Die vergleichsweise hohen Kaufpreise aktueller Modelle gelten als zentrales Hindernis für die schnelle Verbreitung von Elektroautos. Angesichts technischer Fortschritte und den Skaleneffekten steigender Produktionsmengen hoffen viele auf günstigere Preise. Die Entwicklung bei Akkus – die wichtigsten und kostspieligsten Komponenten von Stromern – geht laut Industrievertretern derzeit jedoch in eine andere Richtung.
„Wir erleben zurzeit, dass die Preise der Batterien für Elektroautos steigen. Eigentlich müssten sie mit der wachsenden Nachfrage sinken“, so Ford-Deutschland-Chef Gunnar Herrmann im Gespräch mit der Welt am Sonntag. „Üblicherweise werden Komponenten günstiger, wenn man große Volumina ordert. Bei den Elektroauto-Batterien ist nun das Gegenteil der Fall.“
Der Grund für diese Entwicklung sei das mangelnde Angebot an Energiespeichern, sagte Herrmann. Engpässe würden dazu führen, dass die Batteriepreise statt zu sinken demnächst wieder steigen könnten. BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich bestätigte der Welt am Sonntag: „Elektrifizierte Fahrzeuge haben im Vergleich zu konventionellen Verbrennern einen erheblichen Herstellkostennachteil – maßgeblich aufgrund der Batterie-Rohstoffpreise. Bedingt durch die weltweite Nachfrage steigen deren Kosten stetig.“
„Wir bräuchten für unseren Hochlauf bei den E-Autos bis 2023 eine jährliche Zellleistung von 150 Gigawattstunden, aktuell gibt es in Europa allerdings nur Kapazitäten für 20 Gigawattstunden“, rechnet etwa Volkswagen-Chef Herbert Diess vor. Die Wolfsburger haben sich mittlerweile nach eigenen Angaben zwar Rohstoffe und Batterien gesichert, mussten sich aber ungewohnt lange um die jeweiligen Verträge bemühen.
Dass die etablierten Autohersteller keine eigenen Batteriezellen fertigen, rächt sich jetzt: Den Ton geben bis auf weiteres die führenden Zellfertiger aus China, Japan und Korea an. Ford-Manager Herrmann erwartet, „dass die Preise für diese Batterien mittelfristig um schätzungsweise zehn Prozent steigen. Und wenn sich die Prognosen, die uns erreichen, als richtig herausstellen, müssen wir mit Engpässen bei Elektroauto-Batterien rechnen.“
Fachleute und Politiker warnen schon länger vor der Dominanz Asiens bei Akkus. Eigene Zellen wollen VW, BMW oder Daimler dennoch weiter nicht herstellen. Auch Zulieferer wie Bosch oder Continental scheuen die Kosten und Risiken eines solchen Unterfangens. Die Bundesregierung will nun mit einer Milliarde Euro eine deutsch-europäische Zellfertigung forcieren. Bislang haben die von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier geführten Verhandlungen mit hiesigen Firmen allerdings noch zu keinem Ergebnis geführt.
Autojoe meint
Wenn die Europäische Autoindustrie nicht verschlafen hätte würde es ganz anders bei den Batteriepreisen aussehen. So machen eben andere den Reibbach damit.
Peter W meint
… Eigentlich müssten sie (die Preise) mit der wachsenden Nachfrage sinken“, ..
Ähh, tschuldigung, hat der Typ in der Baumschule studiert?
Steigende Nachfrage bei geringem Angebot = steigender Preis.
Steigendes Angebot bei geringer Nachfrage = fallender Preis.
Übrigens kann ich nicht erkennen, dass Ford viele Akkus braucht. Wenn man nur mal gelegentlich ein paar Zellen kauft, muss man auch entsprechende Preise bezahlen.
Vielleicht einfach mal bei Tesla schauen, wie man das macht.
Jensen meint
Bitte um Entschuldigung für die folgende, verbale Entgleisung:
Ich vermute, dass Ford seinen (aktuellen) Akkubedarf im Versandhandel decken kann.
nilsbär meint
Womöglich wollen die wenigen großen Zellhersteller (CATL, Samsung, LG …) ihre Marktstellung einfach nützen, um jetzt, wo der E-Boom beginnt, ordentlich Gewinn zu machen. Kann mir auch nicht vorstellen, dass sie Verträge zu Fixpreisen abschließen.
Da werden VW, BMW, Ford usw. noch ordentlich Lehrgeld zahlen müssen.
Remo meint
Wenn ich das richtig verstehe, dann ist der Flaschenhals garnicht die Fertigung der Zellen, sondern deren Rohstoffe und die Rohstoffpreise.
Andreas_Nün meint
Das verstehen Sie leider falsch. Der Flaschenhals ist klar die Zellproduktion. Sowohl Kobalt als auch Lithium sind deutlich unter den Höchsständen.
In einem Jahr kann die ganze Sache wieder anders aussehen, bis dahin sollen einige Gwh an Produktionskapazität dazu kommen. Bis dahin heißt es für manche, in den sauren Apfel zu beißen.
Btw. seh ich hier einen Vorteil für VW. Die kommen zwar mit 2020 etwas später, aber dann dürfte der Falschenhals Zellproduktion schon deutlich weiter geöffnet sein.
alupo meint
Je später sie kommen, desto mehr sind sie hinten dran.
Und wenns nur der kumulierte Absatz, Umsatz und DB1 ist. Alles das fehlt in der Kasse und auch an Erfahrung.
Skodafahrer meint
Da hat wohl der Schweinezyklus wieder zugeschlagen.
Aus der Computerwelt kennt man seit langem steigende RAM Preise, dann Zubau von neuen Fertigungskapazitäten und darauf folgernder Preissturz.
Weiterhin wird heute versucht die Zellen mit günstigeren Rostoffen z.B. weniger Kobalt herzustellen um sie günstiger zu machen.
Leotronik meint
VW bemängelt eine fehlende Unterstützung für die Autoindustrie. Hat das vielleicht etwas mit den fehlenden und teueren Batterien zu tun und dass VW gar nicht soviele EVs herstellen kann damit der Flottenverbrauch die 95g Grenze schafft? Wer nicht hören will muss fühlen. Also die Politik muss standhaft sein und die Vollmundankündigungen ob der Menge der EVs einfordern und an der 95g Grenze darf nicht manipuliert werden. Und die Strafzahlungen kann VW ruhig den Verbrennern anrechnen. Damit werden sie umso schneller verschwinden.
Chris meint
Nö, Selbstzerstörung muss nicht sein. Die Politik hat dafür zu sorgen, dass Arbeitsplätze geschützt werden und nicht auf dem Altar der amerikanischen Bigotterie geopfert wird.
Pamela meint
Die Politik hat dafür zu sorgen, dass sinnvolle Arbeitsplätze geschützt werden.
„Damit werden sie umso schneller verschwinden.“ bezog sich ja auf die Verbrenner und nicht auf Arbeitsplätze.
PS. Und Chris, es ist bekannt, dass Du einige Amerikaner nicht magst – aber nicht immer passen Deine Ausbrüche zum Thema/Ausgangskommentar.
Chris meint
Deine Bewertung, was sinnvoll ist und was nicht, dürfte kaum Mehrheitsfähig sein wenn man der Bevölkerung erklkärt was passiert, wenn die deutsche Automobilindustrie den Bach runtergeht.
“ bezog sich ja auf die Verbrenner und nicht auf Arbeitsplätze.“
Das kommt am Ende auf das gleiche raus. Niemand hat die Kohle um so schnell solch große Unternehmen zu ersetzen.
„PS. Und Chris, es ist bekannt, dass Du einige Amerikaner nicht magst“
Diese Verleumdung weise ich zurück. Ich habe viele Amerikanische Freunde mit denen ich täglich spreche.
Jörg2 meint
@Chris
Die deutsche Wirtschaft und der Staat sind kräftig genug, eine schnelle Abwicklung der Verbrennerindustrie aufzufangen.
In den 90iger Jahren wurden von den knapp 8,5 Mio Beschäftigten in den neuen Bundesländern ca. 40% arbeitslos.
Das konnte – mehr recht als schlecht, und mit Nachwirkungen bis jetzt – irgendwie gestemmt werden.
Dagegen ist die bedrohte Arbeitnehmerzahl in der Verbrennerindustrie gering.
Aber, unbenommen, für den Einzelnen, den es trifft, immer hart (ich meine hier Tarifbeschäftigen abwärts, Vorstände & Co fallen ja meist weich…)
Will sagen, auch wenn immer wieder behauptet, der deutsche Industriestandort würde daran nicht zugrunde gehen.
Chris meint
„Die deutsche Wirtschaft und der Staat sind kräftig genug, eine schnelle Abwicklung der Verbrennerindustrie aufzufangen.“
Es geht hier nicht darum ob man dann noch was zum Essen hat sondern um die Weltpolitische und Weltwirtschaftliche Stellung. Es ist nicht nötig diese Stellung zu Riskieren. Es gibt keine Notwendigkeit diese Arbeitsplätze verschwinden zu lassen und die Leadindustry aufzugeben. Im Gegenteil, Deutschland muss diese schützen.
Die Einheit damit zu vergleichen ist eigentlich ziemlich praktisch, denn die Arbeitslosigkeit hat schon auch was mit kriminellen Aktivitäten zu tun. Das müssen wir also nicht wiederholen.
„Will sagen, auch wenn immer wieder behauptet, der deutsche Industriestandort würde daran nicht zugrunde gehen.“
Hat auch keiner Behauptet, aber es gibt auf der anderen Seite auch keinen Grund sie zu opfern. Es tut ja auch kein anderer Staat, warum also Deutschland ;)
Jörg2 meint
@Chris
Das sind zwei verschiedene Schuhe: „die deutsche Autoindustrie“ und „die deutschen Arbeitsplätze in deutschen Autoindustrie“
VW & Co gehen nicht unter, wenn sie vom deutschen Steuerzahler kein Geld zur Aufrechterhaltung der nationalen Verbrennerindustrie bekommen. Dazu sind diese Firmen zu international aufgestellt.
Es gibt keinen Grund, Firmen mit jährlichen Gewinnhöchstständen, durch den Steuerzahler zu beatmen. Dazu sind die Eigentümer da.
Die wegfallenden Arbeitsplätze in Deutschland im Bereich Motoren- und Getriebebau, Vertrieb und Instandsetzung, sowie in der Zulieferindustrie sind auffangbar (ein Teil schult um, ein Teil geht in den Ruhestand, ein Teil muss stempeln gehen). Ich sehe da keine flächendeckenden Hungersnöte.
Chris meint
„Das sind zwei verschiedene Schuhe: “die deutsche Autoindustrie” und “die deutschen Arbeitsplätze in deutschen Autoindustrie”“
Es ging hier mehrfach darum, dass bspw. VW untergehen soll. Und mit soll war nicht gemeint, dass das passieren könnte sondern es war hier mehrfach der ausdrückliche Wunsch.
„VW & Co gehen nicht unter, wenn sie vom deutschen Steuerzahler kein Geld zur Aufrechterhaltung der nationalen Verbrennerindustrie bekommen.“
Das gilt für die vielen anderen Hersteller auch. da aber International so auch andere Unternehmen beatmet werden, wie bspw. Tesla, ist nichts schlimmes daran dies auch bei uns auszugleichen. Es ist ja auch nicht so, als wäre das nicht eine Winwin Situation für beide Seiten.
„Die wegfallenden Arbeitsplätze in Deutschland im Bereich Motoren- und Getriebebau, Vertrieb und Instandsetzung, sowie in der Zulieferindustrie sind auffangbar (ein Teil schult um, ein Teil geht in den Ruhestand, ein Teil muss stempeln gehen). Ich sehe da keine flächendeckenden Hungersnöte.“
Und ich sehe keinen Grund das unnötig zu provozieren, denn das macht ja auch kein anderes Land der Welt. Politisch ist es aber eine Katastrophe, die Dimensionen reichen dafür aus. Auch deswegen erhalten Parteien am rechten Rand mehr Zulauf.
Michael S. meint
Tja, das gute alte Spiel von Angebot und Nachfrage. Wohl dem, der gesicherte Rohstoffpreise hat und dessen eigene Technologie letztlich die Kosten definiert.
Aber 10% möglicher Preisanstieg, da können die Verbrennerfahrer nur lachen. Die machen solche Sprünge vor jedem langen Wochenende. :D von der Langfristigen Entwicklung ganz zu schweigen.
Insofern ist eine Preissteigerung bei Traktionsbatterien eher eine Inflationsanpassung als eine reale Steigerung.
Pamela meint
Ach nee.
Ich hab gefühlt 35000 Kommentare in der Vergangenheit dazu gelesen, die genau das angekündigt haben.
Angebot und Nachfrage – wenns nicht passt, steigen die Preise.
Aber auf uns hört ja keiner.
volsor meint
So isses. :)
OldRZ meint
“Wir erleben, dass die Preise der Batterien für Elektroautos steigen”
Kann gar nicht sein, die gesammelte Fachwelt hier drinnen hat behauptet es wird günstiger. Vielleicht sollte man die Einkäufer und Vorstände mal informieren dass sie sich irren.
Jörg2 meint
@OldRZ
Die Herstellungskosten sinken.
Das muss ja, in einem Verkäufermarkt, nicht zwingend auf den Handelspreis durchschlagen.
alupo meint
Du verwechselst etwas:
Der Begriff Preis ist nicht inhaltlich Deckungsgleich mit dem Begriff Herstellkosten.
Zur Erläuterung: alle deutschen Hersteller bezahlen Preise. Tesla hat Herstellkosten. O.k.?
alupo meint
Ergänzung: die Preise steigen, aber die Herstellkosten fallen. Das passiert sogar gleichzeitig.
Dadurch wird die Akkuproduktion noch wirtschaftlicher, aber das zu erklären ginge viel zu weit…
Jürgen S. meint
„“Üblicherweise werden Komponenten günstiger, wenn man große Volumina ordert. Bei den Elektroauto-Batterien ist nun das Gegenteil der Fall.”
“Wir bräuchten für unseren Hochlauf bei den E-Autos bis 2023 eine jährliche Zellleistung von 150 Gigawattstunden, aktuell gibt es in Europa allerdings nur Kapazitäten für 20 Gigawattstunden”, rechnet etwa Volkswagen-Chef Herbert Diess vor. “
Welche Schlüsse ziehen wir jetzt daraus und welche Massnahmen leiten wir ein?
Die Antworten auf diese Frage
Wird hier wieder mal der Subventions-Anfrageprozess eingeleitet, damit man unter Staatsbeteiligung eine Wende herbei führen kann?
Düsentrieb meint
Der Schluss ist, dass solange bis Ihnen die Zellen zufliegen weiter so viele Verbrenner gebaut werden als möglich…
alupo meint
Wer heute noch einen neuen Verbrenner kauft ist selbst Schuld für alle finanziellen Folgen. Da habe uch kein Mitleid für den eintretenden Gebrauchtwagen-Wertverlust. Von begründbaten Ausnahmen abgesehen, noch…
Da würde ich lieber meine alte Rüttelplatte 1-2 Jahre weiterfahren und dann erst auf was aktuelles umsteigen.
Ford Fan meint
SCHADE.Wirklich schade, wenn die Preise für die E Autos von Ford, BMW und VW steigen.
Wo ich doch vorhatte eines der zahlreichen Ford E Autos zu kaufen.Z.b. den Focus.
Naja, dann schau ich mich halt bei BMW um…
oder bei VW?
????????????
alupo meint
Auch BMW kauft sich Zellen ex Asien, d.h. auch deren Zellpreise steigen.
Da hat Tesla wohl wieder mal alles richtig gemacht, denn Tesla zahlt keine Preise, sondern sie haben Herstellkosten, und die fallen mit steigender Produktion.
Zum Jahresende haben sie die ursprünglich geplante Kapazität von 35 GWh erreicht, dann beginnt wohl der geplante Ausbau auf 105 GWh. Die Batteriekapazität soll ja auf 150 GWh pro Jahr steigen. Das sind rießige Zahlen….
150kW meint
„Tesla zahlt keine Preise, sondern sie haben Herstellkosten, “
Tesla kauft die Zellen ebenso bei Panasonic.
„dann beginnt wohl der geplante Ausbau auf 105 GWh“
Wenn Panasonic das will.
Pat meint
Ich bin prinzipiell GEGEN eine staatlich geförderte, europäische Batteriezellenfertigung. TESLA und andere aus Asien haben das Risiko auf sich genommen und Milliarden in den Bau von „Gigafactories“ gesteckt. Gleichzeitig haben die meisten europäischen Hersteller Milliarden in die Weiterentwicklung von veralteter Dinosauriertechnologie gesteckt. Die sollen jetzt selber schauen und ihre eigenen Milliarden dafür riskieren und nicht die der Steuerzahler!!! Dass man nur über diese Möglichkeit spricht ist eine bodenlose Frechheit!!
Dieselfahrer meint
1+ ????????????
Anonym meint
Naja man sollte vielleicht auch einfach mal einen Schritt weiter denken.
Will man als Staat, jetzt eine (verhältnismäßig) kleine Summe von 1-5 Mrd. Euro investieren (im Verlgeich zu den gesamten Staatsausgaben) und sich damit langfristig eine Perspektive zu schaffen – oder lässt man den Zug weiter abfahren und hat auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte das nachsehen, weil große Firmen und damit große Steuergeldzahler und Arbeitgeber verschwinden und man dass massiv in der eigenen Staatskasse merken wird.
Dem Staat kann es nicht egal sein, wenn es seinen Firmen schlecht geht und sich diese Auflösen. Er ist direkter Betroffener und damit auch ALLE Bewohner dieses Staates! Weniger Staatseinnahme (durch Steuergelder) und höhere Staatsausgaben durch Arbeitslosengelder führen automatisch zum Sparzwang an sozialen Einrichtungen (Schwimmbäder und Eishallen), aufgeschobenen Investitionen (in Straßen, Schulen, staatsbediensteten (Lehrer, Polizisten, Richter)) und so weiter.
Unterm Strich würde es den Staat wohl deutlich mehr Kosten, die Autoindustrie vor die Wand fahren zu lassen als sie jetzt zu stützen.
Eine Position der sich allerdings auch die Automobilfirmen bewusst sind und dies teilweise scharmlos ausnutzen.
Pamela meint
In den Familien Porsche und Piëch wird man solche Meinungen mit Wohlwollen aufnehmen.
Jörg2 meint
@Anonym
Es macht für den Bürger (Steuerzahler) aber auch wenig Sinn, Produkte krampfhaft zu produzieren, die dann nicht marktfähig sind.
Wenn dann Produkthalden entstehen, ist das Problem nur aufgeschoben und nicht behoben.
Subventionspolitik (außerhalb des Sozialsektors) ist in der Regel heikel.
xordinary meint
Zumal der Zug längst abgefahren ist. Und ganz offensichtlich möchte die Politik mal wieder unter Beweiß stellen, dass sie unfähig sind, über einen Zeithorizont von einer Legislaturperiode hinaus zu denken.
Es ist noch gar nicht so lange her, da ging das gleiche Schwachsinns-Spiel mit PV-Modulen rund. „Die bösen Chinesen machen unsere einheimischen (völlig überteuerten und viel zu spät gekommenen) Solar-Firmen kaputt!“ Was hat man getan? milliardenschwere Förderprogramme aufgelegt, Geld versenkt, und heute gibt es keinen einzigen deutschen PV-Hersteller mehr, der auch nur annähernd eine Rolle spielt.
So. Und das machen wir jetzt einfach noch einmal? Wenn überhaupt – gefördert oder nicht – müssten die Europäer jetzt in die Feststoffbatterien-Produktion (oder zumindest mal die Forschung darüber) investieren und die Li-Ion-Akkus als verpasst abschreiben. Jetzt noch in eine Technologie investieren, die in 15 Jahren vermutlich komplett überholt sein wird, ist einfach nur unfassbar dämlich!
alupo meint
Zum investieren ist es noch viel zu früh.
Zuerst muss man ein Produkt aus der Forschung haben welches die Qualitätskriterien erfüllt und das man auch produzieren kann.
Davon ist man sehr viele Jahre entfernt. Es gibt sogar Akkuforscher die Ihren guten Ruf riskieren und öffentlich verkünden, dass der Lithiummetall-Feststoffakku, wenn denn überhaupt, vor 2030 nichts wird. Wer da dann nicht schon auf LiIon umgestiegen ist, ist schon Geschichte.
El Commandante meint
Teslas Gigafactory wurde ebenfalls subventioniert, dass es nur so kracht…
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gigafactory_1
Also völlige Fehleinschätzung ihrerseits….
Swissli meint
Zudem wurde ein Grossteil von Panasonic direkt und indirekt finanziert.
Bzgl. Zellfertigung hat Panasonic die Leistung erbracht, nicht Tesla. Tesla schmückt sich da leider mit fremden Federn.
Landmark meint
Was macht Tesla?
alupo meint
Panasonic ist im Gigafactory 1 Joint Venture Minderheitspartner.
Oder ist bei Dir 40% mehr als 60%?
Ok, bei genügend Wein könnte mir das auch passieren ;-).
El Commandante meint
„TESLA und andere aus Asien haben das Risiko auf sich genommen und Milliarden in den Bau von “Gigafactories” gesteckt.“
Das ist nicht die ganze Wahrheit… Teslas Gigafactory wurde ebenfalls milliardenschwer subventioniert, dass es nur so kracht!
Einfach mal bei Wikipedia nachgoogeln (mein Link ist anscheinend (noch) nicht freigegeben)
Sind jetzt europäische Subventionen immer noch eine „bodenlose Frechheit“ in Ihren Augen?!
Andreas_Nün meint
Die Subventionierung der Gigafactory war KEINE direkte Technologie-Finanzierung.
Es war eine Standort-Subventionierung des Staates des Staates Nevada für die Ansiedlung des Unternehmens. Zudem wurden keine Gelder bezahlt, sondern die Subventionierung besteht in einer signifikanten Reduktion der Abgaben an den Staat Nevada.
Ja, es sind beides Subventionen, aber mit ganz unterschiedlichen Ansätzen.
El Commandante meint
Wie Sie schon sagten, egal wie es verpackt wurde, Subvention ist Subvention…
Dann nennen wir es eben hier auch eine Standort-Subventionierung zur Ansiedelung einer Zellfertigung… ;-)
McGybrush meint
Die Subventionen wurden zudem an Ziele geknüpft. Wenn diese nicht erreicht werden dann müssen sie zurück zahlen bzw wird den Summe drastisch zurückgefahren. Ziele wurden erreicht… Hier ging es aber um Arbeitsplätze. Die Subvention steh in keinem zusammenhang mit der Tatsache das im inneren Batteriezellen gefertigt werden. Das würde ja in Deutschland dann noch on Top vom Staat eingefordert und nicht vom Bundesland werden.
Chris meint
Und es bleibt trotzdem eine Subvention :D Immer diese Versuche sich rauszureden, sind ja völlig absurd.
alupo meint
Vergebene Liebesmühe den Unterschied zu erklären.
Dazu würde …..
Andreas_Nün meint
Nein, Subvention ist eben nicht Subvention.
„Dann nennen wir es eben hier auch eine Standort-Subventionierung zur Ansiedelung einer Zellfertigung… ;-)“
Nein, umbenennen bringt nichts, es muss ein anderer Ansatz sein! Der Staat sollte keinen € Barmittel in die Hand nehmen. Das Unternehmen muss das tun. Eine temporäre Senkung von künftig erwartbaren Abgaben ist was anderes.
@Chris „“Und es bleibt trotzdem eine Subvention :D Immer diese Versuche sich rauszureden, sind ja völlig absurd.““
Sie wollen nie diskutieren, sind laufend abfällig, verdrehen immer nur die Worte. So etwas hilft niemandem und ist ausschließlich destruktiv, auch für Sie. Ich habe klar geschrieben, dass beides Subventionen sind.
Howbie meint
1+
aber leider wie immer.
Ich kenne keine Ausnahme bei der der Bürger nicht zur Zeche von Industrie, Gewerbe und Banken herangezogen wurde.
Es wird in Deutschland leider immer so sein, dass der Bürger für große Unternehmen die Ausgaben bestreitet…
Chris meint
LoL nicht nur, dass Tesla ebenfalls subventioniert wurde, gerade die Chinesen sind in Sachen Subventionen und Protektionismus Weltweit führend. Warum also immer auf DE rumgehackt wird, kann ich mir nicht erklären.
Simon meint
Und Tesla wurde nicht supventioniert? Große Stuervorteile in Nirvada, sonst hätten die nicht gebaut.
In China wurde anderen Verboten Zellen zu verkaufen bis die Chinesen groß genug waren.
Mini-Fan meint
Ach, und du „meinst“, Tesla hätte nicht Milliarden Dollar an Subventionen in den USA erhalten??
Von den indirekten Subventionen in Norwegen, NL etc. ganz abgesehen.
alupo meint
Wieviel hat Tesla in Norwegen bekommen? Und wann?
Bitte eine Kopie des Schecks beifügen, falls das mehr als eine Behauptung aus der Hüfte sein sollte.
Remo meint
@ Pat, wenn man sich deine Kommentare durchliest wird klar, du willst nicht, dass man der hiesigen Autoindustrie mit Subventionen unter die Arme greift.
Das kann ich verstehen. Firmen die ihren Managern Millionen Abfindungen und Gehälter zahlen vorbei diese eine Menge Käse machen, brauchen sicher nicht wirklich Subventionen. Die sollen mal ihr eigenes Geld nehmen, auch auf das Risiko hin, dass die Investoren mal etwas weniger am Quartalsende abgreifen. Als ob dort nicht genug Geld sitzen würde.
Zudem sind Subventionen ein gutes Mittel um eine Wirtschaft krank zu machen. Siehe die hiesige Solarproduktion.
Bin also grundsätzlich bei dir, auch wenn ich ein paar andere Gründe anführen und da nicht irgendwo Tesla mit ins Spiel bringen würde.
Wännä meint
Volle Zustimmung!
Ich könnte es NOCH verstehen, wenn der Diesel-Steuersatz an den des Benzins angeglichen würde und die Mehreinnahmen dann dazu genutzt würden, Anreize für eine Zellfertigung zu schaffen.
i_Peter meint
Die Steuer pro Liter Diesel muss 12% höher sein als bei Benzin.
Schließlich hat Diesel einen entsprechend höheren Energiegehalt.
Und leider verbrennt Diesel dann zu 12% mehr CO2 im Vergleich zu Benzin.
Mit verursachungsgerechter Besteuerung muss Diesel teurer sein als Benzin, so wie es in Trumps USA der Fall ist.
(Mal wieder kommt alles Gute aus den USA).
Effendie meint
Ich bin für die staatliche Unterstützung für Zellenfertigung. War bei der Luftfahrtindustrie in Europa (GB, F, I und D) nicht anders und diese ist jetzt einer der Großen auf der Welt.
EsGeht meint
Da scheint sich Elon Musks Weitblick nun auszuzahlen. Hier soll nach offiziellen Angaben, der Preis pro KWh voraussichtlich Ende Jahr schon die $100 erreichen…
Davor haben viele immer wieder gewarnt und die alten Hersteller hätten das Geld gehabt, gleich zwei Gygafactorys hochzuziehen – aber die Vision hat gefehlt und die Gier war zu gross. Oder so ähnlich :)
Jetzt bleibt zu hoffen, dass sie die Kurve noch rechtzeitig kriegen und nicht doch noch ihren eigenen Kodak-Effekt erleben müssen.
Pat meint
Ich hoffe nicht auf einen Kodak-Effekt, denn wir brauchen JEDEN Hersteller für den Umstieg auf EV. Ich möchte aber auf keinen Fall Steuergelder riskieren, nur um denen zu helfen, die Jahre lang geschlafen haben!
Tim Leiser meint
Ich hab mal in einem Vortrag gehört, dass genau das passieren würde. Eine Knappheit führt zu hohen Preisen , was weitere Zellproduzenten auf den Markt ruft (wieder die gute Gier). Die zusätzliche Konkurrenz wird langfristig zu einem erneuten Preissturz führen. Da gibt es einen Fachbegriff aus der Wirtschaft. Irgendwas mit Schweineschwanz (?)
Thomas meint
Schweinezyklus
Tim Leiser meint
Ah! Danke
Niklas meint
Marktdynamik.
xordinary meint
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklus
Pat meint
an die Redaktion: die Antwort von Thomas war SEHR sachlich. In der Wirtschaft heisst der Zyklus eben Schweinezyklus!!! Danke Thomas
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklus
ecomento.de meint
Wir haben das bereits korrigiert, die Moderatoren waren hier etwas zu vorschnell.
VG
TL | ecomento.de
Swissli meint
Siehe auch mein Post (Link). Aktuell ist Schweinezyklus bei Kobalt.
H2O3 meint
Da gebe ich ihnen vollkommen recht. Nur kommen die fallenden Preise (Tesla) nicht beim Kunden an, da Tesla zunächst einmal Cashflow generieren muss um die immensen Schulden abzubauen. Und auf der anderen Seite können die deutschen Hersteller nicht günstig anbieten, da sie (noch) in der Batteriefalle stecken.
Insgesamt sehr trübe Aussichten für einen wirklichen Durchbruch bei der E-Mobilität.
McGybrush meint
Die Preise kommen doch an. Letztes Jahr musste man 70.000 für ein 60kWh Tesla MS ausgeben.
Heute bekomme ich ein 75kWh Tesla M3 für 60.000 während er so effizient fährt und läd das er sich wie ein 90kWh Tesla MS für 100.000 aus dem Vorjahr verhält.
Und die Preise fallen weiter. Definitiv. Die der Verbrenner steigt übrigens weil das ganze geraffel rund um den eigentlichen Motorblock ist viel teuerer als der Motor selbst der zum fahren alleine ja schon reicht.
Andreas_Nün meint
https://ecomento.de/2018/11/12/volkswagen-batterien-fuer-50-millionen-elektroautos/
nachdem dieser artikel hier verlinkt ist, gibts da auch eine korrektur-meldung?
diess hat sich versprochen, er meinte 15millionen, nicht 50millionen
ecomento.de meint
Wo können wir das nachlesen bzw. bestätigen?
VG
TL | ecomento.de
Ralf Schoch meint
Letzter Satz im Artikel:
“Diess meant to say 15 million, not 50 million cars,” the spokesman said.
https://www.reuters.com/article/us-volkswagen-electric-ceo-idUSKCN1NL1OE
ecomento.de meint
Wir haben den Artikel und Verweise auf den Inhalt aktualisiert.
VG
TL | ecomento.de
Swissli meint
https://www.nzz.ch/finanzen/ist-der-kobalt-hype-schon-vorbei-ld.1434254