Der südkoreanische Autobauer Hyundai geht davon aus, dass sich die Preise für Elektroauto-Batterien ab 2020 stabilisieren werden. Die vergangenen Jahre waren von einem steilen Abfall der Herstellungskosten für Stromer-Akkus geprägt, der ein zunehmendes Interesse an Elektromobilität mit sich brachte.
„Bislang sind die Preise für Batterien rasant gesunken, das Tempo wird sich ab 2020 aber deutlich mäßigen oder gleich bleiben“, so Hyundai-Vize Lee Ki-sang kürzlich vor Journalisten – er betonte: „Hinsichtlich der Preisgestaltung deutet nichts auf eine positive Richtung hin.“
Energiespeicher sind die zentrale und teuerste Komponenten von Autos mit Elektroantrieb. Die Preise für Lithium-Ionen-Batterien – der derzeit verbreitetste Elektroauto-Akku-Typ – sind von 2011 bis 2016 um etwa 60 Prozent gesunken. Batteriepakete für Elektroautos kosten einer Auswertung von Bloomberg New Energy Finance nach derzeit durchschnittlich 209 US-Dollar pro Kilowattstunde (kWh) – 24 Prozent weniger als vor einem Jahr. Für den Durchbruch in den Massenmarkt gilt bei der Elektroauto-Produktion das Erreichen einer Preisschwelle von 100 US-Dollar pro Kilowattstunde als entscheidend.
Maßgeblich verantwortlich für den Preisverfall von Lithium-Ionen-Batterien ist die zunehmende Massenfertigung durch asiatische Unternehmen wie Panasonic, Samsung oder BYD. Analysten erwarten, dass ein Elektroauto-Boom im nächsten Jahrzehnt die Preise für Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Lithium in die Höhe schnellen lassen wird.
Hyundai will zusammen mit seinem Partner Kia zum führenden Anbieter von elektrifizierten Autos werden. Die Südkoreaner planen bis 2025 ein Angebot von mindestens 38 „grünen“ Modellen – der Großteil davon mit teil- oder vollelektrischem Antrieb. Um gegen Branchengiganten wie Toyota oder Volkswagen bestehen zu können, verhandelt Hyundai Medienberichten zufolge derzeit über eine enge Kooperation mit dem FiatChrysler-Konzern.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Solch Vorhersagen -gerade von einem klassischen Verbrennerhersteller- muten an wie Kaffeesatzlesen oder ein Kristallkugelblick. Oder einfach doch wieder nur Panikmache. Damit Menschen, die hoffen, sich in 2-3 Jahren ein eAuto leisten zu können, dann lieber doch wieder einen Verbrenner kaufen, weil „es sich ja eh nicht rentiert, auf preiswertere eAutos zu warten“.
Wolf meint
Was wird passieren, wenn ab 2020 die Batterierohstoffe steigen werden?
Steigen dann auch automatisch die Batteriekosten?
Und wenn Ja, ist das dann die Stunde der von vielen so verschmähten Brennstoffzellen, die noch so viel Entwicklungspotential hat?
Oder ist es sogar die Rettung der Verbrenner?
UAWG.
Wännä meint
Es steht bereits im Beitrag (s.o.). Durch steigende Nachfrage nach Rohstoffen und einhergehende Preisanstiege wird der in den letzten Jahren stattgefundene Preisverfall Analysten zufolge zunächst abflachen bzw. sich stabilisieren.
Reinhold meint
209$ ist definitiv zu hoch! Der Nissan Leaf mit 30kWh kostet 5.900€ mehr also mit Akku-Miete. Also kosten 30kWh max. 6.000€. Also würde 1kWh 200€ bei Nissan im Verkauf kosten. Da sind die Einkaufspreise sicher einiges niedriger.
Außerdem wundert mich neuerdings die Grenze von 100$ pro kWh ab der sich der Durchbruch der Elektromobilität abspielen soll.
Vorher hieß es überall ab 150$. https://ecomento.de/2015/04/08/elektroauto-batteriepreise-bereits-niedriger-als-prognostiziert-2015/
Und ich denke davon sind wir nicht mehr weit entfernt oder bereits dort angekommen. (Es wird bisher nur nicht an den Endkunden weiter gereicht.)
Wenn die Grenze jedes Mal verschoben wird, dann wird es schwierig sie zu erreichen.
Peter W meint
Wichtig ist im Moment, dass der Ioniq ab 2018 mit 40 kWh Akku zum aktuellen Preis zu haben ist, damit ich ihn endlich bestellen kann.
Schmitty meint
Interessant finde ich den auch, nur brauche ich immer Platz. Also nen Kombi wäre für mich eigentlich ideal.
Andererseits empfinde ich die gut 75€ monatliche Miete des Akku auch als eine Art hemschwelle. Wenn man das Auto dann noch finanzieren möchte kommt man schnell an die 400€/ Monat.
Gut als Argument könnte man sagen, kWh sind billiger als Diesel oder Sprit und zusätzlich spart man momentan noch die kfz Steuer. Aber irgendwann ändert sich das. Die Finanzstellen werden bei nem Elektroauto Boom schnell umschwenken.
Effendie meint
zwischen Diesel und E-Auto sind die Verbrauchskosten auf paar Cent auf 100km gleich. Hab da eigene Verbrauchwerten von Diesel und E-Auto herangezogen.
Der Mehrpreis der Akkus sind erst ab 200000km aufwärts drin. Da spielt der Steuervorteil vom Diesel keine große Rolle. Der Diesel wird an der Zapfsäule geringer besteuert, wird aber über die KFZ-Steuer wieder einkassiert. Der Grund warum mit Strom so günstig wie Diesel gefahren werden kann ist nur, das der E-Motor aus dem Stand ohne große Optimierung auf 90% Wirkungsgrad kommt in Verbindung mit der Bremsrückgewinnung. Eigentlich müssten alle Energieträger über „Joule“ besteuert werden. Dann wären E-Autos aus dem Stand die günstige Antriebsvariante. Trotz Mehrpreis vom Akku.
Swissli meint
Für den Tesla Semi Truck (ab 2019) wurden „extern“ die Batteriekosten (=packs?) auf 70$ pro kwh geschätzt. Passt nicht ganz zu den 209$.
Leider fehlt bei vielen Preisangaben die Transparenz. Die 70$ sind zumindest auf Marktpreisen basierend, da Preis für Semi Truck und verbaute kwh bekannt sind.
Die 209$ basieren meines Wissens auf Umfragen in der Branche (inkl. aller Margen?)
@Hyundai: ein Ioniq mit echten 500 km Reichweite, d.h. ca. 80 kwh Batterie à 70$/kwh. Das wäre der Todesstoss der Verbrenner. Wenn Tesla das 2019 kann, sollte das auch Hyundai schaffen.
Anton Schimpfle meint
Das könnten die heute schon, aber auch Hyundai will die alten Verbrenner verkaufen da diese einträchtiger sind….daher immer nur ein bischen die Batteriekapazität erhöhen damit das restliche Angebot weiter seine Abnehmer findet….