Volkswagen steigt im nächsten Jahr groß in das Geschäft mit Carsharing-Diensten ein. „2019 legen wir in Deutschland los“, so der Vertriebs- und Marketingvorstand der Kernmarke VW Jürgen Stackmann. Das Angebot der Kundenplattform WE soll den Mobilitätsdiensten von BMW (DriveNow) und Daimler (Car2Go) ähneln. Anders als seine deutschen Wettbewerber will Volkswagen von Beginn an exklusiv Elektroautos einsetzen.
„Bei unseren Flotten für die Vehicle-on-Demand-Dienste setzen wir vollständig auf Elektrofahrzeuge, bieten also emissionsfreie und nachhaltige Mobilität an. Damit entlasten wir Stadträume auf intelligente Art“, erklärte Stackmann. Die Fahrzeuge sollen sich wie bei DriveNow und Car2Go innerhalb eines bestimmten Geschäftsgebiets überall via Smartphone-App anmieten und wieder abstellen lassen.
Nach dem Start in Deutschland will Volkswagen ab 2020 in mehreren großen Metropolen in Europa, Nordamerika und Asien Elektroautos für die Kurzzeitmiete anbieten. Allein in Europa rechnet das Unternehmen laut Stackmann mit einem Carsharing-Markt von 24 Millionen Kunden. Bisher hat Volkswagen größere Carsharing-Projekte anderen Autoherstellern und Startups überlassen.
Die Carsharing-Flotte von VW wird zunächst ausschließlich aus Elektroautos des neuen Labels I.D. bestehen, die ab nächstem Jahr produziert werden. Das erste Modell, der batteriebetriebene Kompaktwagen I.D., könnte noch vor dem offiziellen Marktstart zum Mieten verfügbar sein. Der Volkswagen-Konzern dürfte mit seiner Carsharing-Offensive darauf aus sein, die Hemmschwelle beim Kauf von E-Autos zu senken – bis 2025 planen die Wolfsburger die Einführung 80 neuer E-Modelle und den Ausbau der Produktion auf bis zu drei Millionen Stromer pro Jahr.
Neben Carsharing arbeitet Volkswagen auch an so genannten Mikromobilitätslösungen für urbane Zentren mit E-Mobilen wie dem I.D. Cityskater oder der Studie I.D. Streetmate. Die Vehicle-on-Demand-Dienste von VW WE sollen das Angebot des Elektro-Shuttle-Dienstes MOIA ergänzen. MOIA fokussiert sich mit seinem Service vor allem auf so genannte Ride Hailing- und Pooling-Angebote.
rog meint
Juppii
VW kündigt schon wieder an.Wann liefert Ihr endlich Elektroautos? (Nein, der E-Golf ist keins, das ist ein umgebauter Verbrenner…)
rog
Ernesto 2 meint
Die Hemmschwelle beim Kauf senken….so so, ich Wette einen Kasten Bier, daß in 2 Wochen ab dem Moment wo ein I.D. überhaupt bestellt werden kann die Produktion von 2 Jahren bereits verkauft wurde, weil dummerweise „VW den riesigen Andrang an BEV I.D.s leider, leider nicht vorhersehen konnte, und sich total VERSCHÄTZT hat“.
Ich glaube, daß ich den Kasten selber trinken muss, weil in diesem Forum wohl keiner gegen mich antreten wird….. :-)
Wilf meint
Darür hat VW eine intelligente Lösung: wie jetzt beim e-Golf. Lieferzeit „nur“ 7 Monate ab Bestellung. Neue Bestellungen werden allerdings erst wieder ab Januar 2019 angenommen.
DerOssi meint
„riesigen Andrang“? …das war hoffentlich ironisch gemeint… ist ja nicht so, dass es aktuell gar keine E-Autos gäbe… nur wo ist der „Andrang“ wenn man mal die Anträge auf den Ökobonus betrachtet? …hmmmmmm…?
i_Peter meint
@DerOssi hast Du den Post von Wilf (15:07) nicht verstanden ?
Es gibt z.Zt. so viel Nachfrage nach dem Vorgängermodell eGolf, dass VW im Moment nicht einmal neue Bestellungen annimmt. Erst ab 2019 wieder und auch dann ist eine Lieferzeit von mindestens 7 Monaten garantiert. Anderen Herstellern geht es ähnlich (Hyundai, Tesla Model 3).
Der Öko-Bonus kann deswegen nicht gezahlt werden, weil die Hersteller nicht liefern können. So einfach ist das.
Man-i3 meint
Das Auto auf dem Bild sieht eher nach einem neuen BMW i3 aus.
Bei VEW Volkswagen ist man ja Konkurrenz aus dem eigenen Hause gewöhnt. Neben Skoda, Audi und Seat wäre die Marke ID eben nur ein Mitbewerber in der Vertriebswelt.
Peter W. meint
Ich habe den Eindruck, dass VW die neuen E-Autos, die sie zwangsweise verkaufen müssen, nicht als Konkurenz zu Golf & Co anbieten wollen. Die Dinger müssen auf die Straße, und wenn man tausende Fahrzeuge in ein Carsharing-Projekt steckt, reduzieren sie die CO2-Werte der restlichen Flotte, auch wenn sie nur rumstehen, behindern aber nicht den Verkauf der Verbrenner. Der Gebrauchtwagenmarkt wird sie nach 3 bis 5 Jahren gerne übernehmen, und bis dahin ist man wahrscheinlich auch in der Gewinnzone. Jeder I.D. der in den freien Markt geht reduziert den Gewinn. Mit dem I.D. wird zumindest in den ersten Jahren weniger verdient als mit einem 1,6 Liter-Golf.
Die Hersteller haben keine Angst davor, dass die E-Autos keine Abnehmer finden, im Gegenteil, sie haben Angst davor, dass bei einem großen Angebot die alte Technik keiner mehr will.
Es gibt einige Beispiele wie schnell sich der Markt drehen kann.
Ich verwette meinen Kopf dafür, dass VW alles tun wird um die I.D.s im Gespräch zu halten, sie werden aber auch alles tun, um die Verkaufszahlen gering zu halten. Der Grat zwischen Strafzahlung und verkauften Einheiten ist schmal, und man wird versuchen genau die Linie zu halten.
Fritz! meint
Da würde ich nicht gegen wetten, klingt leider zu logisch & gut.
nilsbär meint
Und wieder eine Ankündigung von VW. Die produzieren soviel heiße Luft, dass eine Beschleunigung der Erderwärmung droht:-)
nilsbär meint
Ich möchte mir für die nächsten 4 Wochen ein Auto ausleihen und bin dabei auf die Werbung eines kommerziellen Carsharing-Anbieters gestoßen:
‚Topaktuelle Mercedes-Benz Fahrzeuge schon ab 0,35€ /Min. fahren.‘ Pro Tag also schlappe 0,35×60×24= 504 €.
Bei privaten Carsharing-Plattformen (ähnlich airbnb bei Wohnungen) habe ich brauchbare Angebote um ebenfalls ca. 500€ gesehen, allerdings im Monat! Kein Privater wird aber seinen teuren I.D. dafür anbieten.
Ich glaube nicht an die goldene Zukunft der sauteuren kommerziellen Anbieter.
lenzano meint
KEINER mietet für 35ct/min 24h lang ein Carsharing Fahrzeug – hier ist das Prinzip nicht verstanden worden.
Somit ist die Rechnung für die Katz!
DerOssi meint
@lenzano:
Von Mercedes aber auch nicht… als Beispiel kosten mich aktuell 30 Minuten S-Bahn-Fahrt 5 Euro… die gleiche Strecke mit dem Auto, mit dem ich NICHT schneller bin, 10 Euro… also völlig übertrieben die Preise… aber jedem das seine…
DerOssi meint
Nachtrag: …mit dem CarSharing-Auto nach obigem Beispiel…
Tomas meint
Da sieht man ein Bild vom ID, wird komplett gehyped und doch bloß wieder enttäuscht.
Ich will harte Fakten zum Neo (sollte er tatsächlich so heißen) hören. Welche Hardware ist verbaut?! Wie sieht das Bedienkonzept aus?! Wie ist der Innenraum gestaltet?! Nvidia Drive PX oder eine Eigenlösung für die teilautonomen Fähigkeiten?! Welche Ausstattungsvarianten gibt es?! Was kostet er tatsächlich?! Ist man der enormen Nachfrage gewachsen?!
Dieses ganze grüne Geschwafel interessiert mich nicht.
DerOssi meint
Ich bin gänzlich nicht der Meinung, dass CarSharing zur Entlastung der Verkehrsräume beiträgt, ganz im Gegenteil… wer nutzt denn hauptsächlich CarSharing? Leute, die sich in der Stadt kein Auto leisten können oder wollen, sprich ansonsten eher wahrscheinlich Bahn fahren oder laufen oder Fahrrad… und anstatt diese herkömmlichen Mittel zu nutzen, können/werden diese Leute jetzt auch noch zusätzlich mit ihrem CarSharing-Auto im Stau der Innenstadt stehen… und die Karren müssen jauch irgendwo stehen und parken und nehmen zusätzlichen Platz für die anderen Weg… denn ich denke nicht, dass ein CarSharing-Fahrzeug auch nur ein privates Fahrzeug ersetzen wird… wer sich ein Auto anschafft, dann meist weil er will oder muss, und da wird so ein Angebot keine Alternative darstellen…
Die einzigen, die davon profitieren (werden), sind die Anbieter… in Konkurrenz zum Taxi, ÖPNV etc….
Tina meint
Daumen Runter!
Ich will meinen eigenen I.D.
Gerade mit Aussicht auf baldig weit verbreitetes teilautonomes Fahren gewinnt ein individuelles Auto an Bedeutung. Jetzt ist die Ausstattung ziemlich egal – man muss eh fahren und sich auf die Straße konzentrieren. Wenn ich aber in Zukunft ab der Autobahnauffahrt nicht mehr mit Fahren beschäftigt bin, muss mein Auto MEINEN Ansprüchen genügen, und nicht dem der Masse.
Und ganz ehrlich: in der Stadt solln’s UBahn fahren, da brauchen sie keine (Elektro)Autos – sind aus Sicht der Städter sowieso alle phöse…
Jörg meint
Das ist der Notausgang, wenn nicht genug Fahrzeuge verkauft werden können, um die Flottenbilanz zu erreichen.
Die wirkliche Reichweite ist nicht so wichtig und kostenlose Parkplätze gibt es zunehmend an den städtischen Ladesäulen.
henry86 meint
Zitat:
„bis 2025 planen die Wolfsburger die Einführung 80 neuer E-Modelle und den Ausbau der Produktion auf bis zu drei Millionen Stromer pro Jahr.“
Sehr gut. D.h., im Gegensatz zu heute, wo VW 10 Mio. Autos produziert, wollen sie im Jahr 2025 nur noch bis zu drei Mio. produzieren.
Denn im Jahr 2025 werden nur noch Elektroautos produziert, da sich Verbrenner nicht mehr verkaufen werden.
https://www.youtube.com/watch?v=KVm74yE0aUE
Wilf meint
Danke für den Tipp. Toller Vortrag!
henry86 meint
Zitat:
„Der Volkswagen-Konzern dürfte mit seiner Carsharing-Offensive darauf aus sein, die Hemmschwelle beim Kauf von E-Autos zu senken“
Sehr gut. Das ist nämlich das große Problem bei den Elektroautos – es werden zuviel produziert, die nachher keiner kaufen will. So steht ein Elektroauto derzeit schonmal mehrere Monate bei einem Händler rum, bis dieser es mit großem Preisabschlag endlich verkaufen kann.
henry86 meint
P.S. Ich hoffe, das geneigte Leser die Ironie erkennen ;)
Tim Leiser meint
Voll gut
Thomas R. meint
Jo