Opel will ab 2028 in Europa nur noch Elektroautos anbieten. Das kündigte Firmenchef Michael Lohscheller am Donnerstag bei der Präsentation der E-Auto-Strategie des Mutterkonzerns Stellantis an. Zudem werde Opel als reine Elektro-Marke auf dem chinesischen Markt eingeführt, sagte Lohscheller. Für die Mitte dieses Jahrzehnts sei auch eine Neuauflage des Sportwagen-Klassikers Manta als E-Auto geplant. Bereits bis 2024 soll die komplette Modellpalette elektrifiziert sein.
Stellantis ist Anfang des Jahres aus der Fusion der Autounternehmen Fiat Chrysler und PSA entstanden. PSA hatte Opel 2017 übernommen und seinen Marken Citroën, DS und Peugeot hinzugefügt. Der Rüsselsheimer Anbieter erweiterte unter dem Dach von PSA sein E-Mobilitäts-Portfolio mit neuen teil- und vollelektrischen Autos. Das E-Programm soll nun noch einmal deutlich ausgebaut werden.
Stellantis will die Elektrifizierung konzernweit intensivieren: Bis Mitte des Jahrzehnts sollen mehr als 30 Milliarden Euro in Stromer und Software investiert werden. Unter anderem sind eine eigene Batterieproduktion und mehrere Plattformen geplant, auf denen dann unterschiedliche elektrische Modelle aufgebaut werden können. Emissionsarme Fahrzeuge sollen in Europa Ende des Jahrzehnts auf einen Anteil von über 70 Prozent kommen nach 14 Prozent zurzeit, wie Konzernchef Carlos Tavares bei einer Online-Präsentation ankündigte.
Zu Stellantis gehören neben Opel 13 weitere Marken, unter ihnen auch Alfa Romeo, Chrysler, Fiat, Jeep, Lancia, Maserati oder Ram. Neue Elektroautos im Stellantis-Konzern sollen auf eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern kommen, sagte Tavares. Er sieht vor, dass Autonutzer von 2026 an nicht mehr für einen E-Pkw zahlen müssen als für ein herkömmliches Auto mit Verbrennungsmotor. Bei dieser Rechnung seien mögliche staatliche Unterstützungen ausgeklammert. Mit der Ankündigung Lohschellers ist nicht ausgeschlossen, dass Opel nach 2028 auf außereuropäischen Märkten auch weiterhin Autos mit Verbrennermotoren verkauft.
Aktuell hat Opel neben Plug-in-Hybriden im Pkw-Segment die Elektroautos Corsa-e und Mokka-e im Angebot, außerdem diverse elektrische Nutzfahrzeuge. Als nächstes E-Modell ist eine Variante des neuen Astra geplant, allerdings zunächst nur als Teilzeit-Stromer.
Erster Ausblick auf den „Manta-e“
Wie genau der Manta als Elektroauto neuinterpretiert wird, bleibt abzuwarten. Mit dem GSe ElektroMOD hat Opel kürzlich das Konzept eines klassischen Manta mit modernerem Look und Batterie-Antrieb gezeigt. Ein diese Woche präsentierter erster Entwurf für den kommenden „Manta-e“ zeigt ein gänzlich anderes Format im futuristischen Crossover-Design:
„Der Manta ist eine echte Ikone in der Geschichte unserer Marke und eine Inspiration für ihre Zukunft“, so Lohscheller. „Die Zukunft der Automobilindustrie ist elektrisch – und Opel ist Teil dieser Bewegung. Wir sind auf dem Weg, Opel neu zu erfinden und uns zu einer jungen, grünen und globalen Marke zu entwickeln.“ Opel wolle sich von „cold“ zu „cool“ bewegen.
Barbara Roter meint
Bin gespannt. Teils hat ja das Retro-Design in der Tat am Markt gefruchtet, etwa beim Fiat 500. Nun kommen halt diverse andere, wie Renault R5/R4, Opel Manta und weitere, ebenfalls mit Retro-Design auf die Märkte. Der jüngeren Generation sagen diese Modelle freilich nicht mehr soo viel und wecken nicht jene Emotionen wie bei vielleicht 30 Jahre Älteren. Für mich (60+) sind Manta/R4/R5 mit positiven Erinnerungen aus den jugendlichen Jahren verbunden. Deshalb stehe ich auch als Kaufinteressentin für den R5 in den Startlöchern.
Florian meint
Klar wecken diese Autos bei uns keine Erinnerungen, aber mir reicht es wenn sie gut aussehen. Und meinen Geschmack treffen so einige der Retro-Design-Autos ;)
Gerd Tarzungh meint
Sehe ich auch so.
Vor allem, wenn‘s mehr als nur der traditionsreiche Name ist und auch wirklich Elemente des Kult-Designs aufgegriffen werden. Das scheint beim Opel Manta der Fall zu sein und auch bei den beiden genannten Renaults R4/R5. Gut so. Ich bin als Kaufinteressent in Wartestellung, versprochen.
Peter W meint
Für Opel, die ja ohnehin nur noch aus dem Markennamen bestehen, ist es kein Problem unter dem Dach eines Großkonzerns nur noch BEV zu bauen. Die verkaufen ja ohnehin kaum noch was. Mit dem Manta können sie sich dann auch gleich als Nischenhersteller outen.
MacGyver meint
Frage in die Runde: Seit wann ist Manta cool? Hab ich was verpasst. Manta steht doch eher für Prollo peinlich. Oder wissen das die Stellantis Franzosen vielleicht nicht?
Wikipedia: „ Der Manta gilt als billiges Möchtegern-Sportvehikel, den Besitzern wird geringer sozialer Status und niedrige Intelligenz unterstellt. Sie werden als Angehörige der Unterschicht, als dumm und primitiv dargestellt…“
Wäre ein unbelasteter und frischer Neuanfang nicht besser? Ich persönlich kenne niemanden der als Mantafahrer gesehen werden möchte. Vielleicht verkehre ich aber auch einfach nicht in den „richtigen“ Kreisen. ????
Peter W meint
Du musst Dir erst mal in die Stiefel pinkeln damit Du dazu gehörtst …
DerÄlbler meint
Das Proll Image galt nur für den Manta II , Stelantis will aber den Manta I als BEV wieder aufleben lassen, zumindest stilistisch.
MacGyver meint
Nicht den Entwurf für den kommenden „Manta-e“ mit dem ElektroMOD verwechseln. Der wird so niemals in Serie gehen.
Außerdem, hast Du mal was von MantaII-Fahrer-Witzen gehört? Ich auch nicht! ????
MacGyver meint
Das Schwarze Peter Spiel mit Verbrennern ist im vollem Gange.
ID.alist meint
Opel ist nicht die größte Marke im Stellantis Konzern, von daher macht es Sinn diese als Test zu nutzen. Außerdem Vauxhall (Opel für Briten) wird ab 2030 höchstens PHEVs verkaufen dürfen, und ab 2035 nicht mal das.
Florian meint
Ich bin ja gespannt, was von den Ankündigungen am Ende übrig bleibt.
Opel spricht ja durchaus eine preissensiblere Kundschaft an und der Akku für einen 800km Astra dürfte doch etwas teurer werden. Und aktuell kostet so ein Astra vollausgestattet nicht mehr als 40.000€. Zu dem Preis bekomme ich ein Model 3 mit 400km Reichweite oder einen Kona mit kleiner Batterie (300km) und guter Ausstattung.
MacGyver meint
800 km Reichweite? Wo lebst Du denn? Für einen E-Astra??? ????
Florian meint
Text gelesen oder bist du nur wegen der Kommentare hier?
„Neue Elektroautos im Stellantis-Konzern sollen auf eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern kommen“
Der Corsa wird sicher keine 800km bekommen, zumindest nicht in den nächsten 5-10 Jahren. Bei einem Astra, der auch gerne in Flotten für Vertriebler oder Kundendienstleister genutzt wird kann eine Akkuoption von bis zu 800km schon Sinn machen.
MacGyver meint
770 km Reichweite hat z.B. ein EQS von Mercedes. Absolutes Spitzenmodell und Benchmark in seiner Klasse. Und Du gehst davon aus, dass ein Opel E-Astra (unteres C-Segment) mehr bekommt. Zu Stellantis gehören zum Beispiel auch so Marken wie Maserati. Aber die 800 km Reichweite bekommt der Astra spendiert oder was??? Sorry, aber ich mach mir gleich in die Stiefel… ????
Florian meint
Dann mach dir ruhig in die Stiefel.
Nur so zur Info der Plan umfasst quasi das ganze Jahrzehnt und sagt nicht aus, dass nächstes Jahr ein Astra mit 800km Reichweite kommt.
Christian Zander meint
Bis zu ist bestimmt wie bei Internet-Verträgen zu verstehen.
Also 50km Reichweite sind auch „bis zu“ 800km. also analog zu „bis zu 100 MBit“ für eine tatsächliche maximale 16Mbit-Leitung.
Da würde ich nicht so viel drauf geben.
Sebastian meint
Florian
auf Teslamag gibt es einen besseren Bericht über Stelantis und deren Akkus.
Gunnar meint
So langsam unterbieten sich die Hersteller mit immer früheren Terminen für das Ende der Verbenner. Ich dachte bisher, VW geht am stärksten voran in Richtung BEV. Wenn Opel seinen Plan so wirklich umsetzt, sind sie mit großem Abstand die Ersten. Chapeau (schreibt man das so?)
Christian Hirten meint
Jo, richtig geschrieben ???? Meistens schreibt man es allerdings mit einem Ausrufungszeichen hinten dran ????
Stefan Kartet meint
„Verbenner“ muss man dann doch aber eigentlich mit einem „p“ schreiben ;)
Passt also.