Der Gründer und Chef des US-Elektroauto-Startups Rivian hat vor kurzem betont, sich nicht zu eng an einen Autokonzern binden zu wollen. Ford stört das offenbar nicht: Der Traditionshersteller investiert 500 Millionen Dollar in Rivian.
Rivian hat in diesem Jahr die ersten beiden von insgesamt sechs bis 2025 geplanten Elektroautos vorgestellt: einen Pickup-Truck und ein SUV. Neben der Fertigung von eigenen Stromern strebt das Unternehmen Kooperationen mit anderen Herstellern und Zuliefer- sowie Auftragsfertiger-Verträge an.
Ford verkündete nun, gemeinsam mit Rivian ein Batterie-Elektroauto der nächsten Generation zu entwickeln und unter eigener Marke zu vertreiben. Als Antriebstechnik soll Rivians „Skateboard“-Plattform dienen. Das Startup stellt mit seiner Technik Reichweiten von über 600 Kilometer, schnelles Laden und Höchstleistung in Aussicht.
„Die Partnerschaft mit Rivian sorgt für frische Impulse bei der Transformation von Ford durch neue intelligente Fahrzeuge und Antriebe“, so Ford-Chef Jim Hackett. „Wir glauben, dass auch Rivian von Fords industrieller Kompetenz und Ressourcen profitieren kann.“ Sobald die Investition von den zuständigen Behörden genehmigt wurde, soll ein Ford-Manager Vorstandsmitglied bei Rivian werden. Die 2009 gegründete Firma bleibt jedoch eigenständig.
Ford hat erklärt, umgerechnet fast zehn Milliarden Euro in die Elektrifizierung seiner Produktpalette zu investieren. Im Fokus stehen teilelektrische Hybride im Truck- und SUV-Segment, es sind aber auch Transporter mit E-Antrieb und reine Stromer vorgesehen. Bei dem zusammen mit Rivian geplanten Elektroauto handle es sich um ein bisher nicht angekündigtes Modell.
Gerüchte, dass auch General Motors Interesse an einer Kooperation hat, haben sich bisher nicht bestätigt. Rivian hatte vor wenigen Wochen bekanntgegeben, in einer vom E-Commerce-Riesen Amazon angeführten Finanzierungsrunde 700 Millionen Dollar eingesammelt zu haben. Angesichts des zusätzlichen Kapitals von Ford dürfte die Finanzierung des für Ende 2020 in den USA anvisierten Marktstarts nun gesichert sein. Europa steht 2021 auf dem Programm.
Remo meint
Naja, auf dem europäischen Markt wird Rivian mit seinen Pick Ups sicher keine Wurst vom Teller ziehen. Aber es sind ja noch andere Modelle geplant. Vielleicht ist da auch das eine oder andere mit einer guten Aerodynamik dabei.
Peter W meint
Ich lach mich so langsam kaputt. Die großen Hersteller kriechen den Newcommern in den Allerwertesten weil sie selbst unfähig sind und gerade aus dem Tiefschlaf erwachen.
Einfach köstlich.
Autofan meint
Nein. Sie investieren und übernehmen diese dann komplett.
Selnim meint
Das Timing von Rivian ist fast perfekt. Zu Teslas Gründerzeiten hat das kein Traditionshersteller interessiert. Jetzt ist das Know How offensichtlich sehr gefragt. Zudem ist Rivian wohl auch noch nicht so hoch bewertet.
Bern Hard meint
Hoffentlich paßt meine Absetz-Wohnkabine da drauf… ;-)
Jörg2 meint
Bau Dir eine neue und haue alle alten Energieträger raus. ;-))