Aral Pulse trennt künftig strikt zwischen Ladeplätzen für Elektroautos und solchen für E-Lkw. Das Unternehmen kündigte laut dem Portal Electrive in einer E-Mail an seine Kunden an, dass ab dem 1. September 2025 Lkw-Ladepunkte nicht mehr von Privatkunden genutzt werden können. Diese Ladepunkte werden in der Aral-Pulse-App nicht mehr angezeigt und lassen sich auch nicht mehr freischalten.
Der Schritt erfolgt, weil immer mehr E-Lkw an Aral-Standorten laden und dafür ausreichend Platz benötigt wird. Aral Pulse schreibt in seiner Mitteilung: „Mittlerweile laden auch immer mehr E-Lkw bei uns. Deshalb entwickeln wir unsere Standorte gezielt weiter, damit sie den Anforderungen moderner E-Mobilität gerecht werden.“
Die betroffenen Ladeplätze sind speziell für schwere Nutzfahrzeuge ausgelegt und baulich so konzipiert, dass sie sich gut mit Sattelzügen anfahren lassen. Damit sie nicht durch E-Pkw blockiert werden, wird ihre Nutzung nun auf Lkw beschränkt. Zur Inbetriebnahme des E-Lkw-Korridors auf dem Rhein-Alpen-Korridor Anfang 2023 hatte Aral Pulse Electrive zufolge noch betont, dass die CCS-Ladepunkte auch von E-Pkw genutzt werden könnten. Warum man nun davon abrückt, sei offen.
Privatkunden müssen sich an den betroffenen 25 Standorten künftig auf die konventionellen Pkw-Ladeplätze beschränken. Diese sind jedoch nicht für längere Fahrzeuge oder Gespanne ausgelegt. Bisher konnten beispielsweise E-Auto-Anhänger-Gespanne oder große Transporter auf die großzügig gestalteten Lkw-Ladeflächen ausweichen. Diese Möglichkeit entfällt nun. Das könnte den Ladevorgang für einige Nutzer erschweren, etwa wenn ein Anhänger abgekuppelt werden muss.
Aral Pulse meint dagegen, dass das Ladeerlebnis für Elektroauto-Fahrer an den über 500 übrigen Standorten weiterhin gleich bleibe. An den 25 betroffenen Standorten würden die Ladesäulen nun mit „Beschilderungen, Kabelanhänger und Informationen auf den Bedienbildschirmen“ gekennzeichnet, um eine einfache Unterscheidung zwischen Pkw- und Lkw-Stromtankstellen zu ermöglichen.
Aral Pulse betreibt in Deutschland eigenen Angaben zufolge über 3.600 Ladepunkte und zählt damit zu den größten Schnellladeanbietern des Landes.
Jörg2 meint
Da bin ich gespannt, wie das durchgesetzt werden soll/kann. Außer, dass die Lkw-Säulen nicht mehr in den Apps auftauchen, fällt mir da wenig ein.
Das da dann doch einmal ein Pkw+Anhänger für 15 Minuten eine, von mehreren freien Säulen nutzt, halte ich für wahrscheinlich.
Till meint
„Diese Ladepunkte werden in der Aral-Pulse-App nicht mehr angezeigt und lassen sich auch nicht mehr freischalten. “
…steht ja da. Es ist also eine spezielle Ladekarte erforderlich.
Jörg2 meint
Ja, das habe ich gelesen.
Die „Hürde“ ist die Ladekarte/App. Da bin ich gespannt, wie Lkw-Nutzung von Pkw-Nutzung unterschieden wird.
Das Hochhalten eines Gewerbescheins trennt eher nicht Lkw von Pkw.
Die Nutzung eines eLkw durch Privat braucht auch den Lkw-Ladepunkt.
Technisch bliebe da noch die Identifizierung des Fahrzeugs (Säule-Auto). Ich vermute, dass sehen die Datensätze beim Informationsaustausch Säule-Auto nicht vor.
Ich bin gespannt.
steven B. meint
klar geregelt finde ich gut, so hat ein jeder auch seinen Ladeplatz zu nutzen den er benötigt. Aral muss eben für gespanne und Lieferwagen noch sein Konzept ausbauen. Ise haben das ja bei Tankstellen auch gelöst und sollten daher die Erfahrungen im Umgang damit haben. Vielleicht werden auch Ladeplätze so ausgerichtet, wie heute eben die Tankstellen angelegt sind, dass Konzept hat ja bisher auch funktioniert, warum sollte es also keinen Bestand haben. Die Zeiten in dem man unter 10 Minuten ausreichend Energie nachgeladen hat, werden definitiv kommen und dann ist hier ein Konzept, welches sich bis heute bewährt hat auch wieder anzuwenden.
McGybrush meint
Wie kommt man ein ein LKW Ladeplatz? Also wenn ich als LKW Fahrer da laden will? Haben die eine andere App oder ein Code der andere Ladesäulen sichtbar macht?
Kann man als Gespann als Privatperson nicht auch an LKW Plätzen laden wenn es Räumlich OK ist dort zu laden. Sind ja nicht alle LKW Ladesäulen Räumlich exakt getrennt sondern nur paar Meter daneben.
Wie sieht es mit den Preisen aus? Wird jetzt zwischen PKW und LKW App/Account unterschieden?
Matthias meint
Wie läuft es eigentlich an LKW-Ladesäulen? Ist der Tankrüssel da so dick dass er nicht in einen PKW-Stutzen passt? Oder muss vorher per Karte freigeschaltet werden, denn in den LKW fließen weit mehr als 100€? Anders kann man das „Falschtanken“ ja kaum verhindern.
M. meint
Vom Format her passt der schon, die Durchflussmenge ist aber größer. Das können nicht alle Autos „schlucken“.
embee meint
jein. beim CCS2 ja, aber beim eigentlichen Ladeanschluss für LKW, also MCS, nicht mehr
der ist aber noch nicht wirklich verbreitet – die LKW ohne MCS Anschluss haben dann Pech
simon meint
Blöd ist es halt wenn eine Privatperson einen LKW, Wohnwagen, Wohnmobil oder ein Gespann fährt.
Sebastian meint
Und wo sollen die ganzen Kastenwagen mit 6 Meter Länge laden? An diesen komischen Ladern, wo der HPC einen guten Meter innen zwischen zwei Parkflächen installiert ist und dann der halbe Wagen mitten in der Straße steht? Wie will das Aral langfristig handhaben? Dieses rückwärts an den HPC fahren ist eh der größte Schwachsinn den es gibt. Oft kommt man nur schwer an den Kofferraum oder kann die hintere Türen öffen um die Kinder rauszuholen.. etc.
Durchfahrtslösungen sind das einzigste was Sinn macht.
Im Gegensatz zu Privatpersonen muss der Trucker gesichert und zielgenau laden, Stichwort Fahrerkarte. Dann soll das Aral gleich räumlich trennen durch Schranken und extra Grundstücke. Auf lange Sicht muss das eh so gemacht werden… Was der Elektrotrucker da wöchentlich zeigt ist mehr als nice to have, auf der Dauer gehen solche Aktionen nicht. Massentauglich ist das auf keinen Fall.
Ossisailor meint
Der Elektrotrucker lädt zwangsläufig sehr häufig an normalen Ladeplätzen für PkW. Manchmal mit, meist aber ohne Trailer.
Hoffentlich sperrt Aral den dabei nicht. Seine wöchentlichen Videos tragen soviel zur Meinungsbildung über die E-Mobilität bei.
Ansonsten gibt es für LkW an PkW-Ladern das Problem, dass noch ein zweites Fahrzeug, z.B. ein PkW, den zweiten Ladestecker nimmt und sich dann für beide die Ladeleistung halbiert. Der Elektrotrucker nutzt dann ein vorbereitetes Schild, dass andere darauf hinweist. Es gab da Beispiele in seinen Videos, dass der PkW dann verständnisvoll eine andere freie Säule gewählt hat.
simon meint
Auf den Umsatz würde Aral sicher erstmals nicht verzichten. Langfristig gehört PKW und LKW Laden getrennt. Sicherheit, Platz und der Bodenverdichtung.
Michael S. meint
Ist ja alles richtig, hier ging es ja aber genau um das Gegenteil: Keine PKW auf den wenigen Ladeplätzen für LKW.
Elektrofox meint
Wir brauchen einfach Durchfahrlösungen für PKWs und deren Gespanne. Immer mehr E-PKW ziehen auch Anhänger und Wohnwagen, die E-Transporter kommen nun langsam auf die Strassen: Die Ladeanbieter müssen sich dringend anpassen.
erFahrer meint
Sehr gute Maßnahme. Helfe da gerne mit dazu, dass ich auch noch die PKW-Plätze dieses umweltzerstörenden Öl-Konzerns frei halte, damit andere immer ganz viel Platz dort haben. Dann sind alle zufrieden ;-)
E.Korsar meint
Scheinen sich die Ladeplätze – wegen hoher Auslastung – für LKW ja zu lohnen, wenn sie die Kleinverbraucher schon verscheuchen müssen.
M. meint
Denke mich mir auch.
Warum 40 kWh verkaufen, wenn ich in der gleichen Zeit auch 400 kWh verkaufen kann…
Nur für Gespannfahrer ist das echt besch…
simon meint
So ein LKW Charger braucht auch sehr viel mehr Platz. Das wäre doppelt ärgerlich.