Die über den Nutzfahrzeughersteller Traton zum Volkswagen-Konzern gehörende Marke MAN setzt für die Zukunft klar auf batteriebetriebene Lkw. Wasserstoffsysteme hält man nicht für zielführend, das bekräftigte im neuen Jahr Vorstandsvorsitzender Alexander Vlaskamp.
„Wasserstoff ist nicht lebensfähig. Es ist eine Sache, die Technologie zu haben, und eine andere, dass die Technologie lebensfähig ist“, so der Manager im Gespräch mit dem Portal expansion.com. „Grüner Wasserstoff steht nicht für den Transport zur Verfügung und es macht keinen Sinn, von Diesel auf Wasserstoff umzusteigen, wenn die Energiequelle nicht nachhaltig ist.“
Der CEO von MAN Truck & Bus sagte, dass die batterieelektrische Technologie heute die effizienteste sei, da sie die Nutzung von 75 Prozent der erzeugten Energie ermögliche. Bei der mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellentechnologie gingen 75 Prozent der erzeugten Energie verloren und nur 25 Prozent würden für den Antrieb des Fahrzeugs verwendet.
Darüber hinaus sei die Produktion von grünem Wasserstoff deutlich teurer als die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien, da er neben den höheren Produktionskosten auch verteilt und gespeichert werden müsse. „Heute kann man Wasserstoff nicht für weniger als 13 oder 14 Euro kaufen, und er ist nicht grün. Und wenn wir grünen Wasserstoff haben, wird er für die Schwerindustrie aus Stahl, Zement oder Kunststoff benötigt“, so Vlaskamp.
MAN werde zwar weiterhin an Brennstoffzellentechnologie forschen und sie entwickeln – allerdings „nur, um unsere Hypothese zu testen“, sagte der Unternehmenschef. „Wir können im Jahr 2035 Wasserstoff für den Transport nutzen, aber nur, wenn es genügend grünen Wasserstoff zum richtigen Preis gibt und die notwendige Infrastruktur vorhanden ist“. Es sei keine Frage des Glaubens oder Nichtglaubens, es sei eine Frage der Zahlen. „Es ist unmöglich, mit batterieelektrischer Technologie zu konkurrieren. Die Gesamtbetriebskosten werden bei Elektrofahrzeugen immer günstiger sein“, erklärte Vlaskamp.
MAN hat kürzlich den erfolgreichen Marktstart des neuen eTruck gemeldet. Die für 2024 limitierten ersten Modelle des Elektro-Lkw seien bereits bis auf ganz wenige Fahrzeuge ausverkauft, hieß es. 700 Bestellungen und Bestallanfragen lägen insgesamt vor – der überwiegende Teil davon entfalle auf die Großserienproduktion, die ab 2025 im MAN-Werk München starten soll.
2030 soll die Hälfte aller neuen in Europa ausgeliefert MAN-Trucks elektrisch betrieben sein.
Rocknroller meint
Ich bin jetzt 63, seit Juli in Rente, gerade mit Glück einen der letzten Sprinter Mixto mit V6 3 Liter bekommen, Technik die mich überleben wird, weil das ewig hält. Ich hoffe das mich noch einer der letzten Verbrenner zum Friedhof fährt und scheiss auf die ganze Diskussion.
Jeff Healey meint
Alles gut, es nimmt Ihnen ja niemand was weg.
Die Zukunft geht in eine andere, vermutlich bessere, weil nachhaltigere Richtung.
Und das ist dann auch ok.
Sam meint
Wenn wir weiter nur überbezahlte Manager haben wie Alexander Vlaskamp, können wir hier nichts mehr in der dt. Wirtschaft reißen.
Wasserstofftechnologie ist ein Entwicklungsfeld wo es eben zugegeben noch einiges auch noch an Grundlagenforschung benötigt, aber sie bewusst nur nebenbei zu entwickeln ist grob fahrlässig.
Müssten wir heute noch Benzin in Apotheken kaufen, die Welt der Verbrenner würde anders aussehen.
Wenn wir über den Tellerrand nach Japan, Südkorea, USA und insbesondere auch China schauen würden, könnten wir sehen wie sie uns u.a. auch bei H2 längst davon „entwickeln“ und insbesondere produzieren.
Welcher Chinese möchte übrigens ein dt. E-Auto?
(Sie belächelt unseren Entwicklungstand!)
Wir sind aufgrund fehlender Visionäre im Management der dt. Wirtschaft immer mehr Hinterherläufer.
Was wurde denn seit „SAP“ noch inovativ aus Deutschland für den Weltmarkt entwickelt?
Wo sind denn die geistigen Wurzeln von der aus USA vielgelobten „KI“?
Nein, wir verwehren uns, weder gibt es Risikokapital noch viel weniger Visionäre.
Birken69 meint
Die Aussagen des Vorstandschefs von MAN basieren auf physikalisch errechenbaren Fakten. Wunschdenken bezüglich H2 im Verkehrssektor bringen uns nicht weiter.
Auch sollten Aussagen zu H2 in China, Japan, USA mit Zahlen belegt werden. Wie ist die Entwicklung von H2 Autos/LKws im Vergleich zu BEV Autos in diesen Ländern?
Mark Müller meint
Mit der aktuellen Menge zu argumentieren, ist immer falsch.
Danach hätte es nie etwas Neues gegeben; auch keine BEV – wo jahrelang genau gleich dagegen argumentiert wurde.
Jeff Healey meint
Die Menge bleibt auch in Zukunft ein Problem:
https://www.borderstep.de/wp-content/uploads/2022/06/AP2-Wasserstoff-Potenziale-Bedarfe_27-6-2022.pdf
Ohne zu viel vorweg zu nehmen, eine Überschrift daraus (Zitat):
„Das Wasserstoff-Dilemma“(Zitat Ende).
Martin G meint
Solange Wasserstoff mittels Elektrolyse, also mit EE-Strom, produziert wird und man zeitgleich noch fossile Energien zur Stromerzeugung nutzen muss, solange macht die Herstellung von H2 keinen Sinn. Wenn 100% auf EE umgestiegen sind und Überschüsse vorhanden sind, dann kann man über H2 und ineffiziente Verwendung z.B. im Verkehrssektor nachdenken.
Was ich mich nur frage ist, wieso setzt man sich nicht für Biogenes H2 ein. Also nicht mittels Strom, sondern mittels Bakterien/Enzymen H2 herstellen. Das würde zumindest nicht in Konkurrenz stehen mit der defosilisierung im Energiesektor.
Mark Müller meint
In Süd-Chile, auf Neufundland, in Mauretanien und in Namibia (und an vielen anderen Orten noch) kann man sehr billig Windstrom erzeugen. Mit diesem ökologischen, billigen Strom kann man das deutsche Stromnetz nicht direkt von der fossilen Erzeugung erlösen. Man kann dort aber Wasserstoff produzieren und diesen hier anstelle von Strom in den Fahrzeugen und anderen Anwendungen nutzen.
Da ist man dran, da gibt es Dutzende von riesigen Projekten und D hat auch schon ein paar Verträge mit solchen Akteuren abgeschlossen. Darum müssen wir uns mit dem Fahrzeugpark auch bereit machen, indem wir mindestens für Langstrecken-Anwendungen auch die geeigneten Fahrzeuge beschaffen, und nicht immer ein paar Tonnen schwere und teure Batterien mitschleppen.
Wilfried Zekert meint
Sie verkennen aber, dass auch die von Ihnen aufgeführten Staaten decarbonisisrt werden wollen oder müssen. Auch dort sollen Wärmepumpen, Klimaanlagen usw. mit grünem Strom betrieben werden. In Namibia werden wegen der Größe des Landes sich öffentliche Ladesäulen für E-Autos niemals rentieren. Wenn Wasserstoff für Autos dann eher dort, weil es dort keine Alternatven zum Auto wie z. B. ein Bahnnetz gibt. Wobei es dann wohl eher E-Fuels sein werden, die getankt werden. Das erspart teurevUmrüstung von Tankstellen und den vorhandenen Verbrennungsmotoren. Keine Angst, Namibia kann genug grünen Strom erzeugen, um für alle Kfz und Maschinen mit Verbrennungsmotoren im Land E- Files zu erzeugen.
Thomas Hierzberger meint
Was ich bei E-LKWs nicht verstehe: Angenommen der Hersteller zahlt 100$ auf Packlevel für die Batterie pro kWh und verwendet bei einem großen Truck 750 kWh. Wieso kostet der Truck dann mehr als 150000€ mehr als ein Diesel? Sind die Inverter und E-Motoren auch so teuer?
alupo meint
Toll MAN.
Der weltgrößte Hersteller, Daimler T&B hält aber immer noch an H2 fest und glaubt somit, dass ein Wirkungsgrad von 25% besser ist als einer von 75%. Dabei war Martin Daum im Studium doch nicht nur Jahrgangsbester sondern wohl auch Allzeitbester (Durchschnitt 0,7). Aber es war eben nur BWL. Es ist schon zum ärgern dass er immer noch mit H2 die Leute verunsichert die von Physik keine Ahnung haben. Aber MAN hat es kappiert und das ist sehr gut.
Mark Müller meint
Die ZEIT ist auch eine wichtige Einheit in der Physik. Wenn Strom manchmal rar ist und 20 Cents pro kWh kostet und manchmal im Überfluss da ist und 5 Cents, gar nichts oder sogar negativ kostet, dann kommt hier eben physikalisch der konkrete Zeitpunkt zum tragen. Dann wird der aktuelle Preis mit der Menge multipliziert.
3 mal 3 Cents ist immer noch weniger als 1 mal 15 Cents, nicht?
Medenbach Jörg meint
MAN hat sich damit selbst abgeschossen, H2 direkt verbrennen und nicht über Brennstoffzellen !!!
Die Elektro Trucks sind mit den Batterien zu schwer !!! Feinstaub durch erhöhten Bremsen Verschleiß ??
Jeff Healey meint
Und ein H2-System an Bord eines LKW wiegt nichts?
Aber das ist nicht das Hauptproblem, sondern schlicht die verfügbare Menge an H2:
https://www.borderstep.de/wp-content/uploads/2022/06/AP2-Wasserstoff-Potenziale-Bedarfe_27-6-2022.pdf
Mein persönliches Fazit (und das der meisten Studien zum Thema):
H2 ist zu kostbar, um es im Straßentransport einzusetzen.
Jeff Healey meint
Physikalische Gesetze lassen sich nicht austricksen. Bevor Wasserstoff im Straßenverkehr wirtschaftlich wird, kommt vorher noch eher die Kernfusion zum Einsatz.
Zitat: „Der CEO von MAN Truck & Bus sagte, dass die batterieelektrische Technologie heute die effizienteste sei, da sie die Nutzung von 75 Prozent der erzeugten Energie ermögliche. Bei der mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellentechnologie gingen 75 Prozent der erzeugten Energie verloren und nur 25 Prozent würden für den Antrieb des Fahrzeugs verwendet.“
(…) „Es ist unmöglich, mit batterieelektrischer Technologie zu konkurrieren. Die Gesamtbetriebskosten werden bei Elektrofahrzeugen immer günstiger sein“, erklärte Vlaskamp.“(Zitat Ende)
Meine Meinung:
Ein Unternehmenslenker mit klarem Blick.
Mark Müller meint
Redet gross von Physik und vergisst völlig, dass die Zeit eine der wichtigsten physikalischen Grössen ist.
Für den Rest, siehe meine Bemerkung zum vorstehenden Kommentar.
Jeff Healey meint
Mark Müller,
Zum Faktor Zeit:
Es gibt im Netz eine Menge sehr präziser Studien zur Entwicklung des zukünftigen Energiebedarfs unseres Landes.
Die Konklusion all dieser Forschungen ist, auf den Punkt gebracht, dass wir neben dem hohen H2-Bedarf für mannigfaltige industrielle Prozesse, für den Sektor Straßenverkehr niemals ausreichende Mengen grünen Wasserstoffs, weder in wirtschaftlicher wie quantitativer Hinsicht selbst produzieren noch importieren werden können.
Diese Studien sind im Netz frei verfügbar.
Jeff Healey meint
Nachtrag:
https://www.borderstep.de/wp-content/uploads/2022/06/AP2-Wasserstoff-Potenziale-Bedarfe_27-6-2022.pdf
Bitte besonders die zweite Grafik beachten.
martin klos meint
Sollten die E,tTruck,wie von MAN,wirklich bis 2030 laufen dann brauchen wir in Österreich mindestens 2AKWs mehr!!! Geht nur eines flöten ala Tschernobyl brauchen wir uns um nichts mehr kümmern!!! Das ist doch der größte Schwachsinn der Menschheitsgeschichte!!!
Matze meint
Martin,
Gerüchteweise ist das mit der Atomkraft und Österreich ja recht kompliziert.
Hast du auch eine Herleitung der zwei AKWs?
Jeff Healey meint
Wer spricht von Atomkraft? Wie wär’s, wenn Ihr einfach erst mal konsequent anfangen würdet die EE‘s auszubauen? Habt Ihr keine Dächer in Österreich?
Und der größte Schwachsinn der Menschheitsgeschichte wäre es in meinen Augen, wenn man die Fossilen weiterhin nutzen würde, statt auf die energetisch wie ökologische überlegene Alternative umzusteigen.
Jürgen meint
Herrlich 🤣 alles auf elektro umstellen aber die Staubsauger begrenzen. Genau mein Humor.
Joe Schmidt meint
@Jürgen: „… aber die Staubsauger begrenzen.“
Tja, da geht es darum, ineffiziente E-Motoren (weltweit überhaupt nur noch im Konsumer-Bereich mit niedrigen Leistungen zugelassen) und schlechtes Design (bspw. bei Saugdüsen und Ventilatoren) auszumerzen.
Mit „Humor“ hat dies ebenso wenig zu tun, wie der Effizienzvorteil vom BEV gegenüber FCEV.
Thorsten 0711 meint
Für den Übergang finde ich eFuel-Dieselkraftstoff sinnvoller als H2. Die Infrastruktur ist komplett vorhanden. Auch möchte ich nicht in der Nähe eines explodierenden Wasserstofftanks sein.
Kona64 meint
Wo gibt es EFuels? Sicher nicht in solchen Mengen wie sie benötigt würden. Die hochgelobte Anlage von Porsche in Chile liefert Sprit für etwa 100 PKWs.
alupo meint
Soviel?
Dss ist doch toll für Porsche (um damit in die Medien zu kommen). Ansonsten zu nichts. Oder wird der H2 etwa dann nach Europa transportiert, mit schwefelhaltigem Schwerölantrieb? Ok, SO2 in der Luft reduziert den Treibhauseffekt, also gut so. Den sauren Regen halten wir aus und die Wälder holzen wir ja sowieso ab um z.B. Palmölplantagen anzulegen.
Ironie Ende
Thorsten 0711 meint
Kona64
eFuels könnte es an den gleichen Orten geben wie H2. Mit dem Unterschied keine komplett neue, unheimlich teure, Infrastruktur für den Transport schaffen zu müssen.
Ausserdem wäre der Bedarf gar nicht zu hoch für die LKWs, die echte Langstrecke fahren. Der Großteil ist elektrisch handelbar, zB praktisch der komplette Nahverkehr.
Joe Schmidt meint
Könnte, Hätte, Wenn …
Die Basis für eFuels soll ja wohl regenerativ erzeugter, sauberer Strom sein. Wann rechnen Sie denn irgendwo in der Welt mit tatsächlichen „Überschüssen“ in Größenordnungen, wie man sie für eFuels benötigt?
Dann sollten Sie nachrechnen, was der Liter an Energie benötigt und was das dann kostet …
Ja, wir werden eFuels (irgendwann) benötigen.
Aber mit Sicherheit nicht für PKW, wahrscheinlich auch nicht (mehr) für LKW …
Denn ehe es tatsächlich saubere eFuels in nennenswerter Menge geben wird, ist die Batterietechnologie wieder einige Schritte weiter.
Steffen meint
EFuels gibt’s bloß an Orten, wo gleichzeitig Wissing und Fotografen in der Nähe sind.
Steve Grünbauer meint
E-Fuels sind ein Syntheseprodukt aus Wasserstoff. Die Wirkungsgradkette wird demnach sogar nochmal deutlich verlängert, im Gegensatz zur reinen Wasserstoffproduktion. Und dieses sau-teuere und energieineffiziente Produkt, dass man zudem im Aviation-Sektor benötigt, willst du dann in ebenso energieineffizienten Verbrennungsmotoren mit bestenfalls 25 % Wirkungsgrad verheizen? Super Alternative. Compound-Wirkungsgrad 10 bis 15 %, wenn es hochkommt. Yeah! Brennstoffzellen mit H2 haben wenigstens um die 30 %. Batterieelektrische Antriebe um die 60 bis 70. Choose your weapon and choose wisely!
Wilfried Zekert meint
Sie verkennen aber, dass auch die von Ihnen aufgeführten Staaten decarbonisisrt werden wollen oder müssen. Auch dort sollen Wärmepumpen, Klimaanlagen usw. mit grünem Strom betrieben werden. In Namibia werden wegen der Größe des Landes sich öffentliche Ladesäulen für E-Autos niemals rentieren. Wenn Wasserstoff für Autos dann eher dort, weil es dort keine Alternatven zum Auto wie z. B. ein Bahnnetz gibt. Wobei es dann wohl eher E-Fuels sein werden, die getankt werden. Das erspart teurevUmrüstung von Tankstellen und den vorhandenen Verbrennungsmotoren. Keine Angst, Namibia kann genug grünen Strom erzeugen, um für alle Kfz und Maschinen mit Verbrennungsmotoren im Land E- Files zu erzeugen.
AP500s meint
Das im LKWs kein H2 kommt steht doch schon seit 5-7 Jahren fest.
Dirk meint
Nicht für alle. Es gibt immer noch und immer wieder Menschen, die das nicht einsehen wollen.
Mäx meint
Seit mindestens 50 Jahren…hab ich dir doch schon mal geschrieben.
South meint
AP500 ist Myke Mller. Und der wusste schon immer alles, aber beim Strompreis für das kommende Jahre verschätzt er sich um das mehrfache….
Yogi meint
Dass er ein Mehrfaches des Einkaufspreises in Diesel on top im aftersale zahlt….und seine wartungsarmen Zündkerzen, Ölchen und Filterchen peanuts dagegen sind…..weiss er bis heute nicht….
South meint
Das macht er alles selbst und mit zwei Kanister Diesel kommt er über den Winter bei 700km fahrt in die Berge mit 160kmh … da bleibt kein Auge trocken…
Mark Müller meint
Sowie 50-70 Jahre feststand, dass bei LKWs (und PKWs) BEV nicht geht, nicht? So zwischen 1930 und 2000 z.B.
Mark Müller meint
9 von 10 LKW-Hersteller haben FCEV-LKW im Angebot oder in der Planung. Ausserhalb Europa, das viel dichter ist als fast alle anderen Wirtschaftsräume, denkt gar niemand daran, dass man den LKW-Fernverkehr mit Batteriestrom bewältigen könnte.
EVrules meint
Daimler Trucks sieht das etwas anders, beide Nutzfahrzeughersteller sind sich sicher, dass noch nicht alles über Batteriezellen abdeckbar ist, auch auf etwas längere Zeit hin, beide sind sich aber auch einig, dass es bereits reichlich Anwendungsfälle gibt, bei denen Akkus gut und wirtschaftlich sind.
Mercedes will beides entwickeln, aufgrund dieser Randparameter, um kostentechnisch in etwa auf Höhe von Diesel-LKW zu liegen, müsste Wasserstoff die 7 Eur/kg-Grenze erreichen oder unterschreiben.
Da H2 industriell und energietechnisch benötigt werden wird, in weit größerer Menge, als es für den Verkehr vorgesehen wäre, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, entsprechende Kosten zu erreichen.
BEV meint
das erfordert allerdings auch einen Aufbau von zwei Infrastrukturen, halte ich für nicht zielführend
bis das geschehen ist, ist man mit der Technologie auch schon wieder weiter und hat evtl. höhere Energiedichten bei den Batterien bzw. sind bis dahin auf jeden Fall günstiger geworden, was eine zweite Technologie noch unwirtschaftlicher macht
Jörg2 meint
EVrules
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sich die Flottenbetreiber die Wartezeit, bis denn 99,9% der Anwendungsfälle per BEV-Lkw erledigbar sind, durch ein Zwischen-Invest in eine H2-Zwischenlösung versüßen.
Meine Vermutung: Die fahren die fehlenden, kleiner werdenden „geht noch nicht mit BEV-Lkw“-Anteile stoisch mit Diesel zuende. Sollten die Zahlen über Einsparungen („Treibstoff“, Wartung, Maut…) sich bewahrheiten, werden sie drängeln, bis alles auf BEV umgestellt ist.
Thorsten 0711 meint
Jörg2
Das sehe ich ebenso und deckt sich auch mit den Infos, die ich aus der Spedition kenne in der meine Frau arbeitet.
Wobei ich diese „Nische“ mit eFuels besser abgedeckt sehe bis alles komplett elektrisch machbar ist.
Torsten meint
@Thorsten 0711: Wo gibts denn diese eFuels?
Thorsten 0711 meint
Im Moment noch nirgends. Genauso wenig wie grüner H2.
Und das weiß mein Namensvetter ohne H.
Andi EE meint
@EVrules
„Da H2 industriell und energietechnisch benötigt werden wird, in weit größerer Menge, als es für den Verkehr vorgesehen wäre, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, entsprechende Kosten zu erreichen.“
Und du glaubst, dass die Industrie dann auf ewig hier bleibt und diese aufwändigen Transporte und Energieverluste bezahlt? Ganz ehrlich, ich find das unsinnig. Diese Konzerne sollen doch in die Regionen ziehen, wo sie die tiefsten Preise für die Energie (PV) konstant bekommen. Wenn das schon der dominierende Faktor in der Herstellung ihrer Produkte ist, macht doch einen Standort hier keinen Sinn, der so viele Nachteile besitzt. Diese Strategie für ein paar wenige Konzerne, die ja auch in viel besseren Standorten diesen Teil der Produktion auslagern könnten, extrem unlogisch. Das ist dann eine permanente Subvention für ganz wenige Arbeitsplätze.
Vielleicht kann man die Standorte ja auch an der Nordsee mit dem vielen Windstrom auslagern, dann wären sie immer noch in DE. Dass quasi die Hälfte des Stroms nur für ein paar wenige Betriebe die halbe Netzkapazität schluckt, … muss das sein?
andiY meint
energie ist einfacher zu „übersiedeln“ als qualifizierte arbeitskräfte – sost wäre schon lange keine industrie mehr in österreich, auch ohne co2 thema.
Tesla-Fan meint
Deine „gesehene“ Halbierung (!) der Wasserstoff Gestellungskosten in absehbarer Zeit ist doch nur eine neue Karotte, die man dem Esel vor die Nase hängt.
Seit den frühen 90er spielt Mercedes dieses Spiel „Noch ein bissel forschen, dann ist es reif“ – und rausgekommen ist bis heute genau nichts!
Insider nennen die Fuel-Cell deswegen auch Fool-Cell.
Joe Schmidt meint
@EVrules : „Daimler Trucks sieht das etwas anders …“
Vor allem hat Daimler Truck seine Finger ganz tief in den Töpfen mit den Fördermilliarden. Da lässt sich einiges quersubventionieren, denn bspw. den el. Antriebsstrang braucht man eh …
David meint
Ich glaube, dass auch der Wasserstoff grüner wird.
Denn Solarstrom als nachhaltige Energie lässt sich am effizientesten rund um den Äquator erzeugen und die Wüsten dort sind sind riesige Freiflächen vorhanden. Strom muss von da zu uns über weite Distanzen transportiert werden werden. Das führt zwangsläufig zu Verlusten an Energie und Geld.. Und hier kann Wasserstoff, als Transportform von Strom gesehen, durchaus eine Rolle spielen. Ein gigantischer Tanker, der selber mit Wasserstoff betrieben wird, ist deutlich günstiger als ein Gewimmel massiver Leitungen über tausende Kilometer inklusive Mittelmeer.
Nur werden wir diesen Wasserstoff ja auch dringend für unsere Industrie brauchen. Wenn durch Massenproduktion sein Preis massiv fällt, wird die Industrie ihn noch mehr nutzen.
Für Landfahrzeuge dagegen ist es einfach Blödsinn. Die Technik entspricht einem Elektrofahrzeug, aber plus den teuren und komplizierten Wasserstoffkrempel und Mercedes hat beim runonless mit seinen eCascadia gezeigt, welche Verbräuche real möglich sind. Absolut überzeugend! Auch bei nicht elektrifizierten Bahnstrecken wird man darauf kommen, den ersten Kilometer nach dem Bahnhof mit einer Oberleitung oder Stromschiene zu versehen, weil so ein Zug 90 % seiner Energie auf diesem Kilometer beim beschleunigen verbraucht. Für den Rest der Strecke reicht ihm ein moderat großer Akku. Selbst bei Schiffen und Flugzeugen kann es für die Masse allenfalls eine Übergangstechnik sein.
Mit jeder Forschungsmilliarde werden Elektromotoren und Akkutechnologie besser werden. In deren Verbesserung wird unendlich viel mehr Geld gesteckt als in Wasserstoffgewinnung oder -Nutzung. Daher wird die Kombination „Akku-Motor-sonst nichts“ für fast alle Zwecke ihre Konkurrenzsituation mit jedem Jahr strategisch günstiger gestalten.
volsor meint
Wie groß soll denn so Tanker werden?
Bei der aktuellen Größe der Tanker würde der Wasserstoff für die Fahrt von Australien ( ich weiß es ist nicht Afrika, aber hier für gibt es Berechnungen) nach Europa nicht Ansatzweise reichen. Das gleiche gilt für Chile.
Franz Bauer meint
Naja, natürlich nicht gasförmig, aber als LNG schon machbar. Das bedeutet aber zusätzliche Wandlungsverluste.
Wir sollten aber unabhängiger werden und nicht ein importierter Rohstoff durch einen Anderen ersetzen. Vor allem wenn es nicht sein muss.
tutnichtszursache meint
Man sollte sich vielleicht einmal fünf Minuten selbst informieren und nicht diesen Union/FPD Unsinn glauben. Es gibt aktuell exakt einen H2 Tanker, den die Japaner als Prototyp gebaut haben.
„Für den Transport des auf minus 253 Grad abgekühlten Wasserstoffs hat der Mischkonzern Kawasaki Heavy Industries (KHI) den Tanker Suiso Frontier entwickelt. Das 116 m lange Schiff kann bis zu 1250 m³ flüssigen Wasserstoff aufnehmen und gilt als erstes Wasserstoff-Transportschiff der Welt.
Dieser Flüssigwasserstofftanker ist für den Gastransport mit einer Temperatur von etwa −250 Grad, also nahe der Verdampfungstemperatur, ausgelegt. Trotz einer Isolierung der Ladetanks, die den Zutritt von äußerer Wärme begrenzen soll, gelangen stets geringe Wärmemengen in die Tanks und führen zu einer leichten Verdampfung der Gase. Dieses Boil-off-Gas muss aus den Tanks entfernt werden, um einen unzulässigen Druckanstieg zu verhindern.“ Quelle: Wikipedia: Wasserstofftanker
Im Artikel „Suiso Frontier“ stehen übrigens 75 Tonnen Ladekapazität. Es ist also etwas ganz anders LNG mit ca. -160°C oder flüssigen H2 mit -253°C von Australien nach Japan zu transportieren.
Es wird im Übrigen eine 6.000km HGÜ Strecke von Australien nach Singapur gebaut. HGÜ Strecken haben auf 1.000km etwa 3% Verlust, Wasserstoff schon bei der Elektrolyse 30%, dann muss er verflüssigt werden usw. Wasserstoff ist und bleibt Unsinn besonders für Mobilität.
In einer perfekten Welt ohne Ideologie und Krisen müsste man wie bei der Telekommunikation ein weltumspannendes Stromnetz realisieren, aber das wird an machtbesessenen Menschen scheitern…
Mark Müller meint
Daneben gibt es schon ein paar Hundert Kilometer H2-Pipelines – und es werden immer mehr. Primär rund um Rotterdam, aber auch in Deutschland. Von Nordafrika wird man den Wasserstoff gut in Gas-Pipelines nach Europa transportieren können. Es gibt schon 3 Erdgas-Pipelines (via Algerien); es ist geplant, diese nach und nach auf H2 umzustellen. Neuere Teile gehen so schon, ältere müssen dafür renoviert werden.
Mark Müller meint
p.s.: Eine Standard-Gas-Pipeline transportiert etwa 5 mal so viel Energie wie eine allerneueste Gleichstrom-Hochspannungsleitung.
R meint
Strom in H2 und via Tanker nach Europa um ihn dann wieder zu verstromen? Das ist billiger als durch ein Kupferkabel? Diese Rechnung will ich sehen. :)
Aber beginnen wir ganz vorne.
A) Strom/Energie machen wir selber! Wir werden uns doch bitte nicht wieder abhängig machen, oder!?! Überwiegend Sonne, Wind, Wasser und Speicher. Gut ist.
B) Für H2 brauchst du sehr viel reines Wasser. Etwa 9 Liter pro kg H2.
Die findest du nicht in der Wüste. Also aus Meerwasser gewinnen. Trinkbares Wasser mit viel Energie gewonnen wird dann nicht zum Trinken verwendet sondern für Europa in H2 umgewandelt. Aber sicher doch. Kannst gleich noch ein paar Militäranlagen einplanen, sollten die Menschen „um den Äquator“ mal durstig werden, wenn das Wasser fehlt.
Bitte, bitte, bitte hört endlich mit dem Schwachsinn auf. Das Thema ist schon lange durch.
David meint
Beim nächsten Mal wäre sie sehr lieb, wenn du meinen Beitrag erst komplett liest, bevor du antwortest, vielleicht würdest du dann merken, dass es gar nicht darum ging, was mit dem Wasserstoff passiert. da habe ich nur die Pläne potentieller Produzenten wiedergegeben. Aber wie auch immer, wir werden ihn für die Industrie brauchen und nicht für Fahrzeuge!
Mark Müller meint
Das sehen offenbar ein paar Leute anders.
Die Projekt-Pipeline für grünen Wasserstoff (und seine Derivate, sei es Ammoniak, Methanol oder eFuel) beträgt über 1’000 Milliarden Dollar (!). Details dazu findest du mit diesen Begriffen im Internet.
Reihenweise riesige Projekte in Spanien, Marokko, Mauretanien, Namibia, Ägypten, Golfstaaten, Australien, Chile, Kanada, Schottland etc. Halt überall, wo es viel Wind und/oder Sonne hat. Mit einigen Akteuren hat D übrigens schon Lieferverträge abgeschlossen.
Joe Schmidt meint
@Mark Müller : „Mit einigen Akteuren hat D übrigens schon Lieferverträge abgeschlossen.“
Schade, dass Sie da so gar keine konkreten Beispiele benennen.
Ich habe immer nur von Absichtserklärungen, Verträgen für die Entwicklung, Vereinbarungen für Pilotanlagen u.ä. gelesen.
Auch kenne ich kein Land auf der Welt, dass schon selbst zu 100% dekarbonisiert hätte. Warum sollte man also den grünen EE-Strom nicht erst einmal für dich selbst nutzen?
Wenn natürlich der Preis stimmt (mit dem vielen Fördergeld machbar), dann liefern andere Länder gern „grünen Wasserstoff (und seine Derivate, sei es Ammoniak, Methanol oder eFuel)“ – nur preiswert wird das nicht – billig schon gar nicht.
Jörg2 meint
DESERTEC 2.0 ???
Wieviel Fördergeld soll diesesmal versenkt werden, bis der theoretisierende Ingenieurteil der Entscheider auf den praxisorientierten kaufmännischen Teil der Entscheidergruppe hört?
EselAusWesel meint
ich denke mal, bei LKWs wird beides gefahren.
Rein elektrisch als günstigste Art des Verkehrs.
Und Wasserstoff dort, wo die Mehrkosten eben die zeitliche Einsparungen unterschreiten. Wobei sich das noch lange ziehen wird. Keiner wird seinen Verbrenner-LKW gegen einen Wasserstof-LKW tauschen. Gegen elektrische LKWs ist aufgrund der Kosten ja ein Selbstläufer. Aber Wasserstoff wird dann erst nach Verbrenner-Verbot relevant.
Und dann eben auch nur, wenn niemand den Güterverkehr auf Schienen bis dahin repariert hat.
GE meint
Wenn die Entwicklung von H2 LKW und die Verfügbarkeit von H2 Tankstellen nicht ausgebaut wird weil es eine Nische bleibt, dann läuft das eher auf E-Fuels aus erneuerbaren raus.
BEV meint
soll heißen, wir fahren weiterhin Diesel, bis es was anderes gibt
Kona64 meint
Wo gibt es EFuels? Sicher nicht in solchen Mengen wie sie benötigt würden. Die hochgelobte Anlage von Porsche in Chile liefert Sprit für etwa 100 PKWs.
Kona64 meint
Wie im Artikel steht, BEV nutzt 75% der Energie, FCEV nutz 25% der Energie und ist aufwändig daher nicht wettbewerbsfähig. EFuel nutz wie viel Energie? 10% ? Keine Chance.
Jeff Healey meint
Die Rechnung ist tatsächlich so einfach.
Ohne Wenn und Aber.
Mark Müller meint
Die EU hat im Winter verordnet, dass es bis 2030 entlang den wichtigsten Verkehrsachsen spätestens alle 200 km eine H2-Tankstelle geben muss.
Es wird übrigens schneller flächendeckend H2-Tankstellen geben als MegaCharger (die aktuell noch nicht einmal fertig spezifiziert sind), an denen ein LKW unter 1 Std. nachladen kann.
Ben meint
Hat ecomento Jakob Sperling gelöscht ? Auf e-news hat her H2 Buszulassungen gespamt um rumkrakelt das dies eine Werbeanzeige aus Mitte 2023 von MAN ist.
Jakob Sperling meint
Problem mit der Tastatur, Ben?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Also für mich ist BEV beim LKW schon lange gesetzt. Eigentlich ist nur noch interessant, wie und wann die FDP und Wissing ihre „Technologieoffenheit“ uminterpretieren. Aber vielleicht ist die FDP in 2 Jahren ohnehin nur noch politische Geschichte; erstaunlich wie präzise sich manche Parteien selbst entbehrlich machen.
McGybrush meint
Ich als FDP Wähler bin da auch anderer Meinung als die Partei.
Aber Lidner und Wissing bauen am Ende keine Autos oder Antriebe. Die können etwas gut finden oder nicht. Am Ende entscheiden ja die Unternehmen.
Beste Beispiel CCS in America und den NACS Stecker von Tesla. Was die Politik oder Gremium für richtig hält ist das eine. Wenn was anderes wirtschaftlich Sinnvoller ist dann setzt sich das oft, aber nicht immer, durch. Oder die falsche Entscheidung wird der neuen Erkenntnis Gesetzlich/Verordnung angepasst.
Sepp meint
FDP – Wähler? So was gibt es wirklich?
McGybrush meint
Wenn man den Hersteller in dem Text schwärzt dann könnte ich zu 100% sagen das dieser nicht von Toyota stammt.
Dem LKW als auch Reise VAN’s hätte ich den Wasserstoff tatsächlich noch zugesprochen. Nur beim PKW und Suv‘s im Privaten Umfeld nicht.
Und die 1% Ausnahmen… las sie Ihren Diesel weiter verbrennen wenn 99% irgendwann Grün fahren.
MacGyver meint
Wirtschaftlichkeit schlägt Ideologie!
Maximilian Hackländer meint
Was ist denn nun los?
So viel Deutlichkeit zur Absage von Wasserstoff aus der Industrie ist nicht alltäglich.
Yogi meint
Jemand hat sein Spielzeug nicht mehr bezahlt bekommen, und ordentlich nachgerechnet will ers auch nicht selber zahlen….
Justin Case meint
Endlich Klartext und Ehrlichkeit aus der Branche.
Vielen Dank, Herr Vlaskamp!
Albert Deutschmann meint
„MAN werde zwar weiterhin an Brennstoffzellentechnologie forschen und sie entwickeln – allerdings „nur, um unsere Hypothese zu testen“, sagte der Unternehmenschef.“
Also doch nicht ganz sicher! Alle anderen Statements aus dem Wolfsburger Dunstkreis hätte mich auch verwundert. Ehrlicher wäre es gewesen, wir haben kein Geld für eine Doppelstrategie!