Wenige Tage nach Audi hat auch die Marke Volkswagen ein Update zu ihren finanziellen Planungen für die kommenden Jahre gegeben. Von 2019 bis 2023 sollen insgesamt mehr als elf Milliarden Euro in die E-Mobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren und Mobilitätsdienste investiert werden.
Über neun Milliarden Euro der beschlossenen Aufwendungen fließen in die Elektrifizierungsoffensive von Volkswagen, teilten die Wolfsburger mit. Aktuell werden zwei Elektroautos auf Basis bestehender Verbrenner-Baureihen angeboten – der e-Golf und der e-up!. Bis 2025 soll die Zahl an Voll-Stromern auf rund 20 steigen, bei einer erwarteten Stückzahl von mehr als einer Million Fahrzeugen pro Jahr.
Volkswagen baut seit diesem Jahr das Werk Zwickau zur reinen E-Auto-Fabrik um, zusätzlich sollen die Werke in Emden und Hannover ab 2022 auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt werden. „Gemeinsam werden diese drei Standorte zum größten E-Produktionsverbund Europas“, so der Volkswagen-Konzern. Auch in China entstehen gerade zwei Elektroauto-Werke, die 2020 die Produktion aufnehmen. Für Nordamerika will VW demnächst über den Standort eines Werks für E-Fahrzeuge entscheiden.
Im Mittelpunkt von Volkswagens Elektroauto-Offensive steht die neue Marke VW I.D., deren Fahrzeuge erstmals im Stil von Tesla vorbestellt werden können. Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann: „Mit dem ID. wird unser Aufbruch in das Zeitalter der Elektromobilität und die Vernetzung unserer Marke auch für unsere Kunden greifbar. Er wird als erstes vollvernetztes und vollelektrisches Fahrzeug für ‚New Volkswagen‘ stehen.“
Neben der E-Mobilität investiert Volkswagen auch stark in die Digitalisierung. Die gemeinsam mit Partnern aufgebaute Volkswagen Automotive Cloud soll die Voraussetzung dazu schaffen, ein wachsendes Angebot digitaler Services in die zukünftig vollvernetzten Fahrzeuge zu bringen. Das Ziel: „Die Schaffung des weltgrößten automobilen Ökosystems.“
Kostensenkungen & Effizienzsteigerungen
Um die für die ehrgeizigen Pläne erforderlichen hohen Investitionen zu finanzieren, will die Marke Volkswagen ihre Kosten noch stärker senken als bisher geplant. „Deshalb haben wir ein Bündel von Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung definiert, welches die vollständige Umsetzung des Zukunftspakts absichert, diesen Pakt jedoch thematisch ergänzt und die Weichen Richtung 2025 stellt“, erklärte Finanzvorstand Arno Antlitz.
Der sogenannte „Zukunftspakt“ soll bis Ende 2018 Kostenentlastungen von gut 2,2 Milliarden Euro realisieren. Damit sei ein Großteil der bis 2020 geplanten Einsparungen von rund drei Milliarden Euro bereits erreicht. „Massive weitere Einsparungen“ soll unter anderem die Ausweitung des Plattformmodells bringen. Derzeit basieren etwa 60 Prozent der konventionellen Modelle auf dem Modularen Querbaukasten (MQB), 2020 sollen es etwa 80 Prozent sein. „In der Summe hat Volkswagen bereits über 50 Millionen Fahrzeuge auf MQB-Basis gebaut und weitere in dieser Größenordnung für die nächsten Jahre konzernweit projektiert. Bei den E-Modellen sind in einer ersten Welle ab 2019 konzernweit bis zu 15 Millionen MEB-Fahrzeuge projektiert“, heißt es.
Ein weiterer Hebel für die VW-Finanzen ist die geplante Steigerung der Produktivität in den Werken um durchschnittlich 30 Prozent bis zum Jahr 2025. Gleichzeitig soll die Komplexität im Modellportfolio „massiv reduziert“ werden. In Europa streicht die Marke dazu im kommenden Modelljahr 25 Prozent der Motor-Getriebevarianten aus dem Programm, die weniger von Kunden nachgefragt werden.
Diese und weitere Maßnahmen wie etwa die Optimierung der Materialkosten sollen dazu beitragen, die Rendite schneller zu steigern als bisher vorgesehen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unser Ziel einer operativen Rendite von mindestens sechs Prozent bereits im Jahr 2022 erreichen, drei Jahre früher als bisher geplant“, so Antlitz. Ralf Brandstätter, der das Tagesgeschäft der Marke VW leitet, betonte: „Wir müssen unser Transformationstempo erhöhen: effizienter und agiler werden. Wir dürfen nicht nachlassen und müssen uns weiter deutlich verbessern.“
MS 47,5 meint
Nachdem sich Tesla mit seinen M3 Preisen in der Stratosphäre befindet, sieht es auch bei mir nach mindestens einem Neo aus. Buzz wäre ein Traum.
Das wird mein erster VW sein.
hu.ms meint
Bis zu bestellbeginn des ersten VW-MEB ID.neo im Sept.2019 kann ja noch ein anderer für die persönlichen ansprüche besser geeigneter batterieelektrischer PKW angekündigt werden, der in zumutbarer zeit lieferbar ist.
Man ist ja mit keiner bestimmten firma verheiratet.
hu.ms meint
Ab Jan. 2020 werden in Zwickau mind. 3.000 ID.neo wöchentlich gebaut. Das ist in 13 Monaten.
Ab Okt. 2020 wird die Kapazität verdoppelt und der ID.crozz kommt hinzu.
Lange hat es bei VW gedauert – aber jetzt ist absehbar, dass man die neuen auf der MEB-Plattform basierenden VW ID.-Fahrzeuge auch auf der strasse sehen wird.
Wenn bis zum Bestellbeginn im Sep.2019 nicht noch ein geeigneteres Fahrzeug auftaucht werden ich am ersten Tag einen ID.neo 64kwh für ca. 33.000 € (incl. accu und Mwst) bestellen.
Reinhold meint
Inkl. Akku glaub ich noch nicht.
hu.ms meint
VW will BEV für millionen und nicht für millionäre bauen.
Die MEB-plattform und das extrem automatisierte fertigungsband in Zwickau macht solche preise möglich.
Wer es nicht glaubt muss noch ca. 5 monate auf die preisliste warten.
Mark meint
Ich glaube VW nichts mehr, bis ich es schriftlich vor mir liegen habe.
hu.ms meint
Kann ich verstehen – mir gehts so mit tesla weil das M3 SR – der billigste – noch ewig nicht nach D geliefert wird.
Düsentrieb meint
„Von 2019 bis 2023 sollen insgesamt mehr als elf Milliarden Euro in die E-Mobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren und Mobilitätsdienste investiert werden.“
Wenn man die Digitalisierung, autonomes Fahren und Mobilitätsdienste mal herauslöst (diese werden ja auch in und mit Verbrennern eingesetzt), und ebenso Hybride, was bleibt dann noch für reine BEV übrig. Das wäre mal eine interessante Zahl…
newchie meint
1 Mio pro Jahr in 2025…..
Tesla fertigt jetzt rund 7000 Mod 3 und 3000 Mod X/S in der Woche.
Dh.: Tesla fertigt 2019 mind. 500.000 Fahrzeuge.
Ich schätze grob, VW ist 2025 ein Nischenhersteller im Vergleich zu Tesla.
Das gibt viele viel Arbeitslose!
MiguelS NL meint
Sehr wahrscheinlich wird Tesla mindestens 600.000 bauen in 2019
Ja, der Stellenmarkt wird sich sehr bewegen, hoffentlich werden bei VW&Co hierdurch nur wenige vorrübergehend oder langfristig arbeitslos. Es werden aber auf jeden Fall neue Stellen entstehen. Wenn die Mitarbeiter überascht sein werden, dann sind die Geschäftsführung, die Politik und die Medien verantwortlich.
Satcadir meint
Es werden keine neuen Stellen in Deutschland entstehen. Der Markt für Informatiker und Chemieingenieure ist leergefegt und wird dies auch bleiben.
MiguelS NL meint
Ja, es wird keine leichte Ausgabe.
hu.ms meint
Die 1 mio. ist nur die marke VW. Der gesamtkonzern plant mit mind. 3 mio.
Bis 2025 ist tesla nur noch einer von vielen BEV herstellern.
So wie vergleichsweise heute z.b. volvo einer von vielen verbrenner-herstellern ist.
Natürlich sehen die tesla-fans das ganz anders.
Die zukunft wird es zeigen.
Langfristig wird erfahrung, kapital, die flexibilität verschiedene karossierieformen für die jeweiligen märkte kostengünstig mit felxiblen plattformen zu bauen und nicht zu unterschätzen das vertriebs- und service-netz entscheidend sein.
MiguelS NL meint
“Natürlich sehen die tesla-fans das ganz anders”
> So einen Unsinn wieder. Fans sind es ja weil Tesla die Elektromobilität im Sektor voran bringt. Dass man kritisch ist über Verleugnung oder die zögerlichen oder späten Massnahmen anderer, ist davon los getrennt.
hu.ms meint
Hallo Miguel, jetzt auch im VW-thema unterwegs?
Da der ID.neo aktuell mein favorit ist und auch noch verwandschaft im werk in Zwickau arbeitet, habe ich mich intensiv mit den planungen, produkten und voraussichtlichen preisen von VW ID. beschäftigt.
Ich hoffe, dass noch mehr hersteller interessante modelle auf den deutschen markt bringen. Vielleicht ist eines dabei, dass noch besser auf mein nutzungprofil passt und auch preislich stimmt.
Dann steige ich um. Man ist ja mit keinem hersteller verheiratet.
Tesla M3 rangiert bei mir inzwischen auf platz 4 in der rangliste.
alupo meint
Naja, die 7000 M 3 pro Woche haben sie bisher nur auf Tagesbasis geschafft, nicht auf Wochenbasis. Und sie sind noch lange nicht stabil auf Tagesbasis reproduzierbar. Das ist dann der jetzt folgende Schritt.
Ich denke, die Model S&X Produktionskapazität beträgt 100.000 Einheiten pro Jahr. Das wären dann ca. 2000 pro Woche, und da ist wohl auch ohne Investition und ohne eine Fixkostensteigerung auch nicht mehr möglich.
Es wird wohl bis Ende 2019 dauern, bis Tesla eine Kapazität von 10.000 pro Woche erreicht. Aber dann eine halbe Million auspufflose Autos pro Jahr finde ich schon gigantisch. Möglicherweise können sie mit Hilfe der Produktion in China den ersten Platz im weltweiten Ranking des größten eAutoherstellers halten? Zur Zeit steht noch Nissan auf Platz 2. Die deutschen Hersteller erscheinen da nicht. Für einen Neuling eine erstaunliche Leistung. Ich hätte nie gedacht, dass Tesla die etablierten Hersteller mit einer Verbrennerkapazität von 100 Millionen vAutos so vor sich hertreiben kann. Das geht nur, weil sie eben tolle Autos bauen, von den Fahrleistungen über das Kurvenverhalten, von den Updates mit immer neuen Features bis zum problemlosen Supercharger-Netz.
Soweit muss man erst einmal kommen…
H2O3 meint
„Von 2019 bis 2023 sollen insgesamt mehr als elf Milliarden Euro in die E-Mobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren und Mobilitätsdienste investiert werden.“
Waren das nicht mehr als 40 Mrd. EUR?
ecomento.de meint
Hier geht es um die Marke Volkswagen, die zuvor angekündigten 44 Milliarden gelten für den gesamten Volkswagen-Konzern, also auch Marken wie Audi, Seat usw.
VG | ecomento.de
Alex meint
Also, nix gehen VW‘s Pläne für die elektrische Zukunft, aber mittlerweile nerven doch diese Bestätigungen und Ankündigungen
Sie sollten lieber mal den Ball flach halten und liefern.
Man will schon nach der Überschrift gar nicht mehr weiter lesen…
Niklas meint
Naja, ecomento berichtet eben mit einem extra Artikel über jedes kleine zusätzliche Detail, das irgendwo am Rande eines Interviews noch erläutert worden ist. Kann ecomento ja gern machen. Aber da kann VW ja nix für. ????????♂️
Simon meint
Ja mitlerweile ist es zu viel. Lieber zusammenfassen.