Daimler-Chef Dieter Zetsche hat angekündigt, das Angebot des schwäbischen Herstellers an reinen Elektroautos und teilelektrischen Hybridfahrzeugen rasch auszubauen. Den Stadtflitzer Smart ForTwo will er ab 2020 sogar nur noch als vollelektrischen Stromer anbieten.
„Bis 2022 werden wir das gesamte Produktportfolio von Mercedes-Benz elektrifizieren“, sagte Zetsche auf dem Kapitalmarkttag in Sindelfingen. Insgesamt seien mehr als 50 Modelle mit Elektromotor geplant, „in allen Kombinationen, nicht nur Elektroautos“.
Zetsche hatte bereits im letzten Jahr angekündigt, zukünftig deutlich stärker auf Elektromobilität setzen zu wollen. Unter der neu gegründeten Elektroauto-Marke EQ soll ab 2019 bis auf weiteres jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt gebracht werden. Bis 2025 will Daimler auf diesem Weg zum führenden Hersteller von Premium-Elektroautos werden.
Laut Zetsche steht die Autoindustrie vor dem größten Wandel ihrer Geschichte. Die Kernmarke Mercedes-Benz solle aber trotzdem „so gut wie möglich“ die Rendite bei zehn Prozent halten. Trotz dem erwarteten Durchbruch von Elektromobilität in den Massenmarkt plant Daimler vorerst weiter mit Benzin- und Diesel-Autos. „Verbrennungsmotoren bleiben über längere Zeit das Rückgrat für die CO2-Ziele und auch unsere Finanzstärke“, so Zetsche.
Bader meint
58,0 Milliarden Euro umweltbezogene Steuereinnahmen für das Jahr 2016
Im Jahr 2016 beliefen sich die umweltbezogenen Steuereinnahmen auf 58,0 Milliarden Euro. Davon entfielen 40,1 Milliarden Euro auf die Energiesteuer (die frühere Mineralölsteuer), 9,0 Milliarden Euro auf die Kraftfahrzeugsteuer und 6,6 Milliarden Euro auf die Stromsteuer. Die Einnahmen aus der Kernbrennstoffsteuer und aus der Luftverkehrsteuer beliefen sich auf 0,4 Milliarden Euro bzw. auf 1,1 Milliarden Euro. Die Zahlungen für Emissionsberechtigungen werden in den volkswirtschaftlichen und in den umweltökonomischen Gesamtrechnungen ebenfalls als Steuer betrachtet. Sie lagen bei 868 Millionen Euro. Der Anteil der Umweltsteuern an den gesamten Steuereinnahmen lag 2016 bei 8,2 %.
Es darf doch nicht so schnell gehen mit der e Mobilität. Wie wollen wir denn die 40 Millarden kompensieren? Bei Nutzung von Photov. und KraftWärmeKopl. fällt auch quasi keine Stromsteuer an.
Es sind eben doch auch finanzpolitische Entscheidungen des Bundes zu betrachten.
Wenn das H2 Projekt in 5 Jahren abgeschlossen ist und wir dann H2 an der Tanke einfüllen, fallen wohl wieder Energiesteuern an. Deshalb heisst das ja auch nicht mehr Mineralölsteuer.
Ich fahre einen smart und tanke Sonnenstrom aus meiner Batterie. :-)
Gruß
Thomas Wagner meint
Den akutellen Smart überhaupt als Verbrenner anzubieten, war sicher keine gute Idee :-(
Damit hat Daimler die Chance verpasst, sich glaubhauft in der Elektromobilität zu etablieren.
So kommt der neue Smart ED mit mickrigem Akku und Schnarchlader, als ob es in den letzten
Jahren keinen Fortschritt in der Akku wie auch Ladetechnik gegeben hätte ?
Deshalb wären hier jetzt dringend Nachbesserungen notwendig,
damit der Smart ED sich endlich auf der Höhe der Zeit befindet !
caber meint
Zetsche: „Verbrennungsmotoren bleiben über längere Zeit das Rückgrat für die CO2-Ziele…….“
Erzeugen Verbrennungsmotore nicht CO2?
Bewusst nur die halbe Wahrheit zu erzählen ist leider Strategie unserer Autoindustrie.
Ernesto 2 meint
In 5 Jahren 50 Modelle? 10 pro Jahr? Und dabei bringt Daimler nur alle 10 Jahre eine neue Baureihe heraus…. Sorry Herr Zetsche ich glaub Ihnen das nicht, wenn eine neue Baureihe schon 7 Jahre Planung bedeutet können Sie nicht behaupten daß es bis 2022 50 Elektromodelle geben wird? Es wird vielleicht ehemalige Benziner und Diesel mit einem Elektromotor geben, der also in bestehende Autos eingebaut wird. Das ist aber dann etwas gaaanz anderes. Und Hybridmotoren mit 30 km elektrischer Reichweite?? Das ist gut für China aber noch lange kein Elektroauto. Also wir sprechen uns 2022 wenn Daimler sein erstes extra für den Elektromotor entwickeltes Auto für 55.000 Euro auf den „Massenmarkt“ bringt…..
JoSa meint
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Rene meint
„Verbrennungsmotoren bleiben über längere Zeit das Rückgrat für die CO2-Ziele und auch unsere Finanzstärke“
Das mit der Finanzstärke stimmt (kurzfristig) sicher – wie aber soll ein Verbrennungsmotor ein Rückgrat für die CO2-Ziele sein? Naja, Frau Merkel behauptet ja auch immer wieder, die CO2-Ziele sind nur mit dem Diesel zu erreichen …
Ich verstehe die Autobosse ja: die Margen müssen stimmen – alle anderen Aussagen aber sind greenwashing!
Daher weiter so: Elektroautos verzögern, wo immer möglich – eine brandgefährliche Strategie!
onesecond meint
Wenn ich dran denke, was sich in den letzten fuenf Jahren alles getan hat, dann kommt mir 2022 echt ne Ewigkeit entfernt vor.
vollll meint
Sorry bei heutiger Technik halteich nichts mehr von Hybridfahrzeugen. Ein SUV Fahrzeug Hybridfahrzeugen braucht einfach sehr von Sprit. Was bringt den so was?
Fritz! meint
Wenn es vernünftig gemacht wird (so wie Toyota) mit wirklich relativ sauberen Benzinmotoren, dann ist durchaus eine Halbierung des Benzinverbrauchs drinne.
Istz aber trotzdem nur ein Schritt, bis sie genug Batterien haben und die Ladeinfrastruktur aufgebaut haben. Bei der deutschen Geschwindigkeit also noch 10 Jahre… :-(