Wer heute in Deutschland ein neues batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) der Kompaktklasse kauft, hat niedrigere Gesamtbetriebskosten als beim benzinbetriebenen Pendant. In der Kleinwagen-Kategorie sind die Kosteneinsparungen geringer und verschwinden ohne Kaufprämie ganz.
Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der gemeinnützigen Forschungsorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT), die die Gesamtbetriebskosten von benzinbetriebenen und batteriebetriebenen Modellen im Kleinwagen- und Kompaktwagensegment vergleicht und ein sozial ausgerichtetes Förderkonzept vorstellt.
Bei der Betrachtung der Gesamtkosten für Kauf und Betrieb eines Fahrzeugs spielen Faktoren wie Förderungen, Steuern, Wartung und Kraftstoffkosten eine ebenso wichtige Rolle wie der Anschaffungspreis des Fahrzeugs. Die Analysen des ICCT ermittelten dabei im Kompaktsegment einen klaren Kostenvorteil der BEV-Optionen gegenüber ihren benzinbetriebenen Pendants.
„Der Markt für batterieelektrische Autos entwickelt sich sehr schnell. Verglichen mit Benzinern ist der Elektroantrieb im Kompakt- und Kleinwagensegment in Deutschland auch finanziell eine sinnvolle Option. Wenn das Auto mindestens vier Jahre gehalten wird, gleichen niedrigere Betriebskosten und aktuelle Förderungen die Differenz zu einem höheren Kaufpreis aus“, sagt Sandra Wappelhorst, Mitautorin der Studie und leitende Wissenschaftlerin am ICCT.
Die Studie vergleicht die Gesamtbetriebskosten von zwei ähnlichen Fahrzeugen der Kompaktklasse: einem batterieelektrischen VW ID.3 Pro und einem benzinbetriebenen VW Golf VIII Style 2. Die Kosteneinsparungen des Elektro-Modells über vier Jahre belaufen sich demnach auf 5100 Euro (49.900 vs. 55.000 Euro). Unter Berücksichtigung der deutschen „Umweltbonus“-Kaufprämie für Elektroautos sinken die Gesamtkosten des BEV (42.700 Euro) und der Kostenvorteil erhöht sich auf 12.300 Euro.
Im Kleinwagensegment ergibt sich ein anderes Szenario als bei der Kompaktklasse. Vergleicht man die Gesamtkosten eines batterieelektrischen Dacia Spring Extreme Electric 65 mit denen eines benzinbetriebenen Toyota Aygo X 1.0, ist der Dacia über den Zeitraum von vier Jahren zunächst 6000 Euro teurer (34.000 vs. 28.000 Euro). Berücksichtigt man jedoch zusätzlich die Kaufprämie, so ist auch hier das BEV mit Gesamtkosten von 26.900 Euro die wirtschaftlichere Wahl, was einer Ersparnis von etwa 1100 Euro gegenüber dem Benziner entspricht.
„Die Kaufprämie ist ein wichtiges Instrument“
„Die Kaufprämie ist ein wichtiges Instrument, um die Wettbewerbsbedingungen für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge im Kleinwagensegment zu verbessern. Sollte diese Förderung auslaufen, wird ein großer Teil der Bevölkerung ohne bezahlbare Elektromobilitätsoption dastehen. Dies ist umso problematischer, wenn man bedenkt, dass der Markt für gebrauchte Elektrofahrzeuge noch unterentwickelt ist“, warnt Kyle Morrison, Hauptautor der Untersuchung.
Über 40 Prozent der deutschen Haushalte haben laut dem ICCT ein Nettoeinkommen von 2600 Euro oder weniger im Monat. Und nur ein Drittel derjenigen, die zwischen 1700 und 2600 Euro netto im Monat verdienen, besitzt laut offiziellen Statistiken einen Neuwagen. Geringverdiener bedienen sich vielmehr meist auf dem Gebrauchtwagenmarkt, der jedoch noch kaum elektrische Optionen bereithält.
„Hier könnte eine Neugestaltung der Kaufanreize für BEV helfen, Belastungen für einkommensschwächere Gruppen zu verringern und den Zugang zur Elektromobilität zu erleichtern“, so das ICCT. Deshalb haben die Studienautoren ein einkommensabhängiges Förderkonzept für den Kauf von BEV entwickelt. Der Vorschlag sieht eine Einkommensobergrenze von 5000 Euro netto für die Förderung vor und verdoppelt dafür den aktuellen Förderbetrag von 7200 Euro auf 14.400 Euro. Von einer solchen Änderung des Anreizprogramms würden somit Haushalte mit niedrigerem Einkommen am meisten profitieren.
„Kleine batteriebetriebene Elektroautos können ihren Marktanteil in Deutschland steigern, wenn gut konzipierte politische Instrumente zur Förderung der sozialen Teilhabe vorhanden sind. Ein sozial angelegtes Förderprogramm für neue BEV ermöglicht es, diesen Prozess zu beschleunigen. Es kann dabei helfen, die Vorteile der Elektromobilität auf eine breitere Bevölkerungsschicht auszuweiten und die Emissionen potenziell schneller zu reduzieren“, sagt Morrison.
Aktuell werden Elektroautos in Deutschland mit dem Umweltbonus mit bis zu 6750 Euro bezuschusst – ein Drittel gewähren die teilnehmenden Hersteller, den Rest der Staat. Im letzten Jahr gab es noch insgesamt 9000 Euro pro Fahrzeug. 2024 soll die Summe auf 3000 Euro sinken, Ende 2025 soll der Umweltbonus dann ganz auslaufen.
Thomas Hierzberger meint
Auch als glühender E-Auto-Fan musste ich im Endeffekt noch einmal zum Verbrenner greifen und habe einen Dacia Sandero gekauft>Kleinwagen um 15.000€ (vollausgestattet) mit 800km Reichweite bei 130 km/h auf der Autobahn. Zum Bestellzeitpunkt war die Preisdifferenz zu einem vergleichbaren E-Auto (mit Förderung!) 18.000€.
Ob es jemals einen Kleinwagen mit über 400km WLTP um unter 30k (ohne Förderung) geben wird, wage ich zu bezweifeln. Und ja, es kann passieren, dass sich viele Leute kein Auto mehr leisten können (auch nicht mehr im Leasing). Viele Menschen machen sich aber auch künstlich vom Auto abhängig> Ziehen in Gebiete mit schwacher Anbindung und sagen dann, dass es keine Alternative zum Auto gibt.
Ich wäre für einen sofortigen Stopp aller Förderungen; dieses Geld sollte in den Ausbau von Bahn-Infrastruktur, Radwegen und besseren öffentlichen Verbindungen investiert werden. Ich fahre beruflich viel mit dem Auto, setze aber, wenn möglich auch das Rad und Öffis ein. Eine erfolgreiche Klimapolitik kann nicht heißen, diesen absurden Motorisierungsgrad mit SUV-Panzern auch noch zu fördern.
Eugen P. meint
„Viele Menschen machen sich aber auch künstlich vom Auto abhängig> Ziehen in Gebiete mit schwacher Anbindung und sagen dann, dass es keine Alternative zum Auto gibt.“
Viele Menschen sind froh überhaupt noch eine bezahlbare Wohnung zu finden, es ist zynisch das den Leuten am Ende noch vorzuwerfen, als ob möglichst lange Pendelwege sonderlich erstrebenswert wären.
MichaelEV meint
Ist ja auch das politisch gewollte Ergebnis. Die Wohnung nahe am Arbeitsplatz kostet in der Regel mehr Geld. Mit der weiter entfernten Wohnung bezahlt man weniger, hat aber die Kosten fürs Pendeln.
Die Mehrkosten für die teurere Wohnung kommen vollständig aus der eigenen Tasche, die Mehrkosten fürs Pendeln kann man von der Steuer absetzen. Wer rational 1+1 zusammenrechnen kann, zieht seinen Schluss daraus.
Neben der eindeutig klimaschädlichen Wirkung entstehen weitere Schäden, die Pendelzeit neben der Arbeitszeit steht z.B. nicht mehr für andere Dinge zur Verfügung, insbesondere auch für die Vereinbarkeit von Job und Familie. Also ggf. keine Familie (= niedrige Geburtenrate und Demographieproblem) oder ein Teil der Familie reduziert die Arbeitszeit (ggf. angereizt durch das Steuerrecht sogar auf 0) und es geht viel Potential für den Arbeitsmarkt verloren (= Mangel an Arbeitskräften und Minderung der Leistungsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft, de facto aktuell das schwerwiegendste Problem in der Wirtschaft und Ursache vieler Geschäftsaufgaben).
nie wieder Opel meint
Ich weiß nicht, ob unbedingt Geld eine Förderung der Akzeptanz der öffentlichen Verkehrsmittel darstellt.
Ich bin Unternehmer, das meiste in meinem Leben dreht sich also um Verträge und deren Erfüllung. Damit sind öffentliche Verkehrsmittel bei mir raus, 50% Quote Vertragserfüllung ist nichts für mich. Aus Not einmal mit dem Zug durch Deutschland die Reise endete unterwegs im Hotel, weil irgendjemand der Meinung war, wegen mehr Geld nicht mehr arbeiten zu müssen. Obwohl ich mir Lufthansa leisten kann, fliege ich meistens mit Ryanair oder kleiner Chartermaschine, ich brauche verlässliche Geschäftspartner.
Und wer einmal in Naumburg mit dem Zug gestrandet ist hat jegliche Lust auf so etwas verloren.
nie wieder Opel meint
Dacia Sandero (vollausgestattet)…
An dieser Stelle kann man mit Lesen aufhören , er hat sich offensichtlich im Blog vertan.
Duesendaniel meint
„An dieser Stelle kann man mit Lesen aufhören“ – Dasselbe gilt wohl für Ryanair.
Franz Bauer meint
Also aus technischer Sicht gibt es kein Grund warum ein Elektroauto mit ähnlicher Skalierung, verglichen mit einem Verbrenner nicht deutlich günstiger werden soll.
Mit Stückzahlen und Automatisierung (Beides nicht vorhanden bei Deutschen Herstellern), dabei deutlich weniger Komponenten, sollte es deutlich günstiger werden. Ein ID3 wird in China heute schon umgerechnet für 22000€ verkauft.
Sind mal die Wachstumsschmerzen und Produktionshochläufe überstanden und Fertigungskapazitäten der Nachfrage eingependelt werden die Preise stark sinken. Heute muss halt die Entwicklung ebenfalls großflächig eingepreist werden. Mal sehen wie es in 15 Jahren aussieht. Vorher werden dann die Heimspeicher leider auch noch vergoldet verkauft.
Andi EE meint
@Thomas
Elektrofahrzeuge sind einfach mit viel zu viel unnützen Features ausgerüstet um die ca. 6000€ Mehrpreis der Batterie rechtfertigen zu können. So sind sie am Schluss eben nicht 6’000€ teurer, sondern mindestens 10’000€.
Die Hersteller scheuen einfach einfach diesen Batterieaufpreis alleine für sich mehr zu verlangen. Lieber hauen sie dann noch HUD, Matrix-Scheinwerfer … und all das Zeugs rein, um diesen Mehrwert zu dokumentieren, wo man statt 6’000, eben 10’000€+ verlangen zu können.
Ich find die „gleich ausgestattete“ Vergleiche auch dumm, bringt doch einfach mal Fahrzeuge die auf den ganzen unnützen Feature-Müll verzichten, den man auch zuvor nie gebraucht hat.
Die Chinesen übertreiben ihre Aussstattung bei den wirklich günstigen Fahrzeugen auch nicht. Ich glaub das würde hier auch funktionieren. Aber es fehlen die Stückzahlen. In China hat man die Gewähr, dass die Kleinwagen in den Innenstädten viele Vorteile geniessen. Das ist hier leider nicht so, weil man auf die alten Hersteller Rücksicht nehmen muss.
So ist es einfach ein Risiko, ein preiswertes, vergleichsweise spartanisch ausgerüstetes E-Fahrzeug mit 6000€ Aufpreis anbieten zu müssen. Denke dort liegt der Kern des Problems.
Sam20 meint
@Andi EE du hast dich ganz schön einlullen lassen.
Eautos kosten in der Herstellung WENIGER nicht mehr.
Duesendaniel meint
Das wage ich aktuell noch zu bezweifeln. Was zahlt ein OEM denn im Schnitt für einen 60kWh-Akku mit asiatischen Zellen? Die Südkoreaner und Chinesen lassen sich ihre Quasi-Monopolstellung sicher gut bezahlen.
Eugen P. meint
Ich bin ja nicht gerade als Freund von E-Autos bekannt, aber ein nackter i30 fängt heute schon als 3-Zylinder bei 27.590,00 € Listenpreis an, das ist nun auch kein Motor dem ich mehrere Hundertausend Kilometer Laufleistung zutraue (da ist Mazda inzwischen knapp günstiger bei wesentlich besseren Motoren, 2L Benziner „Diesotto“). Wenn man dann noch den eigenen PV Strom lädt, kann sich das E-Auto am Ende tatsächlich ausgehen. Wäre interessant wie die Rechnung über 20 Jahre aussähe ID.3 vs. Mazda 3 mit 2L Diesotto.
nie wieder Opel meint
„Ich bin ja nicht gerade als Freund von E-Autos bekannt,“
Okay, danke für die Aufrichtigkeit. Welche Rolle möchtest du hier dann spielen?
Mäx meint
Diese Woche nicht so gut gefrühstückt?
Eugen P. meint
Ich will es euch in eurer Filterblase ungemütlich machen ohne unsachlich zu werden.
Horst meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
nie wieder Opel meint
Beides gelingt dir offensichtlich nicht. Aber gut zu wissen, welche Motivation Vater deiner Gedanken ist.
South meint
Hihihi. Super Idee. Also ich fahre schon sein knapp drei Jahren E Auto, also gut, dass du mich davor warnst, weil…? Yep, ehrlich, dass weißt du selber nicht einmal genau … und morgen bist halt gegen was anderes …
Eugen P. meint
Jeder soll fahren was er will, mir stinkt es nur, dass die Politik E-Autos erzwingen will. Bevor ich Bus fahre oder laufe kaufe ich auch ein E-Auto, aber bis dahin mache ich ordentlich Theater.
South meint
@Eugen P. Theater triffts gut. Wo soll den in zwanzig Jahren denn billiger Sprit für eine Milliarde Autos herkommen?
Also selbst wenn es keine globale Erwärmung gäbe, die vermeidbaren lokalen Emissionen uns egal wären, müssten wir eine Alternative suchen und die E Autos wurden nicht bestimmt, sie haben sich (eher überraschend) durchgesetzt. Und Nein. Nicht jeder darf tun was er will. Neben den großen egoistischen ICH will es aber, gibt es schon etwas mehr. Wir haben auch eine Verpflichtung der nächsten Generation über. Das unserer Flüsse und die Luft heute relativ sauber und Smogfrei ist, war auch kein Zufall sondern eine Megaleistung der vorherigen Generation…
Eugen P. meint
Wieso, droht das Öl auszugehen?
ZastaCrocket meint
@ Eugen P: Nein, das Öl geht leider noch nicht aus, die Kosten für die Umweltschäden werden der Gesellschaft und allen die uns folgen einfach zu hoch. Und da es noch Mensch gibt, die weiter als von der Wand bis zur Tapete denken können, suchen diese Wege, den Individualverkehr auch in Zukunft zu ermöglichen. …ohne die Atmosphäre oder die Ozeane als CO2 Endlager zu missbrauchen. Es ist an der Zeit, dass für die jeweilige Energie nicht nur die Förderkosten bezahlt wird sondern auch die Entsorgungskosten. Da würde es an der Tankstelle ziemlich leer werden…
South meint
@Eugen P. Na bitte lesen. „billiger Sprit“ ist nicht Öl aus. Oder kennst du noch ein paar Vorkommen, die uns nochmal Jahrzehnte billig über die Runden bringen?
Im Ernst. Öl ist kein Fass, dass man anzapft und dann meldet einer irgendwann, „das wars dann“, sondern alte Vorkommen versiegen und neue werden erschlossen bzw. alte Vorkommen können mit neuer Technik besser ausgebeutet werden. Leicht förderbares Öl gibts schon lange nicht mehr; mit Fracking, Teersanden und Tiefseebohrungen konnte man also in den letzten Jahren immer noch relativ leicht an Öl rankommen, was aber nicht ewig anhält.
Öl wird also nicht „ausgehen“, sondern Öl wird sukzessive und unvermeidlich viel teurer und die Alternativen im Vergleich günstiger.
Duesendaniel meint
Eugen: „…aber bis dahin mache ich ordentlich Theater“ – solche Leute brauchen wir jetzt. Als wäre die Aufgabe nicht groß genug, muss es immer noch welche geben, die alles blockieren und das große Ganze nicht sehen wollen.
Erinnert mich an die Klimakleber, nur eben für das Gegenteil: Die eigene Bequemlichkeit, Besitzstandswahrung, Trotz gegen ‚die da oben’…auf jeden Fall nicht Gutes.
Franz Bauer meint
Also ich verstehe jetzt auch nicht wo das große Rechenproblem ist:
– Diesel: 5L/100km bei 1,75€/l (im Mittel ohne Add Blue kosten) –> @15kkm= Kosten 1750€pa.
Elektro (Steckdose): 18kwh/100km (EQB verbrauch als Taxi) bei 0,30€/kwh –> @15kkm= Kosten 1080€pa.
Elektro (bei mir mit PV): 19,5kwh(Jahresmittel)/100km (EQB verbrauch als Taxi) bei 0,30€/kwh –> @15kkm= Kosten 702€pa.
–> ca. 1000€ pro Jahr Ersparnis (Ohne THQ Quote und Wartungsersparnisse)
also 20 Jahre 20000€ Ersparnis.
Duesendaniel meint
So einfach kann die Rechnung sein, versteht hier leider nicht jeder. Danke!
alupo meint
Ich kenne auch ein oder zwei Leute die für mehr krebserregende Abgase, mehr Lärm und vor allem für den Klimawandel sind damit möglichst mehrere Millionen Flüchtlinge von Afrika und dem Nahen Osten so bald wie möglich nach Europa kommen.
Schlau ist das aber wahrlich nicht…
Kein vernünftiger Mensch sagt, dass BEVs gut für die Umwelt sind, aber Auspuffautos sind eben um ein Vielfaches schlimmer als BEVs.
EVrules meint
Aygo und Spring sind Kleinstwagen, keine Kleinwagen, zudem ist die Leistungsfähigkeit der beiden Fahrzeuge sehr unterschiedlich, der Aygo ist ein vollwertiger PKW, der Spring für ein europäisches Verständnis eher limitiert.
Wenn wäre es Sandero und Zoe/e208/Corsa-e usw.
Fassen wir es kurz: Im Kleinwagensegment und darunter gibt es bislang keine wirtschaftliche Alternative, auf vergleichbarem Niveau (Ausstattung / Leistungsmerkmale).
LarsDK meint
Will man die Wenigverdiener dann zum Autohändler machen? Sollen sich die Leute dann E-Autos mit viel Rabat kaufen um sie dann mit Gewinn an besser verdienende zu verkaufen, oder wie will man das verhindern? Wenn es vorher ein Problem war das geförderte E-Autos nach sechs Monaten mit Gewinn ins Ausland verkauft wurden, wie soll es dann erst mit diesem Vorhaben werden?
nie wieder Opel meint
Bei der Steuer funktioniert das schon hervorragend . Nennt sich Ehegattensplitting. Nun könnte man das ja für BEV-Förderung einführen.
Wohl dem, der mehrere Frauen hat..
LarsDK meint
Steuern bezahlt man jeden Monat von dem was man verdient. Die Förderung bekommt man nur wenn man den Wagen kauft, was verhindert dann das man den Wagen nach Erhalt der Förderung wieder verkauft? Wenn man einen Rabat geben will, dann sollte man das vielleicht eher auf die Leasingrate machen, die wird jeden Monat bezahlt und nur solange man den Wagen auch hat.
nie wieder Opel meint
Bin mir nicht sicher, ob das ein wirksames Instrument ist. Sicherlich fühlt es sich gerechter an, das ist aber nicht Sinn und Zweck einer Förderung.
Aus meiner Sicht sollte Förderung noch stärker ergebnisorientiert gebunden sein. Z.B ganz konkret Austausch einer Dieselflotte, Schaffung von Mobilität für wirtschaftlich eingeschränkte Organisationen (z.b spendenfinanzierte Hilfsorganisationen wie DLRG). Bürgschaften für junge Unternehmen, ihre kleine Fahrzeugflotte von Anfang an elektrisch aufstellen zu können.
Anti-Brumm meint
Man kann noch so viele Studien mit „vergleichbaren Verbrennern“ herausbringen; es ändert nichts an der Tatsache, dass BEV derzeit nur den höherpreisigen Markt abdecken.
Ein ID.3 kommt in Summe sicher billiger als ein vergleichbar stark motorisierter Automatik-Golf.
Das hilft aber den Leuten, die nur Basis-Handschalter-Benziner-Golf fahren, herzlich wenig.
nie wieder Opel meint
Das ist eine Frage des Standpunktes. Höherpreisige Autos beginnen so im Bereich 200.000 EUR. Ein paar Extras vom Sattler & Felgenschmid dazu , bist du bei Viertel Million . Das ist höherpreisig . Hier wird nur von Durchschnittsautos gesprochen, die sich wohlhabende Menschen nur selten in die Tiefgarage stellen. Die meisten Diskussionen gehen um plus minus 20.000 €. Dimensionen eines edlen Felgensatzes für höherpreisige Autos.
Da bin ich noch lange nicht beim Thema Luxusautos.
Mike meint
Ja, die Hersteller haben die Preise langsam aber sicher angezogen. Meine Kompakten (e-Golf und Ioniq) gab es noch für 26k nach Förderung. Das Geld hätte ich auch für einen sparsamen und halbwegs komfortablen Verbrenner bezahlen müssen. Jetzt gibt es beide Modelle ab ca. 15-16k als 3-jährige Gebrauchte.
Ich denke aber, dass die nächsten 2-3 Jahre durchaus günstigere Modelle auf den Markt kommen, damit auch Buchhalter als Käufer angesprochen werden.
Stromer75 meint
Sehr Putzig 40000€ für eine Kompakten :)
Die meisten fahren einen z.B. Golf der mal um die 15000-20000€ als fast Neuwagen gekostet hat. Dagegen hat ein Eauto immer eine extrem schlechte TCO weil der Anschaffungspreis extrem ist (das wird sich 2030 ändern).
Dafür das aktuell die Fahrzeuge maßlos überteuert sind kann der Bestandskunde nichts und wird deshalb auch plötzlich anstatt der „geplanten“ ~ 20000€ für das nächste Auot sicher keine 40000€ ausgeben können. Logisch.
nie wieder Opel meint
Die meisten fahren einen 20 Jahre alten Golf? Echt, die meisten?
Stromer75 meint
@nie wieder Opel Seit wann ist ein Golf 6 oder Golf 7 20 Jahre alt ?
JA ich rede von den meisten (98% Bestandsverbrenner).
nie wieder Opel meint
Okay, Golf 6 bekommst du gebraucht, wieder gerade gebogen, für 15000 in/aus Polen, das stimmt.
Opel Corsa Grundausstattung ohne alles kleinster Motor 20000 €.
Mäx meint
Respekt.
Keine unnötigen Großbuchstaben, nur ein Rechtschreibfehler, kohärente Sätze.
Der Chatbot macht richtig Fortschritte.
Ich war mir gestern schon fast nicht sicher.
nie wieder Opel meint
Am 15k Golf kann man ihn blind erkennen.
Lorenz Müller meint
Inwiefern hat das irgendeine Relevanz, dass ein Golf um die 2000-Wende herum mal für 15000€ erhältlich war? Zum einen haben sich Autos nun mal extrem weiter entwickelt, vieles was vor 15 Jahren der „Luxusklasse“ vorbehalten war, ist heutzutage schon Serie und die Autos sind zudem auch größer geworden.
Viel wichtiger aber: Aufgrund der Inflation sind die Preise sowieso nicht mehr vergleichbar, man verdient ja heute auch deutlich mehr!
Eugen P. meint
Vor Corona waren Seat Leon (=Golf 7) als EU Re-Import Neuwagen für 11k in mobile inseriert, das ist nicht so lange her. Natürlich in der absoluten Basisversion.
Mike meint
Na und? Schon damals mussten nicht alle anderen Fahrzeuge auch so billig sein.
Eugen P. meint
Damit meine ich, dass 15 bis 20k für einen (fast) neuen Golf bis Corona nichts Ungewöhnliches waren. Der Golf 8 sollte ursprünglich meine ich auch ab 20k starten (Markteinführung war Ende 2019), wir reden hier also nicht von Golf III Zeiten oder noch früher. Den ID.3 sollte es mal ab Listenpreis 30k geben, beide sind heute 10k teurer.
Link aus 2020
https://www.auto-motor-und-sport.de/neuheiten/vw-golf-8-cockpit-motor-preis-bilder-marktstart-2/
DerOssi meint
Das ist doch auch wieder Käse… das hilft nicht, dass die Hersteller günstige BEV produzieren…
Man sollte nur BEV bis maximal 25.000 oder 30.000€ fördern, und dann mit mindestens 10.000€… so wird ein Schuh draus… und ist zudem sehr sehr simpel…
nie wieder Opel meint
Zumindest bei uns werden Kaufentscheidungen aus wirtschaftlicher Sicht getroffen. Dann wäre es also in Zukunft weiterhin wirtschaftlicher, Diesel-Sprinter zu kaufen. Die sind ohne Förderung günstiger als BEV-Transporter.
Besser den 8000 km pro Jahr Kleinwagen mit Zuschuss steuern.
Elektrobusse genauso Förderung streichen, dafür kann man 1000 Elektro Kleinwagen vergünstigen.
Ist es das was du dir vorstellst?
Mike meint
Ich bin gegen weitere Förderung. Das hält nur die Preise hoch (egal, ob PV-Anlage, BEV oder Wärmepumpe). Sinnvoller wäre es, wenn auch der Käufer im Plattenbau aus den günstigeren laufenden Kosten erkennen würde, dass der Kauf eines BEV für ihn günstiger und hinreichend bequem ist. Also besser das Geld in die Förderung von Lademöglichkeiten vor Ort investieren. Dann hat auch ein Gebrauchtwagenkäufer etwas davon.
Max Haustein meint
Ich halte die Kaufprämie für BEV noch immer für den falschen Ansatz – warum machen wir es nicht wie die Skandinavier (v.a. Dänemark/Norwegen): Die neuen Verbrenner nach und nach so unnötig teuer machen, dass sich niemand mehr einen Benziner/Diesel als „daily“ vor Haus und Hof stellt? Wer sich dann einen neuen Golf 8 holen will, zahlt halt neben der MwSt. nochmal 10k an den Staat. Dieses Geld wird dann für sinnvolle Investitionen in nachhaltige Energieerzeugung oder Bildung gesteckt.
Oder etwa andere leicht umsetzbare Vorteile, wie bundesweites kostenloses Parken in Innenstädten für BEV?
Ossisailor meint
Der Unterschied zu den skandinavischen Ländern, vor allem Norwegen, ist, dass hier eine Automobilindustrie sitzt, die inkl. Zulieferern und Nebenbetriebe rund 1 Mio Leute beschäftigt und die für die Konversion auf den reinen E-Betrieb eine gewisse Zeit benötigt und vor allem auch Geld, das noch aus dem laufenden Verbrenner-Geschäft generiert werden muss.
Die Politik in Ländern ohne oder nur kleinerer Auto-Industrie tut sich da einfach leichter mit der Besteuerung und Verteuerung der Verbrenner.
Gleichwohl finde ich den Ansatz im Grunde nicht schlecht. Jetzt macht man es mit der Förderung hier, den Rest müssen die geringeren Betriebskosten für die BEV richten.
MichaelEV meint
Der von Max beschriebene Ansatz ist nicht einfach nur „nicht schlecht“, dieser Ansatz ist der richtige, er ist sinnvoll, effizient, wirksam, günstig und technologieoffen.
Nur eins ist dieser Ansatz nicht, gut für die Autoindustrie:
-Er würde die Transformation in dem für die Zielerreichung notwendigen Tempo vorantreiben, das höher ist als die Industrie zu gehen imstande ist.
-Er würde vermehrt zu dem Ergebnis kommen, dass das Auto überflüssig ist und andere Lösungen zielführender sind. Weniger Verkäufe sind selbstredend nicht gut für die Autoindustrie (das muss natürlich verhindert werden).
Also wird statt effizient, günstig, wirksam und technologieoffen der Ansatz gefahren, der teuer, undifferenziert und wenig wirksam ist, es wird das gewünschte Ergebnis „Auto“ gefördert, Koste es was es wolle.
In diesen Kontext passen Studien, dass ein 29€ Deutschlandticket ca. den selben Finanzierungsbedarf hätte wie das 49€ Ticket. Es würde viel mehr Kunden ansprechen, die den ÖPNV nur sporadisch nutzen würden und wo sich das 49€ Ticket deshalb nicht lohnt, stattdessen werden viele dieser Fahrten mit dem Auto erledigt (weil günstiger). Es würde Fahrten mit dem Auto und in der weiteren Konsequenz auch den Besitz eines Autos substituieren. Auch das ist ein Ergebnis, was die Autoindustrie nicht gut findet, deshalb ist statt dem richtigen Ergebnis „29€ Ticket“ aktuell eher wahrscheinlicher, dass das Deutschlandticket für 49€ wieder verschwinden bzw. teurer wird.