Elektroautobauer Tesla konnte vor drei Monaten erstmals seit mehreren Jahren wieder einen Gewinn ausweisen. In seinem am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegten neuesten Quartalsbericht musste das Unternehmen zwar wieder einen Verlust erklären. Der Aktienkurs stieg dennoch nachbörslich um zeitweise drei Prozent, da Tesla gute Nachrichten zu seinem kommenden Stromer für den Massenmarkt Model 3 verkünden konnte.
Für das vierte Quartal 2016 meldete Tesla einen Umsatz von 2,28 Milliarden Dollar – ein Zuwachs von 88 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettoverlust wurde mit 121,3 Millionen Dollar angegeben, 2015 waren es noch 320,4 Millionen Dollar. In den Quartalszahlen waren erstmals auch Erlöse der im November geschluckten Ökostrom-Firma SolarCity enthalten. Zusammen mit SolarCity will Tesla seinen Kunden künftig alle für Elektromobilität wichtigen Produkte aus einer Hand anbieten – vom Elektroauto über den Strom bis zu Speichersystemen für Haushalt und Gewerbe.
Tesla bekräftigte, die Produktion seines ersten Volumen-Elektroautos Model 3 im Juli anlaufen zu lassen. Knapp zwei Monate später soll der in den USA für 35.000 US-Dollar vor Steuern auf den Markt kommende Elektro-Pkw bereits in hoher Stückzahl gefertigt werden. Firmenchef Elon Musk hat für dieses Jahr das Ziel von 5000 Einheiten des Model 3 pro Woche ausgerufen. 2018 sollen erstmals insgesamt 500.000 Elektroautos gebaut werden – 2016 waren es noch rund 76.000. Die Million-Marke ist für 2020 anvisiert.
Für den Hochlauf der Model-3-Produktion sind Tesla zufolge noch Investitionen in Höhe von bis zu 2,5 Milliarden Dollar erforderlich. Um das ehrgeizige Projekt voranzutreiben, schloss Musk eine Kapitalerhöhung nicht aus, betonte jedoch, das dritte Großserien-Modell des US-Herstellers auch ohne zusätzliche finanzielle Mittel auf den Markt bringen zu können. Für das vor knapp zehn Monaten vorgestellte Elektroauto sollen bereits fast 400.000 Vorbestellungen mit einer Anzahlung von 1000 Euro/Dollar vorliegen. Bislang existiert der Stromer aber nur als Prototyp. Die Serienversion soll in wenigen Monaten vorgestellt werden.
Die Produktion der beiden bereits erhältlichen Teslas Model S und Model X stieg im letzten Quartal um 77 Prozent auf 24.882 Einheiten. Insgesamt wurden 2016 83.922 Fahrzeuge gebaut. Für das erste Halbjahr 2017 kündigte Tesla ein Verkaufsziel von 47.000 bis 50.000 Model S und X an. Das würde einem Anstieg von bis zu 71 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen.
Volker Hermann Adamietz meint
Ich hoffe nur, dass das Serienmodell:
1) einen vernünftige Heckklappe haben wird (so wie das Model 3)
2) auch ein Cockpit haben wird und nicht nur eine Tischkante mit einem iMac-Display
Vor allem 1) wäre für mich mit Kind, Hund u. Sportgeräten ein K.O.-Grund.
Dann würde ich tatsächlich meine Reservierung stornieren (kein Scherz).
Elektroautor
Fritz! meint
Die „vernünftige Heckklappe wie beim Model S“ wird mit Sicherheit nicht beim Model 3 dabei sein. Auch nicht optional. Sie wird ein wenig größer als die Heckklappe bei der Vorführung vom März letzten Jahres sein, aber die Scheibe bleibt feststehend. Wenn Sie sich die Rohkarosserie anschauen, dann geht es nicht anders, um hinten genug Kopffreiheit für Leute zu bekommen. Das Dach muss möglich dünn sein und das geht nicht mit einem Scharnier im Dach.
Da werden Sie dann auf das Model Y (den SUV auf Basis vom Model 3) warten müssen, der wird mit einem großen Loch hinten kommen. Oder sich den Bolt genauer ansehen. Dann allerdings ohne Schnellladenetzwerk und von einem Verbrennerhersteller gebaut, der das Ding nicht wirklich verkaufen will.
Die Heckklappe ist auch das, was mich am meisten stört, ich warte die finalen Bilder/Videos ab und schaue dann weiter.
Starkstrompilot meint
Die lassen es ja richtig krachen. Ich kann gar nicht verstehen wie die auf solche Ab- und Umsätze kommen. Elektromobilität ist doch ein Ladenhüter, den keiner haben will.
Hab ich gehört.
Fritz! meint
Ja, das ich ein Tesla Model 3 reserviert habe, konnte ich ja auch nur in Unkenntnis der tollen E-Autos von VW und BMW und Mercedes gemacht haben. Wenn ich mich besser informiert hätte, wäre ich ja nie auf diese geknackte Idee gekommen, bei einem kleinen nur Minus machenden US-Unternehmen ein E-Auto zu bestellen. Die können ja nicht mal Spaltmaße…
Thomasj meint
Ups, da hab ich doch glatt den gleichen Fehler gemacht. Ich bin verzweifelt! Was soll ich nur mit dem reservierten Model 3 machen? Nimmt mir jemand diesen ab? Ich übernehme auch die Reservierungsgebühr. Dann kann ich mir entweder den von Mercdes oder VW kaufen. Ähh, wie hiessen die gerade noch … ;-)
Ihr freundlicher Elektriker um's Eck meint
Oh, also wenn das so ist. Ich habe eine soziale Ader und würde mich gerne dazu Bereit erklären Ihr reserviertes Model 3 zu übernehmen. Dann kann meine Freundin auch so ein schlechtes Auto fahren. Heißt ja immer „Geteiltes Leid ist halbes Leid!“