Die Ölkonzerne stellen sich für den Fall einer wesentlichen Zunahme der Elektromobilität auf deutliche Absatzrückgänge ein. „Sollte es zwischen den Jahren 2030 und 2040 tatsächlich fünf bis zehn Millionen E-Autos auf deutschen Straßen geben, würde das den Absatz von Benzin und Diesel im Individualverkehr um zehn bis 15 Prozent verringern“, sagte Wolfgang Langhoff, Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE, der Welt.
Zum BP-Konzern gehört die Tankstellenmarke Aral, die in Deutschland Marktführer ist. Bei einem derzeitigen Kraftstoffabsatz von 56 Millionen Tonnen wäre das eine erhebliche Menge. Diesen Rückgang müsse der Konzern dann in Teilen mit Geschäft aus der Elektromobilität und anderen alternativen Kraftstoffen ausgleichen, sagte der BP-Chef, der auch für den deutschen Markt verantwortlich ist.
Langhoff sprach sich zudem gegen eine „Vorverurteilung“ der Verbrennungsmotoren aus: „Hier wird es Weiterentwicklungen geben bis hin zu Motoren, die nur noch einen bis drei Liter auf 100 Kilometer verbrauchen werden.“
Ein Tankstellensterben, so wie es sich in den 70er-Jahren mit einer Halbierung der Stationszahl abgespielt hat, wird es nach Langhoffs Einschätzung auf absehbare Zeit zwar nicht geben. „Es wird jedoch zu einer weiteren Konsolidierung des Tankstellennetzes kommen.“ In ländlichen Regionen werde nicht jede Tankstelle überleben.
Sowohl BP als Konkurrent Shell erwarten, dass der weltweite Ölverbrauch erst ab dem Jahr 2030 nicht mehr steigen wird. In das Geschäft mit Elektroauto-Ladesäulen wollen die Ölkonzerne jedoch erst bei „fortgeschrittenen Entwicklungen“ größer einsteigen. „Im Verhältnis zu den Zapfsäulen für Benzin und Diesel kommen die Ladestationen bei uns derzeit auf eine Auslastung von weniger als fünf Prozent“, sagte Langhoff.
Irgendwann werde es aber zusätzlich einen Strompreis an der Anzeigetafel geben. „Wir sind ein kommerzielles Unternehmen, für uns ist die Wirtschaftlichkeit wichtig, und die ist bei den E-Ladesäulen derzeit noch nicht gegeben“, sagte der BP-Manager. Die Tankstellentochter Aral sucht für den Bereich gerade nach Kooperationen. Eigene Strom-Ladestationen gibt es derzeit erst an zehn von insgesamt rund 2400 Stationen.
Icke meint
Richtig,
kritGeist meint
Deswegen ist jetzt der beste Zeitpunkt in die „neue“ Technologie als Tankenbetreiber zu investieren. Die Solarpanels sind inzwischen recht günstig geworden, einfach auf die riesigen Tankstellen-Dächer drauf, Speicher, dazu kleine Windräder bei Autobahn-Tanken, überall LEDs. Dann hat man etwas Energie über, um es hoffentlich zu einem angemessen Preis zu verkaufen, Aldi Süd, Ikea, Globus schaffen es doch auch & das sogar umsonst zu Kundenbindung.
kritGeist meint
https://ecomento.de/2017/09/25/aldi-sued-weitere-elektroauto-ladestationen-geplant/
Skodafahrer meint
Elektroautos sind teurer als Verbrenner haben aber geringere Betriebskosten.
Heute fährt ein typisches Elektroauto mehr Jahreskilometer als ein Diesel.
Deshalb glaube ich nicht, das der Absatzrückgang so klein bleibt wie BP annimmt.
Und ein Schließen von Tankstellen kann die Umstellung auf Elektroautos beschleunigen.
Lewellyn meint
So klingt Pfeiffen im Walde.
Norwegen zeigt doch schon mal, was passiert, wenn E-Autos tatsächlich preiswerter sind als Verbrenner. Innerhalb kürzester Zeit steigt der E-Autoanteil über 50%.
150kW meint
In den 50% sind aber auch zu ~25% Hybrid Modelle enthalten ;)
Starkstrompilot meint
Warum wird eigentlich immer dieses Märchen von ewigen Optimierung der Verbrennungsmotoren erzählt. Sicher konnte das Gewicht/Leistung-Verhältnis über die Jahrzehnte verbessert werden, aber wenn man ehrlich ist, schlucken sie doch immer noch gleich viel wie eh und je. Jedenfalls scheint alles lang nicht so doll zu sein wie man uns jahrelang weis machen wollte.
Erst bei Motoren ohne Auspuff kann man sich sicher sein, dass sie nichts an die Umwelt abgeben und so wird und soll es früher oder später kommen.
Schluss damit, den seltensten Stoff im ganzen bekannten Universum einfach anzuzünden. Noch dämlicher geht es kaum.
Seien wir alle lieber froh, wenn wir diesen historischen Ausrutscher endlich los sind.
Fritz! meint
Na, er wird sicherlich Erdöl und nicht Kohle gemeint haben.
Und mit Erdöl kann man nun wahrlich bessere Sachen machen, als es einfach zu verbrennen. Es brauchte schließlich ca. 1.000.000 Jahre, um zu entstehen.
Landmark meint
bis 2030 – 2040 nur 5 – 10 Millionen E Autos ????
Ich behaupte es werden 25+ Millionen sein, gerne auch 40 Millionen (Wunschdenken)
Auf jeden Fall, wird es spannend, wenn ich 2040 noch lebe, werde ich es genau wissen und kann dann sagen: Ich habe es immer gesagt. :-))
Landmark meint
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Landmark meint
was an meinem Kommentar war nicht ok. was soll das?
Peter W. meint
Wenn es der Gesetzgeber nicht irgendwann verbietet, wird der größte Teil des Stroms dort geladen wo gearbeitet und geschlafen wird.
Strom-Tankstellen werden in erster Linie Schnellladesäulen sein. Wenn sich Aral, Esso usw. daran nicht beteiligen wollen werden die Energieunternehmen einspringen, sie sind ja schon dabei.
Was die Ölmultis machen ist deren Angelegenheit, in 50 Jahren wird man Spritt-Tankstellen nur noch aus den Erzählungen von Opa und Oma kennen.
Meiner Einer meint
Sehr richtig! Die Tankstellen werden schon viel früher beginnen auszusterben. Die wenigsten werden den Wandel schaffen. Das Stromnetz gibt es fast überall. Geladen wird dort, wo ich länger parke.
Auch Kohlenhändler sind schon lange ausgestorben.
Wännä meint
„in 50 Jahren wird man Spritt-Tankstellen nur noch aus den Erzählungen von Opa und Oma kennen“
…denn der Sprit wird dann voraussichtlich wieder in der Apotheke zu kaufen sein wie vor 100 Jahren…
Icke meint
Und als Rohöl Ersatz dient dann Hanf als nachwachsende Pflanze.
Es ist schon sehr bald vorbei mit Erdöl und Co.