Die Quantron AG, ein im letzten Jahr gegründeter bayerischer Hersteller von Nutzfahrzeugen, baut ihr Angebot für die Umrüstung gebrauchter Fahrzeuge aus. Das Unternehmen kooperiert künftig mit dem Münchner Lkw- und Bus-Hersteller MAN, eine Volkswagen-Tochter, bei der Vermarktung von Leasingrückläufern und jungen gebrauchten Bestandsfahrzeugen.
Im Rahmen der Kooperation bietet Quantron unter anderem Fahrzeuge der Baureihe MAN TGL 7,5 Tonner an. Das Modell MAN TGL 7,5 Tonnen 4×2 BL mit Koffer oder Plane verfügt nach der Umrüstung zur Quantron-Version mit neuer Fahrgestellnummer über einen 150 kW (204 PS) starken Elektroantrieb und eine Reichweite von etwa 250 Kilometern. Die Garantie auf die Batterie beträgt fünf Jahre, der Preis inklusive Fahrzeug 219.500 Euro.
In Deutschland wird die Elektromobilität aktuell auch im Nutzfahrzeug-Bereich stark gefördert. Quantron unterstützt seine Kunden bei der Beantragung der passenden Anreize. Die Fördermittel können Unternehmensangaben nach bis zu 50 Prozent des Kaufpreises ausmachen. Die genaue Höhe der Subvention hänge vom Unternehmensstandort und der Größe der Firma ab.
„Wir sehen uns nicht als Konkurrent zu den OEMs (Erstausrüster, d. Red.), sondern sind deren Problemlöser“, sagt Quantron-Gründer und -Vorstand Andreas Haller. Am 1. Januar 2020 seien rund 65,8 Millionen Nutzfahrzeuge in Deutschland zugelassen gewesen, bis zu 40 Prozent davon kämen als Leasingrückläufer oder junge Gebrauchte zurück zu den Herstellern.
„Wir können fast jede OEM-Marke umrüsten“, wirbt Haller. Die Kooperation mit MAN ermögliche Quantron Zugriff auf eine Vielzahl an Gebrauchtfahrzeugen, die für Kunden vollelektrisch oder auf Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb umgerüstet werden können. Das sei innerhalb von sechs bis acht Wochen möglich. Anschließend gingen die Fahrzeuge in ein zweites, leises und CO2-freies Leben über. Darüber hinaus spare der Umbau von Quantron CO2-Emissionen durch die entfallende Herstellung neuer E-Fahrzeuge ein.
Neben der Umrüstung bestehender Modelle will Quantron zukünftig auch eigene Wasserstoff-Nutzfahrzeuge anbieten.
Der Diktator meint
Wer sieht den Sinn, Verbrenner LKW zu produzieren, 1,2,3 Jahre zu nutzen und dann auf Elektro umzubauen? Dann soll der Spass auch noch 220000€ kosten…
Wie viel Nutzlast bleibt dann noch?
Anti-Brumm meint
Auf jeden Fall eine tolle Sache! Spart Ressourcen und im Endeffekt auch Geld.
kritGeist meint
Sehe ich genauso, besser das was noch weiter gebraucht werden kann, modifiziert weiternutzen, anstatt zu lagern & schlimmer nach dem Leasing zu veschrotten! :-)
Das wäre eigentlich auch eine Möglichkeit für normale größere PKWs, z.B. Kombis, aber v.a. dt. Hersteller leben noch in dem Traum, dass sie genauso weiter verkaufen können. V.a. die ganzen, die jetzt irgendwo rumstehen, weil sie nicht mehr verkauft werden können.
Fotolaborbär meint
Mehr als 65 Millionen Nutzfahrzeuge in Deutschland? Da ist wohl ein Komma verrutscht.
Jörg2 meint
Selbst bei „6,5“ ist dann wohl jeder Caddy mitgezählt. ;-))
Bestand „LKW“ in D etwas über 3 Mio.