EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Autoherstellern mehr Zeit in Aussicht gestellt, um EU-Vorgaben einzuhalten. Noch offen ist, ob auch am für 2035 geplanten „Verbrenner-Aus“ gerüttelt wird. Volvo-Vorstandschef Jim Rowan wäre dagegen.
Ab diesem Jahr gelten für die Autohersteller in der EU strengere CO2-Flottengrenzwerte – werden diese verfehlt, werden empfindliche Strafzahlungen fällig. Und ab 2035 sollen in der Region keine Neuwagen mehr verkauft werden, die CO₂ ausstoßen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will noch in diesem Monat eine gezielte Änderung der CO2-Normen vorschlagen, wie sie kürzlich in Brüssel ankündigte.
Der Volvo-Boss appellierte im Gespräch mit Zeit Online an die Europäische Kommission, den Plan nicht wieder zurückzunehmen. „Europa kann es sich nicht leisten, dass die Elektrifizierung scheitert oder der Übergang verzögert wird“, sagte er. „Europa muss in die Zukunft investieren, nicht in die Vergangenheit. Wir können das Problem nicht weiter vor uns herschieben.“
Die Elektrifizierung der Autoindustrie sei essenziell, um Europas globale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. „Sie wird langfristig Arbeitsplätze schaffen und das Wachstum fördern“, sagte Rowan.
Aber auch bei Volvo, das vom chinesischen Geely-Konzern beherrscht wird, hat die schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos Konsequenzen: Die Schweden sind im letzten Jahr von ihrem 2021 verkündeten Ziel abgerückt, ab 2030 ausschließlich Vollstromer zu bauen. Stattdessen sollen dann 90 Prozent aller verkauften Autos rein elektrisch oder als Plug-in-Hybrid unterwegs sein. Der Rest sollen Mildhybride sein, die im Wesentlichen den Verbrennungsmotor nutzen.
„Derzeit führen andere Weltregionen“
Die globale Wettbewerbsfähigkeit werde sich in den Bereichen Elektrifizierung und softwaredefinierte Fahrzeuge entscheiden, so der Volvo-Boss. „Derzeit führen andere Weltregionen in beiden Bereichen“, sagte er. „Europa muss schnell handeln.“ Die CO₂-Emissionsvorgaben infrage zu stellen, sei dabei „nicht der richtige Weg“.
Die EU-Ziele seien vor mehreren Jahren festgelegt worden, sodass die Industrie genügend Zeit hatte, sich vorzubereiten, erklärte Rowan. Volvo habe die notwendigen und umfangreichen Investitionen getätigt, um für 2025 bereit zu sein, und damit CO2-Vorgaben zu erreichen. Unternehmen wie seines sollten nicht durch kurzfristige Änderungen der Gesetzgebung benachteiligt werden.
Dirk meint
Was kann man da anderes sagen als „er hat Recht“? Die Hersteller haben mit der Umstellung geplant, die Fahrzeugpalette wird umgestellt, Modelle entwickelt (Vorlauf 4-6 Jahre).
Ökologisch ist es auch sinnvoll als eine von vielen Massnahmen, das geht Hand in Hand mit grüner Stromerzeugung statt Abhängigkeit von Öl.
Der politische Eiertanz wird aber unter Blackrock-Merz nicht hilfreich werden.
SEDE meint
Merz, der eigentlich ein November ist schafft es, die deutsche Autoindustrie in den Ruin zu treiben mit seiner Technologieoffenheit.