Das chinesische, eigenen Angaben nach demnächst auch in Europa aktive Elektroauto-Startup NIO arbeitet Berichten zufolge für nächstes Jahr an einer großen Batterie mit 150 kWh Kapazität. Diesen November wurde zunächst das erste 100-kWh-Akkupaket der Marke vorgestellt. Von der neuen Technologie können anders als bei Wettbewerbern auch Nutzer bereits ausgelieferter Fahrzeuge profitieren.
Bisher bot NIO seine Modelle maximal mit 84-kWh-Batterie an, diese Option wurde eingestellt. Stattdessen können nun ein 70 kWh starker sowie der neue 100-kWh-Energiespeicher bestellt werden. Das aktuelle E-Auto-Portfolio von NIO besteht aus dem großen SUV ES8, dem darunter angesiedelten SUV ES6 und dem SUV-Crossover EC6. Die größte Reichweite mit der neuen Batterie bietet mit 615 Kilometer nach der hierzulande auslaufenden NEFZ-Norm der EC6.
Das neue Akkupaket für seine Elektroautos verfügt laut NIO nicht nur über mehr Energiekapazität für mehr Reichweite: Das Temperatur-Management sorge für mehr Sicherheit und längere Haltbarkeit. Das Design der 100-kWh-Batterie ermögliche einen um 40 Prozent optimierten Produktionsprozess sowie eine knapp 20 Prozent bessere Raumnutzung. Hinzu komme ein fortschrittliches, auf die jeweiligen Anforderungen während der Fahrt reagierendes Batteriemanagement für insgesamt bessere Leistung.
NIO liefert seine Elektroautos bislang exklusiv in Asien aus, dort ist die neue Batterie seit Kurzem vorbestellbar. Kunden mit einem 70-kWh-Stromer können auf Wunsch auf das potentere Akkupaket aufrüsten – dauerhaft durch Kauf oder vorübergehend via Miete. Letzteres ist auf Monatsbasis möglich oder zu einem vergünstigten Preis für ein Jahr. Sowohl die 70- als auch die 100-kWh-Batterie können zudem beim Neuerwerb eines NIO-Elektroautos gemietet statt gekauft werden. Der Preis für das Fahrzeug fällt dann entsprechend niedriger aus, dafür werden monatliche Raten fällig.
Neben dem Thema Batterien geht NIO auch das Thema Laden flexibler als die Konkurrenz an: Die Kunden haben unter anderem Zugriff auf ein kostenloses Netz an Batterie-Wechselstationen und können mobile Ladefahrzeuge sowie via App einen Ladeservice durch NIO-Personal ordern. Darüber hinaus hat das Unternehmen Ladelösungen für das Zuhause im Programm. Wann genau der Einstieg in Europa erfolgen soll und welche der Services auch außerhalb des Heimatmarktes vorgesehen sind, ist noch offen.
Jörg Hielscher meint
Tolles Auto – leider sind die Leasingkonditionen der Chinesen unterirdisch, weil der Restwert nicht kalkulierbar ist. Auch beim Preis sind die Chinesen bislang zu unrealistisch, das gilt für den völlig überteuerten Volvo Xc40 ebenso wie für den Aiways der inzwischen auch über 40k kostet. Der Polestar ist ebenfalls ein Flop, weil man die Technik nicht im Griff hat.
Peter W meint
Da muss ich doch lachen! Der Polestar ein Flop? Wegen eines Rückrufs? Der Aiways zu teuer? Ich hab den noch nicht gefahren, aber vielleicht ist er das wert? Welche deutschen Alternativen für 40.000 Euro gibts denn? Etwa VW? Die liefern halbfertige Software aus. Ist das kein Flop?
JürgenSchremps meint
100kWh und nur 615km nach NEFZ ?
Das sind dann ja unter 500 Wltp Kilometer, weniger als 350 in der Realität.
Und das auch noch für das kleinere der beiden Fahrzeuge… soviel zum Thema „China ist meilenweit voran bei BEVs“
Howbie meint
Wieso sollten 500 WLTP Kilometer nur 350 in der Realität sein???
Ich mach mal ein Beispiel:
Ioniq 28kWh: NEFZ 280 km, WLTP 230 km, Realität 220 km wenn man „normal fährt“.
Wenn man sportlich unterwegs ist, dann min. 200 km
Also Abweichung NEFZ zur Realität ca. 30%.
Das soll nur EIN Beispiel sein.
Von der NEFZ Reichweite kommt man mit ca. 30 bis 35% Abzug ungefähr auf die reale Reichweite.
Demnach bin ich mal definitv über 400 km.
Ergibt als ca. 25 kWh auf 100 km.
Damit liegen wir im Bereich von i Pace, EQC, e-Tron, Model X und den meisten anderen SUVs dieser Kategorie..
Also alles im gängigen Bereich.
Allerdings hat man hier die Möglichkeit zwischen verschiedenen Akkugrößen zu wechseln, was mal ein klarer Vorteil ist.
Fraglich ist nur ob überhaupt und wenn ja wann ein Nio auf unseren Straßen rollt…
Gunnar meint
„Das sind dann ja unter 500 Wltp Kilometer, weniger als 350 in der Realität. “
Es gibt also nur ein einziges Fahrprofil und somit nur eine Realität? So so, das ist mir neu.
Es gibt Leute, die schaffen mit ihrem Fahrprofil die WLTP-Angaben.
Es gibt sogar Leute, die schaffen mit ihrem Fahrprofil die NEFZ-Angaben.
Petzi meint
Es braucht hier wohl eine neue Norm: Bleifuß durchdrücken bis der Akku leer ist. Dann ist für jeden was dabei.
Peter W. meint
Ich hab nen 38er Ioniq. 311 km WLTP, in der Praxis im Sommer 340 km mit Klimaanlage, im gemäßigten Winter 260 km (Schnee gibt’s bei mir nicht), bei 130 auf der Autobahn mindestens 250 km.