt viel mehr ins Auto
ACUHTUNG: bei gleicher Fahrzeugform, gleichem Innenraum :) :)
David meint
Ja, das hat BMW mit dem i4 fein herausgearbeitet. Ein Auto, das es auch als Verbrenner gibt. Also alle die angeblichen Vorteile einer Elektroplattform, die Tesla immer herausstellt, sind für den Kunden des i4 angeblich nicht gegeben. In der Praxis ist es umgekehrt – alle lieben die praktische Heckklappe des i4.
Envision meint
Immerhin wohl im Gegensatz zum BYD HAN eine umlegbare Rückbank, aber wohl auch nur am Stück!, weiß nicht warum die Chinesen sowas machen, sind wir schon seit min. 30 Jahren drüber weg.
Und selbst die kleine Kofferaumklappe ist schon ein Unding, das man vom Tesla M3 unsinniger weise kopiert.
LOL meint
Es gab sogar beim BMW 3er Fahrzeuge ohne umklappbare Rückbank 😂
Am falschen Fleck gespart