Elektromobilität gilt auch im Transportsektor als nächster großer Trend, die etablierten Hersteller gehen bei der alternativen Antriebsart aber noch zögerlich vor. Große Handels- und Logistikkonzerne haben sich daher nun an die EU gewandt.
„Der Einsatz von emissionsfreien Trucks ist entscheidend, damit der Transportsektor Emissionen und Treibstoffkosten einsparen kann“, heißt es in einem von sechs Unternehmen unterzeichneten Brief an den EU-Klimakommissar und Vertreter von Europaparlament und Ministerrat, der dem Handelsblatt vorliegt. Das Schreiben haben neben den Handelsriesen Nestlé, Carrefour und Spar auch die Deutsche-Bahn-Logistiktochter DB Schenker, deren französisches Pendant Geodis und der Zughersteller Alstom unterzeichnet.
Mit ihrer Initiative wollen die Unternehmen auf die Verhandlungen zu Klimaschutzzielen für die Lkw-Hersteller in der EU Einfluss nehmen. Noch in diesem Monat könnten sich Europaparlament, Ministerrat und EU-Kommission darauf einigen, der Lkw-Branche konkrete Ziele für die Senkung des CO2-Ausstoßes vorzuschreiben. Bisher unterliegen Daimler, MAN, Scania und Co keiner Flottenregulierung.
Wie bei den Vorgaben für Pkw wehren sich viele Hersteller vehement gegen scharfe Klimaziele für Lkw. Sie fürchten um ihre Wettbewerbsfähigkeit und warnen davor, dass zu strenge Gesetze die hiesigen Standorte gefährden könnten. Ein aktueller Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass der Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid bis 2025 um 15 Prozent gesenkt wird. Bis 2030 soll es eine Reduzierung um 30 Prozent geben.
Bei den Verhandlungen geht es auch darum wie die Verbreitung von emissionsarmen Lastwagen vorangetrieben werden kann. Im Gespräche ist unter anderem ein Bonussystem für besonders umweltfreundliche Fahrzeuge mit Nachlässen bei den CO2-Zielen. Auch eine bis 2030 sukzessiv steigende Quote für emissionsarme Lkw steht im Raum. Nestlé, Carrefour und die anderen Unterzeichner sprechen sich in ihrem Brief laut dem Handelsblatt für „ehrgeizige“ Verkaufsvorgaben an die Hersteller aus. Damit könne für Planungssicherheit auf dem Markt für emissionsfreie Transportfahrzeuge gesorgt werden.
Alle großen Hersteller und immer mehr Startups arbeiten mittlerweile an umweltfreundlichen Lastwagen, im Fokus stehen dabei auch batteriebetriebene, lokal emissionsfreie Fahrzeuge. Während E-Mobilitäts-Pionier Tesla Reichweiten von mehreren Hundert Kilometern für möglich hält, planen etablierte Konzerne wie Daimler oder die Volkswagen-Gruppe vorerst nur mit um die 200 E-Kilometern pro Batterieladung. Für den Fernverkehr sind ihrer Ansicht nach andere Technologien besser geeignet, dazu gehörten neben reinen Verbrennern auch Hybride und Wasserstoff-Stromer.
King_of_the_road meint
Die Elektrotrucks Nikola Two und Tre soll es in BEV-Versionen mit 500 kWh, 750 kWh und 1 mWh geben, heißt es auf Twitter. Vorgestellt werden sollen sie auf der Nikola World am 16. und 17. April in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona. Weiter meint Nikola über Twitter, Brennstoffzellen-Trucks seien auf der Langstrecke nicht zu schlagen, da sie wesentlich leichter und dort günstiger betrieben werden könnten, während die BEV-Version für Kurzstrecken gedacht ist.
Ernesto 2 meint
Mir stellt sich immer wieder die Frage warum es nicht (wie bei Luftfracht) ein Schienengebundenes System geben sollte das genau eine Euro Palette mit bis zu 1000 kg aufnehmen kann und dann zwischen 2 Autobahnspuren mit Tempo 50 befördert wird? 1000 km in 20 Stunden für mindestens 70% ALLER Produkte die bewegt werden. Das würde den LKW Tourismus doch um 70% reduzieren. Es gibt nur SEHR wenig Produkte die nicht auf einer Euro Palette transportiert werden. Dieses System könnte mit einem kleinen Elektromotor automatisch Zielstationen anfahren und wäre nur ca. 1000 mm breit , das passt locker zwischen die Spuren der Autobahnen, bei Kreuzungen bei Bedarf auf Stützen führen mit automatischen Weichen und bei identischer Geschwindigkeit locker mit 200 Paletten pro km belastbar. Kosten sind sicher unter dem Aufbau von Oberleitungen für LKWs. Die Oberleitung ist da völliger Blödsinn dagegen. Dafür ein staatlich geführtes Transportunternehmen gründen und zum Slebstkostenpreis transportieren, und ALLES was auf eine Euro Palette sitzt drüber schicken und die LKW Schlangen gehören der Vergangenheit an. Diesel Ausstoß 70% weniger. Damit wäre der Umwelt wirklich geholfen. Kosten für ganz Deutschland um 100 Verladezentren zu bauen 10 Milliarden Euro und nochmal 10 für die Hardware. Und dann Betrieb im Centbereich, langsam und sicher. Punkt.
King_of_the_road meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
EsGeht meint
„Daimler-Vorstandsvorsitzender: Tesla und Mercedes-Benz führen erneut Gespräche über die Zusammenarbeit“… So meldet es electrekDOTco.
Aus der gleichen Quelle: Einem Bericht von Maxwell zufolge heisst es:
„Im Zusammenhang mit einem Tesla-Akkupack würde der Zyklus normalerweise einmal pro Woche vollständig durchlaufen (kann je nach Anwendungsfall variieren), was eine normale Nutzung von fast 30 Jahren bedeuten würde, bevor die Kapazität auf ~ 90% ihrer ursprünglichen Kapazität sinkt.
Darüber hinaus behauptet Maxwell, dass seine Elektrode in Demonstrationszellen eine Energiedichte von über 300 Wh / kg ermöglicht und einen Pfad von über 500 Wh / kg sieht.
Wir schätzen, dass die Reichweite 15 bis 90% höher ist als die derzeit in Tesla-Fahrzeugen verwendeten Batteriezellen.
Schließlich argumentiert das Unternehmen auch, dass die Integration seiner Elektrode in gängige Batteriewalzen relativ einfach wäre und tatsächlich die Produktionskosten senken würde, was Tesla angestrebt hat.“
Das erklärt wohl am besten, warum Tesla zugeschlagen :).
Übersetzt vom Englischen durch Google :)
nilsbär meint
Super Nachrichten! Die Handels- und Logistikkonzerne sehen also Einsparmöglichkeiten beim Treibstoff und machen Druck. Leider hat Tesla nicht das Kapital, um den Semi schnellstens auf die Straße zu bringen.
Da wären wohl mindestens 10 Milliarden € nötig, eher 20.
Der Markt wäre gigantisch. Vielleicht ergibt sich ja eine Kooperation, etwa mit Daimler.
Peter W meint
Leider ist der Tesla-Truck für Europa ungeeignet. Länge und Kurvenradius sind hier nicht zulässig, wenn man nen Trailer ziehen will.
Jörg2 meint
Ich vermute, so wie DAIMLER Lkw’s für die US-Ansprüche bauen kann, kann auch das Entwicklerteam vom TESLA SEMI jedweden nationalen Markt bedienen – auch den europäischen.
EsGeht meint
Gut so! Den Etablierten Herstellern pfeift aus allen Ecken Gegenwind ins Gesicht. Und mir scheint, dass das bewusste Deckeln und Verhindern der EV-Technologie und dann der Wachschlaf mit geschlossenen Augen sich nun rächt. Die viel erwähnten Schubladen sind leer oder enthalten veraltete Pläne…
Und falls sie jetzt krampfhaft die WS-Zelle in den Markt zwingen um die bisherige Kuh weiter zu melken, wird es für sie nur noch schlimmer und sie schaufeln sich ihr eigenes Grab.
Aktuell sehe ich nur VW von den Grossen, die zumindest nach aussen den Anschein erwecken, dass sie erkannt haben, was Unternehmerisch zu tun ist.
Traurig, spannend und doch ermutigend, wie offensichtlich der Tsunami der EV-Revolution nun ins Rollen kommt. Wenn mir im TV die neuen, besseren, sparsameren, potenteren und vor allem modernen Verbrenner schmackhaft gemacht werden sollen, denke ich immer, was für ein schöner Oldtimer bevor er überhaupt auf den Markt ist…
Warte mit meinem XC70 D5 auf Modelle und Preise… Dann sage ich dem Verbrenner auf immer ade :).
King_of_the_road meint
Jeder der heute sich noch einen neuen Verbrenner mit Schaltgetriebe kauft, der kauft sich ein Steinzeitauto….. nur die einen hatten schon Bronze wärend wir noch in einer Erdhöle grunzten.
So ist es mit uns und Fernost.
Japan, Süd-Korea und China zeigen uns die lange Nase. H2…..G5…..usw….
Wie blöd sind wir eigentlich. Die Chinesen haben sich zu 42% bei Ballak, dem grösten BZ Hersteller der Welt eingekauft. ????
Gunarr meint
Die Eisenbahnkonzerne setzen sich dafür ein, dass die Emmisionsvorschriften für Lkw verschärft werden. Machen die das aus Sorge um die Umwelt, oder wollen sie einfach ihre Konkurrenz schwächen?
Selnim meint
Ja der Ansatz über den Verteilerverkehr den Batterieelektrischen Antrieb einzuführen ist schon der richtige Weg. Allerdings hoffe ich doch, dass die Batteriespeicher trotz der reduzierten Grösse ein ganzes Fahrzeugleben halten. Zudem den Mut in grossen Dimensionen zu denken. Wenn der E-Lastwagen doppelt so viel kostet als sein Diesel Pendant, sind die Stückzahlen einfach zu klein.
EsGeht meint
Ich denke, das Mass der Dinge ist hier der Semi von Tesla. Er zeigt, was möglich ist und an ihm werden sich alle messen lassen müssen. So wie es mit Model S, X, u. 3 der Fall ist. Im Transportsektor regiert knall hart die spitze Feder…
Autofan meint
Wo zeigt der Semi etwas?
MiguelS NL meint
Muss Tesla es bei dir auch mit dem Semi beweisen?
Immer das gleiche
“Roadster 2008”, kauft kein Mensch…
Model S mit 400-500 km, kann nicht sein, sollen sie erstmal herstellen…sollen sie erst mal Verkaufen…sollen Sie erstmal in EU verkaufen…
Model X und 3 mit 400-500 km, ebenfalks wird auch nichts…
Semi, Model Y, Roadster II, Tesla Pickup…kann nicht sein…wie Space X usw…alles nur Phantasie/Betrug
Selnim meint
Ganz genau. Wenn die Nutzlast nicht eingeschränkt wird, könnte die Rechnung aufgehen. Hoffe die etablierten Hersteller können sich ebenfalls zu einem radikalen Konzept durchringen.
Peter W meint
Der LKW dürfte gerne das Doppelte kosten, wenn er dann auch doppelt so lange hält. Derzeit werden Sattelzugmaschinen von den meisten Spediteuren nach 5 bis spätestens 8 Jahren mit 500.000 bis 800.000 km abgestoßen. Die Technik ist dann am Ende. Motoren, Getriebe, Achsen und vor allem die teure Abgasreinigung ist dann ausgereizt.
Wenn dagegen ein E-LKW 2 Millionen km macht, können da locker 2 neue Akkus für 25.000 Euro gekauft werden. Das kostet schon fast ein neuer Auspuff mit dem ganzen AdBlue-Gedöns. Alleine für Ölwechsel sind bei einer Million km aktuell 15.000 Euro fällig. Von den Bremsbelägen und Bremsscheiben, die ein E-Motor sparen könnte haben wir dann noch gar nicht geredet.
Selnim meint
OK wenn die Fahrzeuge für den gleichen Betrag wie das Diesel Pendant vermietet wird.
King_of_the_road meint
Ein ganzes Autoleben eine Batterie?
Ja wo lebst du denn? Ich dir schon mal aufgefallen welche Garantie in letzter Zeit auf die E-Autos gegeben wird? 8 Jahre…. ja warum wohl?
8 Jahre halten sich die Batterien und dann darfst du 14.000 € auf den Tisch legen oder die Karre verschrotten. Welchen Wert hat da noch ein Gebrauchtwagen nach zehn Jahren. Würdest du so etwas kaufen…? Dann haben wir den gleichen Mist wie mit den Dieseln.