Plug-in-Hybride mit begrenzter Elektro-Reichweite gelten vielen als stimmige Kombination zweier Antriebsarten, die die Luftqualität in Städten verbessern kann. Kritiker bemängeln, dass die Fahrzeuge weiter hauptsächlich mit fossiler Energie fahren. Die niederländische Stadt Rotterdam testet zusammen mit BMW, wie sich mit digitaler Unterstützung das volle Potential der Teilzeit-Stromer ausreizen lässt.
An einem Pilotprojekt in Rotterdam teilnehmende BMW-Fahrer werden beim Erreichen des Stadtzentrums durch eine Nachricht auf ihrem Mobiltelefon daran erinnert, ihr Fahrzeug in den Elektro-Modus zu versetzen. Mit deaktiviertem Verbrennungsmotor findet die Fahrt anschließend wie in einem Elektroauto lokal emissionsfrei statt.
„Die ersten Resultate sind vielversprechend“, erklärte der zweite Bürgermeister von Rotterdam Arno Bonte im Gespräch mit der Branchenzeitung Automotive News. „Ich hoffe, wir können dieses Projekt möglichst bald erweitern, auch auf Autos anderer Marken.“ Die Kosten der Initiative liegen für die Stadt bei Null, unterstrich Bonte.
Teilnehmer des Plug-in-Projekts erhalten Zugriff auf eine von BMW entwickelte Smartphone-App, die die Nutzung des Antriebssystems überwacht und beim Überschreiten einer virtuellen Grenze das Umschalten auf elektrisches Fahren empfiehlt. Das Ganze erfolgt auf freiwilliger Basis, der Fahrer hat weiter die volle Kontrolle über sein Auto. Erste Auswertungen zeigen laut den Projektverantwortlichen, dass 90 Prozent der Empfehlung folgen und den E-Modus aktivieren.
„Positive Reize“ statt negative Sanktionen
BMW will wie viele Autokonzerne mittel- bis langfristig umfangreich auf reine E- Mobilität setzen, bislang dominieren jedoch weiter die Verkäufe von Hybridmodellen. Um im nächsten Jahrzehnt geltende strenge CO2-Gesetze in der EU zu erfüllen, kann die hiesige Autobranche nicht auf den Marktdurchbruch von Elektroautos warten. Da das Interesse an Dieselautos stark abgenommen hat, steht bei vielen im Massenmarkt bis auf weiteres die Hybridtechnik im Fokus.
„Wenn man schon jetzt wirklich etwas bewirken will, dann muss man sich mit Hybriden beschäftigen“, so die Chefin von BMW Niederlande Stefanie Wurst. Mit Blick auf das gemeinsam mit Rotterdam durchgeführte Pilotprojekt sagte sie: „Positive Reize sind immer besser als negative Sanktionen.“ Die Teilnehmer reagieren laut Wurst gut auf kleine Belohnungen, etwa vergünstigte Eintrittskarten für lokale Attraktionen. Eine einfache Erinnerung reiche aber bereits aus, um viele zum rein elektrischen Fahren zu animieren.
Rotterdam erwartet, dass Elektroautos Mitte des nächsten Jahrzehnts den Durchbruch in den Massenmarkt schaffen. Bis es soweit ist, sehen die Stadtverantwortlichen Hybridfahrzeuge als wichtige Brückentechnologie an. Um eine möglichst umweltfreundliche Nutzung der alternativen Antriebsart zu unterstützen, forciert Rotterdam den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Für rund 600.000 Einwohner stehen bereits 4000 öffentliche Ladesäulen für Plug-in-Hybride und Elektroautos zur Verfügung.
Die Nutzung von Hybriden im Elektro-Modus wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt aus. BMW-Fahrer Daan Hosli nimmt an dem Pilotprojekt in Rotterdam teil und berichtet, dass ihm das Ausschöpfen der Batterieladung und „die Jagd“ nach freien Ladestationen Spaß mache. „So wenig wie möglich Benzin zu tanken ist wie ein Sport für mich“, sagte er. Die von BMW zur Verfügung gestellte App zeige an, dass er mit seiner Limousine der 5er Reihe einen Verbrauch von 4 Litern pro 100 Kilometer erreiche.
strauss meint
hier ensteht der eindruck man könnte bei allen hybrid-autos beim eintritt in eine Stadt nur auf den knopf drücken und dann ginge es völlig elektrisch weiter.der Löwenanteil aller Hybridautos kann aber ohne verbrennermotor nur wenige km fahren.der Vorteil dieser autos ist der geringere treibstoffverbrauch dank der Rekuperation.diese blockieren im moment auch die ladesäulen nicht.dies wird z zt. das grössere Problem werden, als netzüberlastung oder reichweitenangst.
die meisten phev s, also aufladbare hybrid s können den Strom für die Stadt sparen und wirklich über Knopfdruck rein elektisch fahren. die ersten waren chevi volt, der alte Ampera, Mitsubishi outlander, i 3, und einige Koreaner. wenn die normalen hybrids kaum unter 5l verbrauch kommen, schaffen es phev s mit range extender mit min. 1.5l/100km. dazu müssen sie aber zu 90% im kurzstreckenverkehr max 80 km reichweite eingesetzt werden.
Thrawn meint
Dachte immer, die Holländer reduzieren die Emissionen ihrer Fahrzeuge, indem sie sie stehen lassen und das Fahrrad nehmen. In keinen anderen Großstädten macht Fahrradfahren mehr Laune als in Holland. Das sind mal toll ausgebaute Radwege und Fahrräder haben manchmal sogar Vorfahrt vor den Autos.
So weit wird es bei uns nie kommen. Stattdessen: ein weißer Strich auf der Fahrbahn, der irgendwo vor der nächsten Kreuzung aufhört. Toll! Die Belgier nennen sowas, glaube ich, murderline.
Jeru meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Rene W. meint
Interessant… Rotterdam,die grosse Stadt der Ölverarbeitung.Ich erinnere mich immer wenn ich auf der Autobahn an den unzähligen Raffinerien vorbeigefahren bin,das hat meist so nach Gas und Öl gestunken das ich schon fast Panik hatte mir eine Anzuzünden bei der Angst es könnte zur Explosion kommen. Dort jetzt so scheinheilig anzukommen verstehe ich nicht ganz wo doch Rotterdam vom Öl und deren Verarbeitung lebt und ganz andere Baustellen hätte die wichtiger wären z.B. die Dämpfe die bei der Verarbeitung anfallen abzusaugen und zu filtern und gegebenenfalls zu Strom und Wärme zu verbrennen.
MiguelS NL meint
Das sind doch die typische Schaufensterprojekte der Politik, Öl- und Autoindustrie über deren Scheinheiligkeit brauchen wir uns (leider) nicht zu verwundern.
Leotronik meint
Die NOx Befürworter haben falsch gerechnet. Einfach peinlich wenn uns die Verbrennermafia mit faulen Mogelrechnungen vergiften will. Dr. Köhler ist einfach unglaubwürdig.
Jörg2 meint
Leider hat es aber trotzdem geklappt und Brüssel dreht an den Grenzwerten.
Ein Paradebeispiel, wie Politik funktioniert.
Jeru meint
Moment. Die EU hat ihre Grenzwerte angepasst, weil Köhler das Thema aufgemacht hat?
Das haben Sie sich gerade ausgedacht. Gibt es eine Quelle dazu?
Ist sowas hier nötig?
Jörg2 meint
@Jeru
Ich glaube gelesen zu haben, dann ein gültiger EU-40er-Grenzwert (auf dem so einige Einfahrverbotsdiskussionen fußen) seit geraumer Zeit von Seiten der Bundesregierung als auf einen 50iger-Wert dehnbar diskutiert wird und nun aktuell die EU dieser 50iger-Auslegung der Bundesregierung folgt.
Köhler, mit seinem Laienpapier, war hier mit Sicherheit willkommene Munition für unseren Verkehrsminister.
(@Jeru: Ist ein anderer Ton möglich?)
Jeru meint
Falscher Artikel oder was hat das mit dem Thema zu tun?
Wäre das mein Beitrag, hätte die Redaktion ihn gelöscht.
Jörg2 meint
@Jeru
Ich glaube, Ihre Beiträge werden eher auf Grund ihrer Wort- und Tonwahl regelmäßig herausgenommen.
Jeru meint
Ich persönlich finde es extrem gefährlich, Vermutungen oder falsch recherchierte Dinge in einer Community als Fakten zu verkaufen und damit die Blasenbildung zu stärken. Wir alle kennen das aus anderen Bereichen unserer Gesellschaft, wo Meinungen verstärkt und zu Fakten werden.
Für den Zusammenhang und die Schlussfolgerung die Sie hier konstruieren sehe ich keinerlei Grundlage. Die Frage nach einer Quelle ist doch das Mindeste was man da erfragen sollte..
Jörg2 meint
@Jeru
Bitte lesen Sie die entsprechenden Verlautbarungen der Bundesregierung und EU-Kommission. Tante-Google hilft.
Die Kausalkette in Ihrem Post von 08:20 ist Ihre Eigenkostruktion. Wenn Sie für dieses Eigenkostrukt Quellen benötigen, müssten sich diese bei Ihnen finden lassen.
Jeru meint
@Jörg
Wie ist den Ihr Beitrag sonst zu verstehen?
MiguelS NL meint
Toll das einige mit dem PHEV wenig verbrauchen weil sie alles elektrisch fahren. “Passt, ich fahre zu meist nur Kurzstrecken und zu meine Arbeit sind es nur 20-25 km”
Wozu dann noch einen Verbrenner wenn man mit einem BEV einen solchen Fahrprofil 10 bis 20 mal abdeckt mit eine Ladung. Und die Langstrecke auch noch.
Satcadir meint
Erstmal ein guter Ansatz. Jetzt noch Flüssiggas(CNG) tanken und es wird richtig innovativ.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Software denkt, der Mensch lenkt. Naja, früher war es umgekehrt, da gab es unter den Menschen noch Selbstdenker.
Wenn die Software denkt, dann soll sie auch bitte schön lenken, autonom. Dann kann ich mich auf wichtigere Sachen konzentrieren.
sagrantino meint
Wenn die App so läuft wie BMW connected dann Danke!
Ihr müsst mal die Bewertungen im AppStore lesen, welche sich mit meiner Erfahrung decken.
Steven B. meint
Ich kann Ihre Aussage/Beitrag leider nicht teilen. Ich habe gesehen, dass es mehrere schlechte Erfahrungen im Umgang mit der App gibt – aber nachvollziehen kann ich es nicht. Ich lebe in der Schweiz und wir hatten wesentlich später alle Funktionen die es in D schon seit Jahren gibt. Anmelden auf Connected und drauf achten das man alles richtig ausgefüllt hat und auch guten EMpfang vorausgesetzt funktioniert jede Anwendung und ich habe wirklich fast alle die mobil angeboten werden.
hofi meint
Ich nutze die APP auch schon seit Jahren in verschiedenen Fahrzeugen. Die Funktionen wurden kontinuierlich erweitert und haben in verschiedenen Fahrzeugen einen unterschiedlichen Umfang. Soweit das Auto und mein Gerät mit der App einen Funkempfang haben, kann ich eine sehr gute Funktionalität bestätigen. Wenn man diverse Kommentare liest, so handelt es sich meist um Hardware- oder Software-Problemen mit Drittanbietern.
E-Tom meint
In den Niederlanden braucht man eigentlich keinen Hybriden. Das Ladestellennetz ist sehr dicht und die Abrechnung ideal. Ein Vertrag mit einem Anbieter und alle Ladesäulen können benutzt werden. Kleine Außnahme die Schnellladesäulen an den Autobahnen, aber auch dort gibt es mittlerweile Roamingverträge.
Jörg2 meint
Früher hat man für soetwas einfach ein Verkehrsschild aufgestellt. Jetzt werden App´s dafür gebastelt.
Traut man dem BMW-Fahrer nicht zu, an der gewünschten Grenze (Innenstadt?) selbstständig an das Drücken eines Knopfes zu denken?
Niklas meint
Ich denke nicht. Die Leute kriegen ja nicht mal ne Rettungsgasse hin.
(Fun fact: auch darauf weist das bmw Assistenzsystem in Staus neuerdings hin)
Jörg2 meint
„Rettungsgassenverweigerer“ werden vielleicht nicht straff genug „erzogen“ (Nachschulung über 18 kostenpflichtige Unterrichtsstunden, ersatzweise 3 Monate Führerschein hinterlegen … oder so)
Alter_eg.o meint
Niederländer waren schon immer etwas cooler.
Eine Anekdote aus den 70ern: Nach der Erdölkrise gab es in den Niederlanden das Tempolimit, wie überall. Einige Jahre danach hörte man diese Verlautbarung.
Wir haben festgestellt, dass es jedes Jahr 1000 Niederländer mehr gab als vor dem Tempolimit. Das fanden wir so gut, dass wir beim Tempolimit geblieben sind.
Chris meint
„Nach der Erdölkrise gab es in den Niederlanden das Tempolimit, wie überall.“
Es gibt weitere Länder neben Deutschland ohne generelles Tempolimit. Unter anderem die Isle of Man.
Ein Tempolimit wird komischerweise immer gefordert, damit man die Defizite des BEV nicht mehr so stark merkt. Man möchte damit einen technischen Rückschritt verdecken.
teslatom meint
Bei solchen Kommentaren merkt man Defizite sehr gut????
btw: auch 250km/h sind eine Tempobeschränkung…
Kinder? In 1.10m Höhe können unsere Kleinen wunderbar direkten Dieselduft einatmen, quasi zum dran gewöhnen, nicht?
(Heute grad vorm Kindergarten gesehen)
Ducktales meint
1+
seit heute morgen wissen wir, dass der Politik die Gesundheit von uns allen am A….. vorbeigeht…
Grenzwerte NOx können (!) bis 50 Mikrogramm ohne Fahrverbot bleiben
Die Kommunen entscheiden erstmal / und dann wieder die Gerichte
Kinder (die vermehrt Atemwegsprobleme haben), Kranke und solche die es davon werden, Schwache, Alte… usw. sagen Danke an unsere Volksvertreter
und natürlich die Industrie die ja immer Recht hattesagt Danke, –
1. Verbrennerhersteller mit den saubersten Verbrennern überhaupt und in Tests nachgewiesen, dass es nicht gesundheitsschädlich ist
2. Pharmaindustrie die dann hilft wenn 1. nicht zutrifft
3. Kunden, die sich übervorteilt fühlen (kein Wertausgleich) und jetzt wieder mit guten Gewissen fahren dürfen…
was für ein Kniefall vor der Verbrennerindustrie
ich kann gar nicht so viel atmen wie ich k….n (äh… husten) könnte
und selbst wenn ich e-Auto fahre
atme ich den Dreck der anderen weiter ein,
na prima
Landmark meint
Die Isle of Man, also sowas aber auch, na ja ist ja auch logisch, diese Insel ist ja auch groß, riesen groß, da kann man nicht mit 130 km/h fahren, da würde man ja glatt Wochen unterwegs sein. LOL man man man
Ducktales meint
naja. wenn man „freie Fahrt …. für freie Bürger (lol) ….für meinen Diesel ….
für meinen Energiefresser“ will, dann greift man nach jedem Eiland…
um mal was sinnvolles zu schreiben
hauptsache was schreiben
wie früher in der Schule
Ich soll nicht
ich soll nicht
ich soll nicht
viele der Beiträge kann ich echt nicht mehr ernst nehmen.
da schreib ich lieber selbst gern blödsinn
MiguelS NL meint
Der Anteil der einmal im Leben 200 km/h gefahren ist liegt vieleicht bei 20-40%
Der Anteil der einmal im Monat 200 km/h fährt ist <0,01%
Einmal in der Woche <0,001%
Mit GTI bei 200 km/h verbraucht ca. 17 L = € 22,30
Ein Model 3 würde ca. 30 kWh verbrauchen = € 8,7
Mit Sonnenstrom (PV) = € 3
MiguelS NL meint
Dabei bescheunigt der EV locker zwei mal so schnell.
Später wenn wir älter sind: “weisst du noch damals…der Krach…die Kupplung…der Turboloch…”
“Der derzeitige Preis für Strom beträgt ca. 29 Cent / kWh. Laut einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme liegen die Gestehungskosten (Kosten für die Erzeugung) einer kWh Solarstrom bei Kleinanlagen zwischen 7,23 Cent im Süden Deutschlands und 11,54 Cent im sonnenärmeren Norden.”
Chris meint
„Dabei bescheunigt der EV locker zwei mal so schnell.“
Mit Ausnahme von Tesla ist kein BEV schneller als ein GTI.
„“weisst du noch damals…der Krach…die Kupplung…der Turboloch…”“
Heutige gute Turbomotoren haben kein Turboloch mehr. Und der Sound ist und bleibt Musik. Aber gut, manche würden auch behaupten Beethoven sei Krach. Geschmackssache eben.
BR meint
Und warum in Rotterdam und nicht in München? Wohl weil die CSU und Söder weiterhin stark auf den Diesel setzen und nicht auf saubere Luft für die Bürger.
Autofan meint
Der Oberbürgermeister von München gehört der SPD an.
Ducktales meint
Super Antwort!
ber sein Landeschef ist nach wie vor Söder…
Und der ist für das ganze Land zuständig,
sondern können wir zurück zu Grafschaften und Fürstentümern, wo auch im Freistaat jeder seine eigenen Gesetze oder Vorgaben macht