Immer wieder wird in den Medien über kommende „Tesla-Killer“ von deutschen Herstellern berichtet. Entsprechende Langstrecken-Elektroautos mit sportlichen Fahrleistungen werden jedoch nicht vor 2018/2019 bei den Händlern stehen. Neben Sportwagenhersteller Porsche wird vor allem VWs Premiummarke Audi zugetraut, Tesla Motors mittelfristig ernsthaft Konkurrenz bieten zu können. Anders als das innovationsfreudige Automobil-Startup aus dem Silicon Valley vertrauen die Ingolstädter dabei auf ihre jahrzehntelange Erfahrung im traditionellen Automobilbau.
„Automobile sind über mehr als 100 Jahre immer besser geworden“, erklärte der bei Audi für den Bereich Batterie-Elektroautos verantwortliche Manager Stefan Niemand kürzlich bei einer Veranstaltung in Wien. Seiner Ansicht nach werden Autofahrer „Elektroautos nicht akzeptieren, wenn diese als kleiner, hässlicher und kostspieliger angesehen werden“. Aufbauend auf dem langjährigen Know-how der Volkswagen-Tochter sollen in den kommenden Jahren überzeugende Elektro-Pkw mit „exponentiellen“ Steigerungen bei der Reichweite realisiert werden, kündigte Niemand an.
Audi ist einer der wichtigsten Renditebringer im VW-Konzern und wird in knapp zwei Jahren sein erstes rein elektrisches Großserienauto anbieten. Mit Hilfe von Investitionen in „Milliardenhöhe“ und der bereits vorhandenen Erfahrung bei der automobilen Massenproduktion werde man die Fertigung von Elektroautos in eine neue Ära bringen, ist Niemand überzeugt.
Bei rein elektrischen Modellen ist derzeit Nissan führend und hat mit dem kompakten LEAF den weltweit meistverkauften Stromer im Angebot. Der japanische Hersteller könnte allerdings schon bald von Tesla vom Elektroauto-Thron gestoßen werden. Die Kalifornier gelten aktuell als populärster Anbieter von E-Autos, unter der Führung von Serienunternehmer Elon Musk will Tesla ab 2018 500.000 Elektroautos pro Jahr produzieren. Zum Vergleich: Der seit 2010 erhältliche Nissan LEAF hat im letzten Dezember die Marke von 200.000 Einheiten geknackt.
Audis Elektroauto-Experte Stefan Niemand wurde damit beauftragt, sein Unternehmen möglichst schnell fit für den Konkurrenzkampf mit Branchenprimus Tesla zu machen. Er ist überzeugt, dass Audi einen größeren Sicherheitsstandard und höhere Materialqualität als der Stromer-Pionier aus den USA bieten kann. „Tesla fehlt es an Erfahrung im klassischen Automobilbau“, so Niemand. Tatsächlich hatte Tesla bislang bei allen seinen Modellen mit Verzögerungen und Qualitätsproblemen zu kämpfen. Das erste Großserien-Elektroauto des Herstellers, die Limousine Model S, gilt aber dennoch als eines der sichersten Fahrzeuge in seinem Segment.
Volkswagen hat bisher nur zögerlich in Elektromobilität investiert, das soll sich künftig ändern. Die Wolfsburger wollen spätestens 2020 auch bei E-Autos führend sein, dazu ist Konzernchef Matthias Müller zufolge eine „große Elektrifizierungsoffensive“ geplant, die mehr als 30 rein batterieelektrische Modelle beinhaltet. Audi-Chef Rupert Stadler will seinen Topmanagern im Juli präsentieren, wie es bei dem Premiumhersteller weitergehen soll. Laut dem Manager Magazin rechnet Stadler damit, dass im Jahr 2025 zwischen 25 und 30 Prozent der verkauften Audis elektrisch angetrieben werden. Das wären knapp 700.000 Elektroautos pro Jahr.
Leonardtronic meint
Wenn Audi nicht aufpasst lösen sich die vier Ringe auf und steigen wie Luftblasen zum Himmel.
Warten warten meint
Laber laber Audi! … Mehr könnt ihr bis dato jedenfalls nicht. „Audi … wird in knapp zwei Jahren sein erstes rein elektrisches Großserienauto anbieten“ hehe, habt ihr vor 4 Jahren gesagt, dann vor 2 und werdet es wieder sagen. Vorsprung durch Technik, das war bei Audi gestern – morgen ist Angst und leider wohl auch Kündigungswelle angesagt, wenn ihr nicht langsam den A… An die Wand bekommt und mal ein Risiko ein geht und etwas schafft und vorzeigt. Schaut euch Nokia genau an – die dachten auch sie sind die Größten und unbesiegbar. Heute sind sie absolut unvedeutend! Einehemaliger Konzern.
Ich bin immer noch überzeugt – der größte und heute schon riesige Markt für E-Fahrzeuge ist der Urbane Verkehr und natürlich hier der Zweitwagen. Da reichen echte 100km Reichweite (die auch bei -20 Grad abrufbar sind) und ein max. 3000,- mehrpreis für die Batterie. Wer will allen ernstes behaupten, dass die restlichen Teile teurer sind als in einem herkömmlichen Auto.
VG
Ernst Becker meint
habe ein ev seit Februar in der Regel sind die wenigen Parkplätze für behinderte und Stromer(ist meistens eins und kostenlos) von einem ignorant den ganzen Tag zugeparkt. wie löst man das? mit freundlichen ladegrüssen aus aschaffenburg.
orinoco meint
Also wenn es sich um ein persistentes Problem handelt, würde ich einen mobilen „Platzhalter“ direkt auf dem Ladeplatz aufstellen. Ein altes Autorad (Felge mit Reifen) besorgen und ein Eisenstange mit Hinweisschild (Farblaser, laminiert) draufschweißen und mit langer Kette am nächsten Laternenpfahl befestigen.
Aufschrift: Halteverbotszeichen und Hinweis
„Dies ist kein Park- sondern ein Ladeplatz für Elektroautos.
Elektroautofahrer bitte nach dem Laden wieder zurück stellen“
Wer laden will, wird für die Mühe den Platzhalter weg und wieder hin zu räumen Verständnis haben (schließlich will er da auch das nächste mal laden). Der Falschparker kann sich dann aber nicht einfach mehr da hin stellen ohne aktiv gegen die Regeln zu verstoßen. Das ist zumindest eine psychologische Hürde, die viele abhält.
Und wer es trotzdem tut (und nicht abgeschleppt werden kann) kriegt zumindest die „Hagenbeck“-Empfehlung an den Scheibenwischer:
„Wie man parkt, so fährt man auch. Ihrem Parkverhalten zu urteilen sind Sie ein vollkommen wertloser Zeitgenosse. Sie sollten ihr Auto und sonstiges Hab und Gut verkaufen, den Erlös dem örtlichen Tierschutzverein spenden und sich selbst Hagenbecks Löwen zum Fraß vorwerfen“
Stefan meint
Sorry konnte es mir nicht verkneifen
Niemand ist bei Audi für die Elektro Auto Entwicklung zuständig na dann wird ja bald ein vernünftiger bezahlbarer Tesla Killer auf den Markt kommen?
Stefan Blome meint
eben. Passt und ist bezeichnend :-)
Horst Voll meint
Ich verstehe nicht warum alle Autoren vom TeslaKiller schreiben, Tesla ist nicht die Konkurrenz, der Verbrenner ist es .
Tripel-T meint
„Niemand ist zuständig bei Audi für………“
Nettes Wortspiel. Musste grinsen.
Für Audi ist zu hoffen, dass das lateinische Sprichwort:
„Nomen est omen“
nicht zutreffen wird……..
Stefan Blome meint
Ich möchte auch gerne Ankündigen sein, denn soviel Wärme Luft von angeblichen Experten, sucht seines Gleichen.
Führend bis 2020??? Aha.
Wieviel Lächerlichkeit will man sich noch preisgeben ?
Autos bauen ja, E Autos vielleicht, Ladestruktur? Darf Mutti errichten und das dieses mehr schlecht als recht läuft ist auch klar.
Die haben Null Plan wie es scheint und nur weil Audi oder VW dran steht heisst nicht das sie laden können.
Ich freue mich heute schon auf die Medienberichte das Audis und BIs reihenweise an der Infrastruktur scheitern und ich freue mich schon auf die Kosten Nutzen Analysen wenn ein Autofahrer mit einem vielleicht 90 kW Akku nur 250 km weit kommt um dann 2 Std an einer CCS Ladestation steht wo man noch 50 Euro ladegebühr zahlen muss.
Das reihenweise Ladevorgänge scheitern, versteht sich von selbst, weil bekannt.
Soviel Audi und VW Dummheit ist kaum noch zu überbieten.
Danke an Tesla, die zeigen wie es geht, weil es nur so geht
Mr Moe meint
„Elektroautos nicht akzeptieren, wenn diese als kleiner, hässlicher und kostspieliger angesehen werden“.
Genau das ist doch der springende Punkt der seit Jahren kritisiert wird. Dass die paar wenigen Conceptcars die es zum Thema eAuto in der Vergangenheit gab immer auf biegen und brechen wie „Sci-Fi“ ausgesehen haben. Nicht „cool“ waren und noch weniger funktional (alltag).
Tesla (und begrenzt auch der Nissan Leaf) war eben der erste / einzige, bei dem man rein von der Optik her von außen erstmal nicht sieht, dass dies ein eFahrzeug ist. Die Wagen sehen eben „ganz normal“ aus.
Bei dem, was Herr Niemand da sagt klingt es wieder so als wäre das eine völlig neue und total überraschende neue Erkenntnis, obwohl dies lange bekannt ist.
Auch das für den Normalsterblichen (mich eingeschlossen) es wirtschaftlich keine Option ist ein doppelt so teures Fahrzeug für den gleichen Zweck zu kaufen nur um in die eMobilität einzusteigen ist ebenfalls ein lange Bekanntes Problem. Aber so ist das nunmal mit neuen Technologien, sie müssen erforscht und bezahlt werden. So war es immer und so wird es immer sein. Und genau das hat Tesla gemacht und zu erst das Premium Segment bedient.
Versteht mich nicht falsch, ich finde es klasse, dass nun – zumindest gemessen an den ganzen Vollmundigen Ankündigungen – endlich ein Ruck durch die etablierten Marken geht. Ob am Ende auch geliefert wird wird die nahe Zukunft zeigen, aber die schmücken sich hier mit fremden Federn und lassen es so klingen als wäre das alles auf ihren Mist gewachsen.
Und was wiedermal unter den Teppich gekehrt wird ist das ungelöste Problem der Ladeinfrastruktur. Die hiesigen Marken kündigen zwar alle lang und breit an was sie nun alles in den nächsten 2-5 Jahren an Fahrzeugmodellen mit eAntrieb bringen wollen, keiner spricht aber über das Problem ein Ladenetz zu schaffen. Und ebenfalls wird mit Ausnahme von VWs Plänen nicht über die Frage gesprochen woher die Akkus kommen sollen. Wie will Audi denn die hohen Stückzahlen mit ihrer tollen und ausgereiften Massenfertigung produzieren, wenn die Akkus dazu fehlen?
Und hier schließt sich wieder der Kreis und man landet abermals wieder bei Tesla. Das Unternehmen stellt nicht nur die Fahrzeuge bereit sondern arbeitet massivst sowohl an dem Akku-Problem als auch an dem Ladenetzproblem.
Ich sehe da eine enorme Gefahr, dass wir – zumindest hier in DE – wieder mal auf 10 verschiedene Insellösungen setzen, weil jeder Hersteller wieder sein eigenes Ding machen will / muss und in 5-10 Jahren stellt sich heraus: „Houston, wir haben ein Problem!“.
Mir fehlt bei den Ankündigungen der etablierten Marken bis jetzt ein klar erkennbares Konzept.
Aktuell ist es so: „Wir stellen bis 2020 X verschiedene Modelle rein elektrisch bereit und setzen dabei auf unsere bereits existierenden Baukästen. Tun also nicht viel mehr als Tank und Motor durch Batterie und eMotor zu ersetzen. Wie diese dann geladen werden und wo, da soll sich doch bitte die Regierung drum kümmern und das ganze am besten auch direkt bezahlen.“.
Als überzeugendes Gesamtkonzept bleibt bis dato nach wie vor nur Tesla. Sollte die Übernahme von SolarCity (die ich allerdings für hoch riskant halte) stattfinden sogar inklusive der Energieerzeugung.
Konzept (im Sinne von tatsächlich umgesetzt/im Bau oder zumindest beschlossen) Tesla:
-> Fahrzeuge
-> Akkus
-> Ladenetz
-> Energieerzeugung (100% erneuerbare Energie)
Konzept (im Sinne von tatsächlich umgesetzt/im Bau oder zumindest beschlossen) VW:
-> Fahrzeuge
-> Akkus (eventuell, falls Fabrik gebaut wird)
Konzept (im Sinne von tatsächlich umgesetzt/im Bau oder zumindest beschlossen) Rest:
-> Fahrzeuge
Bitte korrigiert mich, falls ich bei den Konzepten anderer Hersteller etwas übersehen habe sollte…
orinoco meint
Der einzige Tesla-Killer den ich derzeit auf dem Schirm habe ist die 43kW-ZOE mit Kaufakku, wenn es dafür demnächst eine eintragsfähige Anhängerkupplung gibt. Da bekomme ich dann wesentlich mehr Nutzwert fürs Geld. Die Kill-Features bei Tesla (abgesehen vom Preis):
Model S: keine Anhängelast. Model X: 2. Sitzreihe nicht umklappbar Model 3: Heckklappe zu klein.
BTW bei Elektroautor kann man die ZOE mit „Doppel“-Anhänger schon bewundern.
UliK meint
Man kann es nur immer wiederholen und es wurde schon x-mal erwähnt.
Ohne eine flächendeckende, einfach zu bedienende Schnellladeinfrastruktur mit deutlich mehr Ladeleistung als die bisherigen 50kW, wird das nichts!! Tesla macht´s gerade vor.
Die deutschen Hersteller können die tollsten EV’s bauen – ich denke das können sie – aber anscheinen leider nur das.
Da steht dann eines Tages ein deutsches Premium EV fast ohne Strom an einer der wenigen Ladesäulen (wahrscheinlich 11kW), möchte seinen 120kW Akku aufladen, muß aber noch warten bis die ZOE vor ihm in einer Stunde fertig geladen hat. Der andere Platz daneben ist leider von einem Benziner als Parkplatz blockiert.
Ich seh’s schon….;-))
Blackampdriver meint
Genau so…zusätzlich muss jeder E-Fahrer noch ca 50-60 Bezahlcards dabei haben, um auch jeden lokalen Stromanbieter an den Ladesäulen gerecht zu werden…
Sebastian meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Meint meint
Uninteressant – bei 400+km Reichweite würde ich ausschließlich daheim (fast) gratis Solar-Strom laden – da ist es mir egal ob es 5min oder die ganze Nacht braucht. Und die ein zwei mal die ich im Jahr woanders laden muss, muss ich eben vorher einkalkulieren.
Und weil die Menschen wegen 30min+ Schnelladezeiten jamern – ist doch eigentlich super – setze ich mir halt auf einen Kaffee und mache Pasue.
McGybrush meint
Ja wenn ich aus dem Norden im Urlaub fahre dann sind 900-1400km nur Anfahrt zum Urlaubsort drinnen. Mit der derzeitigen Tesla Strategie 90kWh Akku und 130kW Ladern komme ich hin das ich sagen würde damit kann ich leben. Alles andere darunter macht der Preis. Mit 55kW kann ich auch leben wenn der Preis stimmt. Dann muss halt ein Leihwagen (Zweitwagen NICHT erstwagen) gemietet werden oder es fährt ein anderer. Ja für dieses Szenario ist der Verbrenner besser aber NUR weil Ihr keine Autos mit 90kW und 130kW Lader baut und man gezwungen wird zu sagen „dafür nehme ich den Verbrenner“. Ich spare auf jeden fall schon mal für ein teuren eWagen der mir dann in Zukunft 2020 gefällt. Bisher ist es das Model 3. Bin da aber noch offen. Ich hoffe ja immer noch auf BMW. Aber NUR rein elektrisch. Nix anderes.