Mercedes-Benz Vans hat sich in diesem Jahr auf die Einführung der dritten Generation des Kleintransporters Sprinter konzentriert, parallel wurden neue Services vorangetrieben und die Maßnahmen zur Elektrifizierung des Portfolios intensiviert. Jochen Dimter, Geschäftsleiter Transporter und Vans im Mercedes-Benz Vertrieb, bekräftigte nun, dass viele der geplanten Neuerungen im nächsten Jahr in Serie gehen.
„2019 wird für uns ganz klar das Jahr der Umsetzung sein“, sagte Dimter, vor Journalisten. Mit dem dann umfänglich verfügbaren Sprinter könne man „aus dem Vollen schöpfen“. Das Interesse an den neuen Nutzfahrzeugen mit Elektroantrieb sei bereits groß, merkte Stefan Sonntag, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Verkauf Neufahrzeuge im Mercedes-Benz Vertrieb, an. „Die Kunden wollen die Technologie ausprobieren.“ Allerdings gebe es noch Fragen mit Blick auf die Ladeinfrastruktur. Hier befänden sich alle noch „in einem Lernprozess“, so Dimter.
Zunächst kommen bei Mercedes-Benz Vans der eVito und der eSprinter auf den Markt, mittel- bis langfristig sollen alle Baureihen auch mit E-Motor angeboten werden. Hierfür entsteht ein Ökosystem mit „eVan“-App, Gesamtkosten-Rechner, Konnektivitäts-Diensten und Ladeinfrastruktur-Lösungen. Für 2019 erwarte man zunächst einen Fahrzeugabsatz in vierstelliger Höhe, sagte Sonntag. Das längerfristige strategische Ziel für E-Fahrzeuge liege bei 15 Prozent.
Neben der E-Mobilität steht bei den Nutzfahrzeugen von Mercedes-Benz künftig verstärkt Konnektivität im Fokus. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört hier die dritte Generation des Multimedia-Systems „Mercedes-Benz User Experience (MBUX)“. Es beinhaltet das neue Angebot „Mercedes Pro connect“, das über eine werkseitig verbaute Schnittstelle die Nutzung von Konnektivitäts- und Flottenlösungen ermöglicht – darunter die Anzeige des Fahrzeugstatus, Flottenkommunikation, ein digitales Fahrtenbuch und Wartungsmanagement.
alupo meint
Was für eine Wartung? Ist das bei eAutos von Daimler denn notwendig? Und wofür denn?
Ich bin inzwischen seit 2 Jahren und knapp 60.000 km rein elektrisch unterwegs.
Wartung gab es bisher keine, diese ist für den Garantieerhalt auch nicht vorgeschrieben. Warum auch , Scheibenwischwasser kann ich auch selber einfüllen, Ölwechsel entfällt, bremsen tue ich rekuperativ und die Bremsen sind bei einem reinen eAutohersteller eben nicht aus „dem Regal“, sondern schon durch die Materialqualität dahingehend ausgelegt, dass sie keiner regelmäßigen Freibremsung bedürfen um nicht zu rosten.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
… die Nutzung von Konnektivitäts- und Flottenlösungen ermöglicht – darunter die Anzeige des Fahrzeugstatus, Flottenkommunikation, ein digitales Fahrtenbuch und Wartungsmanagement.“
Klingt für mich nicht gerade nach Revolution, sondern eher nach „das gibts doch schon längst“.
Und den letzten Punkt kann man bei E-Antrieben ohnehin in die Tonne hauen: gibt doch gar nichts zur Warten, jedenfalls ist das meine Erfahrung.
Naja, den Text hat wohl ein in die Jahre gekommener Marketing-Guru geschrieben.
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
das langfristige Ziel der 15% kann ich mir nur so erklären, dass man nicht mehr produzieren will.
Der Bedarf wird meiner Ansicht nach exponentiell steigen, weil die Unternehmen sich auch untereinander besprechen, abstimmen und auf jeden Euro aus sind. Wenn die Betriebskosten im gewerblichen Bereich auch nur darunter liegen von welchem Wettbewerber auch immer – werden die Verbrennerkisten solange sie rollen genutzt und dann zeitnah getauscht werden.
Mein Nachbar fährt einen gebrauchten Tesla für 75.000 € und ich einen gebrauchten Ford für 25.000 € > er produziert zu Hause seinen Strom, speichert den bzw. direkt ins Auto. Wir haben ähnliche Fahrleistungen. Anfangs habe ich gedacht Mensch ist der reich bzw. hat Geld übrig – stand für mich nicht zur Debatte. Was wir jedes Jahr allerdings machen ist der Vergleich unserer Betriebskosten pro Jahr. Stand nach 5 Jahren: ca. 20.000 € Betriebskosten habe ich mehr gezahlt – Diesel, Durchsicht und Ersatzteile (wobei bei Ihm noch nichts war und bei mir regelmäßig sei es auch nur kleine Dinge)
Wenn ich jetzt nochmal 5 Jahre drauf rechne und dann noch den höheren Wertverlust haben werde als er liegen wir fast gleich auf. Wenn die ähnlichen Werte bei einem Modell 3 mit 45.000 € lägen – Gute Nacht Verbrenner.
TwizyundZoefahrer meint
Finde ich toll, wenn jemand den Dreisatz beherrscht. Mir erklärt man auch ständig wie viel man für 69€ Battmiete tanken kann. Rechnen ist hierzulande sehr unterentwickelt.
Leotronik meint
Warum sagt der nicht einfach „wir setzen nach wie vor auf den Dieselmotor. Die Elektrosache machen wir wegen der Emissionsvorgaben. Eigentlich wollen wir das nicht machen“.
Peter W. meint
Als längefristiges Ziel 15% anzustreben ist dann wohl der Untergang für Daimler-Vans. In 15 bis 20 Jahren will die Diesel keiner mehr haben.
Jensen meint
Hallo Peter W.:
Ich vermute eher, dass das Zeitfenster des „nicht mehr haben wollen – nicht mehr verkaufen können“ des Diesel deutlich früher einsetzt.
85% Diesel auf lange Sicht noch verkaufen zu können und zu wollen, das sollte die Belegschaft und die Aktionäre sehr aufmerksam werden lassen.
Name meint
Bleibt bei eurer Betrachtung das Thema, dass der Sprinter nicht nur in Deutschland und anderen Wohlstandsländern verkauft wird sondern in Länder noch mehrheitlich weder die Infrastruktur noch die notwendige Prioritäten haben um auf E-Mobilität umzustellen.
alupo meint
Naja, die Länder oder Gegenden auf unserer Erde die noch nicht über Elektrizität verfügen sind begrenzt. Mir fallen da die beiden Pole ein, die Sahara und andere Wüsten sowie einige Steppen.
Ob aber da aber so viele Sprinter gekauft werden wage ich zu bezweifeln.
Es kommt wohl eher auf eine möglichst objektive Aufklärung über die aktuellen Vor – und Nachteile an.
Diese neutrale Aufklärung kann sicherlich aufgrund des Interessenkonfllktes nicht von einem Verbrennerhersteller oder dessen Lobbyverbänden kommen, so wie bei uns in Deutschland.