Leipzig macht Tempo in Sachen Elektromobilität: Die kommunale Familie wird 50 BMW i3 erwerben und so ihre E-Mobility-Flotte auf knapp 90 Fahrzeuge vergrößern. Sie ist damit Spitzenreiter der deutschen Städte.
Die Fahrzeugbeschaffung wird von der LVV (Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft) koordiniert. Weitere Partner sind die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft, die Leipziger Messe und der IT-Dienstleister Lecos. Die meisten Autos werden bei den Unternehmen der LVV (Stadtwerke Leipzig, Leipziger Verkehrsbetriebe, Kommunale Wasserwerke Leipzig) und bei der Stadt Leipzig genutzt.
„Mit dieser Flotte wird sichtbar, dass wir das Thema intelligente Mobilität sehr ernst nehmen und auch umsetzen. Die BMW i3 werden alte Dienstwagen mit Verbrennungsmotor ersetzen. So machen wir deutlich, dass umweltfreundliche Mobilität möglich ist“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung.
„Ich freue mich, die neuen Fahrzeuge ab Ende 2015, Anfang 2016 auf den Leipziger Straßen zu sehen. Nach der schrittweisen Inbetriebnahme der 25 Mobilitätsstationen und der Entwicklung der LVB-Mobilitätsplattform entwickeln wir die urbane Mobilität in Leipzig zielstrebig weiter“, so LVV-Geschäftsführer Norbert Menke. „Das Projekt stärkt auch die Kooperation unserer Stadtwerke mit BMW im Bereich Elektromobilität.“
„Mit der Bestellung von 50 BMW i3 setzt die Stadt Leipzig ein starkes Zeichen für Elektromobilität im urbanen Umfeld“, so Alexander Thorwirth, Leiter Direktvertrieb Deutschland der BMW Group. „Gerade am Heimatstandort von BMW i unterstützen wir dies sehr gerne. Emissionsfreie Elektrofahrzeuge eignen sich ideal für die Nutzung bei Behörden. Leipzig übernimmt damit eine Vorbildrolle für andere Städte in Deutschland und Europa.“
Wirtschaftlichkeit und Förderung
Auch wirtschaftlich ist die Fahrzeugbeschaffung im Flottenbetrieb nachhaltig. Das Angebot beinhaltet einen kommunalen Tarif mit einer Förderung der Bundesregierung im Rahmen des Projekts „Schaufenster Elektromobilität“. Da im kommenden Jahr 30 reine Dienstfahrzeuge im LVV-Konzern vor einer Neubeschaffung stehen, geschieht dieser Schritt genau zur richtigen Zeit. Alt-Leasingfahrzeuge können vorzeitig ausgesondert werden. Zum wirtschaftlich positiven Effekt tragen zudem folgende Faktoren bei: keine Abgasuntersuchung, kein Öl-Wechsel, weniger Verschleiß bei Fahrzeugteilen (z.B. Keilriemen, Zahnriemen, Bremsteile) sowie zehn Jahre Steuerbefreiung (bei Zulassung bis 31.12.2015). Und Strom ist günstiger als fossile Kraftstoffe. Heißt: Je größer die Auslastung/Laufleistung der Fahrzeuge, umso höher ist die Wirtschaftlichkeit.
Die rund 30 neuen E-Fahrzeuge des LVV-Konzerns sollen nach Beschaffung bei auslaufenden Leasingverträgen sukzessive in den Fuhrpark der jeweiligen Bereiche integriert werden, d.h. insgesamt erhöht sich nur der Bestand der E-Autos, nicht der gesamten Fahrzeugflotte. Bei Nutzung der Fahrzeuge sollen moderne Instrumente des Flottenmanagements (Corporate Carsharing / Online Tools) eingesetzt werden.
Auch der Fuhrpark der Stadtverwaltung profitiert von der Wirtschaftlichkeit. Das Ordnungsamt nutzt neun der 50 BMW i3. Dadurch werden auszusondernde Dienstkraftfahrzeuge mit einem Alter von fast 14 Jahren ersetzt und deren Neubeschaffung in Form von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor vermieden. Die BMW i3 werden in Bereichen eingesetzt, in denen eine Ablösung der Dienstfahrzeuge durch Alternativen wie Carsharing, ÖPNV und Fahrrad nicht möglich ist. Sie sollen in allen Bereichen des Ordnungsamtes durch Außendienst-Mitarbeiter/-innen genutzt werden. Die Ladeinfrastruktur wird dazu ausgebaut. Neben Stationen im Neuen Rathaus werden zusätzliche im Technischen Rathaus sowie im Objekt Große Fleischergasse 12 geschaffen.
160 Ladepunkte bis Ende 2016
Bis Ende 2016 werden in Leipzig etwa 160 Ladepunkte installiert sein, die öffentlich zugänglich sind. Zusätzlich sind auf zahlreichen Betriebsgeländen des LVV-Konzerns Ladepunkte errichtet.
BUND NATURSCHUTZ Manfred Millmann meint
Viel mehr Bayernfilz geht nimmer.
Starkstrompilot meint
Da landet also unser Soli. Leipzig will Elektro, aber natürlich BMW. Andere, bessere Elektroauto hätten nur die Hälfte gekostet. Wieder ein Fall für’s Schwarzbuch.
Ach ja, diese billigeren E-Autos wären keine deutschen gewesen. Das geht natürlich nicht. Da muss der Steuerzahler halt herhalten, wenn’s Technik aus Deutschland sein soll. Wenn auch mittelmäßige.
Dazu noch ein paar überteuerte Ladesäulen, wahrscheinlich mit Faktor 10 teurerer Gleichstromladetechnik. Die Leipziger müssen es ja haben.
Und wo stehen die dann wieder? An diversen photogenen Orten der Stadt, wo keiner eine Säule braucht, aber das Photo mit der ganzen Politprominenz was hermacht.
Ladeeinrichtungen müssen in die Wohngebiete und Privatgaragen. Hier gibt es bis heute keinerlei Zuschüsse.
Das alles ist nicht mal eine Subvention, um eine neue Technologie auf den Weg zu bringen. Es ist einfach nur Geldverschwendung.
GB meint
Dem kann ich nur zustimmen. Verschwendung von Steuergeldern, dazu mit sehr fragwürdigen Argumenten. Wieso wird so was nicht verhindert?
Theobald Tiger meint
Hallo,
nun man muss einfach nur mal nachdenken. Das sind nicht nur deutsche Autos sondern Autos aus Leipzig! Da haben die doch bestimmt ein gutes Angebot bekommen. Außerdem bei 160 Ladepunkten können die gar nicht nur an photogenen Plätzen stehen. Da muss erst mal ein andere Stadt hinbekommen. Ich arbeite selbst bei BMW und zwar in München. Ich wünschte München hätte nur die Hälfte von dem drauf, was die Leipziger machen. Hier verpulvert man wirklich nur unüberlegt Geld in irgendwelche Förderprogramme, anstatt mal in Ladesäulen zu investieren damit ich mein Auto vernünftig laden kann.