Der Nachhaltigkeitsbeirat des Volkswagen-Konzerns hat vor wenigen Tagen eine Zwischenbilanz seiner Tätigkeit von Oktober 2016 bis Oktober 2018 veröffentlicht. Das achtköpfige Gremium lobte die bisherige Entwicklung, sieht aber noch Verbesserungsbedarf – allem voran mit Blick auf erneuerbare Energien und umweltverträgliche Fahrzeuge.
„Eine zentrale Erwartung des Nachhaltigkeitsbeirats an den Volkswagen Konzern war von Anfang an die Einführung der E-Mobilität und Maßnahmen zur Dekarbonisierung“, so Georg Kell, Sprecher des Nachhaltigkeitsbeirats. „Die kürzlich erfolgte Ankündigung der Klimaneutralität entsprechend dem Pariser Abkommen ist ein Meilenstein und erhält unsere Anerkennung. Jetzt erwarten wir weitere Schritte in der Dekarbonisierung und im Dialog mit Interessengruppen, damit aus der Krise eine Chance wird.“
Bei seiner Arbeit hatte der Beirat in den letzten beiden Jahren drei Themen in den Vordergrund gestellt:
- Technologiewandel, um die Elektrifizierung und neue Mobilitätsservices zu beschleunigen.
- Kurswandel, um eine Vorbildfunktion im Umweltschutz zu erreichen.
- Kulturwandel, um Werte und Integritätzur Wiedergewinnung von Vertrauen aufzubauen.
In seinem Zwischenbericht sieht der Beirat den technologischen Wandel auf Basis der Strategie Together 2025 und der Roadmap E „prinzipiell auf einem guten Weg“. Die Pläne seien entscheidend für die Zukunft des Unternehmens, würden aber auch weitere Aspekte berücksichtigen. Dazu Beiratsmitglied Michael Sommer: „Wichtig ist die Klärung der gesellschaftlichen und sozialen Folgen für die unmittelbar betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Und wir müssen auch die Auswirkungen auf die Millionen von Menschen bedenken, die tagtäglich auf eine funktionierende Mobilität angewiesen sind.“
Das Nachhaltigkeitsgremium rät Volkswagen zur raschen Dekarbonisierung – also der Abkehr von der Nutzung kohlenstoffhaltiger Energieträger – und zur Einführung eines Dekarbonisierungsindex. Damit könne die Klimarelevanz aller Fahrzeuge über deren Lebenszyklus verglichen werden. Der Beirat setzt sich zudem für die verstärkte Anwendung von Messgrößen ein, um die Fortschritte im Umweltschutz zu dokumentieren.
Unterm Strich begrüße das Gremium „die Entschlossenheit, mit der die Konzernleitung die doppelte Herausforderung aus Bewältigung der Dieselkrise und dem Zwang zur Entwicklung neuer Technologien begegnet“. Wichtigste Aufgaben für die Zukunft seien die Dekarbonisierung des Unternehmens und die Intensivierung eines transparenten Dialogs mit seinen Interessengruppen. „Akzeptanz in der Gesellschaft ist die Voraussetzung dafür, dass Mobilitätslösungen nachhaltig sind“, betonte der Beirat.
alupo meint
„“Die kürzlich erfolgte Ankündigung der Klimaneutralität entsprechend dem Pariser Abkommen ist ein Meilenstein und erhält unsere Anerkennung. “
Ankündigungen reichen also schon aus. Die Istsituation ist also eher nachrangig?
Gereralist meint
Wer quer liest hat vielleicht in einem ganz anderen Bereich mitbekommen, wie möglicherweise indirekt vom ‚Konzern‘ mit kritischen Positionen im Kulturbereich umgegangen wird. Ralf Beil, gerade noch Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg: „Einflussreiche Kräfte haben gezielt meine Ablösung betrieben.“.
Im Interview kommt die Frage an RB: „Es wird nun spekuliert, dass die Ausstellung „Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters“, die sich offenbar auch kritisch mit dem Auto auseinandersetzt, ein Streitfaktor war.“
Ein Schelm, wer böses dabei denkt….
(Das ganze Interview unter https://www.monopol-magazin.de/einflussreiche-kraefte-im-hintergrund-haben-gezielt-meine-abloesung-betrieben )
Stefan meint
Und was ist wenn ich Euch sage?
1. VW will gar keine Dekarbonisierung.
2. Außer dem I.D. Neo und dem e-up wird bis 2020 nichts kommen.
3. VW KANN gar keine Elektroautos im großen Stil produzieren?
Ducktales meint
Zu 1. Volle Zustimmung. Wer Erfahrungen mit dem “ Konzern „, dund seiner TOPdown Kultur hat, der Region um Wolfsburg, den slogan der Hausbank Personalabteilung/ Recruiting „Finanzen im Kopf, Benzin im Blut “ kennt, die Bemühungen um alternative (Carbon-) Kraftstoffe verfolgt spürt, dass es nur Lippenbekenntnisse sind.
Zu2. Sehe ich auch so. Und das mit Marketing Gebrüll aus allen Kanälen.
Zu 3. Da würde ich VW nicht unterschätzen. Ich glaube wenn sie wirklich wollen (oder durch Rahmenbedingungen gezwungen werden) können sie. Es ist ein erfahrener Volumen Hersteller.