Porsche bringt im nächsten Jahr sein erstes Serien-Elektroauto auf den Markt, weitere voll- und teilelektrische Stromer sollen folgen. Von der Konkurrenz wollen sich die Schwaben mit für Sportwagen optimierter Technik und branchenführenden Ladezeiten abheben. Vor Kurzem ging der erste Porsche-Schnellladepark ans Netz.
Vier Kundenparkplätze der Niederlassung Berlin-Adlershof wurden mit neuer Porsche-Ladeinfrastruktur ausgestattet, zwei davon bieten 800-Volt-Ladetechnologie. Heutige DC-Schnellladestationen für Elektroautos arbeiten meist mit einer Spannungslage von rund 400 Volt. Für eine Reichweite von 400 Kilometern beträgt die Ladezeit in Abhängigkeit von der Ladeleistung in kW aktuell 40 bis 80 Minuten. Mit der Anhebung der Spannungslage auf 800 Volt werden weniger als 20 Minuten Ladezeit für die gleiche Laufleistung möglich.
Um Porsches neues Ladesystem auszureizen, ist ein kompatibles Elektroauto nötig – das es bisher noch nicht auf dem freien Markt zu kaufen gibt. Der Ende 2019 zu den Händlern rollende Porsche Taycan wird das erste Serienfahrzeug mit 800-Volt-Technik sein.

Der Aufbau der 800-Volt-Ladeinfrastruktur in Berlin dient als Pilotprojekt, um die neu entwickelte Ladetechnologie zu erproben und Erfahrungen für die Integration eines Schnellladeparks an den Porsche-Zentren zu sammeln. „In einer sich stark verändernden Welt der Mobilität bereiten wir uns konsequent auf die Einführung des ersten vollelektrisch angetriebenen Porsche Modells, des Taycan, vor“, so Karsten Sohns, Geschäftsführer der Porsche Deutschland GmbH. „Eine entsprechende Ladeinfrastruktur an unseren Porsche-Standorten und darüber hinaus ist ein essenzieller Bestandteil unserer Strategie.“
Auch bereits erhältliche Elektroautos können in Berlin-Adlershof schnellladen, Voraussetzung ist die Ausstattung mit einem Stecker des europäischen CCS-Standards. Der Ladepark ist während der Öffnungszeiten des Porsche Zentrums für alle Fabrikate frei zugänglich.
Porsche investiert bis 2022 mehr als sechs Milliarden Euro in Elektromobilität. Neben dem Taycan und Derivaten der Sport-Limousine ist die Elektrifizierung und Hybridisierung der bestehenden Produktpalette vorgesehen. Bestandteil von Porsches E-Mobilitäts-Plänen sind Angebote und Dienste, die die Nutzung von Elektroautos komfortabel und stressfrei machen sollen. Mit dem „Porsche Charging Service“ bietet der Hersteller seit diesem Jahr eine digitale Plattform rund um alle Ladevorgänge mit Plug-in-Hybrid- und Elektroautos.
Gunnar meint
@Tesla-Fan:
Im Text steht:
„Der Aufbau der 800-Volt-Ladeinfrastruktur in Berlin dient als Pilotprojekt, um die neu entwickelte Ladetechnologie zu erproben und Erfahrungen für die Integration eines Schnellladeparks an den Porsche-Zentren zu sammeln. “
Und warum sollen schon jetzt ein flächendeckendes Netz von 350kw-Lader aufgebaut sein? Es existiert noch gar kein Fahrzeug, was diese Ladeleistung hinbekommt.
Porsche bringt erst Ende 2019 seinen Mission E mit 800V-Spannung. Das sind noch ANDERTHALB Jahre Zeit.
Also warum sollen schon ein Jahr vorher sinnlos hunderte Standorte vorhanden sein, die nicht richtig genutzt werden können?
Tesla hat doch seine Supercharger auch erst parallel mit der Fahrzeugeinführung vom Model S aufgebaut.
Alles andere wäre unwirtschaftlich, also was soll diese Aufregung?
H2O3 meint
Wer lesen – und denken kann ist klar im Vorteil!
Das Porsche an seinen NIEDERLASSUNGEN die entsprechenden Ladestationen für den kommenden Taycan aufbaut ist nicht nur normal, sonder ein MUSS!
Was soll also der Blödsinn! Nissan baut auch an seinen Niederlassung auch ihre blöden CHADEMO-Lader auf!
Das alles braucht seine Zeit. Und es soll dann auch zur Markteinführung stehen. Geht nun mal nicht von heute auf morgen. Auch nicht bei TESLA (LOL!) Siehe hierzu auch IONITY. 2 Jahre für 400 Stromtankstellen!
Leonardo meint
Ich bin gespannt wie sie es lösen daß ein Porsche mit z.B. 800 Volt Akkuspannung an einem normalen Schnelllader mit 400 Volt lädt.
Peter W meint
Das sollte kein Problem sein. Die Akkus könnte man jederzeit auch einzeln laden, also parallel mit jeweils 4 Volt. Das setzt nur eine entsprechende elektrische Schaltung voraus. Es ist kein Problem einen 800 Volt Akku so zu trennen, dass er mit 2 mal 400 Volt geladen werden kann.
Gunnar meint
Nach unten ist das kein Problem. Ein Fzg mit 800 V Spannung kann problemlos auch an einer 400er Ladesäule aufladen.
Umgekehrt geht es aber nicht.
Leonardo meint
Es ist doch genau anders herum. Oder irre ich mich??
Ein 800 Volt Schnelllader kann auf 400 Volt runter, sonst könnten ja die verschiedenen Akkuspannungen der verschiedenen Autos nicht bedienen. Ein 400 Volt Schnelllader kann aber nur bis zu 400 Volt.
EdgarW meint
Die einzelnen Zellen der Akkupakete haben eine deutlich niedrigere Spannung als 800 oder 400 Volt, bei 18650ern sind’s ja z.B. 3,7 Volt. Es kommt also einfach nur darauf an, wie man die Zellen beim Laden ansteuert/schaltet. Mehr parallel = weniger in Reihe = niedrigere benötigte Spannung. Beim Entladen/Verbratzen der geladenen Energie werden dann wieder jeweils mehr Zellen in Reihe geschaltet, sofern eine höhere Spannung für den Antrieb benötigt wird.
Als Beispiel: werden 216 18650er Zellen (im Porsche werden andere Zellen zur Anwendung kommen) mit einer angenommenen Nominalspannung von 3,7 Volt in Reihe geschaltet, ergibt sich eine Nominalspannung von 799 Volt. Diese könnten dann mit 800 Volt geladen werden (in der Realität nimmt man dafür soweit ich weiß eine höhere Spannung). Hat man nur 400 Volt zur Verfügung, schaltet man 108 Zellen in Reihe und zwei solcher Reihen Parallel. Voilà. So ergibt sich auch automatisch bei gleichem ladestrom durch die Aufteilung auf zwei Reihen eine Halbierung des Ladestroms je Reihe und somit eine Verdopplung der Ladezeit.
Das ist natürlich nur eine schematische Beschreibung, wie gesagt werden beim Laden vermutlich relativ zur einzelnen Zell-Nominalspannung höhere Spannungen genutzt (also z.B. weniger Zellen in Reihe geschaltet) und die Spannung bleibt über den Ladevorgang auch nicht konstant, ebensowenig natürlich die Ladeströme.
McGybrush meint
Genaus so wie man eine 10.000V Xenon Lampe an einem 12V Fahrzeug mit 2,5mm Kabeln betreiben kann.
Wenn man ein 400V Auto oder ein 5V USB Handy an 240V Laden kann dann kann man auch ein 800V Auto an 400V Laden.
Das ist das kleinste Problem. Spannungswandler fertig. Ist halt nur ne Platz und Kostenfrage.
150kW meint
„Ich bin gespannt wie sie es lösen daß ein Porsche mit z.B. 800 Volt Akkuspannung an einem normalen Schnelllader mit 400 Volt lädt.“
DCDC Wandler
H2O3 meint
Schon mal was von DC-DC Wandlern gehört?
Eingangsspannung spielt (fast) keine Rolle!
Spannung rauf, Ampere runter, gleiche Leistung!!!!!
Leonardo meint
Ja, ich hab schon mal was von Spannungswandlern gehört. Deswegen bin ich ja gespannt wie sie es lösen werden. Und wie man weiter oben lesen kann gibt es auch verschiedene Meinungen wie 2×400 Volt Akkupack oder eben Spannungswandler.
alupo meint
Ich kann mir, nicht nur wegen der Kosten, dafür keinen eingebauten DCDC-Wandler vorstellen.
Die meisten ACDC-Wandler (die haben wegen dem A nur ein paar billige Dioden zusätzlich am Eingang) im eAuto können nicht einmal 22 kW, und jetzt sollen im Auto plötzlich sogar 150 kW verbaut werden?
Nein, das glaube ich nicht.
Sehr viel einfacher, bzw. geradezu simpel ist dann doch die Aufspaltung des 800 V Akkus in 2 parallele 400 V Akkus.
Peter W meint
Der Ladepark ist während der Öffnungszeiten des Porsche Zentrums für alle Fabrikate frei zugänglich.
Welch ein Fortschritt! Laden von 8 bis 16:00
Ich bin gespannt, wie schnell der Taycan tatsächlich laden wird. An 350 kW könnte er in 20 Minuten 100 kWh in den Akku drücken (Ladeverluste abgezogen). Das sind dann wahrscheinlich über 3 C Laderate, das ist sportlich. Bei gemäßigter Fahrweise können das 400 km werden, aber nicht im „Porsche-Autobahn-Tempo“.
Das ist aber alles ok, aber Porsche sollte nicht zu viel versprechen.
Swissli meint
Kürzlich auf YouTube: Hyundai Ioniq mit 2.2 C geladen. Auch nicht schlecht :)
Jörg meint
Und Sonntag zu.
Lewellyn meint
Die 20 Minuten Zeitgewinn beim laden muss man dann für den Umweg zum Porschezentrum opfern.
Irgendwas ist ja immer…
150kW meint
350kW Säulen stehen nicht nur an Porsche Autohäusern.
Tesla-Fan meint
Gut, die eine steht im Ladepark mit begrenzten Öffnungszeiten.
Wo steht die Zweite? Erleuchten Sie uns bitte.
Gunnar meint
Einfach mal nach Ionity googeln.
Weit sind sie zwar noch nicht. Aber die haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 400 Standorte mit jeweils mindestens 6 350kw-Ladern an den Autobahnen in Europa aufzubauen.
So. Erleuchtung abgeschlossen.
150kW meint
Ionity, Ultra-E, e.on/Clever, Mega-E, … Es gibt haufenweise Projekte.
Tesla-Fan meint
Es ist die ZWEITE!
Eine wurde mal in USA vorgestellt/eröffnet und jetzt die Zweite beim Händler.
Alles andere sind „Projekte“.
BER ist auch ein Projekt.
„Wollen ist wie machen, nur fauler“ stand neulich auf einer Postkarte.
McGybrush meint
Wir sind im Jahr 2012…
Ich kopiere mal Deinen angepassten Text und man stelle sich Mental auf den Supercharger ein
„Gut, die eine steht im Tesla Werk mit begrenzten Öffnungszeiten.
Wo steht die Zweite? Erleuchten Sie uns bitte.“
150kW meint
„Alles andere sind “Projekte”
Und was ist so schlecht an den Projekten? Im Gegensatz zu BER hat jedes dieser Projekte schon Standorte am laufen. Die wollen also nicht nur, die haben schon gemacht. Und das alles nur die größeren Projekte, aber jeder kleine Betreiber kann ebenso eine 350kW Säule aufstellen.
Kein Porsche ist auf die Porsche Säulen an den Autohäusern angewiesen.
Und nebenbei gibt es in den USA ebenso schon etliche 350kW Säulen (Electrify America). Auch dort ist kein Porsche auf Porsche Autohäuser angewiesen.
EdgarW meint
Mal geMapst:
Königs Wusterhausen – über A113 – Berlin: 35,3 km, 43 Minuten
Königs Wusterhausen – Porsche Adlershof – Berlin: 38,9 km, 47 Minuten
Beides ohne Verkehr.
Ja, eine Raststätte direkt an der Autobahn würde eine statt vier Minuten Verzögerung bedeuten, keine Ahnung, wie krass der Verkehr dort in der Rushhour sein kann.
Der weitaus störendere Faktor ist wohl eher, dass die Ladesäulen nur zu bestimmten Zeiten nutzbar sind. Immerhin jene, zu denen der typische Vertreter in seinem Typischen Taycan so in der Berliner Gegend rumgurkt ;-)