Konzernchef Herbert Diess hat die Mitarbeiter im März auf die Transformation von Volkswagen durch Elektromobilität eingeschworen. Die alternative Antriebstechnik ist derzeit noch deutlich teurer als Verbrenner-Systeme, erfordert dafür aber weniger Arbeitsaufwand – und damit eine kleinere Belegschaft. Zukunftsängste sind laut Personalvorstand Gunnar Kilian aber nicht nötig.
„Bei uns muss niemand um seinen Arbeitsplatz bangen“, sagte Kilian der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Bis 2025 gelte weiter die Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließe. „Den Umbau werden wir dort, wo Arbeit entfällt, über Altersteilzeit gestalten“, so Kilian. Wo und in welchem Umfang dies stattfindet, werde man mit dem Betriebsrat besprechen.
Die Ankündigung von Diess, bis zu 7000 weitere Stellen in der Verwaltung bei der Kernmarke VW zu streichen, hat kürzlich zu Streit mit der Arbeitnehmervertretung geführt. Dem Personalchef zufolge kommen sich die Seiten nun näher. „Mit unserem Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess und unserem Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh habe ich gerade erst lange zusammengesessen“, sagte Kilian. „In diesem Gespräch haben wir vereinbart, dass wir den Umbau in unseren Verwaltungsbereichen gemeinsam beschreiben wollen.“
„Allein zu den nächsten drei Geburtenjahrgängen, die für die Altersteilzeit in Frage kommen, gehören rund 11.000 Mitarbeiter“, so Kilian weiter. Auf Kündigungen kann demnach verzichtet werden. „Wichtig ist mir aber auch, dass wir in Zukunftsbereichen Personal aufbauen“, betonte der Volkswagen-Personalvorstand. Von den 9000 im sogenannten „Zukunftspakt“ geplanten neuen Arbeitsplätzen in künftig gebrauchten Feldern seien 2700 bereits erreicht.
Die Autoindustrie verändert sich durch Elektromobilität, Digitalisierung und Vernetzung. Volkswagen und seine diversen Marken konkurrieren bei diesen und weiteren Zukunftstrends zunehmend mit internationalen Tech-Konzernen um Talente. Man wolle nun durch eine IT-Recruiting-Kampagne auch Menschen erreichen, „die sich nicht so stark mit dem Auto identifizieren“, erklärte Kilian. Der Autobauer sei „eindeutig“ auch für junge Softwareentwickler als Arbeitgeber attraktiv.
EV1 meint
Niemand? Was fällt mir da ein?
„Niemand hat vor eine Mauer zu bauen“ ….
…. when the going gets tough, the tough gets going …
Jörg2 meint
@AlBundy
Ne, war nicht ernst gemeint. ;-)
Brenner meint
Mann muss erwähnen, dass viele neue Arbeitsplätze durch E- Auto entstanden sind. Das siend viel mehr wie nur 11000 Arbeitsplätze. Leider auch im Ausland wie bei tesla, kia…
Venyo meint
Ah, mal wieder jemand aus dem Taka-Tuka-Land. Tesla ist ein super Beispiel für Arbeitsplätze, die ohne Altersteilzeit oder ähnliche sozialverträgliche Dinge mal eben massenhaft gekündigt werden (und das in einer Größenordnung von knapp 10% der Belegschaft). Sahnehäubchen war, dass Musk kurz vorher gesagt hatte „Humans are underrated“.
Die E-Auto-Arbeitsplätze von Kia und Co machen wie viel Prozent der Gesamtbelegschaft aus? Wohl nicht so viel, wenn das Ergebnis bisher hauptsächlich überteuerte Dinger auf Verbrenner-Plattform mit im Vergleich zu Verbrenner-Autos lächerlichsten Verkaufszahlen ist.
Immer diese Träumer hier… ich bin E-Auto-Fan. Aber ich lass mir den aktuellen Zustand nicht schönreden.
hu.ms meint
In USA sind kündigungen ohne besondere begründung ganz normaler alltag.
Ist mit D und seinen sozialen standards und der überwiegenden bevölkerungsmeinung dazu überhaupt nicht zu vergliechen.
Venyo meint
Es ist halt unintelligent, Tesla in Bezug auf Arbeitsplätze zu glorifizieren. Meinetwegen in Bezug auf die Autos, die Wirkung auf die Autoindustrie, auf den Autopilot, auf die Supercharger, auf OTAs. Aber nicht in Bezug auf die Arbeitsplätze.
Brenner meint
„Die alternative Antriebstechnik ist derzeit noch deutlich teurer als Verbrenner-Systeme, erfordert dafür aber weniger Arbeitsaufwand – und damit eine kleinere Belegschaft.“
Meint man damit die Batterie oder den E Motor oder vielleicht doch beides?
Ich kom da nicht draus… Für mich ist eine Antriebstechnik der E Motor und ist wesendtlicher einfacher und günsitiger wie ein Verbrennermotor.
ecomento.de meint
Die Batterie ist der größte Kostenfaktor bei Elektroautos und – anders als bei Verbrennern – ein wesentlicher Bestandteil des Antriebs.
VG | ecomento.de
Brenner meint
Besonders teuer ist die Batterie für den Heimspeicherung. Da zahlt man schon das doppelte oder dreifache. Bei E Auto sind die Preise auch sehr unterschiedlich, Vorallem wenn die Batterie geleast wird. Na dan gute nacht Herr Portmonee.
hu.ms meint
Gutes zu tun – hier für unsere nachkommen – war noch nie umsonst oder billig.
Jörg2 meint
Er meint bestimmt die Stammbelegschaft mit unbefristeten Arbeitsverträgen. Oder gilt das auch für Leiharbeiter und Mitarbeiter mit befristeten Arbeitsverträgen?
AlBundy meint
Die Frage ist nicht ernst gemeint, oder?
IMO natürlich nur dei Stammbelegschaft mit den „etwas höheren“ Gehältern und Boni. Leiharbeiter gehören ja nicht zu wirklich zu VW sondern zur Arbeitnehmerüberlassung, für die u.a. eine eigene Gesellschaft gegründet wurde, die – oh Wunder – zu 100% VW gehört….
Die Arbeit der durch Altersteilzeit oder Einmalzahlung reduzierten Belegeschaft (in Arbeitsstunden) wird dann durch den internem Dienstleister (100%ige VW Tochtergesellschaft) zu erheblich geringeren Personalkosten erbracht….
Das ist natürlich Management / Betriebsrat Entscheidung zur Sicherung der Arbeitsplätze und es Wohlstandes. Der redliche VW-Arbeiter/Angestellte ist frei von Schuld und immer anständig, dafür sorgt schon die neue Unternehmenskultur.
So weit von Hire & Fire ist das manchmal gar nicht weg.