Tesla-Co-Gründer JB Straubel hat kürzlich vor Studenten der Universität von Nevada in Las Vegas gesprochen. Der Technische Leiter des Elektroauto-Startups äußerte sich dabei auch zu dem nächsten Elektroauto seines Unternehmens und bekräftigte das Ziel, möglichst bald ein Modell für den Massenmarkt anzubieten.
„Tesla wurde nicht ins Leben gerufen, um teure, luxuriöse oder Hochleistung-Autos herzustellen – das ist eine Fehlannahme, die immer wieder vorkommt. Es ist zwar nachvollziehbar, wenn man unsere derzeit in Produktion befindlichen Autos betrachtet – aber es entspricht nicht unserer Mission. Unsere Mission ist Autos zu fertigen, die sich jeder leisten kann und damit den Status quo der Elektromobilität zu ändern, damit grundsätzlich jedes Fahrzeug elektrisch angetrieben werden kann.“
Straubel verwies zudem auf die seit 2006 verfolgte Strategie, mit einem spektakulären elektrifizierten Automobil – dem Tesla Roadster – zu starten, um dann mit den erzielten Gewinnen etwas preisgünstigere Elektroautos auf den Markt zu bringen – die Elektro-Limousine Model S sowie das Stromer-SUV Model X. Die durch diese Fahrzeuge erzielten Gewinne sollen wiederum für die Entwicklung eines für die breite Masse erschwinglichen Elektroautos eingesetzt werden. Dieses für 2017/2018 angekündigte E-Auto mit der Bezeichnung Model 3 soll in den USA ab 35.000 Dollar (ca. 30.900 Euro) und mit mindestens 320 Kilometer Reichweite angeboten werden.

„Der Großteil des Model 3 muss wohl oder übel neu sein. Beim X (das Model X, Anm. d. Red.) konnten wir auf zahlreichen Komponenten des S (das Model S, Anm. d. Red.) aufbauen, mit dem Model 3 können wird das jedoch nicht. Wir entwickeln daher eine komplett neue Plattform für das Model 3. Es handelt sich um eine neue Batterie-Architektur, eine neue Motoren-Technologie. Eine ganz neue Fahrzeugkonstruktion … es fällt also eine Menge Arbeit an.“
Straubel erklärte weiter, dass mit der kürzlich erfolgten Einführung des E-SUV Model X die technische Umsetzung der beiden Oberklasse-Modelle des Herstellers nun größtenteils abgeschlossen sei. Tesla könne sich daher ab sofort auf die Serienreife des Kompakt-Elektroautos Model 3 konzentrieren. Ein erster Prototyp des kleinsten Tesla-Stromers soll im ersten Quartal nächsten Jahres vorgestellt werden. Die Serienproduktion ist ab 2017 geplant.
„Dieses Fahrzeuge (das Model 3, Anm. d. Red.) ist also, an was wir momentan arbeiten. Die meisten Tesla-Angestellten arbeiten nicht mehr am X und S, dafür arbeiten sie intensiv am Design und den geplanten technischen Innovationen für das Model 3“, erklärte Teslas Technischer Leiter.
@elonmusk $35k price, unveil in March, preorders start then.
— Elon Musk (@elonmusk) September 2, 2015
Das Model 3 ist enorm wichtig für den US-Elektroautobauer. Zwar haben die Kalifornier immer wieder betont, dass sie sich mehr Konkurrenz wünschen, damit sich die Verbreitung von Elektromobilität beschleunigt. Dass jetzt immer mehr Hersteller – darunter auch Branchenriesen wie VW – verstärkt auf Elektroautos setzen wollen, bedeutet allerdings, dass der Konkurrenzkampf im Stromer-Segment bald deutlich zulegen wird.
Teslas größte Herausforderung dürfte dabei ein zeitnaher Marktstart des Model 3 sein. Sowohl das Model X als auch das Model S hatten mit teils massiven Verspätungen zu kämpfen. Sollte das Model 3 nicht pünktlich bei den Tesla-Händlern stehen, könnten vielversprechende Wettbewerber wie Chevrolets Bolt sowie die nächste Generation des weltweit meist verkauften Elektroautos Nissan LEAF Tesla die E-Auto-Käufer streitig machen.
Um die anvisierten Leistungsdaten und den niedrigen Einstiegspreis für das Model 3 innerhalb der nächsten zwei Jahren realisieren zu können, ist Tesla zudem maßgeblich auf die rechtzeitige Fertigstellung der „Gigafactory“ angewiesen. Diese derzeit noch im US-Bundesstaat Nevada im Bau befindliche Akku-Fabrik soll durch die Massenproduktion von Batterien deren Preise möglichst stark senken.

Wilhelm Herbi meint
Weiß jemand etwas über den Radnabenmotor zum Selbsteinbau, so wie es der Mercedes-Veredler Lorinser mit dem „Easybrid“ vorgemacht hat.
http://smartfahrer-forum.iphpbb3.com/forum/33019390nx31579/smart-in-den-medien-f63/lorinser-easybrid%AE–radnabenmotor-zum-nachruesten-t2292.html
Die haben damals den Verkauf vom Daimler verboten bekommen, Tesla wird derartiges nicht jucken.
Tesla sollte sich auch daranmachen den Radnabenmotor zu fertigen und zum Verkauf anzubieten
Millionen Garagenschrauber warten darauf. Es gilt 500 Millionen Erdölverbrenner auf Elektroantrieb umzurüsten. Bei den meistens kommt der Strom dazu auch schon vom Hausdach.
Matthias meint
Nach wie vor spannend, aber es gibt keine Händler im klassischen Sinne bei Tesla… ;-)
ecomento.de meint
Heute früh auch kurz noch einmal darüber nachgedacht…! Man sagt hierzulande aber einfach nicht „beim Auto-Store“ :-)
VG
TL | ecomento.de