Elektroautos erleben derzeit vielerorts einen Boom. Setzt sich die alternative Antriebsart langfristig durch, sind deutlich mehr Lademöglichkeiten erforderlich. Das deutsche Netz an öffentlichen Strom-Tankstellen muss aus Sicht der Automobilindustrie schnell ausgebaut werden. Der Branchenverband VDA fordert dazu eine Konferenz mit Bund, Ländern und Kommunen sowie Vertretern weiterer Branchen.
„Ich möchte einen Ladenetz-Gipfel mit allen Playern, und der sollte noch vor Weihnachten stattfinden“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). An dem Treffen sollten außer Bund, Ländern und Kommunen auch Gebäudewirtschaft, Mineralölfirmen, Parkhausbetreiber und Flughäfen teilnehmen. „Wir brauchen die neuen Akteure am Tisch, alle, die für den Aufbau einer Ladeinfrastruktur mitziehen müssen“, so Müller.
Zu den wichtigen Themen gehören laut der VDA-Chefin schnellere Planungsverfahren und erleichterte Genehmigungen für Ladestationen an Tankstellen, der Ausbau von Ökostrom und die Befreiung von Strom für E-Autos von der EEG-Umlage. „Ladestrom muss billiger sein als Diesel“, sagte Müller. Sie forderte zudem von den Städten und Gemeinden: „Jede Kommune sollte jetzt einen Ausbauplan für Elektromobilität vorlegen, jeder Bürgermeister muss das ganz oben auf die Agenda setzen.“
Dass die Nachfrage nach voll- und teilelektrischen Autos trotz Coronavirus-Krise steigt, liegt an den mittlerweile in vielen Ländern eingeführten Fördermaßnahmen. In Deutschland gibt es beim Kauf eines reinen Stromers aktuell 9000 Euro Netto-Zuschuss, für Plug-in-Hybride 6750 Euro. Der Absatz hat dadurch in diesem Jahr hierzulande deutlich zugenommen: Im Oktober lag die Zahl neu zugelassener Pkw mit Elektro- oder Plug-In-Hybrid-Antrieb nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) bei fast 48.000 – ein Marktanteil in diesem Monat von 17,5 Prozent. Im Januar waren es noch etwa 16.000 Autos und 6,7 Prozent Marktanteil.
Die Bundesregierung hält sieben bis zehn Millionen E-Autos auf deutschen Straßen in Deutschland bis 2030 für notwendig, um Klimaschutzziele zu erreichen. Die Förderung von E-Mobilität dürfte daher noch einige Zeit aufrechterhalten werden. Neben dem Kauf von elektrifizierten Modellen unterstützt der Staat auch den Aufbau der nötigen privaten und öffentlichen Ladeinfrastruktur. Der europäische Herstellerverband Acea hat allerdings kürzlich darauf hingewiesen, dass der Ausbau des Ladenetzes nicht mit der stark wachsenden Nachfrage nach E-Fahrzeugen Schritt halte.
Wenn nicht genügende Lademöglichkeiten zur Verfügung stehen, werde das Interesse der Kunden schnell wieder sinken – „und das wäre nicht gut für die Klimaziele“, warnte Müller. Aktuell stehe im Schnitt für 13 Elektroautos ein Ladepunkt zur Verfügung, schon in einem halben Jahr müssten sich voraussichtlich 20 Autos einen teilen.
„Ladeinfrastruktur muss E-Auto-Boom standhalten“
Auch Volkswagen sieht Nachholbedarf bei der Ladeinfrastruktur. Die Wolfsburger sind mit ihren ehrgeizigen E-Mobilitäts-Plänen wesentlicher Treiber der Verbreitung von Elektroautos.
„Die Ladeinfrastruktur muss dem E-Auto-Boom standhalten. Das wird aber nur gelingen, wenn der Ausbau jetzt deutlich beschleunigt wird. Schon in diesem Jahr ist der E-Auto-Bestand doppelt so schnell gewachsen wie die Ladeinfrastruktur. Ein einfaches ‚Weiter so‘ reicht also nicht“, betonte der E-Mobilitäts-Vorstand der Marke Volkswagen Thomas Ulbrich. Im Jahr 2025 könnten drei bis vier Millionen E-Autos und Plug-in-Hybride auf deutschen Straßen unterwegs sein, dafür seien in Deutschland rund 300.000 öffentliche Ladepunkte notwendig. „Wir brauchen in den nächsten fünf Jahren also eine Verzehnfachung der Ladeinfrastruktur“, sagte der VW-Manager.
Die Bundesregierung habe mit dem „Masterplan Ladeinfrastruktur“ schon viele wichtige Themen angepackt, so Ulbrich weiter. Bei der Umsetzung seien alle in der Pflicht. Vor allem die Kommunen müssten aktiv werden und entsprechende Flächen vor Ort ausweisen. Leider fühle sich in vielen Rathäusern niemand so recht zuständig. „Im Prinzip brauchen wir in jeder Stadt einen E-Mobilitäts-Manager“, schlug Ulbrich vor. „Auch die Wirtschaft kann und muss mehr tun. Für den Handel und den Immobiliensektor bringt das Thema Laden große Chancen. Wer jetzt investiert, wird davon lange profitieren. Denn eines ist sicher: Die Zahl der Kunden, die eine Lademöglichkeit suchen, wird in den kommenden Jahren massiv steigen.“
Martin Kurth meint
Die 5 Autohersteller haben es doch mit Ionity selbst in der Hand. Nur will da kaum jemand laden ($$$$). Stattdessen wird mal wieder beim Staat um Geld gebettelt. Tesla zeigt wie es geht.
Raphael meint
Wieder mal das klassische Säbelrasseln zwischen Politik und Wirtschaft
Die Politik legt vor (CO2-Zielwerte, die mit klassischer Technologie nicht mehr zu erreichen sind), die Industrie hat sich wegen dem Dieselskandal schlechte Karten eingehandelt und findet kein Gehör.
Die Industrie passt sich nun an, sieht aber, dass die Infrastruktur noch nicht genügt, um die Ziele in den nächsten Jahren erreichen zu können. Also fordert man von der Politik, die entsprechenden Investitionen zu tätigen bzw. gesetzlich durchzudrücken.
So weit noch alles wie früher schon gehabt.
Was kommt nun als nächstes?
Wenn die Politik nicht darauf eingeht, wird die Industrie wieder neue Druckmittel kreieren. Es würde mich nicht verwundern, wenn als nächstes mit der Verlagerung der Produktion in günstigere Länder und mit massivem Stellenabbau gedroht wird. Man kann es einfach begründen mit Verweis auf die höheren Fahrzeugkosten, die derzeit nur durch Subventionen und Steuererleichterungen auf ein attraktives Niveau herunter kommen. Mit einer Deindustrialisierung wäre niemandem geholfen.
Am Schluss wäre es besser, wenn die Politik und die Industrie wieder besser zusammenarbeiten würden. Es macht ja überhaupt keinen Sinn, wenn die Verbände auf Seite der Industrie und der Umweltschützer jeweils ihre Wunschvariante schönrechnen lassen. Die Streuung der Resultate ist viel zu hoch, so dass keine Objektivität drin steckt. Es beginnt nur schon damit, dass bei den Parametern (z.B. Energieaufwände, Wirkungsgrade) mit fixen Werten gearbeitet wird und nicht mit Verteilungen. Am Schluss verlieren beide Seiten immer mehr an Glaubwürdigkeit.
Hans Meier meint
Ewig wird das Spiel sowieso nicht mehr gut gehen. :) Die Automobilindustrie ist auf dem absteigenden Ast, die Strassen sind voll von Autos, die Autopreise dank Leasing so hoch wie nie, junge Leute sehen glücklichweise keinen Sinn mehr, viel Geld in eine Karre zu investieren. Am Ende spielt es keine Rolle mehr was die Branche oder die Politik findet. Junge Leute können sich bei den steigenden Immobilienpreisen auch bald keine Wohungen/Häuser mehr leisten. Wachstum hat Grenzen. Und diese Entwicklung gibt es nicht nur in DE. Die Geburtenrate in Europa sinkt. Die Notenpressen laufen am „Anschlag“, die Zinspolitik bei 0… . :) Der Druck der Industrie auf die Politik wird zunehmen, weil die Aktionäre ihr Recht auf Grundeinkommen bei 0 Risiko beibehalten wollen, wer will schliesslich nicht gratis Geld verdienen?
Tim meint
Es wird soviel Unsinn mit unseren Steuergelder gemacht. Wenn die Regierung ein einheitliches Ladenetz schaffen würde, dass auch entsprechend zukunftssicher ist würde mich das eher freuen. 500kwh Ladeleistung wären da anzustreben. Inzwischen ist der Strom an der Ladestation so teuer, dass ich mit einem Diesel günstiger fahre. Würde ein staatliches Netz mit vernünftigen Preisen etabliert könnten die privaten Anbieter nicht völlig mit den Preisen am Rad drehen.
1 kwh kostet am schnellader 49 Cent. Und bringt mich ca 7km weit.
1 l Diesel 1 Euro und bringt mich 20 km weit und enthält dabei ca 10 kWh.
Also kostet die kWh beim Diesel 10 Cent und das wobei das Zeug in Afrika aus der Erde kommt, nach Deutschland transportiert und hier raffiniert wird, bevor es via LKW zur Tankstelle gebracht wird. Und der Strom kommt idealer Weise aus dem Windrad in den Akku.
Torsten meint
500kwh Ladeleistung?
Bei 500 kW Ladeleistung und einem 800V-System wären das mal eben ganz grob 625 A. Sie wissen wie Stecker und Kabel dafür aussehen?
Bei 100 kWh Energieinhalt wären das zudem 5C. Sie wissen was das für die Batterie bedeutet?
Kann man natürlich machen, aber warum?
Soll das „einheitliche Ladenetz“ durch den Staat errichtet und betrieben werden (Planwirtschaft), oder reicht es aus, wenn entsprechende Standards gesetzt werden? Letztere gibt es bereits und damit auch das einheitliche Ladenetz.
Wenn es tatsächlich einen Bedarf an mehr Ladestationen gibt, werden die schon entstehen… Henne-Ei-Problem.
Sind die Preise dort zu hoch, wird eher woanders geladen.
Der VDA heult nur, damit die Mitglieder weiterhin großzügig mit Fördergeldern bedacht werden. Wäre es nicht so, würde man langsam ins „machen“ verfallen :-).
Peter W meint
Ein guter Kommentar. Man erkennt, dass die Politik ein Vermittler sein muss. Aus jeder Studie, die je nach Auftraggeber die eine oder andere Seite schön rechnet, sollten kluge Politiker den besten und für Umwelt und Wirtschaft sinnvollsten Weg finden. Was dabei ganz wichtig ist: Keiner darf das Gefühl haben nicht gehört zu werden, und die beschlossenen Maßnahmen müssen konsequent durchgesetzt werden. Das größte Problem beim Abgasskandal ist nicht die Industrie, sonden der Gesetzgeber, der weggeschaut hat. Dieses politische Versagen wird noch lange Zeit nachwirken, und die Industrie wird ohne scharfe Kontrolle weiterhin Gesetze geschickt zu ihrem Vorteil auslegen. Wo kein Kläger, da kein Richter.
Andi EE meint
@Raphael
Ich find den Kommentar nicht gut. Und zwar aus dem simplen Grund, dass die Industrie immer klare Regeln gewünscht hat. Und jetzt hat man die, mit der schrittweisen Reduzierung der CO2-Reduktion. Wie man die umsetzt, ist den Herstellern freigestellt, es herrscht Technologieoffenheit.
Jede weitere Diskussion ist einfach unnötig. Was soll das bringen?! Wenn wir neue Erkenntnisse gewinnen, dass es mit dem Klimawandel doch nicht so wie prognostiziert läuft, kann man immer noch den Anker werfen. Aber da gibt es im Moment keinerlei Anzeichen. Heisst, die Hersteller sind in der Pflicht vorwärts zu machen und diese CO2-Emissions-konformen Geräte herzustellen.
Zur Ladeinfrastruktur:
Schnellladen … hier müssen halt die versammelten Konkurrenten von Tesla vorwärts machen und nicht auf den Staat warten. Aber ja, dann müsste man die Dinge ja noch einpreisen. Dazu ist man nicht bereit, weil man bezüglich Rentabilität ein Problem hat.
Normales Laden … ich bin ein Fan von abschauen, kopieren, eigenen Feinschliff hinzufügen. Was überhaupt keinen Sinn macht, wenn man immer alles selber erfinden möchte. Heisst, in Norwegen, Holland … schauen was die gemacht haben, damit das was man möchte, sich schnell durchsetzt und dabei auch möglichst viel Eigeninitiatie gefördert wird. Egal was da rauskommt, aus guten Beispielen lernen und garantiert nicht mit Herstellern an einen Tisch sitzen und sich von denen einmal mehr über den Tisch ziehen lassen. Wobei Letzteres ja in breiten Teilen der Regierung gewollt ist.
Man sieht ja, was die Hersteller und der VDA bisher beim Schnellladenetz auf die Reihe gebracht haben. Das nochmals in den Innenstädten mit normaler Ladeinfrastruktur zu wiederholen, macht wenig bis gar keinen keinen Sinn.
Raphael meint
Den Kommentar habe ich absichtlich recht plakativ formuliert. Mein Eindruck ist, dass der VDA das bekannte BS-Bingo spielt, um die Lasten abzuwälzen. Schaut man mal folgenden Abschnitt aus dem Artikel an:
„Ladestrom muss billiger sein als Diesel (…) Jede Kommune sollte jetzt einen Ausbauplan für Elektromobilität vorlegen, jeder Bürgermeister muss das ganz oben auf die Agenda setzen.“
Dies ist in meinen Augen nichts anderes als ein Spiel. Zuerst akzeptieren sie, dass die Einführung der E-Mobilität nicht mehr aufzuhalten ist (wahrscheinlich auch wegen öffentlichem Druck), nun stellen sie harte Forderungen. Dies heisst ja, dass erstens der Strom subventioniert werden soll und zweitens diverse Organisationen und Behörden, die ohnehin schon mit den Corona-Folgen beschäftigt sind und zu kämpfen haben, plötzlich auf Geheiss des VDA die höchste Aufmerksamkeit der Ladeinfrastruktur widmen sollen. Tönt für mich wie eine Zermürbungstaktik, um am Schluss sagen zu können: „Ihr wolltet die Sache, wir haben nun unter Druck unsere Aufgabe erledigt und nun seid ihr an der Reihe“.
Die Telekommunikationsindustrie hatte ähnliche Voraussetzungen bei der Einführung der verschiedenen Generationen der Mobiltelefonie. Da arbeitet man mit Konzessionen, Normen und subventionierten Grundversorgungsaufträgen. Für eine öffentliche Ladeinfrastruktur wäre dies nicht so schwierig, wenn alle am gleichen Strick ziehen würden. Für die Wohnblöcke müsste man die Gemeinschaften und Versorger verpflichten, die Infrastruktur zu erstellen. Dies könnte über die Stromtarife finanziert werden. Beim Erdgasanschluss funktioniert es ja auch so.
Man müsste einfach nur wollen, nur schieben sich die einzelnen Parteien die Verantwortung gegenseitig zu. Das gleiche Problem soll es in China angeblich auch geben, wie ich aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen gehört habe.
Zur Technologieoffenheit: diese herrscht theoretisch, denn z.B. Biogas kann nicht angerechnet werden (sagt Diess ja explizit), PHEV und BEV gelten unabhängig vom Strommix als Nullemissionsfahrzeuge mit teilweise doppelter Anrechnung. Dass dies ja von der Industrie voll ausgereizt wird, hat Peter W ganz schön in seinem zweitletzten Satz seines Kommentars beschrieben.
Andi EE meint
In Holland scheint das Unternehmen New Motion viele Ladesäulen erstellt zu haben. Das Unternehmen gehört zur Shell-Gruppe. ;) Geladen kann an der Säule von 3,4 – 22kW. Ich find das super, wieso nicht diese Konzerne die halt bisher die Autos mit Erdöl versorgt haben, werden jetzt halt Ladesäulennetzbetreiber. Das wird wahrscheinlich auch in Deutschland schnell einmal kommen, wenn es sich lohnt / ein signifikanter Teil mit Strom fährt.
https://www.enomo.de/ladestation/new-motion/
In Neubauten MFH, Überbauungen, wird es in Zukunft sowieso immer Ladeinfrastruktur geben, da das einfach ein sehr gutes Verkaufs- / Vermietungsargument ist. Ich glaube generell, dass viele Imobilienbesitzer da jetzt mit der Förderung ausbauen.
Zum VDA: denke das ist so wie du das sagst. Die sind einfach nicht glaubwürdig, zuerst so tun als das Elktrozeugs eh alles irgendwie unnötig wäre und dann eine Woche später den Vollausbau der Ladeinfrastruktur fordern = lächerlich.
MichaelEV meint
Die Betrachtung well-to-wheel wäre Klasse. Reine Verbrenner am Boden, PHEVs und H2 bedeutungslos. HEV, CNG und Elektro würden das Geschäft prägen. Die Verkaufszahlen für Elektroautos wären trotzdem um ein Vielfaches höher.
Und jetzt verraten sie mal, wie man diese Betrachtung bewerkstelligen soll? Der Flottenwert ist europäisch, Märkte bzgl. Strom und Biomethan sehr heterogen. Beim Elektroauto ist das Ergebnis sehr stark von Zeit, Ort und Nutzungsverhalten abhängig. Wie wollen sie das alles im Flottenwert fair berücksichtigen?
Raphael meint
@MichaelEV
Bzgl. der Umsetzung der Well-to-Wake Betrachtung geben Sie selbst bereits die halbe Antwort:
„Der Flottenwert ist europäisch, Märkte bzgl. Strom und Biomethan sehr heterogen.“
Wenn der Flottenwert europäisch ist, nimmt man für Strom und Biomethan am besten auch die europäischen Werte. Bei den Flottenwerten setzt man die Ziele für das laufende Jahr anhand des vorangehenden Jahres. Dies wäre hier auch möglich, wenn man den Strom- und Gasmix des vorangehenden Jahres nimmt.
Dies hätte noch den Charme, dass die Länder mit CO2-armen Werten Druck auf die anderen Länder machen, die CO2-Werte zu senken.
MichaelEV meint
Ist keine gute Lösung und nur über den ganz groben Daumen gepeilt. Besser als der Status quo ist aber wohl nahezu alles.
Die Richtlinien für Biokraftstoffe müssten aber ordentlich gestrafft werden (z.B. Stichwort Palmöl).
Mit welchem Biomethan-Anteil geht bei ihnen dann CNG in Deutschland in die Rechnung ein (50% Biomethananteil am CNG-Kraftstoff oder ca. 6% Biomethananteil am gesamten deutschen Erdgasverbrauch). Plausibel ist für mich eigentlich nur zweiteres.
Mein Problem dabei ist die Heterogenität von Strom bzgl. der CO2-Emission im Rahmen der Energiewende. Je nach Zeit und Ort ergeben sich grundlegend verschiedene Werte (von Überschüssen bis Kohle). Und Elektroautos eignen sich exzellent um sich aus dem heterogenen Haufen die Rosinen rauszupicken. Das ergibt sich ja z.B. jetzt schon alleine dadurch, dass BEV-Fahrer mit PV ihren Eigenverbrauch optimieren.
Ich hoffe Benzin und Diesel werden dann auch ab der Quelle berechnet?
Und wie wirkt sich diese Berechnung ihrer Meinung nach auf die Verteilung der Antriebsarten aus? Meiner Meinung nach wären reine Verbrenner, PHEV und H2 obsolet. HEV und vor allem CNG würden die Verbrenner ersetzen. Und BEVs würden sehr deutlich mehr abgesetzt werden als jetzt.
Thomas Wagner meint
Das große Problem der deutschen Ladeinfrastruktur ist doch nicht die Anzahl der Ladesäulen, sondern die geringe Zuverlässigkeit derselben.
Solange man es in Deutschland nicht einmal schafft, dass Ladesäulen nicht nur da sind sondern auch zuverlässig funktionieren ist darauf das Hauptaugenmerk zu richten !
Ich bin 2020 mit meinem Elektroauto keine einzige Langstrecke gefahren, bei der nicht mindestens eine Stromtankstelle defekt war – das ist schlichtweg unzumutbar, da man für diesen Fall immer eine erhöhte Restreichweite im Akku vorhalten muss :-(
Mit einem Tesla kann man mit 1 % SOC am Supercharger ankommen, da man sicher sein kann, dass dieser funktioniert – so muss das funktionieren und kein bisschen anders !
Tim meint
Stimmt aber die Anzahl ist auch ein Problem. Das ist ein bisschen wie bei Corona. Wenn die E-Autos boomen wirs es ein exponentielles Wachstum geben und dann gerät die Ladeinfrastruktur an ihre Grenzen. Das darf nicht passieren. Denn sollte das geschehen werden die Ängste der Masse wahr und lange Fahrten mit dem E-Auto unmöglich. Sollte sich das in den Köpfen festsetzen hat die E Mobilität auf Jahre verloren.
Peter W meint
Holland macht vor wie es funktionieren kann. In den Niederlanden kann man mit jeder Karte an jeder Säule laden, und die Anzahl der Säulen ist enorm. Hier hat der Staat rechtzeitig eingegriffen und entsprechende Vorgaben gemacht.
Christian Zander meint
@Thomas Wagner:
Dem kann ich nur zustimmen, auch ich habe bei keiner einzigen langen Fahrt seit Ende 2019 komplett funktionsfähige Schnelladesäulen an der Autobahn vorgefunden.
Die Anzahl wäre aktuell weiterhin gut ausreichend, nur die Zuverlässigkeit, bzw. der Mangel an Zuverlässigkeit ist ein Problem.
Kostet jedesmal fast eine Stunde zusätzlich, weil zuerst telefonieren mit dem Anbieter, anschließend bei nur noch 20km Restreichweite recherchieren, wo ich ausweichsmäßig hin kann, dort hinfahren, laden und wieder zurück zur normalen Strecke. Mindestens 45 Minuten plus, meist eher an eine Stunde grenzend. Und ich habe auch schon am Ausweichplatz eine nicht funktionierende Säule erwischt. Dann werden daraus 2 Stunden, weil ich irgendwo zwischendurch AC-Schnarchladen musste, um mich zur nächsten funktionierenden Schnelladesäule weiter zu hangeln.
Bei meinem Nissan Leaf mit CHaDeMO ist das besonders ärgerlich, weil der Trend ja auch da hingeht, dass es keine Triple-Charger mehr gibt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Der VDA-Club hat doch IONITY, was gibt es da von der Politik zu fordern?
Es geht um das Wollen bzw. das Nichtwollen und nicht um Können.
Aber wer nicht will, der hat halt schon gehabt.
Duesendaniel meint
Ionity ist doch nur ein Feigenblatt, um Fördermittel aus der Politik abzugreifen. Wenn die Betreiber damit wirklich die E-Mobilität fördern wollten, würden sie dort nicht den teuersten Strom der Welt anbieten.
hu.ms meint
Oinity ist das schnelladenetz für langstreckefahrten.
90% fahren aber täglich nur kurzere strecken und dafür sind die leistungsärmeren AC-lader wegen akku-schonung und netzlast völlig ausreichend.
Sie müssen nur dort stehen wo die fahrzeuge lange parken.
Optimaler weise tagsüber parken, da dann der PV-überschusstrom in die autos kann, der derzeit ins ausland verschenkt wird.
Gerry meint
Anstatt zu jammern könnte man einfach ein Ladenetz aufbauen.
Dass eAutos auch Lademöglichkeiten brauchen hat Tesla schon vor 10 Jahren erkannt ????
Duesendaniel meint
Das Problem hat Tesla nicht nur erkannt, sondern es aus eigener Kraft auch beseitigt.
Freddy K meint
Also sollte jeder Hersteller sein eigenes Ladenetz aufbauen das nur für seine Autos funktioniert? Wie sieht das auf Rastplätzen aus? Quadratkilometer grosse zuasphaltierte Flächen mit den Ladestationen der verschiedenen Herstellern?
Wär toll. Also soll jeder ala Tesla machen. Klaro…. Ist ja das bessere System……
Andi EE meint
Auf jeden Fall, die Zweiten sollten sich dem ersten System anpassen, zumal es da auch keinen Kartensalat gibt und generell die Sache von Anfang an besser gelöst wurde.
Egon Meier meint
Im Moment stehen alle Ladenetzbetreibe vor dem Problem, dass fast niemand dort lädt.
Das mag sich ändern aber wenn keine Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden kann man kaum weiter investieren.
Bislang gibt es nämlich kaum BEV.
Außer hier in der Newsticker-Kommentarspalte.
Und gefühlt 95% der BEV-Käufer haben eine exzellente Ladepunktversorgung: die heimische Garage ..
Im letzten 3/4 Jahr habe ich keine einzige Situation gehabt in der ich mein -bestelltes- BEV hätte fremdladen müssen. Und ich fahre knapp 40.000 km im Jahr.
Tommi meint
Das ist halt das Henne-Ei-Problem. Solange es nicht genügend Ladestationen gibt, werden keine Elektroautos gekauft und solange keine Elektroautos gekauft werden, werden keine Ladestationen gebaut.
Ich denke schon, dass es sinnvoll ist, eine Ladeinfrastruktur aufzubauen, damit in ein oder zwei Jahren die Auslastung hoch genug ist, dass sich das einigermassen rechnet. Zumal es mit dem Einstieg von Volkswagen zu erwarten ist, dass bald sehr viele Elektroautos fahren werden.
Und ja, heute haben die meisten BEV-Nutzer eine eigene Lademöglichkeit. Aber zukünftig wollen wir auch die versorgen, die diese Möglichkeit nicht haben. Sonst wird das ein elitärer Kreis bleiben.
ze4you meint
Exakt, die meiste Zeit des Jahres wird ultrabequem in der eigenen Garage geladen. Besser geht’s nicht. Die Ladesäulen werden auch in meiner Region nur sehr wenig genutzt, derzeit könnte ich stets die Parkzeit zum Laden nutzen. Leider führen die aufgerufenen Tarife dazu, dass es ökonomisch betrachtet „Schwachsinn“ ist, auswärts zu laden, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Ich habe unserem regionalem Anbieter schon vor Jahren klipp und klar mitgeteilt, dass mit zunehmender Batteriegröße die Notwendigkeit zum Auswärtsladen rapide abnehmen wird und Ladestrom an den städtischen Typ2-Säulen daher eher weniger als der Hausstrom kosten dürfe. Aktuell ist bei den Tarifen der wilde Westen ausgebrochen, die Preise steigen von Quartal zu Quartal und obendrauf werden noch unsinnige Blockiergebühren gepackt. Kann man machen, aber Geld wird man so an den meisten Ladesäulen nicht verdienen.
elektroMat meint
dem kann ich nur zustimmen,
seit das die günstigen Tarife letzten Jahres weg sind muss ich höchstens einmal im Monat mit der 22KW ZOE nachladen(wir fahren 25000 Kilometer im Jahr), hät ich die 40KW dann könnt ich mir extern laden komplett sparen. Ein Arbeitskollege hat auch eine 22KW ZOE und nur etwa die Deutsche Durchschnittsfahrleistung von 15.000 km, der hat noch nie auswärts geladen.
Ausserdem sehe ich überall Ladesäulen und die sind meistens komplett ohne Kunden, selbst bei uns im ländlichen Raum obwohl auch hier schon genug Leute EAuto fahren. Man braucht die DInger meistens einfach nicht.
Oleg meint
Gehört auch dieser Beitrag dazu:
https://www.3sat.de/wissen/nano/201112-elektroauto-de-nano-104.html
Jörg2 meint
VW, die es wohl aus der Riege der deutschen Hersteller am meisten drückt, könnte schon einiges erledigen, in dem sie mit ihren Händlern vereinbart, dass auf deren Betriebsgelände 24/7-zugängliche Ladesäulen hinkommen.
Das wäre dann oft citynah (was immer wichtiger wird).
Es könnte mit Einheitspreisen versehen sein und die Zahlerei könnte kundenfreundlicher passieren (so wie bei einigen VW-Händlern, bei denen 24/7-LPG-Säulen vor der Tür stehen).
Der Händler hätte ein neues, gutes Verkaufsargument.
Die „Laufkundschaft“ fremder Marken würde zunehmen.
Überall Gewinner!
Jeru meint
Ich kenne keinen VW Händler in wohnungsnähe, bei dem ich länger als 5 Minuten laden möchte.
Was soll da für Ladeinfrastruktur aufgebaut werden? Ein HPC Lade-Hub mit 350 kW?
Die Ladeinfrastruktur muss zu den Bedürfnissen der Menschen passen und das ist nicht so trivial wie manche denken. Schon hier im Forum wünschen sich die User eine unterschiedliche Anzahl und Ladeleistung von Ladepunkten an bestimmten Orten. Es gibt da keinen Konsens!
Jörg2 meint
@Jeru
Ich kenne auch weder einen Ladepunkt noch eine Tanke, an der ich begraben sein möchte.
Bevor die Autohersteller aber nach Staatshilfe jammern und Externe als Verantwortliche für ihr Leid definieren, sollen sie doch erstmal ihre internen Möglichkeiten ausschöpfen.
Und da ist für VW (und die anderen) die Nummer „das drücken wir den Händlern auf´s Auge“ ja die leichteste Nummer.
Die Frage, welche Lader mit welcher Leistung wohin, stellt sich sowohl in meinem „bitte erstmal auf eure Betriebshöfe“-Modell als auch bei „von sonstwem sonstwo hingebaute Säulen“.
Andreas meint
Das Ladenetz scheint beim VDA jetzt auf „heavy rotation“ zu laufen.
Das Ziel ist einfach: Unsicherheit beim Endverbraucher.
Die alten und falschen Mythen werden langsam durch die Realität und durch Aussagen von der Autoindustrie beseitigt und da bleibt nur „Reichweitenangst“.
Tatsächlich könnte der VDA das Problem recht einfach lösen. Machen sie aber nicht, weil es nicht in Ihre Strategie passt. Ist erbärmlich und auf lange Sicht sogar volkswirtschaftlich dämlich, aber mehr haben sie halt nicht drauf…
Tommi meint
Ja, da wird viel geredet. Und wieder geredet. Aber passiert eben viel zu wenig. Elektroautos werden erst dann für alle attraktiv, wenn Ladesäulen praktisch überall zu finden sind. Da gibt es noch ganz viel zu tun. Das ist ja eigentlich keine Nachricht, die ein Artikel Wert ist.
So eine Konferenz ist schon lange überfällig. Aber mit einer Konferenz ist das auch nicht getan. Es müssen auch Aktionen folgen.
Eigentlich wundert es mich, dass Volkswagen nicht schon längst viel mehr Druck gemacht hat. Sie wollen doch Elektroautos in großen Stückzahlen jetzt verkaufen. Und das geht nur, wenn die Infrastruktur vorhanden ist.
Man muss mal wieder auf Tesla schauen. Früher hat es auch keine Ladesäulen gegeben. Da ging es erst mal um Schnelllader. Da hat Tesla halt welche gebaut, weil sie wussten, dass sie keine Elektroautos verkaufen können, wenn es sie nicht gibt. Volkswagen fehlt wohl diese Einsicht.
Stefan meint
Volkswagen baut in Deutschland mit Ionity ein Schnellladenetz auf und in den USA mit Electrify America: Dort sind „Über 500 Standorte mit insgesamt 2.200 DC-Ladepunkten und Ladeleistungen zwischen 150 und 350 kW sind inzwischen in Betrieb.“
Viele Energieversorger bauen AC-Ladesäulen auf. Die Verteilung und Auslastung ist je nach Bundesland aber sehr unterschiedlich. Im Süden sind die Ladesäulen wohl deutlich besser nutzbar als im Norden.
Inzwischen sind die Nutzungsprobleme mit verschiedenen Ladekartenanbietern und die Instandhaltung (zumindest im Süden) wichtiger als die reine Anzahl.
Tommi meint
Ich glaube, dass das DC-Netz relativ gut ausgebaut ist. Ich habe zumindest keine Probleme, an den Autobahnen Elektroladesäulen zu finden.
AC ist eher das Problem.
Bei uns im Ort gibt es eine Ladesäule. Die war monatelang ausgefallen. Hätte ich keine eigene Steckdose gehabt, hätte ich mein Elektroauto nicht benutzen können. Bisher hatte ich beim Arbeitgeber geladen, was aber wegen Homeoffice weg fiel.
Viele Nachbarorte hier haben gar keine Ladesäule.
Neulich war ich in Barsinghausen. Kein ganz kleiner Ort. Aber auch dort gibt es nur eine einzige Lademöglichkeit, wo ich mehrere Stunden laden müsste. Das geht nur, wenn es max 1 km von meinem Zielort entfernt ist.
Das funktioniert so einfach noch nicht. Ich gehöre zu den leidensfähigen Elektroautoenthusiasten. Aber für die breite Masse ist das nicht zumutbar.
Ganz abgesehen von der mangelnden Bedienerfreundlichkeit von Schnellladesäulen.
Wieder was aus meinem eigenen Erfahrungsschatz: Neulich war ich unterwegs. Eine Ladesäule hat mir nach dem Scannen des QR-Codes gesagt, die Säule sei schon belegt. Erst die manuelle Auswahl in der App ermöglichte mir das Laden. Die nächste Ladestation hat gesagt, der Stecker würde nicht stecken. Diese Meldung musste ich quittieren. Dann hat der Stecker dann doch gesessen. Das ist nicht akzeptabel.
Peter W meint
Bei uns wird leider viel zu viel Geld für Ladesäulen mit 300 und mehr kW ausgegeben, obwohl es dafür kein einziges Auto gibt das die Leistung nutzen kann. Viele 150er Stationen wären wesentlich sinnvoller als wenige mit 300++ kW. Aber Deutschland muss den Geldsäcken dienen die sich einen Porsche leisten, und nicht dem Volk.
Jeru meint
Das ist ihre Meinung aber nicht allgemeingültig.
Es wird Nutzer geben, die lieber kurz mit maximaler Ladeleistung laden, anstatt 10x die Woche über den bestmöglichen Tagesablauf fürs Laden nachzudenken. Zudem sind schon jetzt viele Fahrzeuge angekündigt, die absehbar die 150 kW knacken. Wie soll das 2030 erst werden? Ladeinfrastruktur die jetzt aufgebaut werden wird, soll nicht in drei Jahren wieder erneuert werden müssen.
Ich glaube es wären allen geholfen, wenn man mit Anschuldigungen zurückhaltender wäre und sich zur Abwechslung auch mal in die Lage anderer Menschen versetzt. Ich weiß wie absurd das klingt aber ich habe gehört, dass soll sinnvoll sein.
Jörg2 meint
Das Ziel ist eindeutig: super schnelles Laden von maximal großem Akku für seltensmögliche Nutzung der öffentlichen Ladeinfrastruktur.
Das gute Stück trägt den Namen (auto-) Mobil. Es wäre töricht, sich damit abzufinden, dass es, auf Grund von technischen Rahmenbedingungen und mehr als notwenig, temporär ein Immobil ist. Die Fahrfunktion sollte 24/7 abrufbar sein.
Die Akkutechnik entwickelt sich schnell. Es ist (so meine Meinung) damit mehr als sinnvoll, benötigte Infrastrukturinvestitionen auf die technischen Erfordernisse der Zukunft auszurichten und nicht den aktuellen Entwicklungsstand als Zielmarke zu nehmen.
Ich vermute, die technische Entwicklung der Ladesäulen wird stark durch die Anforderungen gewerblicher BEV (Transporter, LKW, Baumaschinen) getrieben werden.
alupo meint
Das sehe ich auch so.
Als wenn die vielen BEV-Fahrer mit Akkukapazitäten von oft bestenfalls 50 kWh ihren Akku mit Ladeleistungen von 350kW zum glühen bringen müssten. Die allermeisten stressen ihren oft kleinen Akku schon bei nur 50 kW Ladeleistung mit 1 bis 2 C.
Die Kosten für solch teure High Performance Lader kann man sich solange sparen, bis es dafür genügend Autos gibt. Alles andere ist wirtschaftlicher Blödsinn.
Aber diese Forderungen kann durchaus als eine Strategie von den BEV Gegnern angesehen werden. Man thematisiert einen vermeintlichen Nachteil (HO-Schnelllader) solange, bis das in großen Teilen der Bevölkerung geglaubt wird und diese dann aus genau diesem Grund vor einem BEV-Kauf zurückschrecken. Da man mit dem Rücken zur Wand gegen die überlegene BEV Technologie kämpft, ist wohl jedes Mittel recht. Und doof ist diese Strategie sicher nicht, aber langfristig dennoch nicht erfolgreich.
JuergenII meint
Der VDA inkl. VDIK sollten sich mal vor einen Spiegel stellen, dann sehen sie das Hauptproblem.
Wenn ich E-Fahrzeuge anbiete, muss ich mich auch um die Ladeinfrastruktur kümmern. Das einzige was vom Staat bereitgestellt werden sollte, sind schnelle Genehmigungsverfahren und entsprechende Standorte.
Wer will den schon seinen Wagen an Tankstellen aufladen – Ausnahme Autobahn? Wir brauchen da Ladestationen, wo die Fahrzeuge im Regelfall länger parken. Also vor Einkaufscentern, an Park & Ride Plätzen, Restaurants, Möbelhäuser, Sportstätten, Ausflugszielen und auf den ausgewiesenen Parkflächen.
Eigentlich ganz einfach, nur mit der Jammermentalität Deutscher Firmen wohl schwierig.
Vanellus meint
So isses. Ich will nicht wieder zu einer Tankstelle fahren müssen. Ich möchte dort laden können, wo das Auto ohnehin länger steht: bei der Arbeit, beim Einkaufen, beim Sport, beim Arzt.
Und für die Etagenwohnungsnutzer: dort, wo der Wagen über Nacht steht. Das ist ein bislang ziemlich vernachlässigtes Thema. Obwohl die Betroffenen immer wieder darauf hinweisen (etwas polemisch): Soll ich mit dem 50 Meter Verlängerungskabel über den Fußweg aus dem offenen Schlafzimmerfenster laden?
Ist ja was dran.
MiguelS NL meint
VDA und Volkswagen (und der gesamte Sektor) sind selbst verantwortlich für die heutige schlechte Ladeinfrastruktur.
Der Sektor versteht E.E, Technologie (Digitalisierung) und Elektromobilität heute immer noch nicht. Zum Beispiel:
Zitat: der Ausbau von Ökostrom und die Befreiung von Strom für E-Autos von der EEG-Umlage. „Ladestrom muss billiger sein als Diesel“, sagte Müller.
Nein, nicht der Strom für e-Autos muss befreit werden, sondern der grüne Strom im allgemein. Wenn ein Versorger 100% grün liefert dann eben 100% befreit.
Ökostrom soll so schnell es geht ausgebaut werden, unabhängig vom e-Autos. Nicht nur e-Autos bzw. Elektromobilität sollen unfreundlicher werden.
usw.
EEG-Umlage gehört bereits morgen abgeschafft. Strom könnte bereits in 12 Monaten nur 15 Cent pro kWh kosten inkl Steuern. Heutiger Kostpreis ist ca. 6-7 Cent und wird in den nächsten Jahren Richtung 3 Cent gehen.
Jeru meint
„VDA und Volkswagen (und der gesamte Sektor) sind selbst verantwortlich für die heutige schlechte Ladeinfrastruktur.“
Das müssen sie mir unbedingt erklären.
Vom VDA und speziell VW kommt doch seit Jahren die Forderung mehr Ladeinfrastruktur aufzubauen. Oder habe ich etwas übersehen?
Hans Meier meint
Kann man sehr gut erklären wenn man schon länger dabei ist :) 3x dürfen sie raten was gemacht wurde als Tesla anfing, in DE Schnell-Ladestationen zu bauen…. man hat über die Politik jahrelang per Eichgesetze etc aktiv geblockt, wie man auch per Gesetze geblockt hat als es um Ladestationen in den Garagen ging… 3x dürfen sie raten wann das aufgehört hat, nämlich als VWAG mit ihren ersten neuen EVs kam :) Und jetzt dürfen sie raten, welche „Vereine“ jetzt am Warnen sind wegen Ladestationenmangel, nämlich die Verhinderer selber und warum? Damit es der Steuerzahler am Ende zahlt. VWAG und VDA sind die Verursacher der Probleme. Das übliche Spiel… man hat EVs auch 10 Jahre in der Presse schlechtgeredet und behauptet heute, dass das gar nicht stimmt. Industriepropaganda und Doppelspiel vom Feinsten :)
Jörg2 meint
@Hans Meier
Ja, dassehe ich auch so.
Den alten Herstellern, die nun auf BEV umstellen, fällt ihre alte Lobbyarbeit auf die Füße.
Da muss schnell „umgelobbyigt“ werden. Nicht umsonst hat der Dachverband eine „Vorzimmerdame“ des Kanzleramtes für viel Geld eingekauft.
Hans Meier meint
Finde es sowieso spannend, wie es in DE rechtlich legal ist das Politiker/innen und Wirtschaftsleute so ihre Posten ohne weiteres „tauschen“ können. Die Chance das da nachher krumme „halblegale“ Dinge ohne Konsequenzen laufen bietet sich ja förmlich an da so indirekt die Gewaltenteilung in einer Demokratie ausgehebelt wird. Mein Bild von DE hat sich die letzten Jahre recht stark verändert, man merkt das die „guten Zeiten“ vorbei sind.
Richard meint
Gerne, solange die Ökostrombezieher zu Zeiten der Flaute auf Strom vollständig verzichten.
Nicht vor 2025 meint
Wieso sollten Ökostrombezieher verzichten ? Schließlich haben diese doch auch die Förderungen der Vergangenheit mitfinanziert.
Lewellyn meint
Einfach mal nachfragen, wie die Niederlande es gemacht haben.
Oder Nano (3Sat) gucken. https://www.3sat.de/wissen/nano/201112-elektroauto-de-nano-104.html