Das britische Mineralölunternehmen BP hat es beim Thema Elektromobilität nicht eilig: Der Aral-Mutterkonzern will Lademöglichkeiten für Elektroautos bis auf weiteres lediglich „an einer einstelligen Zahl“ von Tankstellen anbieten, erklärte der Chef von British Petrol Europa, Wolfgang Langhoff. Bislang gibt es nach Unternehmensangaben erst an zwei von deutschlandweit über 2400 Aral-Tankstellen Ladestationen.
Ein Grund für das zögerliche Vorgehen des Ölmultis sei der hohe Zeitbedarf für das Aufladen von Stromer-Fahrzeugen, sagte Langhoff dem Handelsblatt. Das Unternehmen will verhindern, dass Tankstellen zu Parkplätzen werden. Mit Hilfe von Pilotprojekten soll daher zunächst getestet werden, wie sich der Ladeprozess in den Tankstellen-Alltag integrieren lässt.
Betriebswirtschaftlich macht es für BP ohnehin noch keinen Sinn, flächendeckend Elektroauto-Ladestationen zu installieren. Der Energiekonzern konnte im vergangenen Jahr hierzulande seinen Absatz von Mineralölprodukten um 7,3 Prozent auf 30,7 Millionen Tonnen steigern.
Wettbewerber von BP wie Shell oder Total wollen trotz der noch geringen Verdienstmöglichkeiten künftig verstärkt Stromer-Zapfsäulen anbieten. Die Tankstellenbetreiber erhoffen sich von dem neuen Service ein kleines Zusatzgeschäft im Gastronomiebereich ihrer Standorte, da das Aufladen von Elektroautos noch deutlich länger als das Tanken von Diesel- oder Benziner-Pkw dauert.
Thrawn meint
Nicht wirklich überraschend, dass ein Ölmulti keine Ladesäulen aufstellen will.
Tesla-Fan meint
Die Ölmultis kann ich ja ansatzweise noch verstehen. Die verdienen ja ordentlich am Benzin und Ölverkauf. Also warum?
Die Pächter verstehe ich nicht, das sie nicht eigeninitiativ handeln. (da sie ja angeblich am Benzinverkauf nichts mehr verdienen)
Man stellt einen Schnellader auf und schon ist der Kunde 30min „gefangen“. Jetzt ein gutes Service-Angebot – ein schönes Bistro, vielleicht einen Friseur „load and cut“, WiFi für den Geschäftsmann, oder, oder, oder – und schon steigt er Umsatz. (und das nicht vom überteuerten Stromverkauf) Man muss nur etwas Phantasie haben.
Fritz! meint
TAnkstellen sind der mit Abstand falscheste Ort für eine Lademöglichkeit für E-Autos. Sie werden in der Regel und logischerweise nahe an den fliesenden Verkehr gebaut, während Lademöglichkeiten in den ruhenden Verkehr gehören. Also Supermarkt, Straßenlaterne, Arbeitgeberparkplatz, Restaurant, Kino, Frisör, … Überall dort, wo ich mich eh länger aufhalte stöpsel ich mein Auto einfach an eine relative langsame Steckdose (3,6 bis 11 kW) an und gehe weg und mache meine Besorgungen/Arbeit/Vergnügen.
An der Tankstelle möchte sich kein Mensch länger als unbedingt nötig aufhalten, tanken gehört zu den am meisten gehaßten Tätigkeiten beim Autofahren!
150kW meint
Warum sollte man Tanken hassen? Dauert ja nicht lange.
TeslaTom meint
aber es ist überflüssig?
es stinkt und ist giftig, anstehen, vordrängeln und kostet auch noch ne Menge Geld….
Evtl deshalb….
Tesla-Fan meint
Nicht zu vergessen die Tankstellen-Philosophen, die schon morgens vor 9 von ihrem Dosenbier besoffen sind und die Leute anpöbeln.
Fritz! meint
Ich hasse es und habe es immer doof gefunden. War eine Umfrage des ADAC, glaube ich.
Freue mich darauf, da nie wieder hin zu müssen (stimmt nicht ganz, einmal im Jahr oder so zum Luft prüfen in den Reifen). Oder mal für ’nen paar Süsigkeiten deutlich nach 22 Uhr…
Stephan meint
Naja, an Autobahntankstellen macht es durchaus Sinn Schnelllader zu bauen. Wer möchte von München nach Hamburg mehrmals 4,5 Stunden am Friseur laden für weitere 200 km die Zeit tod schlagen?
BP will wohl eher die Stromer torpedieren, weil sich mit Benzin mehr Geld verdienen lässt und das Aufstellen der Ladestationen für die noch geringe Anzahl eAutos.
Es gibt im Grunde zwar genug Schnellladestationen um keine Angst mehr zu haben – eigentlich. Aber im Grunde ist es ja auch ein Teufelskreis: keine Ladestationen – keine eAutos – keine Ladestationen – keine … … … .
McGybrush meint
Das Konzept passt nur Innerstädtisch. An Autobahnrasstätten ist die Zeit schon fast egal wenn man als alternative dann gar keine Säule hätte. Stellt man die Säule bei den Kostenpflichtigen Staubsaugern hin wäre sogar noch ein pasr MRk mehr raus zu holen. Dann noch ein ordentliches Snackangebot und wieder was dazu verdient.
lo meint
Ich glaube das ist ein deutsches Problem: Im Mutterland kann man demnächst sogar mit der selben BP-Karte tanken oder laden.