Das britische Elektro-Transporter-Start-up hat Ende September das erste serienreife Fahrzeug in seiner „Microfactory“ in Bicester produziert. Dazu wurden laut dem Unternehmen hauseigene Technologien eingesetzt, darunter Verbundwerkstoffe, autonome mobile Roboter, Komponenten und eine „softwaredefinierte Fabrik“.
„Heute ist ein wichtiger Tag für Arrival. Es ist das erste Mal, dass ein Fahrzeug in unserer Microfactory gebaut wird, und zwar nach einer neuen Methode, die ohne herkömmliche Fließbänder auskommt“, so Denis Sverdlov, Gründer und CEO von Arrival. „Obwohl wir die Serienproduktion noch nicht erreicht haben, sind wir bestrebt, sie zu verwirklichen. Wir werden weiterhin Fahrzeuge in unserer Microfactory produzieren, um die Serienproduktion zu meistern.“
Es sei schwieriger gewesen, als man es sich anfangs vorgestellt habe, räumte Sverdlov ein. Die in diesem Jahr in der ersten Fabrik des Unternehmens produzierten Vans werden nicht an Kunden verkauft, sondern für weitere Tests, Validierungen und Qualitätskontrollen verwendet. Weitere Informationen zum aktuellen Stand des Unternehmens sollen im November mitgeteilt werden.

Arrival ist seit 2021 an der Börse notiert. Kürzlich wurde bekannt, dass das Start-up seine Pläne vorerst zurückfährt. Vom Erstlingswerk, einer als Liefer- und Kastenwagen für den urbanen Bereich ausgelegten Baureihe, sollen in diesem Jahr nun statt 400 bis 600 nur 20 Exemplare geliefert werden. Die Entwicklung von weiteren Fahrzeugen wird gebremst.
„Wir wechseln von dem Modus, in dem wir zwei Produkte, zwei Schichten und zwei Mikrofabriken haben, zu dem Modus, in dem es eine Fabrik, eine Schicht und ein Produkt gibt“, erklärte Sverdlov im August bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. „Wir glauben, dass wir mit dieser Umstellung bessere Chancen haben, erfolgreich zu sein.“ Hintergrund sind die weiter hohen Verluste der Unternehmung, die durch Kostensenkungen reduziert werden sollen.
Neben dem Lieferwagen und einem Bus arbeitet Arrival zusammen mit dem US-Mobilitätsunternehmen Uber an einem Elektroauto speziell für Fahrdienste. Berichte, dass diese Fahrzeuge nicht mehr vorangetrieben werden, wurden bisher nicht bestätigt.
Die Vision von Arrival ist, in Städten auf der ganzen Welt Mikrofabriken zu errichten. „Es wird erwartet, dass die Mikrofabriken geringere Investitions- und Montagekosten sowie kürzere Inbetriebnahmezeiten aufweisen und umweltfreundlicher sind als herkömmliche Produktionsmethoden“, heißt es.