Peugeot-Chef Jean-Philippe Imparato hat in einem Interview bekräftigt, künftig auch E-Mobilität in den Mittelpunkt zu stellen. Die alternative Antriebsart soll entscheidend dazu beitragen, dass der französische Hersteller trotz steigender Nachfrage nach SUV-Modellen seine CO2-Ziele erfüllen kann. „Ich will, dass Peugeot bei der Elektrifizierung führend ist“, sagte Imparato im Gespräch mit Autocar.
Die Elektrifizierung von Peugeot liegt nicht in der Zukunft, sondern findet heute statt, betonte Imparato. Er kündigte an: „2019 werden 8 Prozent unseres Angebots elektrifiziert sein. Und 2020 werden es 50 Prozent sein.“ Ein eigenständiges, von Grund auf als Elektroauto konzipiertes Modell will er erst „innerhalb von 10 Jahren“ bauen. Bis auf weiteres konzentrieren sich die Franzosen auf eine modulare Plattform, mit der sich Elektro-, Hybrid-, Benzin- und Dieselautos produzieren lassen.
Imparato will ein „umfassendes Ökosystem“ an Services für Elektromobilität bieten. „Die Kunden werden nicht nur dieses eine Auto haben, sondern Zugang zu unserem Mobilitäts-Ökosystem erhalten“, so der Peugeot-Chef. „Wenn man in den Urlaub oder 1000 Kilometer fahren will, muss man eine Mobilitätslösung haben.“
Der Peugeot-Chef ist sich sicher, trotz der sinkenden Nachfrage nach Dieselautos die gesetzlichen CO2-Vorgaben erfüllen zu können. „Und ich muss dazu nicht ein eigenständiges Elektroauto einführen und Geld verlieren, um die Ziele zu erreichen. Ich werde einen Antriebsmix auf den Markt bringen, um mein Geschäft zu schützen“, erklärte Imparato. „Ich will einen profitablen und nachhaltigen Geschäftsplan mit dem richtigen Mix aus Antrieben erstellen, um die Gesetzgebungen zu erfüllen, ohne Geld zu verlieren.“
Komplett-Elektrifizierung bis 2025
Die Konzernmutter PSA hat angekündigt, dass Mitte des nächsten Jahrzehnts alle Fahrzeuge der Marken Citroën, DS, Peugeot, Opel und Vauxhall auch mit reinem Elektroantrieb und/oder teilelektrischem Hybridsystem angeboten werden.
Peugeot setzt bei E-Mobilität zunächst auf den Kleinwagen 208, der noch in diesem Jahrzehnt als reines Elektroauto bei den Händlern stehen soll. Anfang 2020 ist die Markteinführung einer Batterie-Variante des Crossover-SUV 2008 vorgesehen. Größere Modelle werden bis auf weiteres nur mit teilelektrischen Plug-in-Hybrid-Antrieben ausgestattet.
Peter W meint
Na ja, einen Peugeot muss man ja nicht unbedingt haben.
Lustig ist, dass ausgerechnet Peugeot als nicht wirklich „systemrelevanter“ Hersteller wie Andere auch die Führerschaft beansprucht.
Man sagt ja auch „Hochmut kommt vor dem Fall“.
JuergenII meint
Den Diesel möchte ich erleben, der ab der ersten Fahrminute und unter allen Fahr- und Witterungsbedingungen die Schadstoffnorm einhalten kann. Denn nur dann ist er sauber! Wenn PSA das mit ihrem Fahrzeugangebot schafft, ziehe ich den Hut.
Ansonsten ist das mehr als armselig, was da von PSA angekündigt wird. Der 208er? So was fährt bei der französischen Konkurrenz schon seit Jahren und ist mittlerweile das meistverkaufte EV in Europa!
Swissli meint
Modulare Plattform für alle Antriebsarten hat einen wesentlichen Nachteil: man ist bei keinem Antriebskonzept wirklich wettbewerbsfähig.
Als Übergangsnotlösung okay, aber mit Zeithorizont von 10 Jahren könnte dies das Überleben von PSA gefährden.
Der Statistiker meint
„Ich will, dass Peugeot bei der Elektrifizierung führend ist, sagte Imparato im Gespräch mit Autocar“
Juhuu, noch einer, der die Weltmarktführerschaft anstrebet :-)
Aber mit dem Konzept sehe ich Peugeot eher auf den hinteren Plätzen….
H2O3 meint
Lieber Herr Imparato,
um als Hersteller zu überleben geht es nicht darum die Gesetzgebung zu erfüllen (das ist selbstverständlich) – sondern die Wünsche/Bedarfe der Kunden!
Düsentrieb meint
1+
außer „das ist selbstverständlich“ ist es eben leider nicht sondern ’sollte es sein’…