Holcim setzt bei der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie im großen Stil auf den Mercedes-Benz eActros 600. Insgesamt 1000 Einheiten des im vergangenen Oktober vorgestellten batterieelektrischen Lkw von Mercedes-Benz Trucks will der Schweizer Baustoffproduzent in seine europäische Flotte aufnehmen. Der Umfang stellt die bislang größte geplante Einzelorder für das Modell dar.
Ein Großteil der E-Lkw soll mit Siloauflieger für den Transport von Baustoffen wie Zement eingesetzt werden. Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden (kWh) ermöglicht eine Reichweite des E-Lkw von 500 Kilometern ohne Zwischenladen. So soll der eActros 600 deutlich über 1000 Kilometer am Tag zurücklegen können. Zwischenladen während der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen macht dies möglich.
Miljan Gutovic von Holcim: „Holcim treibt die Transformation zu einem nachhaltigeren und effizienteren Transport durch die Dekabornisierung unserer Logistik voran. Wir freuen uns in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz Trucks unsere Flotte zu elektrifizieren. Damit wollen wir unserem Ziel näher kommen, dass bis 2030 30 Prozent unserer Fahrzeugkäufe oder Verträge auf emissionsfreie schwere Lkw entfallen.“
Der eActros 600 wird neben dem CCS-Laden mit bis zu 400 kW später auch das Megawattladen (MCS) ermöglichen. Ab Verkaufsstart können Kunden hierfür eine Vorrüstung bestellen. Sobald die MCS-Technologie verfügbar und herstellerübergreifend standardisiert ist, soll sie für diese Modelle des eActros 600 nachrüstbar sein. Die Batterien sollen an einer entsprechenden Ladesäule mit etwa einem Megawatt Leistung in um die 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden können.
„Bei der Profitabilität für Flottenbetreiber soll der Elektro-Truck neue Maßstäbe setzen, womit er langfristig die Mehrheit der Diesel-Lkw im wichtigen Fernverkehrs-Segment ablösen kann“, so der Hersteller.
Der Start der Serienproduktion ist für Ende 2024 vorgesehen. Der eActros 600 wird von Anfang an als Sattelzugmaschine sowie als Pritschenfahrgestell-Variante produziert. Derzeit entsteht eine Flotte von rund fünfzig Prototypen, von denen einige Fahrzeuge in einem nächsten Schritt auch zu ersten Kunden in die Praxiserprobung gehen sollen.
alupo meint
Toll, weiter so. Ein guter Anfang, jetzt müssen die Mengen noch drastisch steigen.
South meint
Also echt beeindruckend von Mercedes. Gerade der Fernverkehr ist ja genau der Teil, der am schwersten zu elektrifizieren ist. Trotzdem ist das Ladenetz ein Thema und klar, bei LKW sogar mehr als bei Autos, die Kosten. Was man aber nicht vergessen darf, beim Accu wird sich sehr sicher noch was tun. Es ist soviel Geld in die Richtung geflossen, da wird definitiv früher oder später noch was kommen…
Ebikethoemmel meint
„So soll der eActros 600 deutlich über 1000 Kilometer am Tag zurücklegen können.“
Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 kmh wären das 12,5 Std Fahrzeit plus Ladepause. Geht wohl nur mindestens teilautonom 🙄
Futureman meint
1000 mal mehr als Wasserstoff-LKW´s. Die Wachstumsraten im E-LKW-Bereich sind gerade schon heftig.
Swissli meint
Verteilt sich zwar auf 6 Jahre und ganz Europa, aber 1000 (von einem Modell an ein Unternehmen) ist schon eine Ansage.
M. meint
Naja, man wird nicht auf einen Schlag 1000 Altfahrzeuge ausflotten, und Mercedes auf der anderen Seite muss die 1000 Fahrzeuge (neben denen für andere Kunden) ja auch noch bauen.
Der Actros 600 ist aktuell im Hochlauf, und Stückzahlen wie bei den PKWs gibt es hier sowieso nicht.
Frank Klaus meint
Der Marktführer Tesla muss halt damit Leben, das auch Nischenhersteller in den Markt drängen, und mit absoluten Kleinstbestellungen etwas Marktanteil für sich beanspruchen.
ZastaCrocket meint
Warum schon wieder Sarkasmus? Jedes Elektrofahrzeug ist willkommen, weil ein Verbrenner ersetzt wird. Schön für Daimler, dass sie einen solchen Auftrag an Land ziehen konnten.
Swissli meint
Den Sarkasmus hat sich Tesla mit der Semi „Produktion“ ganz selber verdient.
Jörg2 meint
Swissi
In meiner Sozialisation hat niemand beißenden Spott, höhnische Herabsetzung und verbale Verletzung „verdient“.
M. meint
Jörg2,
dann bist du zu gut für dieses Forum, auch in der Gruppe der Tesla-Freunde, bei denen jeden Tag mit Begeisterung der Niedergang der deutschen Automobilindustrie diskutiert bzw. herbeigeredet wird.
Reinhold Kluge meint
Musste auch lachen. Ausgerechnet Jörg2!
Jörg2 meint
M.
Reinhold
Ich meine damit NICHT die Äußerung anderer, eventuell abwegiger Meinungen. Da darf jeder seine haben und von mir aus auch äußern.
Ich meine den zynischen Umgang miteinander. Das herabsetzen (Reinhold: „… Wie z.B. Jörg2…“) etc.
Und natürlich ist solch (mMn) schlechter Umgang losgelöst vom eigenen Meinungsbild möglich.
Reinhold Kluge meint
Jörg, genau das meine ich auch, deshalb musste ich ja spontan lachen als ich deinen Kommentar gelesen habe. Nix für ungut :-)
GrußeinesNiedersachsen meint
Danke für die Anmerkung.
Glückwunsch an Daimler;
und an alle anderen Hersteller: nachmachen, und zwar schnell.
Stromspender meint
Wie viele Bestellungen für Teslas Semi liegen denn aus Europa vor? Und wie viele Semis werden Ende 2024/Anfang 2025 wohl in Europa fahren?
M. meint
Wer weiß.
„Null“, zumindest was Speditionen und andere Gewerbetreibende angeht. Die bestellen nichts, was nicht zugelassen ist, und wo sie nicht wissen, ob sie es in 1 Jahr, in 5 oder auch nie bekommen. Die haben keine Zeit für Spielchen.
Unverbindliche Reservierungen könnte es natürlich geben.
Patrick Nue meint
Laut Pepsi wird der Semi nicht für Langstrecke eingesetzt, sondern bis max. 150km. Grund sind immer noch Probleme mit der Reichweite.
M. meint
Immer noch?
Was will man machen? Eine zweite Ladung Batterien nachrüsten? Wohin?
Aber warten wir mal ab. Vielleicht finden sie ja noch einen Grund, warum Video und Realität soweit auseinander liegen.
Wobei: 150 km klingt jetzt wirklich dramatisch.
Dass es so schlimm ist, glaube ich nicht, dann käme man mit den Betriebskosten nicht mehr hin und müsste die Dinger sofort ausflotten und abschreiben.
Hast du eine Quelle dafür?
Jörg2 meint
Patrick
„Laut Pepsi wird der Semi nicht für Langstrecke eingesetzt, sondern bis max. 150km. Grund sind immer noch Probleme mit der Reichweite.“
Hättst Du dazu einen Link zu einer Pressemeldung von Pepsi (oder ähnlichem)? Danke!
Merkwürdigliebe meint
Der Semi ist und bleibt ein Nischenprodukt. Laut aktuellem Tesla Bericht ist er nicht mal offiziell in Produktion sondern als „pilot production“ geführt.
Jörg2 meint
Merkw…
Der eActros 600 ist auch nicht in Serienproduktion.
Beim SEMI habe ich bisher verstanden, er wird eher kein Wettbewerbsprodukt in der EU. So, wie wohl andersherum der eActros 600 kein Wettbewerbsprodukt für die USA sein wird.
In Summe: Ich halte Deinen Post für befremdlich.
ID.alist meint
Nur, Daimler verkauft mit dem Freightliner e-Cascadia schon einen Class8 Truck in den USA und bei Tesla wird es noch Jahre dauern, wenn überhaupt.
Martin_030476 meint
er geht aber in der zweiten Hälfte des jahres in serienproduktion
Jörg2 meint
ID.
1. Das ändert nichts an dem schrägen Vergleich, den Merkw…. da von sich gegeben hat.
2. Der e-Cascadia ist a) ein Verteiler mit mittlerer Reichweite (weit unterhalb des eActros) und für den Fernverkehr ungeeignet und b) ein „Umbau“ eines zu tausenden produzierten Verbrenners.
In Summe: ich halte Deinen Post für befremdlich.
Jörg2 meint
Martin_…
Was die Zukunft betrifft, da bin ich etwas zurückhaltend mit breitbrüstigen Aussagen. Die einzige Zukunftsaussage, der ich voll zustimme lautet: Keiner von uns kommt hier lebend raus.
Ansonsten freue ich mich, wenn der eActros einen super Marktstart hinlegt und über Jahre erfolgreich ist. Es ist schön, wenn große Flotten auf E umstellen. Ich hoffe, es wird die Frachtraten dermaßen drücken, dass Verbrenner-Flotten zunehmend Probleme haben und quasi zum Umstieg auf E gezwungen werden.
Auch die dann (eventuell) eintretenden Nebeneffekte kann ich nur begrüßen: höhere Produktionsstückzahlen senkt die Stückkosten und kann zur Preissenkung führen, weitere Ladepunkte auf Betriebshöfen werden entstehen die sich eventuell anderen Flotten öffnen, der hohe Zellbedarf treibt in dem Bereich den Markt zur Größe und zu fallenden Stückkosten… „H2“ kommt ins Museum.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Jörg2: Nicht jede technisch-wirtschaftliche Fehlentwicklung hat einen Platz im Museum verdient. Da ist eher der Verwerter die nächste Station.
Jörg2 meint
Pferd…
Als mahnendes Beispiel ;-))
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Na gut ;-)
Freddy K meint
Nischenhersteller? Du meinst den nicht lieferbaren Semi für die Nische.