Angesichts seiner jüngsten Äußerungen zu klimapolitischen Weichenstellungen im Verkehrssektor warnt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Bundesverkehrsminister Wissing davor, sich die „Klimaschutz-Blockadehaltung der Autolobby“ zu eigen zu machen.
Der FDP-Politiker wolle die dringend nötige Verschärfung der europäischen CO2-Flottengrenzwerte für Neuwagen verhindern, so die DUH. Das im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP verankerte Ziel von 15 Millionen vollelektrischen Fahrzeugen bis 2030 solle nach seinem Wunsch durch Einrechnung von Plug-in-Hybriden faktisch halbiert werden. Anders als noch im Januar angekündigt, halte er zudem offenbar ineffiziente synthetische Kraftstoffe („E-Fuels“) für eine ernst zu nehmende Option im Pkw-Segment.
„Verkehrsminister Wissing ist erst wenige Monate im Amt und schon ist klar: Er steht genauso unter der Fuchtel der Autolobby wie seine CSU-Vorgänger“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Die Richtlinien der Klimapolitik im Verkehrsbereich werden weiter in den Konzernzentralen rückwärtsgewandter Autokonzerne festgelegt – auf Kosten des Klimas. Wissing bricht mit diesem Kurs nicht nur zum Teil den Koalitionsvertrag, sondern nimmt auch in Kauf, dass die Lücke zu den verpflichtenden Zielen des deutschen Klimaschutzgesetzes immer größer wird. Die Koalitionspartner SPD und Grüne müssen jetzt eingreifen und verhindern, dass der Klimaschutz den kurzfristigen Profitinteressen der Autoindustrie zum Opfer fällt.“
Der letzte Projektionsbericht der Bundesregierung zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen zeigt laut der DUH, dass für weitere Verzögerungen „absolut keine Zeit“ mehr sei. Demnach werde die Lücke zu den verbindlichen Klimazielen im Verkehr in den kommenden Jahren immer weiterwachsen und im Jahr 2030 mehr als 40 Millionen Tonnen CO2 betragen – fast 50 Prozent mehr Emissionen, als es das Klimaschutzgesetz erlaubt. Eine deutliche Verschärfung der CO2-Flottengrenzwerte der EU sei ein wichtiger Hebel, um dem entgegenzuwirken. Der bisherige Vorschlag der EU-Kommission würde in diesem Jahrzehnt praktisch keine weitere Emissionsminderung bringen. Die meisten Hersteller würden die für 2025 vorgeschlagene CO2-Reduktion von 15 Prozent bereits im kommenden Jahr ohne größere Anstrengungen erreichen. Wenn dann der nächste Grenzwert wie vorgesehen erst in 2030 greife, würden die Emissionen bis dahin auf hohem Niveau stagnieren.
„Lasche Vorgaben schaden Klima & Verbrauchern“
„Die EU-weit geltenden CO2-Flottengrenzwerte für Neuwagen sind eines der zentralen Instrumente, um die Antriebswende und damit Klimaschutz im Straßenverkehr durchzusetzen“, so Dorothee Saar, Leiterin des Bereiches Verkehr und Luftreinhaltung der DUH. „Minister Wissing sollte wissen: Je schwächer die Revision ausfällt und je mehr CO2 Neuwagen künftig noch emittieren dürfen, desto größer müssen die nationalen Anstrengungen ausfallen, um die verbindlichen Klimaschutzziele einzuhalten. Lasche Vorgaben schaden dem Klima ebenso wie Verbraucherinnen und Verbrauchern. Auch die Pläne mit Blick auf Plug-in-Hybride und E-Fuels sind alles andere als wirksame Klimapolitik. Dabei können wir uns gerade im Verkehrssektor, der bislang nichts zum Klimaschutz beiträgt, keine Verzögerung mehr leisten!“
Plug-in-Hybride werden in Deutschland flankierend zu Elektroautos mit hohen Summen gefördert. Doch die Teilzeit-Stromer sind umstritten, da ihr Umweltnutzen laut Kritikern nur auf dem Papier existiert. Plug-in-Hybride verursachten im Realbetrieb ein Vielfaches der Treibhausgasemissionen, die der Hersteller formal angibt, bemängelt die DUH. Und E-Fuels als Alternative zu den aktuellen Verbrenner-Kraftstoffen seien in der Herstellung enorm energie- und kostenintensiv. Sie würden in den kommenden Jahrzehnten nur in äußerst begrenztem Umfang zur Verfügung stehen und dann für die Schifffahrt und den Flugverkehr benötigt.
alupo meint
Mann. mann. mann, das Jahr hat kaum angefangen und schon wieder fühle ich mich wenn ich das oben lese genötigt an die DUH Geld zu spenden. Aber es ist ja für einen guten Zweck. Und man bekommt ja viel vom Finanzamt wieder zurück. Das finde ich gut…
Abgesehen davon wollte ich die inzwischen gestoppten früheren Spenden/Mitgliedsbeiträge an den NABU und den VCD ja nicht auf dem eigenen Konto thesaurieren. Da kommt mir die DUH doch gerade recht.
one.second meint
Da hat er mal was Sinnvolles gesagt, nämlich eben dass E-Fuels keinen Sinn machen, und dann kommt natürlich sofort die Kehrtwende. Aber natürlich ist es bei FDP-Ministern aus ideologischen besonders einfach, reaktionäre Konzerninteressen für den Profit einzelner anzubringen.
NiLa meint
Schön, dass Wissing die Kurve gekriegt hat und sich wieder zur Technologieoffenheit bekennt.
Erstaunlich und umso erfreulicher, dass auch Scholz den Grünen Phantasiereisen in diesem Punkt Einhalt gebietet. Da kann ein Herr Resch in seiner unnachahmlich unsympathischen Art herumkläffen, wie er will.
Peter W meint
Die Entrüstung mag groß sein, aber etwas anderes war nicht zu erwarten.
Viele träumen immer noch vom Erreichen des 1,5 Grad Klimaziels. Das ist absurd, und auch die 2 Grad Marke wird die Menscheit ganz locker überschreiten.
Wir Menschen sind einfach zu dumm und zu gierig! Ich empfehle das Buch 6 Grad mehr und
Don’t Look Up!
elbflorenz meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Thomas Claus meint
Die Norweger sind durch ihre Vorkommen an Öl und Gas sehr reich geworden. Die deutschen sind zu großen Teilen eher arm im Vergleich. Dazu ist die Bevölkerung auch nicht so groß wie in Deutschland aber saubere und günstige Wasserkraft steht hierzu im Verhältnis in großer Menge zur Verfügung. Wenn die Voraussetzungen in D ähnlich wären, dann hätten wir einige Probleme weniger.
Michael S. meint
In Norwegen sind die Elektroautos einzig und allein über den Preis so erfolgreich.
Wasserkraft, niedrige Geschwindigkeiten und viele private Lademöglichkeiten sind da nur noch hilfreiche Faktoren.
Und über den Preis kriegt man die auch hier problemlos großflächig in den Markt, da werden dann schnell alle anderen Bedenken zur Nebensache.
Thomas Claus meint
Klar, wenn man das e Auto zum gleichen Preis bekommt dann sieht es wieder anders aus aber gerade bei einfachen Autos zwischen 20 bis 25 k bekommt man elektrisch eben nichts vernünftiges. Wenn doch dann mit erheblichen Abstrichen.
Andi EE meint
Aber es kann ja nicht die Lösung sein, dass du im übertragenen Sinn, jeden Morgen den Garten des Nachbars zerstörst, ohne dafür eine Entschädigung zahlen zu müssen. Das machst du mit dem Verbrenner, du siehst den Schaden nur nicht, weil das CO2 unsichtbar ist.
Deine verursachte Zerstörung MUSS monetäre Konsequenzen haben. Es kann nicht sein, dass Elektrisch und Fossil gleich teuer ist. Das widerspricht dem Verursacherprinzip. Das muss die Aufgabe der Politik sein, das endlich in die Birnen der Leute zu prügeln. Erst wenn diese fundamentalen Dinge vom Volk verstanden werden, kann man die nötigen Regeln einführen.
Ich staune immer wieder, wie man das in Skandinavien vermitteln kann. In Sachen Corona war es offensichtlich auch viel einfacher, Regeln einzuführen die dann alle befolgen, egal wie streng sie in den jeweiligen Ländern waren. Man kann sich offensichtlich in wichtigen Dingen dem Kollektiv unterordnen. Bei uns ist jeder Klimaforscher und Virologe und weiss überall besser Bescheid. Was für ein Ärger / Selbstüberschätzung.
Allstar meint
@AndiEE
Sieht man ja an Dir, Du weißt auch alles besser und leidest an Selbstüberschätzung ;-)
Wenn es Norwegen um Umweltschutz ginge, dann würden die ihr Öl im Boden lassen. Das Öl ist der einzige Grund für deren Reichtum, damit wird die Energiewende bezahlt. Ziemlich scheinheilig. Die 50.000 Beschäftigten in Norwegens Ölindustrie haben übrigens eine mächtige Lobby.
Andi EE meint
@Allstar
Nein, ich gebe die Wissenschaft wieder. Die Umsetzung ist nicht wissenschaftlich, aber sie ist in Norwegen erprobt und sie funktioniert, selbst mit einem hohen Anteil an Leuten wie dir, funktioniert das und lenkt die Dinge in die richtige Richtung.
Deine Reaktion ist so typisch für den Typus des völlig beratungsresistenten Bürgers. Für dich braucht es diese monetären Anreize, weil mit Logik alleine, ist eine freiwillige Umstellung ein hoffnungsloses Unterfangen.
Allstar meint
@AndiEE
Man merkt wie hilflos du argumentierst. Deine „Stimme der Wissenschaft“ sagt also Der Zweck heiligt die Mittel? Für Dich ist es ok dass Norwegen 2 Millionen Barrel Öl pro Tag fördert um seine Klimaziele zu erreichen? Der RDW kann ja ruhig im co2 ersaufen. Das ist scheinheilig und verlogen. Leider bist du Beratungsressistent, oder du arbeitest selber für die Petrochemie, anders kann ich deinen Text nicht zuordnen.
NiLa meint
Und nicht zu vergessen: über 80% der Norweger wohnen ziemlich konzentriert in der Städteregion im Süden des Landes. Die Strecken dort sind kurz. Wer mal hoch in den Norden will, nimmt die Bahn, den Verbrenner Zweitwagen oder gleich das Flugzeug.
Andi EE meint
Die Strecken sind nicht kurz und je weniger dicht ein Land besiedelt ist, desto mehr Weg ist für die Infrastruktur pro Kopf nötig, bitte da keine Märchen verbreiten. Das gleiche Problem mit der Stromtrasse (in DE Nordsee / Windkraft) gibt es in Norwegen auch. Halt vermehrt mit Wasserkraft. Aber die ist auch nicht dort wo man sie braucht. Man muss die Verteilung desxStroms einfach mal erstellen und dann hat man das. Von dem wird man nachher Jahrhunderte profitieren. Ein gut ausgebautes Stromnetz ist das A und O für eine moderne funktionierende Gesellschaft.
Aber die Holzköpfe hängen immer noch am Öl und Gas. Statt dass man sich diese Posse mit Russland jetzt zu Herzen nimmt und auf deutlich mehr Eigenversorgung setzt. Das ist doch in unserem Interesse, diese unsägliche Abhängigkeit von diesen gestörten Machthabern im nahen Osten und Russland, stark abzubauen.
elbflorenz meint
Jetzt müssen wir erstmal alles in LNG – Infrastruktur investieren. Und der Staat wird bei Nichtinbetriebsetzung von NS2 heftige Entschädigung zahlen müssen.
Die Energie-Wende können wir uns auf absehbare Zeit in die Haare schmieren.
Wer daran Schuld ist sage ich lieber ned. Sonst wird man hier sofort zensiert. Die Wahrheit will halt keiner lesen …
Mäx meint
@elbflorenz
Jetzt hört doch mal auf mit diesem unsäglichem Wort Zensur.
Du hast es ja nicht mal probiert.
Hab das Gefühl die Hälfte der Kommentatoren wären bei den Querdenkern gut aufgehoben, bei der ganzen Paranoia die ihr teilweise schiebt.
Der Rest stimmt wohl…wird nicht ganz einfach mit der Stromwende….geschweige denn Energiewende.
Aber jetzt schon wieder direkt aufzugeben ist auch einfach quatsch.
Kasch meint
Genau so ist es mit Norwegen. Wir hätten in Deutschland aber primär deutlich weniger Probleme, wenn freie Marktwirtschaft nicht an allen Ecken und Enden per Gesetze, Förderprogramme und Pilotanlagen ausgebremst werden würde – nur ein paar Beispiele:
Kaum jemand wird an einer Ladesäule 10 Cent mehr die kWh zahlen, nur um seine EC-Karte nutzen zu können, wenn Rfid-Karten europaweit die elegantere Wahl sind.
BEV-LkWs werden rasant kommen, aber selbstverständlich lange nur für Kurzstrecken im Verteilerverkehr. Es geht in Deutschland um durchschnittlich 350 km tägliche Lieferstrecken zwischen Zentrallager und Niederlassungen. Wo werden die LkWs wohl geladen ? Im eigenen Zentrallager unter 10 Cent die kWh, wärend der LkW mit Waren beladen wird, oder neben der Autobahn am öffentlichen Lader für rund 70 Cent die kWh, wärend der durchweg zu bezahlende Fahrer mindestens eine halbe Stunde auf einen freien Anschluss wartet und eine weitere halbe Stunde wärend dem Laden nasebohrt ? Wofür also jetzt ein staatlich organisiertes, öffentliches LkW-Ladenetz, das dann von der Wirtschaft finanziert werden soll ?
Zu Förderprojekten wie H2, eFuels, Oberleitungen, Induktionsspulen unterm Teer, etc. ist es nicht wert, sich zu äussern.
Haben wir wirklich soviel Gelder zu verschleudern ? Verdient sich Mancher dadurch eine goldene Nase, … ? Viele Fragen auf die die Öffentlichkeit wohl keine ehrliche / sinnvolle Antwort bekommen wird.
Horst Krug meint
Im Grunde ist das eine Jubelmeldung für meine Tesla Aktie, die es gar nicht nötig hat, hier ist die deutsche Schreibmaschinen Konkurrenz die zerlegt sich selber, die behindert sich selber. Offenbar brennt es lichterloh bei den alten deutschen, und sie versuchen, das unmögliche zu verhindern, sie werden selber alles verlieren.
Jeru meint
Das sehe ich anders. Die „alten Deutschen“ haben Tesla aus meiner Sicht an entscheidenden Fronten überholt:
Autonomes Fahren, Entwicklung einer variablen Plattform, Qualität, km/h bei der Nachladung, Preis, usw.
Ich persönlich habe den Eindruck, dass bei den OEM´s nur noch vereinzelt gegen den Wandel gekämpft wird. Der Wille und die Produkte sind doch da..
alupo meint
Schau doch einfach die weltweiten Verkaufszahlen an um zu sehen wer mit sehr großem Abstand an der Spitze steht. Du kannst auch gerne noch die Plugin-Hybriden mitzählen, das ändert nichts. Oder die gerade veröffentlichten Produktionszahlen von Tesl in China im Januar 2022, wieder ein neuer absoluter Produktionsrekord.
Oder schaue Dir die Margen an die Tesla generiert aufgrund ihrer durch Innovationen entstandenen Kostenvorteile.
Ein Beispiel: vergleiche die Schlauchlängen des Heiz-/Kühlsystems von einem aktuellen Tesla z.B. mit dem vielgelobten Mach E. Der Ford braucht dafür die 3-fache Länge, mit negativen Folgen für die Kosten, das Gewicht, das benötigte Volumen, die Reparaturwahrscheinlichkeit durch viele Verbindungsstellen usw..
Oder Vergleiche die von Porsche benötigten 2 Gänge incl. einer Kupplung dafür mit der Lösung von Tesla „einen carbonummantelten Läufer“ um das Ausdehnungsproblem bei hohen Drehzahlen in den Griff zu bekommen.
Fast alle BEV Hersteller verwenden noch energieschluckende altertümliche Siliziumtransistoren und -dioden. Tesla hat dieses Kapitel der Automobilgeschichte bereits 2017 mit dem Model 3 ins historische Museum vergelegt.
Und der hier hochgelobte EQS verfügt nicht einmal gegen Aufpreis über eine Wärmepumpe. Sein Energieverbrauch ist entsprechend hoch. Das ist in 2022 für ein Auto dieser Preisklasse echt schwach.
Jeru meint
Deshalb habe ich ja geschrieben „[..] an entscheidenden Fronten [..]“.
Natürlich gibt es technische Details, bei denen Tesla den besseren Job macht. Als Kunde kaufe ich jedoch nicht die Schlauchlänge, sondern ein Gesamtpaket. Der EQS ist aus meiner Sicht das beste EV, offensichtlich auch ohne Wärmepumpe.
Jürgen V meint
Die Nordländer schaffen das, weil dort nicht alle mit doppelten Pferdeanhänger und 200 km/h 1000 km am Stück fahren müssen. Ironie off
Flo meint
…über 3 Alpenpässe.
Jürgen V meint
Herr Wissing ist nicht nur Opfer der Autolobby, sondern auch von den Petrobetonköpfen seiner und anderer Parteien. Allen voran unserem Finanzminister Lindner. Das merkt man vor allem an dem ständigen erwähnen der e-Fuels. Die wären nicht nur ca. 5 bis 6 Mal so energieintensiv herzustellen, sondern auch noch so schweineteuer, daß es sich nur sehr sehr wohlhabende Menschen leisten könnten. Hauptsache es wird was verbrannt. Diese Leute werden es nie kapieren, weil sie einfach nicht weiter denken können, als die Nase aus dem Gesicht ragt. Und solchen Leuten sagt man dann auch nach, sie wären gebildet. Den Rest könnt ihr euch denken….
Djebasch meint
Tja leider haben die Grünen mit Ihrem Super Ministerium gar nichts erreicht, statt die wichtigsten Posten zu besetzen hat man sich mit diesem Pseudo Ministerium einfach nur Posten gesichert um später sagen zu können – wir konnten ja nichts machen…
Man rast hier gerade mit wehenden Fahnen in den Sonnenuntergang und es interessiert anscheinend keinen was mit den nächsten Generationen passiert…
Alexandra meint
naja – ganz so schlimm finde ich es jetzt nicht. Demokratie heisst auch Kompromisse eingehen. Und wenn die FDP mit regiert, stehen ihr auch Ministerien zu. So gern ich auch alle in grüner Hand (egal welche Partei) gesehen hätte….
Andi EE meint
@Djebasch
„Tja leider haben die Grünen mit Ihrem Super Ministerium gar nichts erreicht, statt die wichtigsten Posten zu besetzen …“
Diese Aussage ist unsinnig. Egal welchen Minister du stellst, wenn deine Koalitionspartner mit den Arbeitsplätze (SPD) und den Technologie-Champion (FDP) andere Prioritäten haben, kommst du nicht 1:1 mit deinen Forderungen durch.
Beschwer dich doch bei den richtigen Parteien. Dass die FDP mit ihrem Wasserstoff und E-Fuels den Champion subventionieren wollen, dass die SPD sich für keine griffige CO2-Steuer begeistern kann, die analog von Norwegen die Bürger tatsächlich zum Umstieg zwingt und keinen Zweifel offen lässt, welcher Antrieb jetzt und in der Zukunft günstiger sein wird. Dass man die Arbeitsplätze von BMW, Mercedes und VW noch mit den PHEVs schützen will, wächst doch nicht auf dem Mist der Grünen. Das ist die FDP mit der Unterstützung der SPD, sonst wäre diese Förderung der PHEVs längst weg.
Schau die Mehrheitsverhältnisse der Regierung an, da braucht man kein Mathematiker sein, um zu sehen wer sich für was einsetzt.
Herbert meint
Zitat: „Man rast hier gerade mit wehenden Fahnen in den Sonnenuntergang und es interessiert anscheinend keinen was mit den nächsten Generationen passiert…“
Wir deutschen nehmen uns einfach viel zu wichtig. Das sagt dieser Satz, der aktuell inflationär im Internet und den Medien verwendet wird, aus.
Genau wie viele meinen wir sind das Land das die Technologieführerschaft in allen Bereichen gepachtet hat denken wir auch wir hätten einen Einfluss aufs Weltklima und damit eine besondere Verantwortung den anderen mal wieder zu zeigen wie es geht…
Größenwahn scheint unser Ding zu sein.
Ich find Nachhaltigkeit klasse und am besten sollte Deutschland schon seit gestern CO2 neutral in allen Sektoren unterwegs sein (das meine ich ernst)
Aber nicht weil ich denke wir deutschen retten so irgend ein Weltklima, nein weil es auf lange Sicht einfach wirtschaftlicher ist.
Sind wir mal ehrlich, das Weltklima interessiert sich für Deutschland genau so wie wenn in China der berühmte Sack CO2 (vor 20 Jahren noch Reis) umfällt…
Deswegen völlig egal was grün rot gelb blau schwarz rosa (oder welche Farbe die Regierung in Zukunft auch hat) für ein Tempo beim Wandel vorlegt uns bleibt nur zu hoffen das die andern mitmachen! Was nicht heißt wir sollten abwarten bis andere etwas tun, siehe Punkt oben „Wirtschaftlichkeit“ denn ich liebe es wenn sich etwas rechnet!
Aber die Hände über den Kopf schlagen nur weil mal einer eFuels oder Wasserstoff in den Raum brüllt und dann meinen die Welt geht unter ist leicht irrational…
elbflorenz meint
Solange nach e-fuels nur „gebrüllt“ wird, ist es tatsächlich kein Weltuntergang.
Problematischer wird es, wenn man e-fuels im PKW für eine wirkliche Option hält und darauf hin die Autoindustrie und der Staat Gelder investiert – sowohl noch in Verbrenner-Technik als auch in die Herstellung von e-fuels. (das sollte Mal lieber die Flugzeugindustrie machen)
Andi EE meint
@Herbert
„Ich find Nachhaltigkeit klasse und am besten sollte Deutschland schon seit gestern CO2 neutral in allen Sektoren unterwegs sein (das meine ich ernst)
Aber nicht weil ich denke wir deutschen retten so irgend ein Weltklima, …“
Doch genau so geht es und nicht anders. Die die es wirtschaftlich stemmen können, müssen vorangehen. Alles andere funktioniert nicht und wird in der Zerstörung der Lebensgrundlage enden. Deutschland (VW-Flotte in der gesamten Welt als Beispiel) ist einer der Hauptverursacher von CO2, wieso sollte das nicht einen signifikanten Beitrag leisten. Selbstverständlich bringt das extrem viel, diese dummen Ausreden sind das Problem, dass der eigene Anteil nix bewirke. Diese Ausrede könnte jeder Chinese auch bringen, pro Kopf ist der Anteil dort viel tiefer als in DE.
Herbert meint
„ Deutschland (VW-Flotte in der gesamten Welt als Beispiel) ist einer der Hauptverursacher von CO2,“
Anteile (weltweit) am CO2 Ausstoß:
Verkehrsenktor insgesamt: 25%
Straßenverkehr: 18%
privater PKW Verkehr: 11%
Jetzt ist es müßig zu schätzen welchen Anteil VW am weltweiten PKW-Bestand hat aber sind wir mal optimistische 25% an dann bleibt meine Aussage von oben bestehen…
Selbst wenn wir davon ausgehen würden das jedes zweite Auto in der Welt aus Deutschland kommt, liegt der Anteil bei unter 6%
Das auf null zu bekommen ist natürlich besser als nichts aber da haben wir größere Brocken die wir noch schneller angehen müssten…
bs meint
„es interessiert anscheinend keinen was mit den nächsten Generationen passiert“
Es ist nicht der nächste Generationdie es erst merken wird. Die (Automotive) Wirtschaft wird durch falsche Anreize den Anschluss verlieren. Das wir sich in den nächste Legislaturperiode schon Auswirkungen haben. Das könnte die gesammte Wirtschaft runterziehen. Wenn wir dann auch noch mit hohen Energiekosten rechnen müssen weil wir auch dort die Wende nicht schaffen, dann wird es in diesem Dekade schon größere Problemen geben.
Es ist nicht nur Lobbyisme, es ist auch weil wir in der Politik zu wenige Menschen ahben die Technik verstehen und wirklich rechnen können.
E-Fuels ist technisch kaum effizienter zu machen udn kostet wegen dem Energieverlusst zu viel Geld.
Etwas deplaziert und blumig formuliert, aber anfang der 40 Jahren wollte Deutschland mit E-Fuels den Kriegsmachine zum Laufen halten. Am Ende hat man Pferden beschlagnahmt und an den Front eingesetzt. Symbolischer kann es fast nicht sein.
Alexandra meint
vergesst mal nicht die mehr als 20 Millionen die Toyota
https://ecomento.de/2022/02/14/toyota-mobilitaetsmarke-kinto-erhaelt-millionen-foerderung-fuer-wasserstoffauto-leasing/
und Hyundai
https://ecomento.de/2022/01/26/bund-foerdert-leasingangebot-fuer-800-hyundai-nexo/
bekommen.
Aber Leichtfahrzeuge wie der microlino oder X-Bus werden nicht gefördert … kleine, leichte, sparsamen (Pendler-)fahrzeuge. Aber die haben eben keine Lobby wie die großen Hersteller
Kasch meint
Vollkommen richtig, Umweltschutz wird innenpolitisch im Westen nie wirklich realisiert werden. Auch wenn ich mit meiner Prognose nahezu alleine da stehe: In den nächsten Jahrzehnten wird Umweltschutz in China schlicht verordnet, bemerkenswerte Technologien daraus hervorgehen und ersmalig echten Druck auf die „freie Welt“ samt „freier Marktwirtschaft“ erzeugen.
Allstar meint
Mal wieder ein guter Joke von Dir, Respekt! :-)
Andi EE meint
In Norwegen funktioniert es hervorragend. Es gibt keine Ausreden, das liegt nur am Willen der Politiker und leider auch am doofen Volk, was meint, dass die elektrische Energie nicht reicht und an jeder Ecke gegen all die Bemühungen für EE und Werke wie Tesla protestiert und prozessiert.
Ich frag mich manchmal, wieso es in den Norländer-Demokratien so einfach geht und bei uns pausenlos dieser Schwachsinn und diese Angstmacherei grassiert.
Flo meint
Alles richtig, Norwegen agiert aber eben frei von Zwängen, die haben keine Autoindustrie. Man wünscht sich hier mal Politker, die einen A…ch in der Hose haben.
Wenn die Plug-In Förderung (Geld und CO2-Schönrechnung) wegfällt dann wäre das Thema Verbrenner erledigt.
Horst Krug meint
Das Problem in Deutschland sind wirklich nicht die Politiker, denn die würden sofort das machen was die Wähler wollen, denn die Politiker wollen ja wieder gewählt werden.
Das alleinige Problem in Deutschland sind die Untertanen, die sich im Grunde für nichts interessieren, sie wollen nicht sehen und nicht hören, der Untergang wird Ihnen sicher sein. So wie in der Geschichte immer wieder das gleiche
Kasch meint
Nebenbei, die ersten drei Schiffe mit Teslas aus China sind eingetroffen. Wieviele werden wohl noch folgen in diesem Quartal ? Sicher nur eine Phatamorgana / Hirngespinst 😂
Kasch meint
Und noch was Wichtiges, wenns auch temenfremd ist – hoffe es wird ausnahmsweise deshalb nicht gelöscht:
Putin zieht überflüssige Truppen von der ukrainischen Grenze ab, und fährt wohl wo auf direktem Weg hin ? In Litauen, Polen, … wird aus Sicht Russlands, Russland direkt an seiner Grenze militärisch massiv bedroht. Wer mitbekommen hat, wie effizient Russland Afrika nach Belieben gestaltet, sollte sich vielleicht mal fragen, wer langfristig militärisch raffinierteste Pläne umsetzen kann.
elbflorenz meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
elbflorenz meint
Kohleausstieg natürlich.
Aber einen Kohleaufstieg werden wir dank der USA bekommen …