2025 verschärfen sich in der EU die CO2-Flottengrenzwerte für Autohersteller deutlich. Mit 93,6 g/km CO2 dürfen gegenüber der letzten Verschärfung 2020 rund 19 Prozent weniger Emissionen über alle neuen Pkw hinweg ausgestoßen werden. Für einen solchen Schritt benötigen die Hersteller laut den Marktanalysten von Dataforce bei ihren Verkäufen einen nicht unerheblichen Teil von Elektroautos.
In Europa laufe es für die Hersteller in diesem Jahr sehr gut, ihre Ziele zu erreichen, so Dataforce. Daher hätten sie keinen wirklichen Anreiz ihre E-Auto-Absätze noch 2024 signifikant zu steigern. Viele Rabattaktionen und Preissenkungen bei Batteriefahrzeugen sähen eine Auslieferung erst im nächsten Jahr vor.
Vor diesem Hintergrund gingen dann auch die E-Auto-Zulassungen in Deutschland im Oktober als einzige Kraftstoffart zurück (-4,9 %). Besonders betroffen war davon der Privatmarkt mit einem Rückgang von 47 Prozent. Diesen starken Rückgang konnten allerdings laut Daraforce die Flotten mit einem Plus von 76 Prozent leicht abfangen.
Für Flotten seien aber auch die Plug-in-Hybride wieder interessanter, die ebenfalls CO2-reduzierend in die Bilanzen eingehen. Diese wuchsen der Auswertung nach mit plus 35 Prozent und sicherten sich damit den bislang höchsten Marktanteil im Flottensegment der letzten zwei Jahre (mit 13,3 %).
Während Elektroautos in diesem Jahr in einigen europäischen Ländern schwächeln, dürften sie 2025 durch die neuen EU-CO2-Vorgaben wieder einen Boom erfahren. Vollstromer könnten im nächsten Jahr einen Marktanteil von 20 bis 24 Prozent erreichen, so eine Modellierung der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) auf der Grundlage der Verkäufe in der ersten Jahreshälfte von 2024 und der Absatzprognosen.
Während E-Autos den größten Beitrag leisten werden, erwarten die Analysten, dass die europäischen Autoriesen Stellantis und Volkswagen auch auf Hybride angewiesen sind, um 33 beziehungsweise 30 Prozent der CO2-Reduktion zu erreichen, die sie noch benötigen, um die EU-Ziele zu erfüllen.
Skoda-Chef Klaus Zellmer glaubt, dass die Preise für E-Autos ab 2025 aufgrund der EU-CO2-Regularien weiter fallen werden. Er erwartet „einen unvergleichlichen Preiskampf im Segment der Elektrofahrzeuge“ – jeder werde und müsse versuchen, die Ziele zu erreichen. „Wir müssen aber das Preisgefüge im Blick behalten und natürlich auch die Margen und die Restwerte dieser Fahrzeuge. Das wird aus meiner Sicht der größte Kraftakt.“
Mäx meint
Laut Automobilwoche verlangt Stellantis von den Händlern in Deutschland 20% BEV Quote.
Und Stellantis steht ja bezüglich 2025 sogar besser da als Volkswagen.
Nächstes Jahr wird spannend.
BTW meint
Der Twingo soll elektrisch für unter 20t€ kommen, Made in EU.
Zumindest einige Hersteller werden nachziehen, wenn man den Markt nicht komplett Renault überlassen möchte.
Das ist dann auch eine deutliche Verbesserung von Preis und Gegenwert im Vergleich zum Dacia Spring und nicht mehr weit entfernt von einem i10.
Dass Kleinstwagen keinen Markt haben halte ich für übertrieben. Allerdings ist der Preisvorteil gegenüber den Kleinwagen geschrumpft, und ein nicht unerheblicher Teil der Käufer greift dann instinktiv zur Nummer größer, ob man die wirklich braucht oder nicht.
Ähnlich wie bei der Reichweite wird beim Platzangebot oft das Maximum als Bedarf kalkuliert, auch wenn man zu 99% nicht mit 4 Erwachsenen samt Urlaubsgepäck,
12 Getränkekisten für die Konfirmation oder 20 Sack Zement unterwegs ist.
Tadeky meint
Komischerweise stellt man aktuell die sparsamen Kleinwagen ein. VW den Polo, Mitsubishi den Spacestar, Renault den Kompaktwagen Megane. Hauptsache die Sprit fressenden SUVs bleiben im Angebot.
NeutralMatters meint
Wobei es bei Renault interessant ist, so war die Aussage bei der konventionellen Mégane, dass hier die Nachfrage praktisch zugunsten der MéganE sich ziemlich stark verschob, wodurch die Produktion der Verbrenner-Variante nicht mehr wirklich lukrativ war.
Die SUV’isierung finde ich selbst mehr als fragwürdig und ich wünschte mir ein EU-weites Modell ähnlich wie in Frankreich, dass CO2-Ausstoß und Fahrzeuggröße zunehmend stärker besteuert werden.
Deine Mudder meint
Das hängt direkt mit den EU Vorgaben zusammen, der Polo wird (vorerst) nicht eingestellt, sondern künftig in Südafrika gebaut, auch für Europa, dazu passt auch der Stellenabbau bei Ford. Der Spacestar wurde allerdings auch in Japan eingestellt.
Selbst wenn sich das E-Auto irgendwann durchsetzt, in Deutschland werden sie eher nicht gebaut werden.
Frank von Thun meint
Lustig, der einzige deutsche Autobauer, mit nennenswerten Stückzahlen, ist Tesla. VW&Co holen sich die Teile aus der ganzen Welt, so das die „deutschen“ Autos kaum mehr deutsch sind.
Es gibt dazu ein Video von Horst Lüning
Realistisch betrachtet meint
Der Polo wird nicht eingestellt, nur nicht mehr in Europa produziert. Er bleibt aber bestellbar, wie seine Konzerngeschwister von Skoda und Seat. Anders dürfte es beim A1 aussehen.
Kleinstwagen wie Spacestar, Up, C1 und Co sind in ihrer bisherigen Form schon nicht lukrativ gewesen, strengere Abgasnormen und Zulassungsvorschriften (Cybersicherheit, Assistenz) haben das nicht besser gemacht.
Derzeit kippt die Lage gerade zugunsten kleiner BEV, weil auch ein i10 schon einen Basispreis von rund 17.000€ hat.
Der deutsche Preisfuchs muss sich aber auch von Preisen von Anno dazumal verabschieden, als man einen ordentlich ausgestatteten Kleinwagen für um die 10.000€ bekommen hat.
Deine Mudder meint
Richtig, elektrisch wird es aber auch keine brauchbaren Kleinstwagen geben, jedenfalls nicht zu den früher üblichen Preisen, siehe Dacia Spring.
Ich denke es nur eine Frage der Zeit und es wird unter Polo-Größe keine Neuwagen mehr geben und nicht unter 25k, egal ob E oder Verbrenner.
brainDotExe meint
Kleinstwagen haben auch keinen großen Marktanteil und die Margen sind gering. Die wird keiner wirklich vermissen. Man kann ja einfach einen Kleinwagen oder direkt Kompaktklasse nehmen.
Jeff Healey meint
„Man kann ja einfach einen Kleinwagen oder direkt Kompaktklasse nehmen.“
Das geht an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei.
Der Gebrauchtwagen-Markt wird weiter anwachsen, mit tendenziell steigenden Preisen, die Neufahrzeug-Anmeldungen werden noch weiter zurückgehen. Die einzige Marke die im Privatkunden Bereich bestehen kann wird Dacia sein. Trotz ebenfalls anziehender Preise.
NeutralMatters meint
braindotexe – „Kleinstwagen haben auch keinen großen Marktanteil und die Margen sind gering. Die wird keiner wirklich vermissen.“
Hast du dir da mal französische Städte oder gar die ländliche Peripherie angesehen?
Kleinst- und Kleinwagen sind dort sehr gefragt, einzig der zentraleuropäische Wahn nach Status-PKW, in US-amerikanischer Ausprägung führt zu einer fragwürdigen Vergrößerung der Fahrzeuge – nebst dem Trick der PKW-Lobby, CO2-Emissionen für größere PKW schön zu rechnen und für kleine PKW schlechter zu rechnen.
Deine Mudder meint
Renault und PSA sind auch nicht gerade rentabel, ja Klein(st)wagen haben ihre Käufer, solange sie billig genug sind, aber der Hersteller verdient daran wenig und die Politik wird dafür sorgen, dass dieses Fahrzeugsegment verschwindet oder so teuer wie die Kompaktklasse wird. Wenn ein i10 irgendwann so viel wie ein i30 kostet, kann man auch gleich den i30 nehmen. Teure Lifestyle Kleinwagen ala Mini oder Fiat 500 werden eher nur Wohlhabende kaufen.
Frank von Thun meint
Kann mich noch an 9 999,00 DM erinnern. Die sind nach dem Umtausch nie für 5000,00 Euro angeboten worden :-)
Vermutlich wie bei der Wurstbude,
dort hat die Wurst 2,99 DM und am 1. Januar 2,99 Euro gekostet !
brainDotExe meint
Seit wann ist der VW Polo eingestellt?
hu.ms meint
Mehr BEV werden verkauft wenn die preisdifferenz zu stinkern geringer wird und durch günstigere fahrenergie (haushaltsstromtarif) aufgeholt werden kann.
Die preisdifferenz kann aber nicht nur durch günstigere BEV sondern auch durch preissteigerungen bei stinkern reduziert werden. Fände ich gut.
brainDotExe meint
Damit sich unterm Strich weniger Leute ein Auto leisten können?
Finde ich nicht gut.
Isso meint
Für die Umwelt wäre das schon gut. Parallel sollte man für Neuzulassungen mit Verbrenner eine Zulassungsgebühr abhängig vom CO2-Ausstoß von 1000-5000€ einführen, mit der der ÖPNV ausgebaut und Jobtickets finanziert werden.
Ein deutlich höherer CO2 Preis könnte zudem grünen Strom weiter vergünstigen.
Sind halt lauter unpopuläre Maßnahmen für Leute die Veränderungen scheuen und deswegen ewig gestrige Parteien wählen…
brainDotExe meint
Es geht hier aber nicht um die Umwelt, sondern um die Mobilität.
Das Auto ist die bevorzugte Lösung schlechthin, ÖPNV ist meist keine Alternative, besonders nicht im ländlichen Raum.
Yoshi meint
Das wäre ein guter Ansatz. Die Realität würde aber so aussehen, dass günstige Autos teurer werden und der ÖPNV trotzdem nicht zu gebrauchen ist, weil das Geld einfach irgendwo versickert.
Abseits der Großstädte ost oder ÖPNV zumindest in NRW eine absolute katastrophe.
Und selbst wenn er funktioniert: ich habe keine Lust meinen Wocheneinkauf im Bus zu transportieren.
Lorenz Müller meint
Wir haben eh viel zu viele Fahrzeuge auf den Straßen. Meine Eltern waren damals ganz Stolz, dass wir das erste Auto in der ganzen Nachbarschaft hatten. Es war ein Audi 50 und die ganze Familie war bei der Fahrzeugabholung dabei. Es war eben noch was ganz besonderes… Heutzutage gibt’s in manchen Familien schon mehr Autos als Personen.
Muss denn wirklich jeder ein Auto besitzen?
Future meint
Ich bin noch nie so billig Auto gefahren wie mit dem Elektroauto. Und ich kann seit 7 Jahren nur öffentlich laden. Man sollte sich einfach ein Auto mit einem durchschnittlichen Verbrauch von nicht mehr als 12 kWh aussuchen, wenn man nicht so viel Geld für Mobilität ausgeben möchte. Diese Effizienz ist auch ressourcenschonender. SUVs dürfen es dann halt nicht sein.
brainDotExe meint
Wenn man die reinen Betriebskosten betrachtet, ja dann ist man wahrscheinlich günstiger unterwegs.
Gerade auch wenn man ein Auto mit mehr als 12 kWh/100km wählt, weil der vergleichbare Verbrenner dann noch deutlich mehr verbraucht.
Aber man muss die Anschaffungskosten mit betrachten. Ich bin schon viel günstiger gefahren als mit dem Elektroauto jetzt. Weil ich statt 60.000+€ davor einen Gebrauchtwagen für 18.000€ hatte und davor einen für 5.000€
hu.ms meint
Wenn man mit haushaltsstrom (30ct) laden kann sprart man auf 100.000 km mit einem BEV mindestens 5.000 € bei der fahrenergie. Dazu noch günstige kfz-steuer und weniger verschleissteile.
Ein Golf mit 110 kw kostet nach rabatt mindestens 25.000 €.
Ein ID.3 Pro mit 150 kw ab 32.800 €.
Passt ziemlich genau.
Aber rechnen ist eben nicht jedermanns sache.
Yoshi meint
Du hast aber ehrlicherweise auch noch nie so viel Aufpreis bezahlt wir für deinen id3, hast du selber Mal geschrieben. Warum lässt du die wesentlich höheren Anschaffungskosten einfach weg, denkst du die Leute sind so doof und checken das nicht?
Yoshi meint
*i3
Yoshi meint
Hums, nach deiner Rechnung müsste ich mit dem id3 dann 150.000 km fahren, wenn ich nie extern lade und die höheren Finanzierungskosten nicht einrechne.
Dh Otto Normalverbraucher ist nach ca. 10 Jahren bei plus minus null und hat ein Auto mit halber Reichweite und 5-facher Ladedauer Gegenüber dem Golf. Es geht ja in deinem Kommentar um die Kosten, nicht muss Klima.
Kannst du uns erklären, warum man sich, wenn man also rechnen kann, unbedingt für den id3 entscheiden sollte?
hu.ms meint
Ich schrieb 100.000 km, die schafft der akku locker mit einer degration auf max. 80%. Und du hast mal wieder die kfz-steuer und die kosten für öl, zündkerzen, keilriemen u.a. einfach weggelassen. Da kommen in 10 jahren locker mal 3.000 zusammen.
Yoshi meint
Hums, du schreibst man spart 5.000 € auf 100.000 km, und sagst der id3 ist 8000€ teurer. Macht für mich so grob 150.000 km.
Ich hab die Wartung rausgelassen, du die Mehrkosten für die Finanzierung und den Fall dass man ab und an auch mal extern lädt. Einigen wir uns auf 7-8 Jahre, das ist ja dann wirklich ausgesprochen attraktiv.
hu.ms meint
Zitat aus dem gerade erschienenen nachbarthema hier zur akku-degeneration:
„Die Aviloo-Daten der 7.000 Fahrzeuge zeigten laut dem Portal Electrive einen (gemittelten) SoH von rund 90 Prozent bei 100.000 Kilometern“
Und mein ID:3 Pro zeigt nach 4 jahren und 38.000 km 94%.
Isso meint
Auch die Mobilität muss sich der Realität anpassen. Einen Individualverkehr wie derzeit wird man sich mittelfristig nicht mehr leisten können, und das nicht nur weil Elektroautos zu teuer sind für den kleinen Mann.
Irgendwo müsste auch der Strom herkommen, und Staus und Feinstaub hat man trotzdem.
An einem deutlich verbesserten ÖPNV wird kein Weg vorbei führen. Das wird für einige früher oder später die einzige Form bezahlbarer Mobilität sein, ob einem das gefällt oder nicht.
hu.ms meint
Wie in den 50gern:
Nur der herr doktor, der herr obergerichtsrat und ein paar selbständige und handwerker fahren auto. Alle anderen haben zu wenig geld dafür. Die fahren fahrrad oder bus.
Frank von Thun meint
Future, ja so ist es!
Vollkasko und sonst nix, auch wenn die Hauptberuflichen Tesla-Hasser das nicht wissen wollen: mit meinem Tesla habe ich nicht mal die Zwangskosten der Anderen auch TÜV war kein Problem. Mit ruhigen Fuß ist ein geringer Verbrauch immer möglich.
Frank von Thun meint
hu-ms, in den 50ern gab es in jeder kleine Straße mindestens einen kleinen Laden, da brauchte niemand ein Auto.
Das wurde alles von den „Sonderanboten“ der entstehenden Ketten zerstört. Wer heute kein Auto hat verhungert.
BEV meint
langfristig wird ein BEV viel günstiger sein als ein Verbrenner … (ist es heute schon für Vielfahrer)
Insbesondere dann wenn das Auto schon älter ist .. ein Verbrenner hat so viele Teile, die ständig mit sehr hohen Temperaturdifferenzen klar kommen müssen, da geht ständig was kaputt und oft tauscht man erst mal zu viele Teile bis man den Fehler gefunden hat.
Je weniger Teile desto besser.
F. K. Fast meint
Also, wer ein neues BEV mag, sollte etwas Geduld haben. Die Preise werden sinken. :)
South meint
Absolut. So wie mir wird es vielen Kunden gehen. Ich brauche in 2026 wieder ein BEV und aktuell ist schlicht nicht brauchbares Preis- Leistungstechnisch auf dem Markt. Kompaktklasse, 35-40T€, knapp 600 WLTP, AHK…, also real 500km, 800V Technik wäre echt super, und einen schönen, adäquaten Innenraum …. und Brrr ….kein Modell eines chinesischen Herstellers oder ein BEV Made in China! …
hu.ms meint
Hyundai / Kia
Halber Akku meint
Beide Marken laufen meines Erachtens derzeit ziemlich unter dem Radar. Der Hyundai Ioniq 5 ist seit dem Facelift noch einmal deutlich besser geworden (mehr Reichweite auch bei der Version mit der kleineren Batterie, der oft kritisierte fehlende Heckwischer ist nun Serie sowie einige andere Detailverbesserungen, aber Preis blieb gleich). Ähnliches nun beim Facelift des KIA EV6. Der Hyundai Ioniq 6 ist inzwischen zum Schnäppchenpreis erhältlich, ich habe meinen bereits im Mai diesen Jahres anstatt mit 45.000,— € Listenpreis (kleine Batterie, Basis mit Wärmepumpe) für 34.900,— € erhalten. In den letzten Tagen hatte ich mit dem Teil mehrere längere Autobahnfahrten auf bergigen Strecken bei Schmuddelwetter und um die 0 Grad Außentemperatur. Tempo wetterbedingt zwar nicht schneller als 130, dennoch nur um die 17 kw/h auf 100 Kilometer Verbrauch… Die nun auf dem Markt kommenden Modelle Hyundai Inster und Kia EV3 spielen in ihren Preisklassen meines Erachtens ebenfalls vorne mit. Weitere Gamechanger wie z.B. der Skoda Elroq und der Renault 5 E Tech werden nun in 2025 sicher dafür sorgen, dass der Marktanteil bei E-Autos wieder steigen wird.
Peter meint
Ben hat ja vor zwei/drei Wochen behauptet, 80% der Produktion aus Zwickau würden auf eine Halde gehen und nur 20% würden aktuell verkauft. Ich bezweifle das zwar in dieser 80/20-Verteilung, weil „auf Halde produzieren“ deutlich teurer ist, als Kurzarbeit anzumelden, aber vielleicht gibt es ja tatsächlich eine Halde und auch eine Strategie dahinter: Wenn wirklich ein nenneswerter Anteil auf Halde geht, hätte VW genug Material für Tageszulassungen in 2025.
Ossisailor meint
Dessen Aussagen dazu kann und konnte man nicht ernst nehmen. VW baut nur auf Bestellung.
South meint
Hmm. Also bei SEAT und das gehört zum VW Konzern, gab es durchaus Halde, denn da kenne ich jemanden der seinen Alhambra aus so einer Halde bekommen hat…
David meint
Bei den ID Modellen wird auf Bestellung gearbeitet. Das kannst du dir wieder angucken im Januar. Denn es sind vor acht Wochen, als der ID.3 für 29.560 € angeboten wurde, passende Leasingangebote ergangen und die waren sofort weg. Die entsprechenden Zulassungen wirst du ab Januar sehen. Keiner dieser Wagen ist im Oktober oder diesen Monat ausgeliefert worden oder wird noch in diesem Jahr ausgeliefert. Genauso ging es mit der letzten Aktion, wo ja auch erst 4-5 Monate später die Autos auf die Straße kamen.
Jörg2 meint
Mit „baut nur auf Bestellung“ lassen sich die Händlerverkaufsräume und -Tageszulassungen schlecht realisieren.
Powerwall Thorsten meint
Hast du dafür eine valide Quelle – also nicht Da Vida und Freunde?
Future meint
War mal wieder jemand am Flugplatz Altenburg Nobitz? Im Sommer standen da noch die ganzen IDs von VW rum. Aber vielleicht warten die nur auf 2025, weil dann ja die Quote kommt und alles verramscht werden muss. Die Leipziger Volkszeitung hat auch über das Außenlager von VW am 11.07. berichtet, wers nachlesen möchte.
Fred Feuerstein meint
In Nürnberg Brunecker Straße ist auch ein rieisiger Abstellplatz (>2.000 Fahrzeuge) an denen Volkswagen seine Fahrzeuge zwischenparkt…Natürlich sind das alles Fahrzeuge die auf Bestellung gefertigt wurden. Ist ja klar…Deshalb stehen die da auch wochenlang rum…
Gernot meint
BEV werden ab 2025, spätestens 2026 wieder boomen, weil
– die mittlerweile mehr als halbierten Batteriepreise erst dann richtig durchschlagen
– viele neue Plattformen und Modelle kommen
– viele BEV unter 30.000 Euro kommen
– CO2-Flotten-Anforderungen steigen
– die ganzen verbreiteten Lügen zu BEV nicht ewig tragen
Hersteller, die angesichts der aktuellen BEV-Absatzflaute gleich ihre Investitionen in neue BEV-Modelle zurückfahren, könnten neuerlich kalt erwischt werden.
VW in China ist das perfekte Warnbeispiel: Von einst über 20% Marktanteil und unumstrittener Marktführer-Position ist VW bei BEV auf je nach Betrachtungszeitraum und Statistik 1-3% Marktanteil gefallen. Was man an Marktanteilen verloren hat, gewinnt man schwerlich wieder zurück. Und das alles liegt null an Arbeitnehmern und null an Energiekosten. Es liegt zu 100% an Managementfehlern.
eBikerin meint
„Von einst über 20% Marktanteil und unumstrittener Marktführer-Position ist VW bei BEV auf je nach Betrachtungszeitraum und Statistik 1-3% Marktanteil gefallen. “
Zwar korrekt – dennoch hat VW immer noch einen Marktanteil von 14% im Gesamtmarkt.
Und der Markt ist in den letzten Jahren stark gestiegen.
Powerwall Thorsten meint
Was denkst du denn wohl, was von den 14 % bei abstürzenden Verbrenner Verkäufen in den nächsten Jahren noch übrig bleiben wird – viel Glück, bleibt mir da noch zu wünschen.
brainDotExe meint
Selbst wenn es so wäre, du wärst wahrscheinlich noch froh darüber…
Bedenklich.
hu.ms meint
VW ist mit hochdruck daran, auf der basis MEB-antrieb und akku ein frontend und infotainment mit chinesichen partnern zu entwickeln, das auch den geschmack der chinesischen kaufinteressenten trifft.
Ergebnisse nächstes jahr. Wenn das – wie bei den für europa entwickelten IDs – wieder nicht klappt sieht es für VW in china duster aus.
Gernot meint
Was heißt Basis MEB und neues Frontend? Wenn das dann in ID.3/4/5 verbaut wird, dann wird das komplett verpuffen. Auto werden von Medien, Bloggern und Influencern breit getestet und bewertet, wenn sie neu sind. Das Urteil der Chinesen zu ID.3/4/5 mit der ursprünglichen Software fiel verheerend aus: Völlig rückständige Autos. Schon die VW Software v5 ist ja eine drastische Verbesserung, aber das Image der bestehenden Modelle bekommt VW einfach nicht mehr korrigiert. Die Autos haben ihr Image weg. Es hilft nur, komplett neue Modelle zu bringen. Genau da will Blume aber sparen. MEB+ soll wohl nicht kommen und neuen Modelle werden nach hinten geschoben.
hu.ms meint
Habe ich doch geschrieben.
Motor, akku, reku, effiziente antriebssteuerung wie im ID.7 bleiben.
Anzeigen, grössere touchbildschirme und infotainment einschl. Sprachsteuerung werden auf chinesisch ansprüche gesteigert. Auch das blech, innenanmutung und die modellbezeichnungen werden geändert. Diese BEV aber nur in china gebaut für den chin. markt. Ähnliches passiert auch für die USA-modelle, die dann auch scout heissen sollen.
Den „WELTAUTO“ – ansatz beim wechsel von verbrenner zu BEV beizubehalten war ein grosser fehler.
Es müssen für die 3 grossen märkte unterschiedliche modelle angepasst an die käuferanforderung angeboten werden. Gilt auch für andere hersteller. Warum geht wohl der tesla-absatz in europa zurück ? Weil andere anbieter besser auf die europäischen käuferansprüche passende BEV anbieten.
Mäx meint
@Gernot
Jo, das ist denke ich ein großes Problem.
ID.3 etc. haben definitiv ein schlechtes Image aus der Anfangszeit.
Mittlerweile sind die Autos gut und solide.
Dann ist da eben noch, dass bei den Leuten allgemein hängen geblieben ist, dass Elektroautos teuer sind.
Dann gibts keinen Rabatt wie beim Golf, Tiguan etc. > man hat das Gefühl einen schlechten Deal zu machen.
Ein Relaunch wäre meiner Meinung nach auch vernünftig gewesen.
Vielleicht hätte es auch schon ein Unterscheidung getan ala ID3+ oder so, dass man den Menschen gefühlt mehr bietet bzw. einen Unterschied.
Wenn der Nachbar fragt und meint du fährst einen ID3 kannst du sagen, nene, ich fahre einen ID3+, der ist viel besser in allem usw.
hu.ms meint
Aktuell gibts doch den rabatt von 3.570 € auf alle ID.3 modelle.
Das ist keine listenpreissenkung sonder temporär.
Ein weitläufig bekannter hat für seinen Sohn, der täglich 80 km zur uni fährt einen einfachen 52 kwh gekauft (eine wallbox gabs von agenten als zugabe). Da fahren noch 2 andere in fahrgemeinschaft mit und es kostet jeden dann noch 3 € für die 160 km täglich, von denen sie 110 km mit 130 kmh fahren.
Mäx meint
Mein Gott hums. Natürlich gibt es den, aber du weißt doch was gemeint ist.
Ich geh zum Händler, der sagt mir was der Listenpreis ist, dann sagt man ihm was er noch am Preis machen kann und dann soll da 10%/15%/20% Rabatt stehen oder so.
Alles was der Händler/Agent machen kann ist zu sagen: Ja den VW Rabatt hatte ich ja schon eingerechnet, sonst kann ich nichts machen.
> Kunde hat nicht das Gefühl einen Schnapper zu machen.
Und der Rabatt ist für alle Modelle gleich; prozentual gehts also nach unten, je höher der LP ist. 3.570€ Rabatt bei 65k Listenpreis ist nix zum Jubeln.
hu.ms meint
ID.3 für 65K ?
Einen pro gibts ab 32.800 €. Nach 3.570 abzug.
South meint
Na, wenn’s denn so prima läuft, dann hat VW ja keine Probleme… (Ironie off)
Future meint
VW hat in 2023 ca. 9 Mio. Autos verkauft, davon etwa 3 Mio. in China. In 2024 werden in China etwa 1,1 Mio. weniger VWs verkauft. Das ist ein dramatischer Rückgang im wichtigsten Markt. Ein Dilemma mit Ansage.
VW war seit den 80er Jahren Marktführer in China – wie konnte das alles passieren, obwohl das Management das Land und den Markt seit 40 Jahren so gut kennt. Ein Rätsel.
hu.ms meint
Sie gingen davon aus, dass die chinesen wie seit 30 jahren die für europa konzipieren autos kaufen.
Die KP hat aber entschieden, dass mit antriebswechsel die autoproduktion von eigenen firmen übernommen wird = buy chinese. Weiter wurden mrd. staatliche gelder in die entwicklung von akkuzellen investiert, die frühzeitig als schlüsseltechnik erkannt wurden und die verspielten chinesen wollen autos wie smartphones mit wischen und sprachsteuerung bedienen.
Hubert Mairandres meint
Nachtrag: auch wenn VW nächstes jahr die anforderung der chinesischen käufer besser trifft – die grundtendenz = KP wird sie mittelfristig trotzdem treffen – so wie auch tesla.
Powerwall Thorsten meint
1+ alles gesagt
PS wäre ich ein gekündigter VW Mitarbeiter, dann würde ich mir grad aus Protest einen BID kaufen. So kämen dann ja schon ein einige 1000 zusammen.
M. meint
Hier scheint es so einige gekündigte VW-Mitarbeiter zu geben ;-)
Powerwall Thorsten meint
Und täglich kommen neue hinzu – schade eigentlich, aber so ist das mit dem Hochmut…..
Andi EE meint
@Gernot
100% Managementfehler, wieso soll es nicht an den Arbeitnehmern liegen? Die Innovationskraft dieser Ingenieure ist gelinde gesagt, nicht mal in der Nähe wo sie sein müsste. Wer hindert die daran ein besseres und vor allem günstigeres BEV zu bauen, das Management? Ganz bestimmt nicht.
Zuerst ist nur die Politik an der Misere schuld und jetzt sind es nur die Manager. Sorry, wenn der Musk nicht all die tollen Ingenieure hätte, dann wäre weder Tesla noch SpaceX in diesen vorteilhaften Positionen in den jeweiligen Märkten. Nicht schuldig sind die Arbeiter am Band, weil die exakt nach Vorschrift bauen müssen.
Und ich würde mich nicht zu früh freien, es ist durchaus möglich, dass mit dem Regierungswechsel (Neuwahl) die CO2-Verschärfung zeitlich gestreckt wird. Der Einfluss von Deutschland in der EU ist viel zu gross, als das eine gemähte Wiese wäre.
Abwarten wie gross der Absturz der europäischen Autoindustrie wirklich ist, ob das anhält. Das bestimmt schlussendlich maßgeblich die Politik.
Kona64 meint
Die Ziele für 2035 werden nicht geschoben und die Ziele für 2025 werden auch nicht geschoben. Mit welcher Begründung auch?
BTW meint
Wie schon beim Verbrenneraus steht Deutschland bei den CO2 Zielen in Europa ziemlich allein.
Dass VW stark auf BEV gesetzt hat war grundsätzlich ja nicht falsch, aber das Ende der Förderung und die von rückschrittigen Parteien (die das Ende der Förderung durch parteipolitische Machtspielchen ausgelöst haben) geförderte Unsicherheit und Skepsis haben diese richtige Entscheidung torpediert.
WIE das umgesetzt wurde war sicher aus heutiger Sicht nicht optimal, und das ist natürlich zu 100% ein Versäumnis des Managements.
Die Ingenieure..entwickeln nur das, wofür ein Auftrag samt Mitteln existiert.
Und die trägen Strukturen hat das Management auch über Jahrzehnte so aufgebaut.
Eine Mitschuld an der Misere kann man höchstens noch Betriebsrat und IG Metall ankreiden.
hu.ms meint
VW hatte einen 20% marktanteil bei BEV in china ?
David meint
Das ist sicher richtig, dass sich das Elektroauto durch die passenden Angebote 2025 deutlich besser absetzen lassen wird. Das sind nun einmal die Rahmenbedingungen und insofern war die Flaute in diesem und im letzten Jahr eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube nur, für einen amerikanischen Hersteller wird die Sache nicht so schön, weil er sich politisch ganz weit rechts ins Lager begeben hat. Und das mögen die europäischen Kunden nicht. Jetzt kann man sagen, was haben die Autos mit Politik zu tun? Nun, direkt nichts, aber sie werden weniger nachgefragt, weil man in Europa Trump nicht durch den Kauf eines Autos fördern möchte. Nebenbei sind die Fahrzeuge auch alles andere als überragend.
Powerwall Thorsten meint
Na, wenn ein bisheriger Berater des Volkswagen Konzerns hier seine Prognose abgibt, dann erlebt ja gerade ganz Deutschland, wohin solche Beratung den Konzern geführt hat.
Frank von Thun meint
Stimmt
Future meint
Trump ist ja kein Politiker, sondern ein Geschäftsmann und Entertainer. Und er hat so seine Möglichkeiten, um die Europäer zu erpressen, weil diese so abhängig von Amerika sind. Das beste Beispiel gibt wieder Deutschland ab: Amerika ist der wichtigste Exportmarkt, noch vor China. Das Handelsdefizit mit Amerika ist enorm. Das hat Trump nicht so gern. Die Party ist damit vorbei für Deutschland. Die deutsche Industrie stellt sich ja bereits auf Trump ein und weiß auch, dass es nach 4 Jahren nicht vorbei sein wird.
David meint
Über eins sind wir uns beide einig: Die Sache polarisiert sich, USA und Europa werden Gegner. Jetzt fehlt dir nur der Link, um zu verstehen, Tesla wird mit Team Trump gleichgesetzt. Das Auto des Feindes, kaufen Europäer nicht. Und technisch spricht eh nichts dafür. Image ist auch am Boden.
Eichhörnchen meint
Es ist halt traurig das man nicht von allein drauf kommt, das wir uns mit Verbrennern nur Nachteile einhandeln:
* Klimawandel
* Klimaflüchtlinge
* Finanzierung von Konflikten mit den Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Brennstoffe
* Flüchtlinge aus diesen Konfliktzonen
* D könnte 100 Milliarden Euro Ausgaben für ÖL und Gas sparen, pro Jahr
* usw. und sofort
Stattdessen würde sich der D-Michel am liebsten mit Diesel einreiben.
eBikerin meint
„D könnte 100 Milliarden Euro Ausgaben für ÖL und Gas sparen, pro Jahr
* usw. und sofort“ D verdient ziemlich gut daran. Würde es Deutschland etwas kosten hätten wir eine ganz andere Politik. Mal drüber nachdenken.
Nur so... meint
Die Kosten für diese Dinge erscheinen leider in keinem Haushalt. Das heißt aber nicht dass sie nicht da sind.
Das ist wie beim angeblich so billigen Atomstrom.
Folgekosten werden einfach isoliert betrachtet und am besten noch an nachfolgende Generationen abgewälzt.
Steffen meint
Es kostet Deutschland was. Viel sogar. Diese Klima- und Umweltfolgekosten werden nur leider nicht direkt mitbezahlt, sondern erst später (und von anderen in Deutschland und anderswo – von Spanien beispielsweise, 15-16 Milliarden allein die letzte Überschwemmung).
Frank von Thun meint
eBikerin, schon die Klimatoten gegen gerechnet?
Wir brauchen deshalb einen sofortiges Verbrenner-Verbot