Ab 2026 sollen alle neu entwickelten Vans von Mercedes‑Benz nur noch auf einer Architektur basieren: der modularen und skalierbaren „Van Electric Architecture“, kurz VAN.EA. Die VAN.EA wird exklusiv für Elektrofahrzeuge konzipiert. Sie ist die Basis aller künftigen mittelgroßen und großen Vans sowohl für gewerblich genutzte „Premium-Allrounder“ als auch für privat genutzte Vans im Luxussegment.
Die Strategie, mit nur einer Architektur Elektro-Vans in unterschiedlichen Segmenten und für unterschiedliche Anwendungsfälle zu realisieren, ermögliche „eine enorme Komplexitätsreduzierung und signifikante Skaleneffekte“, so Mercedes. Mit VAN.EA sei geplant, die Portfoliovarianten um mehr als die Hälfte im Vergleich zu den aktuellen Modellen mit Verbrennungsmotor zu reduzieren, ohne dabei die Einsatzmöglichkeiten der Kunden einzuschränken.
„Mit VAN.EA unterstreichen wir unseren Anspruch, führend bei der Elektromobilität zu sein: wir schneiden unser Portfolio noch besser auf die Anforderungen unserer Kunden zu und stellen somit nachhaltig die Profitabilität sicher“, sagt Mathias Geisen, Leiter Mercedes-Benz Vans.
Besonderen Fokus lege man bei VAN.EA auf Effizienz und Leistung. Alle Bereiche des Fahrzeugs würden konsequent daraufhin optimiert, unter anderem die Aerodynamik, der elektrische Antriebsstrang, die Reifen und die Karosserie. Ziel sei es, mit der für den Einsatzzweck des Kunden optimalen Batteriekapazität eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen, denn von der Batteriegröße direkt abhängig seien Fahrzeuggewicht und Preis.
Eine modulare und skalierbare Architektur bedeute auch hohe Skaleneffekte und Synergien durch schlankere, einfachere und schnellere Prozesse. „Ein maximal effizienter Mitteleinsatz in Entwicklung und Produktion stellt nachhaltige Profitabilität sicher“, heißt es. Entscheidend dafür seien die drei Module bei VAN.EA.
Das Frontmodul besteht aus dem elektrischen Antrieb und der Vorderachse. Im Rahmen der Gleichteilestrategie ist es bei allen VAN.EA-Varianten identisch. Die für den Kunden relevante Differenzierung findet in den beiden weiteren Modulen statt. Das Mittelmodul skaliert die Fahrzeuglänge. Hier ist auch das vereinheitlichte Batteriegehäuse untergebracht, in das Hochvoltbatterien mit unterschiedlichen Kapazitäten verbaut werden. Das Heckmodul gibt es in zwei Ausprägungen, mit elektrischem Motor für die Allradvarianten von VAN.EA und ohne bei den frontgetriebenen Varianten.
Diese Modulstrategie ermögliche eine klare Differenzierung zwischen privat und gewerblich genutzten Vans und sorge gleichzeitig für „maximale Synergien“, so Mercedes. „Weil wir VAN.EA von Anfang an konsequent als reine Elektro-Architektur konzipiert haben, kommen die Vorteile der neuen Technologie noch stärker zum Tragen. Unser Ziel ist, den Anteil der elektrischen Vans am Gesamtabsatz bis 2030 auf über 50 Prozent zu steigern. Das führt zu einer deutlichen Senkung der CO2-Emissionen unserer Van-Neuwagenflotte über den kompletten Lebenszyklus hinweg“, sagt Andreas Zygan, Leiter Mercedes-Benz Vans Entwicklung.
Für die amerikanischen und chinesischen Kunden wird Mercedes‑Benz Vans in beiden Märkten auf VAN.EA basierte Vans mit einer neuen Luxus-Positionierung anbieten. Damit bringt das Unternehmen auch zum ersten Mal einen mittelgroßen Luxus-Van in die USA. Basierend auf VAN.EA wird auch das Reisemobil-Portfolio erweitert, mit neuen Modellen mittelgroßer und großer vollelektrischer Camper ab Werk. Zusammen mit seinen internationalen Reisemobil-Partnern plant Mercedes-Benz, „den neuen Industriestandard für Elektro-Camper zu entwickeln“.
„Die Branche der Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) mit einem jährlichen Wachstum von 6‑8% ist ein starker Treiber der Elektromobilität sowohl in Innenstädten als auch bei Fahrten zwischen Ballungszentren. Mercedes-Benz Vans will sich hier auf das Premiumsegment fokussieren mit einer speziellen VAN.EA Variante, die erstmals ab Werk angeboten wird“, so das Unternehmen weiter.
Im Rahmen der Einführung von VAN.EA reorganisiert Mercedes-Benz Vans sein globales Produktionsnetzwerk neu. Erstmals wird es dabei einen Standort ausschließlich für die Produktion großer vollelektrischer Transporter geben. Das Werk im polnischen Jawor solle neue Maßstäbe für die Fertigung von Elektro-Transportern setzen, sowohl mit Blick auf Produktivität und schlanke Prozessen als auch bei der Nachhaltigkeit, erklärt das Unternehmen. Der Standort werde, wie alle Mercedes-Werke, bilanziell CO2-neutral sein. Darüber hinaus sei geplant, erstmalig den gesamten Energiebedarf des Werkes komplett mit erneuerbarer Energie zu decken.
THeRacer meint
… bin auf die Reichweiten und Ladeleistungen insbesondere bei Wohnmobil-Ausbauten gespannt. …