Der kürzlich präsentierte e-tron ist Audis erstes reines Serien-Elektroauto. Produziert wird das SUV seit Anfang September, die Auslieferungen beginnen Ende des Jahres. Neben alltagstauglicher Reichweite verspricht Audi für den neuen e-tron eine Ladeleistung von bis zu 150 kW. Ein ab 2020 kommendes Modell soll noch schneller Strom zapfen können.
Für den e-tron gibt Audi im Idealfall eine Ladezeit von etwa 30 Minuten für 80 Prozent der Batteriekapazität an. Tatsächlich möglich ist dies allerdings erst an einigen wenigen öffentlichen Stromer-Tankstellen – etwa denen des deutschen Lade-Joint-Ventures Ionity, die bis zu 350 kW unterstützen. Audi will schon bald Elektroautos der neuesten Generation anbieten, die von der maximalen Leistung der „Ultraschnelllader“ von Ionity profitieren.
Der in knapp zwei Jahren startende e-tron GT wird mit bis zu 350 kW laden, bestätigte Audi-Manager Johannes Eckstein im Gespräch mit Autocar. An kompatiblen Schnellladestationen soll die Batterie des viertürigen Gran Turismo in unter 12 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden können. Zum Vergleich: Die Akkus von Branchenprimus Tesla lassen sich aktuell mit bis zu 145 kW in 30 Minuten nahezu vollladen.
Nicht jeder ist überzeugt, dass das „Ultraschnellladen“ Elektromobilität in den nächsten Jahren entscheidend voranbringen wird. Laut Tesla ergeben 350-kW-Lader „nicht wirklich viel Sinn“. Porsche dagegen setzt wie die Konzernschwester Audi auf maximale Ladeleistung: Die Elektroauto-Sportlimousine Taycan soll bereits 2019 an 350-kW-Säulen in um die 15 Minuten Energie für 400 Kilometer in ihren Akku pressen können.
nilsbär meint
Bei aller berechtigten Kritik am VW-Konzern: Mit der 800-Volt-Technik und dem Laden mit 350 kW haben sie Maßstäbe gesetzt. Gratulation. Der ansonsten von mir sehr geschätzte Elon Musk sollte da schnellstens gleichziehen und keine blöden Sprüche (‚ist nicht unbedingt nötig‘) machen.
Jürgen W. meint
Das Bild spricht für sich. Warum nur?
Weil nichts darauf zu sehen ist. Ich lach mich tot.
Gunarr meint
Mit Elektroautos passiert gerade das selbe wie mit Verbrennern. Die Entwicklung bedeutet höher, schneller, weiter. Klar ist es toll, wenn man den Akku in 12 min wieder voll bekommt. Dann kann man etwas schneller fahren, ohne dafür mit langen Wartezeiten bestraft zu werden. Aber die Effizient leidet darunter. Nicht nur, dass man durch das schnellere Fahren mehr Strom braucht. Auch das schnelle Laden vergeudet Energie für Kühlung von Akku und Elektronik. Ich kann Tesla verstehen, wenn sie sagen, das macht keinen Sinn. Leider wird sich Tesla mit dieser Einstellung im Premiumsegment nicht behaupten können.
MacGyver meint
Ja, sicher geht es Tesla ausschließlich um die Effizienz! Die angestrebten 0 – 60 in 1.9 sec stellen sicher die effizienteste Nutzung von elektrischer Energie dar. Ironie off.
Es ist leicht Dinge die man selber nicht umsetzen kann als nicht sinn voll abzutun. Und absolut sinnfreie Dinge wie einen ludicrous- oder plaid mode als das sinnvoll und erstrebenswert.
Nic Megert meint
Sie glauben nicht wirklich, das Tesla nicht fähig wäre solche Lader zu bauen? Es hat schon einen Grund mit nicht mehr als 120Kw die Akkus zu foltern. Aber das müssen die deutschen Hersteller halt erst noch selber herausfinden. Sie werden an meine Zeilen denken, wenn die ersten Fahrzeuge die mit diesen Leistungen laden 2 Jahre alt sind. Ich sehe schon die Pressemeldungen. Und dann kann man behaupten, das Elektroautos eben doch noch nicht ausgereift seien und daher nicht mehr gebaut würden!
Frank meint
Irgendwie reichen mir die 12 Minuten nicht mal für den Schnellimbiss, den ich nach 300 km gern hätte. Dann müsste ich raus umparken oder vielleicht Blockiergebühren akzeptieren?
xordinary meint
Du lässt deine Karre ja auch nicht an der Zapfe stehen, während du isst. Das ist jetzt wirklich kein besonders starkes Argument! (Du könntest solange mal Pipi machen, dann auf den Parkplatz fahren, so, wie man das heute auch schon macht, und dann in Ruhe essen.)
Frank meint
Und worin soll dann bitte der Vorteil bestehen? Ich will NULL Minuten für das Tanken vergeuden! Und da muss nun mal die Ladepause zu den Dingen passen, die ich in dieser Zeit vorhabe. Kann schon sein, dass sich das dem Vergifterfahrer erst erschließt, wenn er das mal selbst praktiziert. Man ist ja gewöhnlich nicht auf der Flucht, sondern auf Reisen.
Peter Mair meint
Ja geht mir auch so, wenn ich anhalte vergehen immer 12 bis 15 Minuten wenn es schnell geht. Die Regel sind da eher 20 bis 25 Minuten und dann hab ich schon meine 320km wieder im Akku. Und überhaupt spricht Audi, Mercedes und Konsorten nur über Theorie. Ich sehe kein Auto auf der Straße, dass sie vorgestellt haben, geschweige denn Lader Flächendeckend die das können. Bis die soweit sind hat Tesla Reichweiten von 1000 km und damit hat sie das Thema erledigt, denn getankt wird da wo man ankommt, über Nacht, und da spielt mal die Ladegeschwindigkeit gar keine rolle!
150kW meint
Die 1000km Reichweite kosten aber auch was. Da wird der Akku ca. das doppelte kosten als bei 500km Reichweite.
Swissli meint
An Autobahnen wird es entscheidend sein, dass keine „Ladestaus“ bei Raststätten entstehen. Und je schneller dort geladen werden kann, umso weniger muss in (Anzahl) Ladesäulen investiert werden.
Zuhause spielt Ladegeschwindigkeit keine Rolle.
MacGyver meint
+1
El Commandante meint
Folgendes zu den Ultraschnellladern von Ionity auf deren Homepage:
„Um kurze Ladezeiten zu erreichen…
…sollten die Umgebungstemperaturen moderat sein, da extreme Hitze oder Kälte die Ladegeschwindigkeit reduzieren können.“
Was heißt nun wieder „moderat“? In einem Fenster von 20 bis 25 Grad?
Also für Deutschland mit seinen mittlerweile fast tropischen Sommern und doch auch mal kalten Wintertagen wirklich realistisch (zu jeder Zeit)?
Am Ende vielleicht doch nur ein Zahlenkrieg um der „Größte“, „Stärkste“ und „Beste“ zu sein…
MacGyver meint
Wenn ich das Wort Temperaturfenster lese bekomme ich wieder Bauchschmerzen. Warum nur?
150kW meint
„Was heißt nun wieder “moderat”? In einem Fenster von 20 bis 25 Grad?“
Das fragst du deinen Autohersteller, denn darum geht es in dem Abschnitt auf der Ionity Seite ja.
AS meint
“Vorsprung durch Technik” ??
.. ich bin auch gespannt, welche Preise für eine solche Schnellladung aufgerufen werden. Ist dann doch eher was für das Porsche-Klientel…
Das Portemonaie wird dann schnell sagen, dass ein zweiter Kaffee und die die 150 kW – Ladung auch völlig ausreichend sind.
Fritz! meint
Gab es da mal nicht die Aussage eines Porsche-Mitarbeiters, daß die bei der 350 kW-Säule dann schon in der Größenordnung einer Tankfüllung (also 100,– Euro und mehr) liegen könnten?
MacGyver meint
Guter Schritt in die Richtige Richtung! Es wird Zeit den Slogan „Vorsprung durch Technik“ mit Inhalten zu hinterlegen.
Andererseits könnte ich mir gut vorstellen, dass häufiges Ultraschnellladen das Kühlmittel des Akkus maximal belastet und das Fahrzeug deshalb schneller wieder zum Service muss. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es dann bestimmt eine Regelung geben wird wie z.B.: „Achtung, nächster Service in 100 Tagen oder nach weiteren 10 Ultraschnellladungen“.
Gibt es jemanden hier im Forum der hierzu technische Details kennt?
Der Statistiker meint
…ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute das Auto kaufen weil die Möglichkeit besteht es in 12min. auf 80% aufzuladen. Brauchen wird man das eher selten denke ich.
Auch ein Berufsfahrer lädt im Normalfall nur einmal pro Tag auf, und wenn er das mit einem Mittagessen kombiniert hat er mind. 30min Zeit…
Fritz! meint
Ich denke auch, daß die Möglichkeit viel wichtiger ist als die Tatsache.
ZastaCrocket meint
+1
Das ultraschnelle Laden ist ein Argument für Leute, die öfter beruflich so 500 km am Stück auf einen Termin abspulen. Die können heute in max 10 Minuten ihre 700-1000 km nachtanken und das erwarten die einfach auch von Elektroautos. Die denken auch garnicht über die Technologie nach so wie wir das tun. Die habe an das Produkt ganz einfach Anforderungen und wenn es die nicht erfüllt kaufen sie es nicht.
Tim Leiser meint
Stimmt. Ich kenne zwei Leute, die sich mit in Elektroauto kaufen würden, wenn sie damit weit kommen und schnell laden. Einer (ein Filmproduzent) muss manchmal an einem Tag sehr schnell von München nach Stuttgart und dann weiter nach Wien. Das sind zwar die wenigsten, aber die gibt’s. Und wie schon erwähnt : man will halt die Möglichkeit. Nutzen wird es fast niemand. Außer natürlich Städte ohne eigenen Ladeplatz.. Also vielleicht doch n paar Millionen :-)
Tim Leiser meint
Städter, nicht Städte
Swissli meint
Könnte mir vorstellen, dass es ein paar Ultraschnelllader 350 kw gibt für die ganz Eiligen (kostet dann auch etwas mehr) und „Normallader“ 100-150 kw, sodass in 1 h (Fresspause) auch 80% geladen werden kann (ausgehend von ca. 100 kwh Akku).