Das Startup Jolt Energy und das Infrastruktur-Beratungsunternehmen Aecom haben eine Vereinbarung zur Einführung von „ultraschnellen Ladestationen“ in großen europäischen und nordamerikanischen Stadtzentren bekannt gegeben. Im Rahmen der Kooperation wird Jolt die Ladestationen herstellen und das Netzwerk betreiben. Aecom forciert die internationale Markteinführung mit Programmmanagement, Standortentwicklung, Einsatz der Geräte, Inbetriebnahme und Service vor Ort.
Jolt will bis 2025 bis zu 15.000 Ladegeräte in 250 städtischen Zentren installieren, zu gleichen Teilen in Europa und Nordamerika. Im Mittelpunkt steht dabei das flexible Ladegerät Merlin, das sich Unternehmensangaben nach in nahezu jeder Umgebung einsetzen lässt. Man habe Merlin in Deutschland speziell für Ladesituationen in Städten entwickelt, in denen das bestehende Stromnetz die Bereitstellung von Gleichstrom-Schnellladestationen schwierig mache, heißt es.
Die Jolt Energy Group ist ein in Dublin und München ansässiges Unternehmen, das 2017 von einem Team ehemaliger Manager aus der Automobil- und Energietechnik gegründet wurde. Als Ziel wird angegeben, „die traditionellen Konventionen des städtischen Ladens zu durchbrechen“. Aecom bietet im Bereich Infrastruktur international Dienstleistungen von der Planung, dem Design und der Entwicklung bis zum Programm- und Baumanagement an.
Im letzten Jahr hatte Jolt angekündigt, ab 2021 an mehreren Innenstadt-Tankstellen von Esso in Süddeutschland Schnelllader einzusetzen. Die Ladestationen vom Typ MerlinOne wurden von Jolt zusammen mit dem Nürtinger Unternehmen Ads-Tec konzipiert. Je nach Fahrzeugtyp lässt sich mit 160 kW Ladeleistung in einer Viertelstunde oder weniger Strom für 200 Kilometer ziehen. Eine MerlinOne-Station muss nicht an das Stromnetz angeschlossen werden, da sie einen Energiespeicher mit 200 kWh Kapazität enthält. Geht die Energie zur Neige, wird die entsprechende Station durch ein neues, vollgeladenes Exemplar ersetzt. Dazu hat Jolt einen Lkw mit einem automatisierten Kran entwickeln lassen – den MerlinTruck.
Kasch meint
Startup und Beratungsfirma – alles klar – lassen sich mit Fördergelder Akkus finanzieren, die dann schnell als defekt gemeldet werden, lukrativ als „junge gebrauchte“ unbemerkt weiterverkauft, und neue, vermutlich wieder mit Fördergeld angeschafft werden können. Coole Geschäftsidee.
Tom meint
Solche Stationen gibt es aber doch schon in besserer Variante?! Die lassen sich an die verfügbare „langsame“ AC-Stromversorgung anschließen und puffern quasi den Strom für DC-Ladevorgänge. Die Akkus der Station füllen sich stetig von selbst, so dass ein Wechsel nicht nötig ist. Die Ladestationen wurden im Zusammenhang mit Festivals, Fußballspielen, Konzerten und anderen Großveranstaltungen, an denen temporär ein großer Bedarf an Ladestationen besteht, beworben. Das Konzept passt aber auch ideal für die Innenstädte. Ich weiß nur nicht mehr wie die Dinger hießen bzw. wer sie hergestellt hat. Weiß das jemand?
Priusfahrer meint
https://ecomento.de/2020/11/06/aew-energie-stellt-mobile-elektroauto-ladestation-energy-to-go-vor/
https://ecomento.de/2018/01/31/bp-investiert-in-mobile-elektroauto-ladestationen/
Jensen meint
„Bis zum Jahr 2025 werden 30% aller Neuzulassungen Elektrofahrzeuge sein. 72% von uns leben und arbeiten in Städten und Vororten, aber es gibt nicht genug Strom unter den Straßen, um zu laden. Neue Verkabelungen werden zu erheblichen Störungen führen, Jahrzehnte dauern und Milliarden kosten.“
Die o.g. Sätze stehen auf der Startseite des Unternehmens. Das ist schon eine spezielle Sichtweise auf die Dinge. Da kann sich jeder seinen Reim drauf machen.
Nils P. meint
Wenn man das auf die Welt der Verbrennerfahrzeuge überträgt, Werden quasi irgendwo Benzinkanister aufgestellt um Fahrzeuge nachzutanken. So etwas hab ich ausser bei der Bundeswehr noch nirgends gesehen. Macht für mich im zivilen Bereich keinen Sinn.
Jensen meint
Temporäre Anwendungen, wo dann ein LKW einen Hochschrankakku anliefert sind sicher denkbar. Ansonsten sollte man es sinnvollerweise bei stationären Ladesäulen belassen, die auf das Stromkabel zugreifen, was ohnehin in der Erde liegt. An der einen oder anderen Stelle einige Verbesserungen und Verstärkungen in diesem Verteilnetz, viel mehr dürfte da nicht nötig sein. Einen Akku aus einem Akku zu speisen ist vermutlich nicht die effektivste Idee.
Wolfgang meint
Nach vier Autos aufladen kommt dann ein LKW – das nennt man nachhaltig :-0
Das Ding kann hoffentlich wie jede andere Säule zwei Fahrzeuge gleichzeitig laden. Sprich an einem attraktiven Standort alle ein bis zwei Stunden die Säule tauschen…
Sebastian meint
Sichert aber Forrest Gump Arbeitsplätze…
;-)
Priusfahrer meint
Habe ich nicht hier mal einen Artikel über eine selbstnachladende, autonome
Ladestation ohne Stromanschluß gelesen. Jedenfalls hab ich den Link dazu
gefunden.
Ladestation mit integrierter Methanol-Brennstroffzelle.
https://www.mdr.de/video/mdr-videos/d/video-459898.html
Priusfahrer meint
Da isss er ja. Wusste doch, daß der Artikel von ecomento war.
https://ecomento.de/2020/08/27/me-energy-the-drivery-test-netzautarke-schnellladestation-in-berlin/
Sebastian meint
Völliger Unsinn, diese Ladesäulen zu tauschen. 200 kWh reichen schon mal eine Weile aus… ich würde einfach ein 32A Kabel anschließen und den Akku dauerhaft geladen zu lassen.
Jörg2 meint
DAS ist ihnen auf einem DIXI-Klo eingefallen! ;-))
Ne, im Ernst: Da bin ich gespannt wie sich das entwickelt und wie sich dieser Aufwand (auswechseln) vs. Festinstallation rechnet.
Bodo meint
Schon allein wenn der Lkw mit Diesel in die Stadt fährt . Wo ist es dann noch umweltfreundlich?