Toyota will stärker auf rein batteriebetriebene Autos setzen, treibt parallel aber auch weiter seine Vision einer „Wasserstoffgesellschaft“ voran. Dabei wollen die Japaner in den nächsten Jahren verstärkt China sowie den europäischen Markt in den Fokus nehmen.
Der weltgrößte Automobilkonzern konzentriere sich auf den Verkauf von wasserstoffbetriebenen Lastwagen und Autos in Europa und China. Das Ziel sei, bis zum Jahr 2030 200.000 dieser Fahrzeuge zu verkaufen, teilte die Geschäftsführung laut der Nachrichtenagentur Reuters mit.
Im vergangenen Jahr hat Toyota erst etwas mehr als 3900 mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenfahrzeuge verkauft. Zur Einordnung: Der gesamte weltweite Absatz des Konzerns betrug rund 9,5 Millionen Fahrzeuge. Wasserstoffmobilität spielt also trotz hoher Investitionen und anhaltenden Engagements bisher kaum eine Rolle für das Unternehmen.
200.000 sei „keine große Zahl“, sagte Toyotas Technologiechef Hiroki Nakajima zu dem jetzt für 2030 ausgerufenen Ziel. „Wir glauben, dass diese Zahl und mehr erreicht werden kann.“ Durch die Konzentration auf China und Europa, wo die Wasserstoffproduktion und -nachfrage höher sei, wolle Toyota die Kosten senken, erklärte Nakajima. Er fügte hinzu, dass der Automobilhersteller auch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen verstärken wolle.
Toyota hat Anfang des Monats eine eigene Brennstoffzellen-Einheit, die „Hydrogen Factory“, mit 1350 Mitarbeitern eröffnet. Hierzulande bietet die Marke seit 2020 die zweite Generation ihres Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroautos Mirai an. Die Limousine verkauft sich bislang jedoch kaum. Das liegt an den hohen Kosten für Fahrzeug und Kraftstoff, vor allem aber auch an den hier und international kaum verfügbaren Wasserstoff-Tankstellen. Toyota hält die Antriebsart wegen der hohen Reichweiten und kurzen Tankzeiten aber für eine gute Alternative zu reinen Batterie-Autos.
Toyota geht davon aus, dass der Weltmarkt für Brennstoffzellen bis 2030 auf rund 35 Milliarden Dollar anwachsen wird. Das wäre einer Analyse des Marktforschungsunternehmens Fuji Keizai zufolge mehr als das 15-fache des Niveaus von 2020. In Japan gibt es mit Honda einen weiteren Autohersteller, der auf Wasserstoff setzt. Das Unternehmen will 2030 rund 60.000 Fahrzeuge mit einem gemeinsam mit General Motors entwickelten Brennstoffzellensystem verkaufen.
Von den großen deutschen Herstellern arbeiten noch BMW und Opel an Wasserstoff-Fahrzeugen, planen vorerst aber keine großen Stückzahlen.
alupo meint
Das sind doch gute Nachrichten für alle die Wettbewerber, die ihren Csshflow nicjt für H2 verwenden.
Weiter so, Toyota.
Und bitte mit BEVs auf die 1000 km Reichweite-Feststoffbatterie warten.
ChriBri meint
Da bringt Toyota seit Jahr(zehnt)en mit dem Prius ein vollständig auf Effizienz und Aerodynamik getrimmtes Modell auf den Markt (über dessen Design man sich trefflich streiten kann), aber sie schaffen es nicht, das Konzept auf rein BEV zu übertragen und hypen stattdessen H2… ich begreife es nicht, das erste wäre der viel einfachere und erfolgreichere Schritt
one.second meint
Wenn du ein totes Pferd reitest, solltest du absteigen.
stromschüssel meint
Toyota scheint mit dem Zossen schon verwachsen zu sein.
Swissli meint
Irgendwie seit 10 Jahren dieselben Statements von Toyota bzgl. H2. Das zeigt den Stillstand und Misserfolg von Toyota mit H2.
Peter meint
FUD made by Toyota. Wie seit einigen Wichen schon.
Envision meint
Mit den nun kommenden – fertigen! – Verbesserungen der Akkus, siehe CATL aktuelle Verbesserungen in Kalteigenschaften und LG Lieferstart neues kristallines Kathodenmaterial für mehr Kapa und längere Haltbarkeit – ist das Ding eigentlich gegessen, von weiteren Akku Entwicklungen wie Silizium Anode und anderes über die nächsten 5 Jahre ganz zu schweigen, wer braucht da noch den Aufwand für H2 im PKW ?
Ein toter Ast, schade ums Geld – und ich war vor einigen Jahren auch noch technologieoffen, aber die Akku Technik ist rapide gewachsen.
Mäx meint
Es wird ja immer geschrien, dass sich bei Wasserstoff so viel tut…
Aber irgendwie kommt davon immer nix an hab ich das Gefühl.
Djebasch meint
Naja die Entwicklung die H2 Fahrzeuge aktuell vorweisen gab es in dieser Form bereits vor 30 Jahren, es wurde nur immer mehr an Effizienz und Leistung geforscht aber letztendlich kann man nicht mehr viel rausholen.
Akkus dagegen waren auf dem Stand vor 10 Jahren bereits länger und haben aber noch viel Platz nach oben.
H2 ist also bei 90% Entwicklung während Akkus bei 10 % waren weil es keinen erhöhten Bedarf gab.
Freddy K meint
200.000 Fzge bis 2030… In China und Europa…. Na, das sind dann maximal die welche mit Förderungen gebaut werden. So wie die 500 BMW mit 500Mio Fördergeld von Bayern. Aber dafür darf der Hubsi Aiwanger jetzt einen fahren. Schnäppchen für 1 Mio. Und dafür kämpft er vehement für Wasserstoff im Auto. Und letztens hat er ja auch noch 1,9 Mio an Förderungen für eine Wasserstoffsäule an nen TankeBetreiber überreicht. Hibsi freut sich schon auf Toyota.
Nils P. meint
Hoffentlich versteuern die auch den Geldwerten Vorteil für ein Auto das mit 1 Mio pro Stück indirekt gefördert wird. 😁
Nils P. meint
Komisch wo das viele Geld herkommt. Liegt vielleicht daran das sie den Bürgern z. Bsp in Niedersachsen die Einkommenssteuer nicht zurückzahlen weil das tolle Bayrische Elsterprogramm 90% Fehlermeldungen ausgibt. Somit wird von 90% der Niedersachsen einfach auf unbestimmte Zeit die Rückzahlung einbehalten.
Sirius42 meint
Wo bitte soll man diese Autos denn auftanken können, wenn für AKKU-elektrische Autos schon angeblich 50.000 Ladesäulen nicht ausreichen und das Auftanken zu Hause völlig entfällt? Es gibt seit Jahren nur ca. 100 H²-Tankstellen in Deutschland mit einer immer hohen Anzahl an defekten Stationen.
Freddy K meint
Eine mach der anderen wird wieder abgebaut. Die meisten wurden ja mit Fördergeldern gebaut. Das haben manche mitgenommen, aber da die Anzahl derer die „tanken“ sehr gering ist wird sich seitens des Tanke-Pächters nicht wirklich drum gekümmert. Zu teure Wartungskosten.
GrußausSachsen meint
wenn demnächst die große Hoffnung vieler, endlich Wasserstoff in die H2-ready Hausanschlüsse für die Gasheizung (mit reinem H2) geliefert zu bekommen, hat jedes so vorbereitete Haus/Gebädue auch eine eigene Zapfstelle für H2-Auto verdient.
Sowas wird in Bayern durch Hubsi und Södi sicherlich noch gefördert, und wenn es da klappt dann auch im Rest von Deutschland. Da macht selbst die Eigentümergemeinschaft, die keine Wallbox wollte, mit. H2-4-fjutscher
volsor meint
Satire ??
Djebasch meint
Definitiv ;)
Futureman meint
Bei zu erwartenden unsachgemäßen Gebrauch gibt es dann auch viele freiwerdende Bauplätze :-)
Futureman meint
Es scheint weitere Forschungsgelder für Wasserstoff zu geben, denn ansonsten wäre das Thema schon lange erledigt.
Djebasch meint
Wird doch gerade fleißig aus dem Struktur Konto geklaut…
Eigentlich sollten damit Windräder und Solar sowie Infrastruktur (Stromleitungen) gefördert werden sowie Regeneration des Waldes…