Große Tankstellenunternehmen müssen in Deutschland ab Januar 2028 jeweils einen Schnellladepunkt mit einer Leistung von mindestens 150 Kilowatt (kW) an ihren Tankstellen anbieten. Die Branche kritisiert das.
„Ein Ladesäulenzwang an Tankstellen wäre reine Symbolpolitik. Im besten Fall führt er nur zu mehr Bürokratie, im schlimmsten Fall wäre er dazu noch klimaschädlich“, sagte Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Fuels und Energie, gegenüber der Zeitschrift Auto Motor und Sport. Von der Regelung sind 13 Tankstellennetzbetreiber betroffen, die rund 10.000 Tankstellen in Deutschland betreiben.
An vielen Standorten ergeben Ladesäulen nach Ansicht der Tankstellenbranche keinen Sinn und wären kaum ausgelastet, verursachen aber hohe Kosten. Auch kritisiert der Verband die behördlichen und technischen Hürden. Darunter fallen lange Genehmigungszeiten, fehlende Starkstromanschlüsse oder mangelnder Platz für Ladesäulen an einigen Standorten.
Besonders Aral, der mit 2266 Tankstellen größte Anbieter in Deutschland, hält nichts von der flächendeckenden Verpflichtung. Alexander Junge, bei dem Unternehmen Vorstand für Elektromobilität: „Wir lehnen die geplante Versorgungsauflage ab. Das erinnert an Planwirtschaft und funktioniert nicht.“ Die Verpflichtung, flächendeckend Schnelllader vorzuschreiben, würde zu Fehlinvestitionen führen. „Bis 2030 wollen wir bis zu 20.000 Ladepunkte in Deutschland errichten. Wir sollten uns auf Standorte konzentrieren, an denen wir das größte Potenzial für Nachfrage und Nutzung sehen.“
Auch Shell (1947 Tankstellen) und Jet (815) wollen wie Aral vor allem an den Standorten investieren, an denen es eine hohe Nachfrage gibt. Beide Unternehmen kritisieren laut Auto Motor und Sport, dass sie an jedem Standort einen Schnelllader und die dafür erforderliche Infrastruktur aufbauen müssen, selbst wenn es dafür keinen Bedarf gebe.
Die Bundesregierung geht offenbar teilweise auf die Bedenken der Tankstellenbetreiber ein: Sie plant dem Bericht zufolge einen sogenannten „Flexibilisierungsmechanismus“. Demnach soll ein Unternehmen für maximal 50 Prozent seiner Tankstellen die Vorgaben abweichend umsetzen dürfen. Zum Beispiel könnte eine weitere Schnellladesäule zusätzlich an einer anderen Tankstelle entstehen. Falls die Kosten zudem als wirtschaftlich unzumutbar bewertet werden, könnte eine Härtefallregelung greifen.
Nach dem „Masterplan Ladeinfrastruktur II“, den die Regierung im Oktober 2022 beschlossen hatte, sollten bis Ende 2026 mindestens 75 Prozent der Tankstellen Schnelllader mit mindestens 150 kW in Betrieb haben. Dieses Ziel wurde später abgeschwächt und die Auflage auf die größeren Tankstellenketten beschränkt sowie der Zeitrahmen bis 2028 verlängert.
Steffen meint
„Wir sollten uns auf Standorte konzentrieren, an denen wir das größte Potenzial für Nachfrage und Nutzung sehen.“
Ja, dann gibt’s wie beim Mobilfunk gute und schnelle Netzabdeckung nur in der Stadt, wo es sich für die Betreiber lohnt, und auf dem Land schaut man weiterhin in die Röhre. Nee, das hat die Politik schon richtig entschieden…
„im schlimmsten Fall wäre er dazu noch klimaschädlich“
Und wie kann eine Ladesäule klimaschädlich sein? Die CO2-Aufstellkosten sind ja wohl nicht wirklich groß. Alles Ausreden…Politik, bitte nicht noch weiter einknicken!
eBikerin meint
Immer diese Vergleiche. Also nochmal für dich: nicht überall macht es Sinn eine Ladestation zu bauen – siehe mein Beispiel mit Zusmarshausen. Welchen Sinn würde da wohl eine Ladestation an der Tanke machen wenn quasi nebendran 76 Ladeanschlüsse sind, inkl. einen schönen Cafe. Also bitte erklären, wo der Sinn ist?
Ion meint
Ist grundsätzlich gut. Warum an der Tankstelle? Wenn ich weiter weg will, bin ich froh mal ein stilles Örtchen aufsuchen zu können. Da ist derzeit Aral mein Favorit.
Aber das ganze auch mit Augenmaß. Wo zwanzig Säulen im Umkreis von 500 m stehen, muss nicht noch eine zusätzliche hin.
LIGHTstern Elektro-Camper meint
Dass mehr Schnelllader her müssen, also auch kleine, nicht nur 25 plus Ladepunkte, ist klar. Dass man sich dafür aber ausgerechnet Tankstellen aussucht, ist schon zum lachen. Das zeigt mal wieder, wie peinlich man im Kopf am Verbrenner klebt. Nach dem Motto „Autos bekommen ihren Treibstoff an einer Tankstelle. War schon immer so, bleibt auch zukünftig so.“
Viel sinnvoller wären kleine DC-Ladepunkte von 50–75 kW wirklich überall, wo man ne halbe Stunde steht. Also am Supermarkt (wird ja bereits gemacht), Baumarkt (ebenso), Fastfood-Restaurant (auch …). Das jetzt aber einfach nicht mehr nur als „Ui, ist ja cool!“, sondern als Quasi-Standard.
„Steht er, dann lädt er“ sollte eben vor allem da gelten, wo man ohnehin immer wieder hin muss. Und das ist eben nicht nur zu Hause. Zur Tanke muss ich allerdings nur zwei Mal im Jahr, wenn ich Benzin für meinen Rasenmäher kaufen muss …
Steffen meint
Das hilft halt gegen die deutsche Reichweitenangst. Wenn man an vielen Tankstellen auch ne Lademöglichkeit hat, dann muss kein Deutscher mehr Angst haben irgendwo mit leerer Batterie liegen zu bleiben. Weil Tankstellen gibt’s ja echt überall (sagt das lange Jahre so trainierte Verbrennerunterbewusstsein).
Gernot meint
Die Regelung ist Schwachsinn. Wie immer gibt es regional Ausnahmen, aber deutschlandweit betrachtet haben wir bereits eine Überversorgung mit Ladesäulen.
Hinzu kommt: stinkende und lärmende Tankstellen wollte man von Wohngebieten fern halten. Ladesäulen stinken nicht und machen null Lärm. Die können überall hin. Mitten in Wohngebiete, auf die Parkplätze von Supermärkten, Einkaufzentren, Kinos, Fitnesscenter, usw. Tankstellen, die häufig in Gewerbegebieten und der Peripherie angesiedelt sind, um die damit einhergehenden Belastungen von Wohngebieten fern zu halten, sind nicht automatisch der ideale Ort für Ladesäulen.
Der Markt sorgt für einen ausreichenden Ausbau und die Politik ist hier auf die Lügen des VDA hereingefallen, laut dem Elektromobilität in Deutschland an fehlenden Ladesäulen scheitert. Um auf diese Aussagen zu kommen, hat der VDA mit veralteten Annahmen gearbeitet, die rechnerisch zu einem 5fach überhöhtem Bedarf an Ladesäulen führen.
Steffen meint
Also ich hätte nicht gerne eine Ladesäule vor der Tür. Es ist dann ja trotzdem ein Kommen und Gehen, auch nachts. Und es sind sicher nicht alle BEV-Fahrer brav und leise und kommen beim Warten nicht auf irgendwelche dummen Ideen. Ich bin an manchen Tankstellen ganz froh, wenn ich da schnell wieder weg komme, wenn ich sehe, was da oft an Dorfjugend rumlungert. Wenn ich mir die an ner Ladestation vor meinem Haus vorstelle, nein danke.
Außerdem haben zumindest früher auch Anwohner über laute Ladesäulentechnik geklagt. Weiß nicht, ob es solche Säulen inzwischen nicht mehr gibt?
Elvenpath meint
Natürlich jaulen die superreichen Mineralölkonzerne. Einfach ignorieren!
Die Regelung bringt Elektromobilität in Gegenden, wo öffentliche Ladesäulen rar sind. Daher eine gute Idee.
Viele Autofahrer würden nicht 20 Minuten Fußweg vom AC-Lader bis nach Hause und dann wieder 3 Stunden später wieder 20 Minuten Fußweg in Kauf nehmen. Aber kurz 15 Minuten stehen bleiben und laden, das ist viel akzeptabler.
M. meint
Ich habe eine Alternative:
Für Tankstellen, bei denen das nicht zumutbar ist, eine Ladesäule aufzustellen, wird statt dessen ein Schild aufgestellt mit folgendem Inhalt:
– Richtung zur nächsten Schnellladesäule (ab 150 kW) mit 24/7 Zugang für die Allgemeintheit
– Entfernung zu dieser Säule
– der Anbieter
Egal ob der Anbieter eine andere Tankstelle, ein Ladepark oder ein Supermarkt ist.
Das Schild muss eine bestimmte Größe haben und von der Straße sichtbar sein, damit Elektro-Autofahrer es leicht finden können. Also nicht DIN A4 in der Türscheibe mit Schriftgröße 14…
Jaja, Ladeplanung im Navi – das ist nicht der Punkt.
Der Punkt ist, dass man nach außen zeigt, wo es hier die Zukunft gibt, und wo (noch) nicht.
Das dürfen auch Menschen wissen, die aktuell noch gar kein BEV fahren.
eBikerin meint
Da haben die auch vollkommen recht. Es gibt einfach unzählige Tankstellen wo eine Ladestation schlicht sinnlos ist. Entweder weil da niemand zum Laden hinfahren würde weil es so ein winzige Tanke ohne „ladeweile“ ist, oder weil es in der Nähe schon was besseres gibt.
Beispiel: Zusmarshausen – an der Tankstelle wäre eine Ladesäule total sinnlos, weil 500 Meter weiter der Sortimo Innovationspark ist. Dort gibt es nicht nur 76 Ladepunkte – sondern auch ein nettes Cafe. Frage: wo würde man also zum Laden hin fahren?
elektromat meint
Der Dieselfahrer der gefühlt in zehn Jahren noch schreit es gibt zu wenig Ladesäulenfährt zur Tanke, weil die Leute keinen Peil haben was an Ladestruktur rumsteht und wie ausgelastet die tatsächlich sind.
Dieter K. meint
Im Zweifel da, wo es günstiger ist…
Elvenpath meint
Da hast du aber einen echten Ausnahmefall herausgesucht. So viele Ladeparks gibt es noch nicht. Und im Zweifelsfall fahre ich eh dorthin, wo der Strom günstiger ist. Wenn es gleich teuer ist und die Tanke verkehrstechnisch günstiger liegt, fahre ich da hin.
Ich wohne in Köln und wüsste nicht, wo eine Tankstelle wäre, bei der es nicht sinnvoll wäre einen Schnelllader zu installieren.
Im Moment gilt eh noch: Je mehr Ladepunkt, desto besser! Es wirkt auch psychologisch auf die Verbrennerfahrer, wenn sie an jeder Tanke sehen, dass man auch laden, statt tanken könnte. Das erhöht die Bereitschaft, ein E-Auto zu kaufen.
eBikerin meint
Echt ein Ausnahmefall? Gut anderes Beispiel. Derching direkt an der Autobahn. hast du im Radius von vielleicht 200 Meter 6 Stationen mit zusammen 24 HPCs – welchen Sinn macht also eine weitere Säule bei der Esso? (OMV hat zwei Anschlüsse ist direkt daneben). oder nehmen wir Jetting-Sheppach. Da 6 Stationen – 40 HPC – auf der Shelltankstelle gibts nix – der Shell Lader steht aber auch dort – nur eben nicht an der Tanke. Und teure Lader aufstellen nur wegen der Psyche ist wohl etwas sinnbefreit – und dann aber wieder über die kW-Preise meckern. Diese Lader müssen dann nämlich von den anderen Quersubvensioniert werden.
Futureman meint
Die Frage ist, warum die Betreiber jetzt Standorte betreiben an denen keine Autos tanken? Oder wieso sollten dort nicht genauso E-Autos laden wollen, wie an anderen Standorten.
Wobei ich prinzipiell nicht im Benzoldampf laden würde.
Daniel meint
Ganz einfach. Tanken geht in 5 Minuten, laden nicht unter 20 Minuten.
HPC sind demnach praktisch nur auf Langstrecke sinnvoll. Ansonsten gilt: Steht er, lädt er – meist AC.
Tanken geht nur an der Tankstelle, also muss ich auch mal für Kurzstrecke innerorts an die Tankstelle. Es gibt somit viele Tankstellen, in Ortschaften, die nur dafür dafür frequentiert werden. Da machen HPC überhaupt keinen Sinn. In Ortschaften braucht man Langsamlader an Orten, an denen die Autos im Alltag parken (P&R Plätze, Arbeitgeber, Kino, Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbäder, etc).
Ich kan die Kritik der Tankstellenbetreiber voll nachvollziehen. Das war mal wieder ein politischer Schnellschuss, ohne jegliche Ahnung, wie man eine BEV betreibt.
EselAusWesel meint
„HPC sind demnach praktisch nur auf Langstrecke sinnvoll. Ansonsten gilt: Steht er, lädt er – meist AC.“
das entspricht nicht meiner Nutzung der letzten 10 Jahre. Öffentlich gibt es kaum AC-Destinationlader, die ich nutzen konnte/genutzt habe. >95% der Ladevorgänge waren DC. Davon wiederum >95% davon nicht langstrecken aka Autobahn oder Landstraße, sondern städtisch. Ich will die Zeit doch sinnvoll verbringen und nicht am Auto warten und daher z.B. meine Wocheneinkäufe erledigen während des Ladens.
Tankstellen hätten aber keinen großartigen Reiz auf mich. Sind eher unangenehme Orte, die man meidet, wenn es geht. Und liegen meistens nicht in fußläufiger Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten oder Wanderwegen oder sonstwas attraktiven.
F. K. Fast meint
Tankstellen sind meist auch Shops, an denen man u.a. auch Sprit kaufen kann. Vielleicht ist das so geplant: Frittenbude mit Lademöglichkeit.
E.Korsar meint
Also ich kann unter 20 Minuten am HPC laden, wenn ich nur eine Zeitschrift kaufen will, Paketshop nutze oder zum Händewaschen. Batterie ist zwar dann nicht voll, aber es reicht für den nächsten Arbeitstag.
McGybrush meint
Ich muss ca. 80x im Jahr laden.
Ich muss aber nur 2-3x im Jahr was zum Paketshop bringen.
In meinem Fall ist der Shop ohnehin in einem Famila mit drin wo ich JEDER Woche sowieso für 20min einkaufe. Auch wenn ich nicht laden würde muss ich da hin.
20min
Dann gehörst Du zu eine Gruppe von Leuten die so ein Auto haben. Es gibt verdammt viele eAutos die laden auch an DC in 45min adequat nach.
Es gibt sicher einzelfälle wo ein HPC an einer Tankstelle Sinn macht. Wenn man ein Porsche Taycan Facelift Fährt und 50x im Jahr ein Paklet abgeben muss.
Ich sehe Supermärkte als Sinnvoller an. Also ALLE ORTE an denen Leute Wöchentlich wiederkehren selbst wenn sie ein Verbrenner fahren. Diese Orte sind perfekt für HPC. Und darüber hinaus auch… Aber Tankstelle ist ganz weit hinten. Bei mir halt zu 0%. Werd ich niemals hinfahren.
Zeitung kaufen und Paket abgeben ist Real aber auch eher 2min wenn Kasse leer oder 5min wenn Schlange. Tanken hab ich mal mein Kumpel gestoppt (ohne das er es wusste). 3min40sek. Macht auch beim Tycan oder Lotus Eletre kaum Sinn. Mann muss on Top 15min dum rum stehen und kann nicht Einkaufen oder was Essen ausser man Liebt Tankstellen Essen.
eBikerin meint
Ich glaube du warst schon lange nicht mehr an einer modernen Tankstelle.
„und kann nicht Einkaufen oder was Essen ausser man Liebt Tankstellen Essen.“ Esso bei mir ums Eck. Cafe-Ecke richtiger guter Kaffee, Rewe2Go und die belegten Semmeln sind wirklich super und werden dort auch belegt.
Andere Richtung RAN – ist eigentlich ein Getränkemarkt (Kisten oft billiger als im Getränkemarkt) ein Backshop, eine Pizzeria usw – naja Tanken kann man da auch zur Not.
Elvenpath meint
Ne, sehe ich komplett anders. Wenn ich öffentlich lade, dann an Schnellladern. 15-20 Minuten. Irgendwo hin zu fahren und dann Stunden im Auto warten zu müssen, ist einfach Mist.
Die Initiative ist sehr sinnvoll. So kommen Schnelllader auch in abgelege Gegenden, wo die Menschen bisher Abstand von E-Autos nehmen, weil es keine Lademöglichkeiten gibt.
Und es ist ja nun ja nun nicht so, dass die Mineralölkonzerne Geldprobleme hätten. Es gibt ca. 15.000 Tankstellen. Wenn man die mit jeweils 1 Schnelllader (2 Anschlüsse) à 130.000 Euro baut, belaufen sich die Kosten auf ca. 2 Milliarden Euro. Das ist für die Branche ein Klacks.
eBikerin meint
Schnelllader an Standorten wo sie keinen Sinn machen, machen nur eines: das Laden teurer. Nur Schnelllader mit der Gieskanne übers Land zu verteilen bringt genau gar nichts.
McGybrush meint
Aral,Shel, Total sollen, können, dürfen auch ins Dörfer HPC bauen. Aber selbst da wäre es in der Nähe der Dorfkirche oder dem Konsum Sinnvoller als an der Tanke am Ortsausgangsshild.
Also wenn man ALLE Tankstellen in Deutschland komplett auf HPC umbaut hätte ICH 0 Vorteile. Ich würde trotzdem bei Famila, Aldi, Lidl, REWE und Co laden.
Eine AC Säule in meiner Strasse würde ich dagegen abfeiern. Aber was soll ich 20-30min an einer Tankstelle machen?
Das sind Dumme Kosten die auf alle anderen umgelegt werden müssen.
Elvenpath meint
@eBikerin: Es geht doch genau darum, an welchen Standorten es Sinn ergibt und wo nicht. Und Tankstellen liegen nun mal meist sehr günstig. Tankstellen sind eben NICHT mit der Gieskanne über das Land verteilt, sondern stehen dort wo es für Autofahrer sinnvoll ist.
Waldbauer meint
Ein herkömmliche Tankstelle muss nict nicht unbedingt ein geeigneter Standort für einen Schnelllader sein.
Schnelllader passen besser zu Standorten mit Einkaufsmöglichkeit, da kann man schön zwei Dinge miteinander verbinden. Die verkehrstechnisch gute Erreichbarkeit alleine reicht meiner Ansicht als Standortfaktor nicht mehr aus (Mal abgesehen von den Hauptverkehrsruten).
Wir betreiben u.a. einige Einkaufsmärkte (ALDI; REWE, PENNY). Vor 2 Jahren wollte dort kein Betreiber einen Schnelllader bauen, zur Zeit erhalte ständig Anfragen.
Kasch meint
Wenn du tatsächlich auch Aldi-Lader mit verwaltest: wie wärs, wenn ihr Audi / dem VW-Konzern endlich mal nicht mehr die Möglichkeit gebt, Aldis Kommunikationssoftware einzufrieren, um sich vor Bezahlung drücken zu können ? Kaum funktionieren nach einem Anruf in der Zentrale per Neustart alle Anschlüsse, stopselt der nächste Audi an, friert seinen Abrechnunvorgang ein, bekommt die Reservierung zurück, bezahlt nichts und der Anschluss ist wieder über Monate für Alle ausser Betrieb, bis endlich der nächste Kunde nahezu sinnloserweise in Hamburg anruft. So läuft das, seit laden bei Aldi kostenpflichtig ist und keiner der SubSubSubunternehmer (Trittbrettfahrer/Abzocker?) sich verantwortlich sieht, derartige Unsitten abzustellen, wenn schon mal ein Discounter garantiert maximal seine Unkosten erstattet haben will – nur noch TRAURIG !
Elvenpath meint
Ich bin sehr froh, dass es auf meinem Heimweg eine Tankstelle mit Shell- Recharge gibt. Tankstellen liegen verkehrsgünstig an den Straßen. Daher ist es sehr sinnvoll, sie mit Ladestationen zu bestücken. Besonders in Gegenden wo kein Einkaufszentrum in der Nähe ist.
Ich fände es perfekt, wenn die ARAL, 300 Meter von meiner Wohnung, Ladesäulen hätte. Das macht einen flexibler und spontaner. Wenig Ladung im Auto und plötzlich eine weitere Strecke fahren müssen? 15 Minuten am Schnelllader und es kann losgehen.
Ich sehe eher öffentliche Langsamlader als nicht so sinnvoll: So lange dauert der Einkauf nicht und für zwischendurch Laden möchte man auch nicht stundenlang im Auto warten. Langsamlader sind nur sinnvoll, wenn sie ganz in der Nähe der Wohnung sind.
McGybrush meint
Du hast beim Einkaufen weniger Zeit zum laden als wenn Du exklusiv nur zum Laden an einer Tankstelle halten musst?
Was machst Du solange an der Tankstelle was beim Einkaufen nicht gebt?
Wenn die Tanke innerorts liegt mag sie für Dich passen. Aber Du gehst in den 30min nochmal nach Hause? Oder wäre 300m Dichter eine AC Säule noch viel cooler?
Elvenpath meint
McGybrush: Mit AC-Ladern in Einkaufszentrem kann ich nicht viel anfangen. Denn der Einkauf dauert nur selten länger als 30 Minuten. Das meinte ich.
Abgesehen davon liegen EInkaufszentren meist nicht so günstig, wie Tankstellen.
Sich mal 15 Minuten, auf dem Nachhauseweg an den Schnelllader der Tanke ist völlig ok. Da höre ich Musik, oder lese ein paar Nachrichten.
„Oder wäre 300m Dichter eine AC Säule noch viel cooler?“ Wenn sie mal da wäre! Ich lese hier immer wieder Kommentare, dass beim Autor keine öffentliche Lademöglichkeit in der Nähe vorhanden ist. Wenn man dann an der Tankstelle einen Schnelllader hat, ist man dankbar. Das bringt E-Mobilität in Gegenden, wo öffentliche AC-Ladesäulen rar sind.
Was ist dir denn lieber? 20 Minuten Fußmarsch bis nach Hause, und dann 4 Stunden später (mitten in der Nacht) noch mal 20 Minuten um das Auto von AC-Lader abzuholen, oder kurz 15 Minuten schnell Laden an der Tanke?
McGybrush meint
Du scheinst kein Elektroauto zu haben. Wer ein Elektroauto hat und auch nur 1x an einer Schnellladesäule geladen hat der würde diese Frage nicht stellen.
Du hast die Wahl. Du musst jetzt 30min Laden. Wo Lädst Du?
Auf dem Parkplatz einer Rastanlage?
Auf dem Parkplatz eines Einkaufzentrums?
Auf dem Gelände Deines Arbeitgebers?
Bei Dir zuhause?
An einer Tankstelle in einem kleinen Ort was ab 22Uhr geschlossen hat und am Stadtrand Steht?
An einer Tankstelle mitten im Zentrum oder einer Rastanlage wo Du aber gar nichts kaufen willst?
Ich habe 105.000km Elektrisch hinter mir. 5x Kroatien – Hamburg / Hamburg – Mannhein
3x Hamburg – Österreich
3x Hamburg München
Ich habe noch NIE an einer Tankstelle laden wollen und ich werde ich niemals auch nur irgendwann mal an einer Tankstelle laden. Ich hab aber durchaus schon an einer Shell oder Aral oder Total Energie Säule geladen. Aber nur wenn sie auf dem Parkplatz einer Rastanlage stehen oder vor einem der Fast Food Ketten oder vor einem Supermarkt. Aber NIEMALS NIE stelle ich mich 30min auf einer Tankstelle hin. Egal ob im Zentrum oder im Nirgendwo.
Die Politik soll sich einfach mal RAUSHALTEN. Einfach mal absolut gar nichts tun.
Man Verdonnert REWE ja auch nicht dazu ein einem abgelegenen Fahrradweg ein Supermarkt zu eröffnen damit die Fahrradfahrer dann einkaufen können.
Zumal ich die Logik nicht verstehe. Warum will man Tankstellenbetreiber zu Ladesäulen verdonnern? Nur weil sie Benzin verkaufen?
Der Fleischer muss doch nicht automatisch auch Käse anbieten und umgekehrt. Er KANN es machen. Aber warum MUSS er das machen? Den Käse kann auch jemand anders anbieten.
So auch bei Ladesäulen. Die werden von EnBW, Ionity, MER, Aldi, Lidl usw aufgestellt. Die müssen aber nicht automatisch nun auch Benzin verkaufen müssen. Versteh die Logik dahinter eh nicht. Das so absolut Weltfremd und maximal Kostenverursachend. Ich wüsste nicht wie ich es schaffen sollte in Deutschland liegen zu bleiben.
Wenn es eine Forderung geben sollte dann wäre es eine Flächendeckende AC Infrastruktur in Wohngegenden. Aber Zwingen kann oder sollte man halt niemanden.
Meiner_Einer meint
@McGybrush. Vielen Dank. Du triffst es zu 100% auf den Punkt.
Futureman meint
Mein Einwand ging auf die Ablehnung der Tankstellenbetreiber vor Investitionen. Was nachvollziehbar ist, weil möglichst viel Gewinn (in diesem Quartal) das Ziel ist. In Zukunft werden E-Autos aber einen höheren Anteil haben und da macht es schon Sinn schon jetzt die Fahrer an die Tankstellen zu binden.
Denn fast alle (mich eingeschlossen) meiden Tankstellen soweit es geht. So Fragen meine kleinen Kinder inzwischen, was die dort mit ihren Autos eigentlich machen.
Den Hauptanteil des Ladens erfolgt zu Hause und ansonsten an praktischen Standorten, wie Lidl Baumarkt und Co.
Schnelllader sind eigentlich nur für Langstreckenfahrer (hier sollte Ziel sein, diese Fahrten zu vermeiden) und Fahrer mit Reichweitenangst. Von beiden schient es laut Regierung ziemlich viele zu geben, daher solche (unnützen) Vorgaben. Wie gesagt, mir ging es um den Aufschrei der Tankstellenlobby. Ob das ganze für die Zukunft ein sinnvolles Konzept ist bezweifle ich.
Elvenpath meint
@Futureman: Genau das Gegenteil ist der Fall: Langsamlader sind nur zu Hause sinnvoll. Wenn die Ladestation in der Nähe das Hauses ist. Ich will nicht stundenlang im Auto hocken müssen. Für das Einkaufen brauche ich auch keine 2-3 Stunden. Wenn du keine Wallbox und keine AC-Ladestation hast, die weniger als 5 Minuten Fußmarsch von deiner Wohnung entfernt ist, sind DC-Lader auf jeden Fall vernünftiger.
Tankstellen liegen verkehrsgünstig, da kann man schnell mal 15 Minuten laden.
Ich finde das Gesetz daher gut und vernünftig.
eBikerin meint
„Du hast die Wahl. Du musst jetzt 30min Laden. Wo Lädst Du?
Auf dem Parkplatz einer Rastanlage?“
Ja wenn ich auf der Autobahn bin, liegt das ja nahe.
„Auf dem Parkplatz eines Einkaufzentrums?“
Ja wenn ich gerade einkaufen gehe.
„Auf dem Gelände Deines Arbeitgebers?“
Wenn ich die Möglichkeit habe, ja.
„Bei Dir zuhause?“
Nö – weil geht nicht – wie du siehst es kommt immer drauf an.
Elvenpath meint
Dass du das NIEMALS machen willst, ist dein persönliches Problem und deine persönliche Entscheidung.
Für mich ist es sehr praktisch, dass ich eine Shell-Recharge ganz in der Nähe habe. Ist mal wenig Ladung im Auto und ich entscheide mich spontan weiter weg zu fahren, mache ich da 15 Minuten Zwischenstopp.
Es ist genau richtig, dass die Politik Vorgaben macht. Ich finde es völlig richtig, dass Vorgaben, als Zwänge gemacht werden. Dazu ist die Politik da. Sich bei der Energiewende auf die Wirtschaft zu verlassen, führt in die Klimakatastrophe.
Die Sichtweise „der Markt wird es richten“ ist so was von naiv und ignoriert die Ausbeutung und Zerstörung von Mensch und Natur durch ungeregelte Profitgier.
Ich bin eher der Meinung die ganzen Leute, die schreien „Ich lasse mich nichts vorschreiben!“ sollen einfach mal die Klappe halten und sich nicht wie verwöhnte Kleinkinder benehmen!
M. meint
„Aber NIEMALS NIE stelle ich mich 30min auf einer Tankstelle hin. Egal ob im Zentrum oder im Nirgendwo.“
Genau DAS habe ich vor einiger Zeit an einer ARAL Tankstelle in der Eifel gesehen.
War in Mayen, glaube ich. Ich hab da nur schnell was gekauft, nicht getankt.
brainDotExe meint
Habe ich auch schonmal gemacht, habe dann währenddessen am Handy gespielt, YouTube geguckt, etc.
Btw. in Mayen stehen jetzt auch zwei HPC bei McDonald’s ;)
Sind aber noch nicht in Betrieb meines Wissens nach.
eBikerin meint
Was ist dass denn wieder für eine Frage? Ich glaube langsam, dass du noch gar keinen Führerschein hast, und somit noch nie Auto gefahren bist.
Aber gut ich erkläre es dir: hier gibt es an der zweispurigen Ausfallstraße eine Tanke – da ist nichts drum herum. Wenn ich Tanke fahre ich raus und nach 5 Minuten weiter. Aber laden würde ich da nicht, weil die Tanke noch nicht mal so nen Backshop oder sowas hat. Man müsste also im Auto sitzen bleiben – oder eben in der Tanke rum stehen.
Zum Laden würde ich ca. 1 km vorher an die Tankstelle fahren, die hat ein Cafe, nen Pizzaladen und sogar ne nette Terrasse falls es schön Wetter ist.
Unterschied verstanden?
Futureman meint
Liegt vielleicht daran, dass ich als jahrelanger E-Auto-Fahrer keinen Blick mehr für Tankstellen habe.
Finde es sowieso komisch, wieso jemand extra irgendwo nur zum Tanken hinfährt. Laden geht zum Glück quasi nebenbei. Und das erkennen immer mehr Einzelhandelsgeschäft und sorgen für entsprechende Ladelösungen.
eBikerin meint
Ich bin nie irgendwo zum Tanken hingefahren. Ausfallstrasse – also die Strasse wo ich sowieso lang gefahren bin. Also geht Tanken auch quasi nebenbei – weil man ja je direkt an der Tanke vorbeifährt.
Elvenpath meint
@Bikerin: Warum brauchst du für 15 Minuten Laden einen Backshop oder einen Pizzaladen? Da wirst du ganz schnell übergewichtig. Ich finde es sehr praktisch, wenn man an den verkehrsgünstig gelegenen Tankstellen laden kann. Abgesehen davon hat inzwischen so ziemlich jede Tanke einen Shop.
15-20 Minuten Zeit vertreibe ich mir locker mit guter Musik im Auto. Man kann auch ein Browserspiel auf dem Smartphone spielen.
Steffen meint
So sind die Menschen halt unterschiedlich. ich hab kein Problem damit 20 min im Auto zu sitzen, Musik oder Radio zu hören oder Nachrichten zu lesen. Inzwischen hat VW auch Spiele auf dem Entertainment-Bildschirm. ;-)
Ganz gewagt: Auf ner längeren Strecke könnte man sich auch einen Film oder ne Serie ansehen während des Ladens. Das wäre für mich noch akzeptabler als auf dem Smartphone (was tatsächlich viele junge Leute machen, was ich überhaupt nicht verstehen kann).