Elon Musk, Gründer und Chef von Tesla Motors, betont stets, dass er Konkurrenz für das Tesla Model S mit offenen Armen begrüßen würde. Tesla hat sich zum Ziel gesetzt, seine Produkte laufend zu verbessern, etwas mehr Innovationsdruck von anderen Herstellern würde man daher sportlich nehmen. Denn Musk setzt auf die alte Weisheit, dass Konkurrenz das Geschäft belebt und stärkerer Wettbewerb der Verbreitung von Elektroautos nur gut tun kann.
Der deutsche Premiumhersteller BMW hat kürzlich nach langjähriger und aufwändiger Entwicklungsarbeit mit viel Selbstbewusstsein den BMW i3, sein erstes Großserien-Elektroauto, vorgestellt. Elon Musk scheint von dem fertigen Produkt jedoch nicht wirklich beeindruckt zu sein und tat dies, wenn auch eher unbeabsichtigt, öffentlich kund.
„Raum für Verbesserung“
In einer vor Kurzem abgehaltenen telefonischen Gesprächsrunde mit Investoren des kalifornischen Elektroautoherstellers wurde auch der i3 angesprochen. Anfänglich lobte Musk BMW für deren Einstieg in die Produktion von Elektroautos, ergänzte aber, dass der BMW i3 „Raum für Verbesserung habe“. In diesem Sinne hoffe er, dass man bei BMW ebenfalls an einer laufenden Optimierung seiner Produkte interessiert sei. Kurz darauf unterbrach aufkommendes Gelächter das Telefonat für kurze Zeit. Dem Mitschnitt des Telefonats nach zu urteilen, war Musk zwar nicht der erste, aber doch recht schnell einer der in fröhlichem Gelächter vereinten Gesprächsteilnehmer.
Elon Musk ist nicht als unfairer oder überheblicher Unternehmer bekannt, den Augenblick kurzer Belustigung muss man daher im Zusammenhang mit Teslas bisherigem Erfolg und der dahinter stehenden Philosophie sehen.
„Keine Kompromisse“ bei Tesla
Bereits der Werbeslogan für das Model S verkündet unmissverständlich: „Keine Emissionen. Keine Kompromisse.“ Denn Teslas erklärtes Ziel ist, dass Elektroautos als gleichwertiger Ersatz für regulär betriebene Fahrzeuge angesehen werden können. Den limitierten Einsatz nur für die Stadt lehnt man ab. Musks und Teslas Ansicht nach, sollte in Zukunft jeder ein elektrisches Auto fahren und die Autohersteller daher Lösungen anbieten, die die Masse der Verbraucher ansprechen.
Das derzeit einzige Fahrzeug von Tesla Motors, das Model S, bietet je nach Ausstattungsvariante und eigenem Fahrverhalten 375 bis 500 Kilometer Reichweite. Dass die Elektro-Limousine mit 71.400 Euro Einstiegspreis kein Auto für den Normalverbraucher ist, weiß man bei Tesla und plant daher für spätestens 2016 die Markteinführung eines kompakten Einstiegsmodells mit einer Reichweite von mindestens 300 Kilometern.
Tesla plant langfristig
Tesla verfolgt seit seiner Gründung eine auf den Massenmarkt ausgerichtete Produktstrategie: Der mittlerweile eingestellte Tesla Roadster sollte dem Markt für Elektroautos Aufmerksamkeit verschaffen und technologische Machbarkeit beweisen. Das Model S sowie das 2014 kommende SUV-Van-Crossover Model X haben zum Ziel, das für einen weltweit operierenden Automobilhersteller notwendige Know-how und Finanzpolster anzusammeln. Das bisher als „Gen III“ bekannte kommende Einstiegsmodell soll dann schließlich durch ausreichend hohe Stückzahlen das Elektroauto zu einer wahren Alternative zu benzin- und dieselbetriebenen PKW machen und das langfristige Bestehen von Tesla Motors sichern.