Shell will zusammen mit großen Autokonzernen den Aufbau eines europaweiten Schnellladenetzes für Elektroautos vorantreiben. Der Mineralölkonzern hat dazu eine Vereinbarung mit dem Joint Venture Ionity unterzeichnet: In 10 Ländern sollen an zunächst 80 der größten Shell-Autobahnstationen Schnellladesäulen errichtet werden. Los geht es ab 2019.
Ionity ist ein Gemeinschaftsunternehmen von BMW, Daimler, Ford und dem Volkswagen-Konzern mit dem Ziel, ein Netz von Schnellladepunkten entlang der Hauptverkehrsrouten in Europa aufzubauen. An den leistungsstarken 350-kW-Ladesäulen soll das Laden von Stromern der nächsten Generation in durchschnittlich 5 bis 8 Minuten möglich sein. Auch aktuelle Modelle mit langsamerer Ladezeit können die Ionity-Infrastruktur nutzen.
„Unsere Kunden wollen mit ihrem E-Auto weite Strecken zurücklegen und sich darauf verlassen können, ihr Fahrzeug schnell und bequem an günstig gelegenen Standorten aufladen zu können,” so István Kapitány, Leiter des weltweiten Tankstellengeschäfts bei Shell. Er geht davon aus, dass die Nachfrage nach Lademöglichkeiten für E-Autos entlang Europas Hauptverkehrsachsen „rasch zunehmen“ wird.
Shell hat in diesem Jahr damit begonnen, sein Geschäft auf den für das nächste Jahrzehnt erwarteten Durchbruch von Elektroautos in den Massenmarkt vorzubereiten. Vor wenigen Wochen unterzeichnetet der Ölmulti eine Vereinbarung zum Kauf von NewMotion, einem der größten europäischen Anbieter von Ladelösungen für Elektrofahrzeuge. In Großbritannien eröffnete Shell zudem bereits an einigen seiner Standorte erste eigene Schnellladestationen.
Ionity plant in Europa bis 2020 die Errichtung und den Betrieb von insgesamt rund 400 Schnellladestationen. Der Aufbau der ersten zwanzig Stromer-Tankstellen soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Schnelllader werden an Autobahnen und Hauptverkehrsachsen unter anderem in Deutschland, Norwegen und Österreich installiert. In Deutschland kooperiert Ionity mit der Autobahn-Servicefirma Tank und Rast.
Peter Wulf meint
Zur Info
Bei Ikea in Berlin Tempelhof gibt es inzwischen 4 Ladestationen mit je 3 verschiedenen
Stecker Systemen einschl. Chademo und dort kann man 90 min. kostenlos laden.
Desgleichen z.B. Gropiuspassagen Typ2 in Parkhaus 2+3 und Tesla Destination -charger zum Kostenlosen Laden.
Auch Aldi und Kaufland will in Zukunft kostenloses Laden anbieten um Kunden anzulocken. Wer 20 bis 90 min kann in der Zeit prima einkaufen.
Der Wettbewerb wird es regeln deshalb sind die Spekulationen über die Stromkosten unsinnig.
Paul meint
Wäre es nicht ein Anreiz, wenn die Stromkosten für die Batterieaufladungen nebst der Steuerfreiheit kostenlos wären zumal es sich um ca. 14 kwH/100 km handelt. Tesla hats vorgemacht. Warum ist es den Stromkonzernen nicht möglich zumal in den Umstellungsjahren den Strom der erneuerbaren Energie an den Säulen kostenlos abzugeben zumal ja auch zuviel Strom zeitweise im Netz vorhanden ist.
Priusfahrer meint
Ich weiß nicht aber das irritiert mich schon sehr.
Starkstrom und Benzin – verträgt sich das nebeneinader. Oder wird da
nicht mal wegen, z.B. statischer Entladung, die Feuerwehr bei der Tankstelle
mit 20 m³ Löschschaum „vorbei schauen“ müssen?
Peter W meint
Ich kann das alles nicht nachvollziehen. Asterix würde sagen: „Die spinnen die Römer“.
Was sollen wir in den nächsten 2 bis 3 Jahren mit Schnellladern, die vielleicht ein Porsche nutzen kann. Das ist einfach nur rausgeschmissenes Geld, das diejenigen zahlen müssen, die mit nur 50 kW laden können, weil an diesen teuren Dingern der Strom wahrscheinlich einen Euro pro kWh kostet. In den nächsten 10 Jahren wird es so gut wie kein Auto geben, das mit 350 kW laden kann. Festkörperakkus, die es in 5 Jahren gibt, mögen das abkönnen, aber das dauert alles noch, und für einen zügigen Ausbau mit 100 kW-Ladern wäre das Geld besser investiert.
Chris meint
Warum so rückschrittlich denkend?
CZ meint
Wenn ich mir die Entwicklung der Elektroautos in den letzten 10 Jahren anschaue, würde ich nicht erwarten, dass diese jetzt auf einmal stehen bleibt. 50 oder 100kW Ladestationen kann man in ein paar Jahren wahrscheinlich wieder aufrüsten, weil diese veraltet sind.
Der Statistiker meint
Mit 350kW Säulen soll das Laden in 5-8min durchgeführt werden? Also rechnen wir mit 6min, dann wären das 350/10 = 35kWh.
Ok, also ein Auto mit einer 35kWh Akku könnte ich grob voll bekommen. Aber in Zukunft werden die meisten Autos wohl eher 50-100kWh haben. Dann dauert das Laden in der Theorie mindestens eine Viertel Stunde. Und in der Praxis vermutlich noch ein wenig länger.
Nicht falsch verstehen, ich bin froh dass ausgebaut wird, und auch, dass die Akkus etwas größer werden. Aber man sollte nicht versprechen, was nicht zu halten ist. Und die Kritiker sagen dann: „habs ja gleich gewusst“…
Landmark meint
Du hast recht, in 2 – 3 Jahren haben E Autos dann 200 kWh, ok nicht die aus DE, FRA, JAP, KOR aber die aus USA schon,
ich frage mich die ganze Zeit wie die von Tesla es geschafft haben 200 kWh in so ein kleines Auto zubekommen.
Zum Thema, es ist eine gute Sache mit dem Ausbau der Ladesäulen, jetzt brauchen wir noch E Autos die wir kaufen können.
Thomas R. meint
2170 ;) (plus x?)
Leotronic meint
Immer dran denken dass bei 80% Schluss ist mit Schnellladen.
Benjamin meint
z.B. der Hyundai Ioniq lädt mit CCS bis 94% mit 70kW
Julian Berger meint
Du vergisst, dass das Schnellladen immer die Zeit bis zu 80% angibt, meistens kommt man auch noch mit 20% Rest an, dann sind 35kWh 60% der Akku Größe also grob 60kWh. Das wird in den nächsten 10 Jahren zum Standard werden. Wir brauchen keine 100kWh. Diese Akku Größe ist reine Materialverschwendung.
Auch 200kWh sind viel zu viel und eine reine Machtdemonstration von Tesla. Welche ich sehr gut finde btw.
Aber diese Reichweiten Angst ist völlig unbegründet, wenn die Ladezeiten in Richtung von 8 Minuten gehen.